Schloss Elmau - Luxury Spa Retreat & Cultural Hideaway

Das Hotel ist in einem Top-Zustand. Äußerst gepflegt, ansprechend eingerichtet, hygiensch und sauber bis in den kleinsten Winkel. Die Gäststruktur ist vornehmlich deutschsprachig, alle Altersklassen, viele Familien. Die soziale Schicht ergibt sich aus den Hotelpreisen. Allerdings erschien mir der (neu)reiche Protzer angenehm wenig bis gar nicht repräsentiert. An unseren letzten zwei Tagen merkten wir beim Essen, dass das Hotel wohl ganz oder nahezu ausgebucht war. Ansonsten merkte man aufgrund der großzügigen Anlage davon nichts, was sehr angenehm war. Einziges Ärgernis hier ist, dass ständig von weiteren Kosten die Rede ist. Sie wollen ein Fahrrad? Kein Thema, kostet x. Sie wollen in der Tiefgarage parken? Klar, kostet y. Tennisspielen? Kein Problem, kostet z. Und so weitern. Aufgrund dieses, mit Blick auf die Grundpreise neppnahen Faktors geben wir hier nur die 5,0. Es geht dabei nicht ums Geld, sondern um das Rundum-Wohlfühlen. Dann lieber ein paar Euro mehr im Grundpreis und nicht ständig über Geld reden. Wenn hier nach allgemeinem Preis-/Leistungsverhältnis gefragt wird: bei Kosten von rund 4Tsd Euro für 5 Tage muss mehr getan werden, um die Waage ins Gleichgewicht zu bringen. Aber trotzdem ein schönes Hotel, in dem sich wunderschöne Tage verbringen lassen.

Wir hatten eine Juniorsuite Deluxe xxl mit Wettersteinblick. Ein wirklich sehr schönes Zimmer, ausreichend groß, schöner Balkon, geschmackvoll eingerichtet. Highlight waren die bodentiefen Fenster, welche die gesamte Zimmerfront ausmachten. Tolles, bequemes Bett. Nur der Fernsehr war irgendwie zu klein und auf einer Art Ständer im Raum. Das hätte man besser machen können. Das Bad ebenfalls sehr schön, allerdings mit klein(sten) Mängeln: Meiner Frau fehlte ein Handtuch, um es nach dem Duschen um die Haare zu wickeln. Es gab ein großes Badehandtuch und ein kleines für die Hände. Das hatten wir bisher in keinem 5-Sterne Haus... Dass der Toilettendeckel kein Soft-Closing System hat, naja, das ist sicher kein Mangel, aber schön wärs schon. Trotzdem grundsätzlich ein tolles Zimmer, deshalb hier die Höchstnote.

Wir haben das Hauptrestaurant und das Gourmet Restaurant besucht und bei beiden keine Beanstandungen. Die Auswahl und Qualität im Hauptrestaurant ist dem Niveau angemessen.Trinkgeld mussten wir mangels Belegunterzeichnung (siehe Service) so gut wie keines geben, manchmal haben Mängel also auch ihr Gutes :-). Im Gourmet Restaurant beeindruckt besonders die Weinkarte aber auch das mehrgängige Menü und die Grüße aus der Küche haben uns sehr gut geschmeckt. Ein gelungener Abend, den wir gerne weiterempfehlen.

Hier sahen wir einen wesentlichen Kritikpunkt. Zwar war das Personal (fast) durchweg freundlich und hilfsbereit. Allerdings gab es viele kleine Punkte, die wir auf diesem Niveau einfach nicht erwarten. Schon das einchecken: Kein Mensch hat uns das Hotel erläutert, kein Plan, nichts, einfach auf dem Zimmer abgesetzt. Als wir am ersten Abend dann im Hauptrestaurant essen gingen: "Ihr Tisch wird in wenigen Minuten frei, bitte warten Sie etwas". Wie bitte? Na gut, kein Beinbruch, dauerte wirklich kaum mehr als 5 Minuten. Als negativ empfanden wir auch, keinen festen Tisch und somit auch keinen festen Kellner zu haben. Ersteres brachte die tägliche Unsicherheit mit sich, wo man denn landen wird, bzw., ob man wieder warten muss. Letzteres bringt mit sich, so es gegeben ist, dass der/die Kellnerin nach kurzer Zeit weiß, was man bevorzugt. Während unseres ganzen Aufenthaltes ist höchstens dreimal nach dem Erstservieren nachgefragt worden, ob wir noch etwas wünschen. Ansonsten mussten wir schauen, dass wir die stets recht hektisch vorbeihuschenden Kellner abpassen, nicht immer mit Erfolg. Das mindert natürlich auch die Einnahmen des Hotels. Auch an anderen Details merkte man noch Ausbaupotenzial im Restaurantbereich: das im Regal neben dem Gästetisch optisch unschön abgelegte Putzhandtuch - der Getränkebeleg, der mal zur Abzeichnung vorgelegt, mal auch vergessen wurde (3 abgezeichnet, 7 vergessen). Bei der Zimmerreinigung passierten eigentlich täglich wechselnde Faux pas: mal lag das Putzhandtuch noch im Waschbecken, mal wurde die (inkludierte) Mini-Bar , mal die Wattestäbchen nicht aufgefüllt. Und zum auschecken dann die Rechnungsbezahlung und nicht mal ein freundliches "Auf Wiedersehen". Alles in allem nichts, wovon man sich den Urlaub verderben lässt. Aber auf diesem Niveau eigentlich nicht tragbar. Hier muss verbessert werden.

Die abgelegene Lage in einem Seitental bietet absolute Ruhe. Selbstverständlich ist dadurch auch kein abendliches Promenieren oder gar Unterhaltung außerhalb möglich, außer bei Inkaufnahme einer Autofahrt. Ruhe und Erholung, Bergpanorama und den Blick auf Bergwiesen und -Wälder in dieser Reinform kann es nach meiner Meinung allerdings nicht besser geben. Auch für Wanderungen oder Fahrradfahrten (allerdings durchaus mit anspruchsvollen Steigungen) eine optimale Ausgangsposition. Wir sind zu den Königsschlössern (Neuschwanstein...) gemütlich eine gute Stunde mit dem Auto gefahren. Das uns von Bekannten empfohlene MIttenwald fanden wir dagegen eher enttäuschend.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Die Angebote sind reichhaltig, mehrere schöne Pools laden zum Schwimmen oder planschen ein. Fitnessraum ist vorhanden und ausreichend eingerichtet. Der Solepool war eher mäßig salzig, die im Pool integrierten Wassermassagedüsen haben wir schon besser erlebt. Soledampfbad, Saunen, Rooftoppool mit Aussicht auf den Wetterstein, Tennisplätze, Boule-Bahn, Fahrradverleih, geführte Wanderungen, es wird viel geboten. Vieles allerdings gegen Aufpreis, was wir, wie oben erwähnt, bei den Grundpreisen kleinlich fanden. Die Liegewiesen waren schön, gepflegt, bequeme und top gepflegte Liegen, aufmerksamer Handtuchservice. Allerdings keine Kellner, die an den Liegen bedienen. Auch das haben wir andernorts schon besser erlebt. Von den kuturellen Abendveranstaltungen haben wir keine besucht, während unseres Aufenthaltes war kein für uns interessantes Programm. Hier ist zu erwähnen, dass das Abendprogramm sich zeitlich unglücklich mit den Essenszeiten kreuzt, so dass eins von beiden in Bedrängnis kommt (z.B. Lesung beginnt um 19:00Uhr, Abendessen um 18:00).