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Manfred (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • September 2008 • 2 Wochen • Strand
Könnte ein sehr gutes Hotel sein, aber...
3,8 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Wer bei Alltours bucht wundert sich zunächst einmal, dass es kein Hotel Corfu Beach gibt, sondern der Name des Hotels “Sandy Beach” lautet. Nicht erheblich, aber für User von HolidayCheck wichtig. Das Hotel könnte tatsächlich mal ein 4 Sterne Hotel gewesen sein, vor ca. 25 Jahren etwa. Nun ist etliches kaputt (Bodenbeläge am Pool, Leuchten, Klingel), alt (zusammengewürfelte Zimmereinrichtung) und einfach gründlich renovierungsbedürftig. Das muß einem den Aufenthalt zwar nicht vermiesen, aber von 4 Sternen hängen eben einige recht schief. Dazu später mehr. Absolut positiv ist, dass Bäume, Palmen etc. gewaltig groß sind und damit sowohl Schatten spenden, als auch eine tolles Ambiente schaffen. Grün wohin man auch schaut. Und man kann weit schauen, denn das Areal, auf dem die Häuser stehen ist einfach riesig – es werden einige Hektar sein. Auch sehr schön: Trotz Urlaub in den Schulferien endlich mal ein Hotel mit ausreichenden und bequemen Liegen an beiden Pools. Keine ätzenden „Handtuch-Reservierungen“. Auch bequeme Stühle und Tische satt. Allerdings war das Hotel offenbar auch nicht voll ausgelastet. Wir hatten einen Mietwagen und können dies aufgrund der etwas abgeschiedenen Lage auch nur wärmstens empfehlen. Besichtigungswert sind das Achillion (ca 30 min.), Korfu-Stadt (ca. 50 min), Paleokastritsa (ca- 120 min) und Kassiopi (ca. 100 min.) jeweils mit dem Wagen ab Hotel. Wer auf der Welt schon ein wenig herumgekommen ist, den haut nichts davon „vom Hocker“. Bei den meisten Dingen gilt: Der Weg ist das Ziel und die schönen Aussichten dienen der Entspannung und Erholung.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Die Zimmer waren alt, mit zusammengewürfelter Einrichtung, aber geräumig und sauber. Zweckmäßig sagt man dazu wohl auch, obwohl die dritte Schlafgelegenheit im Appartment den Zweck „Schlafen“ mangels Komfort nun wirklich nur sehr sehr mäßig erfüllte. Die Größe des Fernsehers hätte gut in die Windschutzscheibe eines Pickups gepaßt, aber da es ohnehin wohl nur ein deutsches Programm gab und wir im Urlaub auch „ohne“ leben können, sei dieses Manko nur für andere erwähnt, die hierauf mehr Wert legen. Heißes Wasser gibt es nicht immer – eingeseift unter der Dusche zu stehen und kein warmes Wasser mehr war echt reif für die Filmkomödie.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Wer schon gehört hat, dass Korfu bei den Engländern sehr beliebt ist und davon ausgeht, dass das Hotel von internationalen Gästen besucht wird, kann sich schon denken, was einen hier erwartet. Wer griechische Küche erwartet, liegt überwiegend falsch. Matschbohnen und Matscheier zum Frühstück nebst mehr gekochtem als gebackenem Speck – so wie die Engländer das eben mögen. Aua! Dafür gibt es täglich mittags und abends Erben und Möhrchen. Deutsche Gäste bekommen häufiger Schweine- bzw. Rinderbraten, aber auch Lamm , Fisch und Hähnchenteile – in der Regel totgebraten. Mahlzeit also! Super hingegen war das laufend frisch gebackene Brot. Herrlich. Auch reichlich Salat war vorhanden – zwar ohne Abwechslung, aber immer recht frisch. Bei rd. 1000 Gästen ist auch Ambiente nun mal nicht zu erwarten, besonders dann nicht wenn es ein einziges Buffet im Hauptrestaurant gibt. Auf Gleis 9 des Kölner Hauptbahnhofes haben wir schon gemütlicher gegessen, weil nicht so viele Leute in der Gegend herumrannten. Positiv zu vermerken ist, dass es keine festen Essenszeiten gab. Man konnte von morgens bis abends immer irgend etwas im Hauptrestaurant essen. Das war sehr bequem und entzerrte die Lage am Buffet. An der Standbar gab es laufend Salate, sowie immer Pizza und Pasta ohne Wartezeit. Wenn man Glück hatte, war beides frisch und gut eßbar. Wenn nicht, wollten es noch nicht einmal die herumlaufenden lieben Hunde. Wir können die Hunde verstehen. Das Bier war keineswegs sehr leckeres griechisches Mythos-Bier, sondern Amstel-Bräu. Kenner wissen Bescheid. Die beiden immer gleichen Weine waren gerade noch trinkbar – schon bei Aldi gibt es besseres. Wer Ouzo oder Metaxa erwartet, bekommt nicht die heimischen Sterne, sondern den Billig-Fusel für Touristen. Den aber reichlich. All-inklusive-Standard eben. Kennen wir fast nicht anders. Gut, dass wir nicht wegen Essen und Trinken auf Korfu waren.


