- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Hotel besteht aus mehreren Gebäuden. Bei der Ankunft stellt es sich im Vergleich zu einigen benachbarten Luxushotels zunächst äußerlich bescheiden dar. Weder prangen an der Fassade aufwändig beleuchtete Sterne (die ohnehin nur landestypisch sind), noch glänzt eine Marmorfassade. Betritt man allerdings das Hotel, empfängt einen eine warme durch Marmor geprägte Atmosphäre mit freundlichem Personal. Ein 5-Sterne-Hotel ist es sicherlich nicht. Ich weiß allerdings auch nicht, warum die deutschen Reisegesellschaften es als solches anpreisen. Das Hotel selbst tut es nicht. Trotz des teilweise offensichtlichen Alters war alles sehr sauber. Die Bäder der Zimmer sind abgesehen davon, dass überall in der Türkei die Handwerker Silikon lieben aber damit nicht umgehen können, recht sauber. Angegraute Fugen finde ich persönlich nicht so arg schlimm, da ich wohl weiß, dass es sich eben nicht um den immer so gefürchteten "Schimmel" handelt. Als Verpflegung ist ausschließlich AI zu buchen. Zu unserer Reisezeit befanden sich hauptsächlich deutsche Urlauber im Hotel. Die wenigen Gäste aus anderen Ländern fielen nur durch die Sprache, nicht jedoch durch auffälliges Verhalten auf. Das Alter der Gäste liegt zu dieser Jahreszeit eher zwischen 50 und 80 Jahren. Es waren nur sehr wenige Familien mit Kindern zu Gast. Handy-Erreichbarkeit war gegeben. Zu Kosten kann ich nichts sagen, Rechnung kommt erst später. Angeblich soll das Telefonieren mit Telefonkarten deutlich billiger sein, ist mir aber egal, ich stell mich nicht an zugige Telefonapparate auf der Straße mit 5 Leuten im Rücken, die auch telefonieren wollen. Das Wetter war in der Zeit vom 6. bis 15.11. überwiegend noch sehr gut und bot die Möglichkeit vom späten Vormittag bis zum Nachmittag Sonnenbäder zu nehmen. Abends wird es schon empfindlich kühl. Das Meer ist noch zum Baden geeignet (23°). Die Promenade von Evrenseki gehört für mich immer noch zum schönsten, was in der Gegend hervorgebracht wurde. Wäre ganz witzig, wenn es dort noch ein oder zwei SCHÖNE Cafés gäbe, bei denen man draussen sitzen und über Passanten ablästern könnte. Würde aber wahrscheinlich bei den ganzen AI-Tempeln rundherum gar nicht funktionieren.
Wir hatten ein Familienzimmer, dass für uns zu zweit viel zu groß war. Ein Zimmer war mit 2 Einzelbetten und eines mit einem Doppelbett ausgestattet. Für jedes Zimmer stand ein geräumiger Kleiderschrank zur Verfügung. Weiterhin gab es einen Röhren- und ein Flachbild-TV, je Zimmer eine Klimaanlage und eine Sitzecke. Der Balkon war etwa 4 m² groß, d. h. also nicht besonders üppig. Zum Wäschetrocknen und Rauchen (für die die das immer noch brauchen) ausreichend. An dieser Stelle sei angemerkt: Es gibt in dem gesamten Hotel nicht einen Balkon, der nur 1 m² groß ist - Sorry, mußte gesagt werden. Die Fußböden sind mit Laminat, bzw. im Bad mit Fliesen belegt. Das Bad bzw. die Dusche war auch der einzige Kritikpunkt. Der Heißwasserzufluss erfolgt mit dem Fruck eines Feuerwehr-C-Rohres und soll dann über einen 1/2-Zoll-Abfluss abfließen. Aufgrund dieser physikalischen Unmöglichkeit lief die Dusche also regelmäßig über, zumal auch hier wieder die Silikon-Nicht-Künstler am Werke waren. Ich hatte aber keine Lust, das als Beschwerde beim Hotelmanagement loszuwerden (ich hab Urlaub). Wenn es dem Housekeeping-Personal nichts ausmacht, jeden Morgen das Bad auszuwischen, so what! Sollen die sich doch beim Chef beschweren ;-).
