ScanHotels City Rostock

Das Radisson SAS ist ein ziemlich großes Business- und Touristenhotel mit etwa 250 voll klimatisierten Zimmern. Die Standardzimmer sind mit 29 m² ausreichend geräumig, empfehlenswert sind jedoch die Superior-Zimmer mit bis zu 44 m² Größe und Hafenblick. In den Zimmern herrscht ein bunter, moderner, nicht aufeinander abgestimmter Mischstil von altmodischen, verschnörkelten Bilderrahmen neben einem Korbstuhl am Schreibtisch und poppigen Design-Sesseln bis zu modernen Möbeln und Wandverkleidungen. Das Hotel verfügt über einen Wellnessbereich, mehrere Aufzüge und eine vorbildliche Sicherheitsausstattung. Trotz des großen Restaurant bzw. Frühstücksbereichs gibt es dort morgens oft dichtes Gedränge mit Sitzplatzschwierigkeiten. Es wird gerne von Reisegruppen und Gästen aller Nationalitäten aufgesucht. Der Handy-Empfang ist in allen Netzen sehr gut. Wegen lauter knackender Geräusche durch die aufgeheizten Kunststoff-Blenden des beleuchtbaren Spiegels sollte diese abends rechtzeitig ausgeschaltet werden. Das Abschalten des lauten Klimaventilators erfordert technisches Verständnis, ggf. sollte der Gast die Rezeption anrufen. Ein empfehlenswertes Alternativhotel ist das in der Nähe liegende „Steigenberger Hotel Sonne“ mit seinem gediegenen und gepflegten Stil und guten Betten, vgl. meine entsprechende Bewertung.

Mein Superior-Zimmer war 37 m² groß und bot bereits in der 3. Etage einen sehenswerten Ausblick auf das Hafengebiet insbesondere abends beim Anblick des Sonnenuntergangs. Die Zimmereinrichtung bestand aus einem bunten Mischstil von hellen Holzmöbeln mit poppigem Dekor, Glaselementen, andererseits Bilder und Spiegel mit verschnörkeltem Rahmen und einen für Schreibarbeiten ungeeigneten Korbsessel. Die beiden nebeneinander stehenden Einzelbetten mit je 208 x 100 cm Größe besaßen unangenehm harte Federkernmatratzen von 21 cm Stärke mit gewöhnungsbedürftigem Schlafkomfort, jedoch gute Kopfkissen. Schrank und Kofferablagen waren ausreichend groß. Einen Safe gibt es nur in den Business-Zimmern. Da die Hafenseite des Hotels zur großen Verkehrskreuzung liegt, schätzte ich den guten Lärmschutz der hochwertigen, Schall hemmenden Fenster. Geräuschprobleme gibt es jedoch beim mannshohen, beidseitig beleuchteten Spiegel durch seinen aufgeheizten Kunststoffrahmen, der nach dem Abschalten stundenlang laute Knackgeräusche verursacht. Auch die Klimaanlage mit ihrem laut „bollernden“ Lüftungsventilator stört die Ruhe: zum Regeln bzw. Abschalten müssen zwei Tasten gleichzeitig gedrückt werden. Nicht alle Gäste kommen mit der Technik bzw. Bedienungsanleitung zurecht, wie ich am Frühstückstisch hörte und hätten „wegen der nicht abstellbaren Lüftung“ eine schlafarme Nacht verbracht. Der ältere 51 cm-Röhren-Fernseher war jedoch leichter zu bedienen. Zimmer und Bad verfügen über insgesamt drei Telefone. WLAN ist kostenfrei vorhanden, doch wirken längere PC-Arbeiten am kleinen asymmetrischen Schreibtisch wegen dem zu niedrigen und nicht ergonomischen Korbsessel ermüdend. - Wer mit moderner Technik vertraut ist und harte Matratzen mag, kann sich jedoch in so einem Zimmer wohl fühlen. Einen guten Eindruck hinterließ das 6 m² große, innen liegende, aber hell beleuchtete und mit seinen Granitbodenfließen elegant wirkende Badezimmer. In der Superior-Kategorie verfügt es sowohl über eine Badewanne als auch über eine geräumige Eckdusche. Das Knarren der Duschtür wurde nach einem Hinweis sofort behoben. Der 120 x 60 cm große Waschtisch bietet viele Ablagemöglichkeiten. Angenehm war der sehr praktische, 3 x 2 stufig schaltbare Haarföhn (Modell: Rowenta Silencer). Der Abluftschacht in der Decke funktioniert wirkungsvoll und geräuschfrei. Die Hand- und Badetücher werden (nur!) auf Wunsch täglich gewechselt; ein Zeichen für gut geschultes Personal.

