- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Schloss Basthorst ist ein Anwesen mit mehreren Häusern: dem ehemaligen Herrenhaus, das mit Schloss-Lounge (Cafè) und Bar eingerichtet ist. Außerdem sind einige bessere Zimmer und Suiten hier eingerichtet. Dazu kommt das Turmhaus, das ebenfalls diverse Zimmer und Suiten enthält, sowie die alten Stallungen, die zu Appartments umgebaut wurden. Haupthaus ist die sog. Waldresidenz, ein Neubau, der sich leider stilistisch überhaupt nicht an der historischen Fassade orientiert, sondern eher modern daher kommt. Hier ist die Rezeption eingerichtet, hier befinden sich der Speisesaal sowie Konferenzräume, im Tiefgeschoss eine Tiefgarage, in den oberen Etagen diverse Zimmer, im Anbau ist der Wellnessbereich untergebracht. Während außen also modernes Ambiente (aber nicht häßlich) herrscht, versucht man m.E. innen durchaus hoheitlich edles aber ländliches Flair zu schaffen. Wir haben über Ostern kurzfristig 3 Erholungstage gebucht und wurden in der Waldresidenz untergebracht. Praktisch, weil man bei schlechtem Wetter immer unbeschadet Restaurant oder Wellness-Bereich erreichen kann. Die Bausubstanz der Waldresidenz war absolut neuwertig - zu neuwertig, denn an den Wänden waren typische Setzrisse zu sehen. Der Neubau wurde vermutlich zu schnell betriebsbereit und bezugsfertig gemacht. Jetzt konnte man deutliche faltenbildung in der Tapete bzw. ungespachtelte Risse in der frisch gestrichenen Wand bewundern. Eingeschlossen in unserem Arrangement waren Übernachtung-Früstücks-Buffet und Abendliches Dinner. Im Hotel kann man sich Fahrräder für Touren in die Umgebung mieten. Die Gästestruktur setzte sich m.E. aus Deutschen und Niederländern (lt. Autokennzeichen) zusammen. Der Altersdurchschnitt war gehoben, also eher keine Jung-Spunde, eher Wellness- und Golf-Publikum. Das Hotelgelände gibt noch viel Potential her, der Laden ist ausbaufähig, sowohl gastgewerblich wie stilistisch, Freizeitangebote sind noch zu rar oder werden nicht aktiv genug angepriesen. Es hieß zwar, dass im gesamten Hotelkomplex kostenfreies WLAN verfügbar sei, aber wir konnten nach wiederholtem elektronischen Scannen leider nirgends ein entsprechendes Netz ausmachen. Weder im Zimmer noch an der Rezeption. Hier befindet sich übrigens auch eine publikumstaugliche PC-Station. Wie bereits erwähnt, ist die Mobiltelefonnetzverfügbarkeit eingeschränkt, ein avisiertes WLAN-Netz auf dem Hotelgelände konnten wir nirgends ausmachen. Für Familienurlaub mit unterhaltungsbedürftigen Kindern m.E. absolut ungeeignet. Reisezeit sollte außerhalb des Hochsommers gewählt werden, da feucht-immergrünweite Umgebung und Fliegengitter vor den Zimmerfenstern auf dauerhafte und extreme Plagegeister in Form von Mücken und anderem Getier schließen lässt. Aufgrund der wenig erschlossenen touristischen Infrastruktur eher für Wellnesskurzurlaub geeignet und Leute, die die stille Natur lieben.