Ja - es war auch uns schwer verständlich, warum auf den Tischen des ansonsten sehr schön eingerichteten Restaurants zerknitterte Tischdecken lagen. Ein Tipp an des Management des Hotels, falls es hier lesen sollte: Bügelfreie Tischdecken aus Kunstfaser nicht zu heiß waschen. Neben dem Büffetrestaurant gibt es wohl noch ein türkisches Restaurant und ein Fischrestaurant, die wir jedoch nicht genutzt haben. Zwischen den Hauptmahlzeiten hat eine kleine im Caféhaustil eingerichtete Patisserie geöffnet, in der ein Kaffeeautomat steht sowie Kekse und gelegentlich Kuchen gereicht werden. Im Buffetrestaurant werden Frühstück, Mittag- und Abendessen wie der Name schon sagt in Büffetform gereicht. Alle Mahlzeiten waren abwechslungsreich, schmackhaft und reichlich. Das Personal war ständig erfolgreich damit beschäftigt, von den Gästen verursachte Verwüstungen des Büffets wieder zu beseitigen. Zu den Hauptmahlzeiten gab es stets mehrere Hauptgerichte (mit gößerer Auswahl am Abend), Salate in großer Auswahl, Pizza, Pide, frisches Obst und eine Riesenauswahl an sonstigen Süßspeisen. Der Küchenstil war europäisiert türkisch. Zum Frühstück gab es neben einer großen Auswahl an Mürbe- und Hefeteigbrötchen Weiß- und Graubrot, mehrere Eierspeisen, Salate, eine relativ große Käseauswahl und die obligatorische türkische Wurst in vielen Variationen aber mit Einheitsgeschmack nebst eingekochtem und frischem Obst, Cerealien, Joghurt etc. Insgesamt ist das Frühstück ebenfalls als reichhaltig und lecker zu bezeichnen. Den Kaffee bezieht man entweder aus einem der Kaffeeautomaten oder aus großen Behältnissen mit einer Art Filterkaffee. Die Instantsäfte aus den Automaten konnte man trinken, muss man aber nicht unbedingt. Zum Frühstück war es möglich, frisch gepreßten O-Saft zum Preis von 1,50 €/Glas zu erwerben. Ich finde der sollte ins AI-Angebot aufgenommen werden. Ansonsten gab es die Instant-Getränke auch an allen Bars, wie auch einheimische Softdrinks (Perge-Cola) die an die Billiggetränke deutscher Discounter erinnern und ein für meinen Geschmack trinkbares Perge-Bier. Bei den anderen alkoholischen Getränken handelt es sich ebenfalls um Einfach-Spirituosen (Noname), wobei der Raki besser war als in anderen von mir besuchten Hotels, die ebenfalls Noname-Produkte ausschenkten. Ob Trinkgelder wirklich erwartet wurden, weiß ich nicht. Ich habe halt welche gegeben, wenn ich zufrieden war. Aber auch zuvor war die Leistung aller Angestellten des Hotels stets einwandfrei und höflich.
Das Personal ist uns durchweg sehr freundlich und zuvorkommend begegnet. Beinahe jeder Beschäftigte des Hotels hat Kenntnisse der deutschen Sprache. Allerdings stellte ich durch Beobachtung fest, dass bei einer Ansprache der Form "Hömma Meister, mach 2 Bier!" die Deutschkenntnisse des Personals auch schon einmal plötzlich verloren gingen. Die Zimmerreinigung erfolgte täglich in einer uns zufriedenstellenden Form. Auch wir haben schon Hotels erlebt, in denen die Handtücher in Herz- oder Schwanform gefaltet und die Betten mit Rosenblättern bestreut waren, wobei das allerdings keineswegs zu zusätzlichem Wohlbefinden unsererseits beitrug. Beschwerden haben wir keine vorgetragen, da wir im Urlaub besseres zu tun haben. Daher kann über das Beschwerdemanagement nicht gesagt werden.