Ich habe nur das Frühstück in Anspruch genommen. Das Buffet steht von 6:30 bis 10:00 Uhr zur Verfügung. Der unterteilte Frühstücksraum ist ziemlich groß, aber teilweise unübersichtlich, jedoch ansprechend eingerichtet. Das Buffet ist sehr umfangreich, dennoch übersichtlich geordnet. Es gibt ca. 4 Sorten frischer Brötchen, zudem Grau-, Vollkorn-, Schwarz-, Knäckebrot, Zwieback. Aus oecotrophologischer Sicht war das Fehlen einer flüssigen Honigsorte (insbes. Akazienhonig zum Süßen der Warmgetränke) zu beanstanden; nur eine Sorte Creme-Honig ist nicht akzeptabel. Für die 8 Sorten offener Marmelade gab es zwar Beschriftungsschilder, jedoch standen diese zusammengestellt am Rand des Tisches, der Gast musste raten. Für die Reisegruppen-Touristen gab es eine reichliche Auswahl fett- und cholesterinhaltiger Wurst-, Schinken- und Käsesorten sowie diverse Eierspeisen, Schinkenspeck, Würstchen, Champignons, gegrillte Tomaten und Krabben. Ernährungsbewusste können sich an einer mittelgroßer Zerealienauswahl, Obstsalat, Quark- und Joghurtspeisen laben. Hervorzuheben war der vom Personal frisch gepresste, köstliche Orangensaft (!). Der ziemlich starke Kaffee wurde in Thermoskannen serviert. Eine Besonderheit stellten die Stoffservietten dar. Die bereit liegenden drei verschiedenen Tageszeitungen waren meist schnell vergriffen. Das Frühstückspersonal fragte meist die Gäste nach ihrer Zimmernummer und servierte den Kaffe zeitnah, war aber anschließend aus Personalmangel oft überfordert, Tische anzuräumen und neu einzudecken oder Müsli-Schalen nachzulegen. Einige meiner Kollegen reagierten sogar mit Unmut.

Der Service ist überwiegend gut geschult und meist kompetent. Probleme gab es jedoch bei meiner Anfrage nach überlangen Betten, die im Jahr 2008 zunächst per E-Mail positiv beantwortet wurde. Vor Ort wurde mir nach viertelstündiger Wartezeit erklärt, es gäbe nur 2m kurze (Kinder-)Betten. Darauf übernachtete ich im Steigenberger Hotel Sonne in seinen vorzüglichen 2,20m langen Betten. Bei meinem diesjährigen Besuch lies ich mir trotz negativer telefonischer Auskunft wieder einige Zimmer zeigen und erhielt unerwartet ein kostenfreies Upgrade für ein Superior-Zimmer mit einem immerhin 2,08 m langen Bett. Es wäre hilfreich, wenn das Hausmanagement besser über seine Bettenausstattung Bescheid wüsste. Immerhin wurde mir während meines Aufenthaltes eine persönliche Hausführung durch den Sales-Manager angeboten, der mir die verschiedenen Zimmertypen zeigte und erläuterte. Ich bin gespannt, ob einige meiner Anregungen (z. B. weichere Matratzen, Schreibtischstuhl statt Korbsessel, oec. Frühstück) in naher Zeit umgesetzt werden. Kleinere Mängel im Zimmer wurden vor Ort kurzfristig behoben. Das Frühstückspersonal ist zwar freundlich und serviert zügig das erste Getränk, doch danach ist von ihm wegen chronischer Unterbesetzung nicht mehr viel zu sehen. So werden trotz Platzmangel Tische oft nicht zeitnah abgeräumt und der Gast muss sein Besteck zuweilen selbst zusammensuchen.

Das Hotel liegt zwischen zentral in der City am Ende der Fußgängerzone und dem Hafen. Viele der Zimmer bieten direkten Blick auf den Hafenbereich. Unter dem Gebäudekomplex befindet sich eine zweigeschossige, helle und auch für sehr große bzw. lange PKW’s geeignete Tiefgarage (Stellplatz: 9,- Euro pro 24 Std.). Der unter dem Hotel liegende Teil der TG ist den Hotelgästen vorbehalten mit direktem Aufzug zu den Zimmern, der dahinter liegende Teil gehört zu einem öffentlichen Parkhaus mit gesonderter Zufahrt. Die TG-Einfahrt ist trotz Beschilderung etwas schwer zu finden, da der Gast diagonal über den breiten Fußgängerweg vor dem Hoteleingang fahren muss. Der Hotelgast sollte nur die Hoteleinfahrt benutzen, weil sonst das Hotelticket bei der Ausfahrt nicht erkannt wird.

Beliebte Aktivitäten

• Geschäftsreise

Der Wellnessbereich wurde aus Zeitgründen nicht in Anspruch genommen.