Das Zimmer war definitiv ordentlich und im wesentlichen sauber und komplett ausgestattet. Im wesentlichen deshalb, weil ich Einschränkungen bzw. ungeeignete Materialien feststellte. So wurden wir beim Zimmerbetreten davon überrascht, dass der Boden mit langfloriger Auslegware bedeckt war. "Flokati" ist zwar gemütlich zu laufen und schön anzusehen, aber hygienisch betrachtet absolut unpassend und schwer zu reinigen. Sauber war er zumindest optisch. Im Zimmer ist ein echtes Bett eingerichtet mit Himmelbett-Gestell. Als ich mit dem Finger über die oberen Querstreben ging, war da eine schöne Staubschicht drauf - nichts für Allergiker und im besseren Hotelgewerbe eigentlich ein No Go. Am nächsten Morgen fand ich dann auch die Erklärung für die Staubschicht: Das Zimmermädchen war aufgrund Ihrer körperlichen Verfassung (Größe) überhaupt nicht in der Lage, dort oben zu wischen. Mit Leiter putzen bedeutet auch 15 Minuten mehr Zeit zu benötigen. Die Arme kann nichts dafür. Dann sollte man auf die Himmelbettgestelle, so stilistisch schön sie auch sind, eher verzichten. Man hat viel wert auf Stil gelegt und somit diese Himmelbetten installiert; schade nur, dass die Matratzen qualitativ eher mittlerer Durchschnitt waren, wie leider in vielen Massenherbergen. Die matratzen waren zwar noch nicht durchgelegen, aber der Federkern viel zu weich. Wir sind es gewöhnt, auf straffem Grund zu schlafen. Die Folge waren Rückenschmerzen am nächsten morgen, weil die Matratzen sich überall hinbogen, nur nicht ergonomisch anpassten. - Klimaanlage, ein funktionsfähiger LCD-Flatscreen mit Fernbedienung, im Bad Duschkabine, Fußbodenheizung, Föhn, Handtücher, Saunatücher, Bademäntel, Badelatschen, die obligatorischen Duschkappen und Pflegesets sowie Seife, Duschgel etc. Sehr neu, sehr modern. Auffällig war, dass es keine Minibar gab. Dafür einen im Kleiderschrank installierten und kostenfreien Safe. Zwischen Tür und Kleiderschrank war eine Kofferablage mit großer tiefer Schublade - truhenartig eingefügt, worauf man bequem das Gepäckstück lagern oder zum be-und entpacken abstellen konnte. Die Schublade erwies sich als elegante Methode, die Gepäckstücke sehr einfach und bequem unterzubringen und aus dem Blick zu schaffen. Apropos Blick - vor den Zimmerfenstern sind bereits standardmäßig Fliegengitter angebracht: das lässt auf sommerliche Plagegeister aus der nahen und sehr grünen weiten Natur schließen.
Wir hatten im Arragement einen Gutschein für ein nachmittägliches Kaffeegedeck im der Lounge, dem aten Gutshaus. Das war sehr unkompliziert, man hat im Grunde genommen ein Kuchen-/Tortenbuffet und kann sich daraus 1x auswählen. Weitere Gänge waren kostenpflichtig, aber sowie kosteten die Kuchenstücke nicht, waren aber qualitativ sehr hochwertig, da war kein extrem sahniges oder überzuckertes Angebot, alles sehr geschmackvoll und lecker. Standardmäßig gibbet dazu den normalen Kannen-Tee oder Kaffee, darüber hinaus hat man die Möglichkeit Getränke von der Karte zu bestellen. Das Frühstück im Hauptspeiserestaurant war sehr umfangreich mit Fisch (Räucherfisch, Lachs etc...), Fleisch (Wurstwaren und -spezialitäten), frischen Brötchen, Brot (hell und dunkel), Laugengebäck, diverse teilweise vom Standard abweichende Spezialitäten-Marmeladen, Honig, Schokocreme, gekochtes und gerührtes Ei, Müsli, Milch, frisches Obst, Säfte, Kaffe, Tee.... Zum abendlichen Dinner wurde eine Karte gereicht mit zwei 3-Gänge-Menüs zur Auswahl, i.d.R. Fisch oder Fleisch-Kompositionen. Wir wählten jeweils einmal Fisch und Fleisch und haben jeweils zur Hälfte anschließend die Teller getauscht, so dass jeder einmal jedes Menü probieren konnte. Die Küche ist super, der Koch kann definitiv kochen und macht das auch nicht zu ersten Mal. Soviel steht fest. Die Küche ist sehr zu empfehlen. Die Räumlichkeit des Restaurant ist elegant modern in gedeckten Farben eingerichtet. Wir hatten das Glück direkt am Kamin zu sitzen. Sehr gemütlich und in der Nähe des Buffets. Die abendlichen Getränkepreise sind hotelüblich aber moderat. Wir haben Trinkgeld separat gegeben und die Getränke ansonsten über die Zimmerrechnung beglichen. Verbesserungswürdig ist die fehlende Speisenbeschriftung beim Frühstücksbuffet. Nicht jedem Bestandteil konnte man ansehen, was es war. Scheinbar nicht schlimm, aber so etwas kann für mancheinen Gast aus glaubenstechnischer Sicht (Moslem vs. Schweinefleisch) oder bei Lebensmittelintoleranzen (Lacktose, Weizenmehl etc.) oder aus anderen nahrungsideologischen Gründen (Vegetarier, Veganer...) zum Problem werden.
Das Personal war freundlich und unkompliziert, sowie offenbar multikulturell gemischt, unser Zimmermädchen jedenfalls sprach Englisch. Die Zimmerreinigung war grundsätzlich immer okay. Problem für das Zimmermädchen waren die oberen Streben des Himmelbettgestells, weil sie dort aufgrund ihrer kurzen körperlichen Länge gar nicht säubern konnte und daher dort oben eine schöne Staubschicht lag. Jeder durchschnittlich gewachsene Mensch müsste dort mit Leiter säubern, aber dann muss das Personal auch 15 Minuten mehr Zeit bekommen. Beschwerden hatten wir absolut nicht. Allerdings einige Verbesserungsvorschläge, die auch gern mittels Feedback-Bogen angenommen wurden.