    Service
  • Sehr gut
  • Wir waren fast schon begeistert, jedenfalls aber zufrieden. Der Empfang war freundlich, die Koffer wurden mit Club-Car zum Zimmer befördert – sicher mit der zutreffenden Erwartung an ein Trinkgeld. An allen Verpflegungsstellen wurde man in der Regel von polnischen Bedienungen freundlich versorgt und die Teller waren kaum leer, schon wurden sie abgeräumt. Die Putzfrauen erschienen bei uns in der Regel während wir beim Frühstück waren – also zwischen 9.30 und 10.30 Uhr und entgegen der Katalogbeschreibung hatten wir jeden Tag frische Handtücher, was auch am Trinkgeld gelegen haben mag. Ungeplant war die mehrfache Inanspruchnahme des Arztes im Hotel. Zwar englischsprachig, aber sehr freundlich und kompetent. Auch über die private Klinik (ca. 45 Autominuten vom Hotel) gibt es keine Klagen. Zuvorkommend, aber nicht billig.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Bei der Anfahrt hat man das Gefühl ans Ende der kleinen Korfu-Welt zu fahren, denn das Hotel wird von der Hauptverkehrsstrasse (Bushaltestelle) nach ca. 1, 5 km durch sehr ländliches Gebiet auf einer winzigen Zufahrtsstrasse erreicht (Sackgasse). Ganz so verlassen ist man dann aber glücklicher Weise dann doch nicht, denn am Strand entlang führt eine Strasse zum eigentlichen Ort Agios Georgios, den man nach wenigen Minuten zu Fuß erreicht. Die Nachbarn kann man sich bekanntlich nicht aussuchen, aber ob es eine am Wochenende beliebte Moto-Cross-Strecke sein muß, oder saisonbedingt ein Jagdrevier, in dem ab ca. 7. 30 Uhr bis ca. 9 Uhr mit Doppelflinten und Bockbüchsen geschossen wird (auf was auch immer) ? Wach ist man nach den ersten Schüssen jedenfalls einstweilen und Moto-Cross-Maschinen sind lauter als die Musik am Pool. Weitere Nachbarn des feuchten Naturgebietes sind tagsüber unzählige Wespen, die von den Pool-Bars ausgezeichnet ernährt werden. Es braucht schon Überwindung, sich bei ca. 50 Wespen am Ausschank eine Cola zu holen, die natürlich unverzüglich attackiert wird. Nach Einbruch der Dunkelheit sind die Wespen satt und weg. Sie werden aber abgelöst von abertausenden Mücken, die sich im Feuchtgebiet, aber auch bei den wohlgenährten Touristen sauwohl fühlen. Draußen essen und trinken ist also nur für wirklich abgehärtete Naturfreunde zu empfehlen. Wir jedenfalls sind zerstochen nach drinnen geflüchtet.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Angeboten wurde einiges, aber wenn mehr als 60 % der Gäste überwiegend im Rentenalter sind und auch für Boccia nicht von der Liege kommen, kann die Animation nichts dafür. Jugend und „Mittelalter“ wurden jedenfalls sportlich bespaßt oder haben sich selbst bespaßt – an Gelegenheiten hat es nicht gefehlt. Der Strand könnte auch gepflegter sein und wenn der Beachvolleyballplatz unter der Standoberfläche steinfrei gewesen wäre und die Holzstege kein Hürdenlauf gewesen wäre, hätte es vermutlich auch keine Unfälle dort gegeben (Bänderriß bei uns, rostiger Nagel im Fuß und Kopfverletzung bei anderen). Gut für den Hotelarzt. Nun ja. Das Abendprogramm – soweit wir es „genossen“ haben, war dürftig und lustlos. Vielleicht waren die Darsteller auf der Bühne auch weitgehend talentfrei. Gilt besonders für den „griechischen Abend“ – da rollen sich einem die Zehnnägel hoch. Dass griechische Musik nicht grauenvoll und verstaubt-altbacken sein muß bewiesen die kleinen, dezent dudelnden Player an der Bar. Die Kleinkinder hatten Spaß an der Minidisko und wir haben uns lieber mit Freunden getroffen, die im Hotel schnell gefunden waren.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:2 Wochen im September 2008
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Manfred
    Alter:41-45
    Bewertungen:20