Auch wenn das Hotel von den Veranstaltern nach Colakli verlegt wird - es gehört zu Evrenseki. Der Ort Evrenseki liegt etwa 3 km vom Strand entfernt an der D400 und ist touristisch unerschlossen und wenig attraktiv. In Hotel- und Strandnähe befinden sich einzelne für touristisch erschlossene Gegenden in der Türkei übliche Ramsch-/Textilläden, sog. "Basare", Apotheken etc. Die Fahrzeit mit dem Transferbus vom Flughafen aus ist abhängig davon, wieviele Hotels vorher angefahren werden. In unserem Falle betrug sie ca. 60 Min. Mit unserem Leihwagen waren Alanya in ca 1 Stunde, Antalya in ca. 45 Min., Side, Perge, Manavgat zwischen 30 und 45 Minuten erreichbar. Unterhaltungsmöglichkeiten in Hotelnähe gibt es kaum. Dafür muss man sich in das ballermannähnliche Kumköy begeben. Über Kumköy kann oder muss man sich streiten, mit Türkei hat es allerdings gar nichts mehr zu tun. Auf jeden Fall findet man hier zuhauf die Textilfake-Buden, Sauf- und Fressbuden mit Namen wie "Schluckspecht" sowie eine der Sage nach ganz passable Disco namens Oxyd, deren Öffnungszeiten (sowohl Jahreszeit wie auch täglich) mir nicht bekannt sind. Wer sich unterhalten lassen will und das nicht selber kann, wird von der Umgebung eher enttäuscht sein.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Meine Frau und ich sind weitestgehend animationsresistent und können gut auf Angebote wie Boccia, Dart, Beach-Volleyball etc. verzichten. Deshalb wird das Animationsteam von uns auch nicht bewertet. Die Minidisco haben wir schon besser erlebt (als Zuschauer ;-) ), aber es war bei 5 bis 6 Kindern im Hotel, wobei das jüngste gerade laufen konnte und das älteste mindestens 6 Jahre alt war und dazu noch soweit ich es mitbekam mindestens 4 Sprachen erforderte, die Kinder anzusprechen, sehr schwer. Der Pool nebst Außenanlagen ist nicht besonders groß. Der Strand schließt direkt nur durch eine fußläufige Strandpromenade getrennt ans Hotel an. Ob Außenanlagen und der Strandabschnitt des Hotels in der Hauptsaison ausreichend sind, muss ich bezweifeln, zumal der Strandabschnitt mit dem Schwesterhotel Seher Sunbeach geteilt wird. Anfang November war ausreichend Platz und es gab ausreichend Liegen. Der Spa-Bereich des Hotels hat uns sehr gut gefallen und wir haben ihn ausgiebig genutzt (Hamam, Massagen). Es gibt auch noch einen Innenpool, Sauna, Fitnessraum sowie Dusch- und Umkleidemöglichkeiten. Einige Mitgäste beschwerten sich zwar über die Anwerbeversuche der Spa-Mitarbeiter. Ich kann jedoch verstehen, dass die auch um ihr Überleben kämpfen müssen. Kaum hat man nämlich das Hotel verlassen, wird man von den Anwerbern der Blechbarracken-Hamams überfallen, die einen für einen Bruchteil des Preises in hygienisch zweifelhafte Etablissements verschleppen. Ich persönlich würde es bedauern, wenn die Hotels aus finanziellen Gründen irgendwann ihre Spa-Bereiche schließen, da ich lieber einen Euro mehr zahle und dafür nicht durch die Gegend gefahren werden muss.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im November 2009 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ralf |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 18 |