Schloss Basthorst liegt in Mecklenburg-Vorpommern im Dörfchen Basthorst (Crivitz) 20 Autominuten von Schwerin entfernt mitten in der Natur - umgeben von Wald, Felder, Weite. Achtung - Im Navi bitte nicht einfach Basthorst eingeben, dann landet man nämlich im gleichnamigen Dorf Basthorst bei Mölln in Schleswig-Holstein (ca. 90 Autominuten entfernt). Der richtige Suchbegriff lautet "Crivitz". Basthorst ist ein Minidorf, das Hauptsächlich aus dem Gutshof, also dem Hotel besteht. die nächste Tankstelle ist laut Navi ca. 7 km entfernt, Einkaufs- bzw. Unterhaltungsmöglichkeiten eher nicht gegeben, außer einem kleinen Kunsthaus. Hier findet man lediglich Natur, Ruhe und Erholung. In der Nähe soll irgendwo ein Golfplatz sein. Aber Hinweise haben wir keine gefunden, sind aber auch keine Golfer. Für Kinder auch eher ungeeignet, da nicht ein mal ein Spielplatz in Sicht war oder andere Jugendaktivitäten angepriesen wurden. Eventuell ideal, um Fahrradtouren durch die Natur zu machen. - Das nächste halbwegs brauchbare Spaß- und Freizeitbad ist das "Wonnemar" in Wismar (ca. 1 Std. Autofahrt). Shopping ist in Schwerin im SchlossparkCenter angesiedelt. Infrastrukturell fehlt hier einiges. Sogar Mobilfunkempfang ist nicht zwingend gegeben. Meine Freundin befand sich mit O2 im Nirvana, kein Empfang. Ich hatte mit Vodafone knapp 2 Balken auf dem Display (kenn ich sonst gar nicht, meine 5-stellige Empfangsanzeige ist noch nie unter 3 gefallen.)
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Es gibt einen Mini-Fitnessraum mit einer Minimal-Ausstatung (Rudergerät, Hantelbank, Spinning, Aerobikmatte). Das dürfte gerne etwas mehr sein, ist dafür aber kostenlos. Im Wellnessbereich findet man kostenlos Hand- und Saunatücher, Umkleiden + Schränke, Duschen und WC. Eine Fitnessbar bietet kleine Speisen und Getränke an, der Pool ist 12 Meter lang und ca. 6 Meter breit, hat eine Tiefe von 1,35m durchgängig, eine Wasserfall-Düse und eine seitlich angeordete Sitzbank mit Massagedüsen. Der Pool ist eben als zusätzliches Wellness-Angebot konzipiert. Leider neigten die angereisten Familien dazu, diesen Wellnessbereich zu einem Spaßbad umzufunktionieren, indem die Kids trotz Untersagung vom Beckenrand sprangen und en Pool mit Gummitieren füllten, dass ein entspanntes Dümpeln nur eingeschränkt bis unmöglich war. Hier fehlte der Wellness-Faktor doch etwas. Um den Pool herum sind diverse Liegen (ca. 10 Stück) angeordnet. Erstaunlicherweise machst sich sogar hier die Unsitte bemerkbar, Liegen mittels Handtuch oder individuellen Besitztümern dauerhaft zu besetzen, ohne davon Nutzen zu ziehen. Es befanden sich an dem einen Nachmittag 5 Gäste (uns inklusive) im Wellnessbereich über ca. 3 Stunden. Nach 3 Stunden verließen 3 Leute den Bereich, wobei nur 2 Liegen frei wurden, die restlichen 8 Liegen blieben über Stunden unbesetzt, aber "reserviert" und kein Personal machte den Versuch, diesen Mißstand zu beenden, indem Besitztümer und Handtücher schlichtweg in Verwahrung genommen wurden. Eine Unsitte und Frechheit der Gäste, die ihresgleichen sucht. Zum Wellnessbereich gehört auch ein gemischter Saunabereich mit Sauna, Dampfbad, Erlebnisduschen, Ruheräumen und Ruhebereichen. Absolut in Ordnung und sauber. Dafür, dass ich eigentlich kein Saunagänger bin, hats Spaß gemacht. Die Wellnessbereiche für Einzelanwendungen wie Bäder oder Massagen konnten wir aufgrund der kurzfristigen Buchung leider nicht in Anspruch nehmen und begutachten - ausgebucht!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im April 2012 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 12 |