Royal Wings Hotel

Der erste Eindruck beim Betreten des Hotels war sehr enttäuschend. Hämmernde Discomusik war aus dem Keller zu hören, johlende deutsche Urlauber empfingen gerade angereiste Freunde, das Mobiliar aus gelben Ledersesseln war völlig abgenutzt, und die Atmosphäre im Bistro, wo wir einen nächtlichen Imbiss zu uns nehmen konnten, glich eher der einer Fernfahrerkneipe. Hier trafen sich die Gäste der Disco in teilweise nasser Kleidung (?) und benahmen sich ausgesprochen ungezwungen. Beeindruckend war der Blick vom Erdgeschoss nach oben in die "Flügel" der Anlage. Auch die weitläufige Gartenanlage ließ keine Wünsche offen. Ausgesprochen enttäuschend war das durchgesessene, ungepflegte Mobiliar in der Lobby-Bar. Der Wellnessbereich machte zunächst bei einer ersten Besichtigung einen sehr gepflegten Eindruck, in der Praxis erwiesen sich die Umkleidekabinen dann als ausgesprochen ungepflegt (Fußböden voller Haare, benutzte Taschentücher etc. auf dem Fußboden). Für die Reinigung war das Personal dieses Bereiches nicht zuständig, und eine Beschwerde an der Rezeption führte zu keiner Besserung. Den Innenpool haben wir nach einem zweiten Versuch nicht mehr benutzt, denn die Überzahl an Gästen aus dem Iran und Algerien (ca. 80 % wegen des moslem. Neujahrsfestes) führte dazu, dass die Männer mit ihren Söhnen dort das Regiment hatten, ungeniert den Inhalt ihrer Nebenhöhlen ins Wasser entsorgten und ständig vom Beckenrand direkt vor die Nase schwimmender Gäste sprangen. Der Zustand der Zimmer war OK, allerdings wurde ein defektes Regal im Kleiderschrank nicht repariert, sondern für die Dauer unseres Aufenthalts an die Wand gestellt. Die Dekokissen auf den Betten waren eher unappetitlich. Der Altersdurchschnitt und das Niveau der Gäste waren völlig gemischt, teilweise nicht so, wie man es bei 5 Sternen erwartet (Aufenthalt mit freiem, tätowiertem Oberkörper in der Lobby ist gewöhnungsbedürftig). Wir haben uns während des Aufenthalts ein Auto gemietet und unseren Freunden das Hotel gezeigt, in dem wir bisher öfter Urlaub gemacht haben und übereinstimmend festgestellt, dass wir für annähernd denselben Preis ein wirkliches 5-Sterne-Hotel mit gepflegtem Publikum und entsprechender Ausstattung hätten haben können (Amara Beach in Side). Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt insofern also nicht. Wobei selbstverständlich anzumerken ist, dass man bei dem Preis (ca. 550 Euro pro Woche) nirgendwo eine so gut Verpflegung erhält wie in der Türkei. Auf jeden FAll sollte man sich vor Reisebeginn über eventuelle Neujahrsfeste o.ä. anderer Nationalitäten erkundigen, denn bei dem von uns vorgefundendenen Überhang von Moslems ist der Aufenthalt - vor allen Dingen für Frauen christlichen Glaubens - nicht sehr angenehm.

Die Zimmer waren ausgesprochen hellhörig. Wir hätten mühelos die Gespräche der nachts um 3 h aus der Disco kommenden Gäste verfolgen können, wären wir derer Sprache mächtig gewesen. Beschwerden an der Rezeption führten nach mehreren Anrufen zu Erfolgen. Die Sauberkeit im Bad war OK, im Schlafraum wurde eher oberflächlich sauber gemacht. so dass wir eine Woche lang die Getränkeflecken unserer Vorgänger auf dem Nachttisch hatten.

Ende März waren das Hauptrestaurant, zwei Spezialitätenrestaurants sowie das Zelt im Garten geöffnet. Die Speisen waren sehr reichhaltig, aber im Vergleich zu anderen Hotels eher lieblos präsentiert. Man musste im Hauptrestaurant lange Strecken zurücklegen. Das Personal war hier sehr freundlich und hatte großes Verständnis für unser Entsetzen über das Benehmen der iranischen Gäste, die sich sehr unzivilisiert verhielten und die Tische so verließen, dass sie einem Schlachtfeld glichen. Unser Abend im italienischen Restaurant verlief recht zufriedenstellend, wobei wir erstaunt darüber waren, dass die Vorspeise bereits offensichtlich längere Zeit vor unserem Eintreffen auf dem Tisch gestanden hatte. Auch hatte die Minestrone eher einen chinesichen Einschlag, und der Büffelmozarella hätte der einfache von Aldi gewesen sein können. Wegen der Jahreszeit hatte leider nur eine Außenbar geöffnet, und dies auch nur bei wirklich gutem Wetter. An einem teilweise bewölkten Tag wurde sie nur nach einer Beschwerde beim Hotelmanager geöffnet, nachdem uns eine Mitnahme von Erfrischungsgetränken aus der Bar nach draußen verweigert worden war.

Das Personal war weitgehend sehr freundlich, besonders im Restaurantbereich. Die Kompetenzen im Wellnessbereich schienen uns eher nicht geregelt (welchen Sinn macht es, wenn das dort tätige Personal, das den Zustand vor Ort am besten beurteilen kann, nicht für die Sauberhaltung zuständig ist?). So fühlten wir uns dort nicht so gut behandelt, weil Beschwerden (z. B. auch über defekte Duschen und Duschabtrennungen) eher zögerlich, wenn überhaupt zu Besserungen führten. Gewöhnungsbedürftig war auch die sehr unverbindliche Art der Dame am Guest Relation Desk.

Vom Flughafen aus waren es gut 15 Minuten bis zum Hotel. Die Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe waren durchaus gegeben, wobei die Mall gegenüber dem Hotel nur teilweise vermietet, und wenn, dass sehr hochpreisig war. Die anderen Geschäfte waren gut zu Fuß zu erreichen (wenn man in der Lage ist, die hohen Kantsteine zu überwinden und die Unebenheiten der Gehwege rechtzeitig zu erkennen). Für Gehbehinderte ist die Umgebung nicht zu empfehlen. Spaziergänge am Strand gestalteten sich eher beschwerlich, da er sehr grobkieselig bis steinig ist. Außerdem musste man auf Scherben u.ä. achten, da im März offenbar noch keine Standpflege stattgefunden hatte.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Fitnessgeräte waren in gutem Zustand. Wellnessbereich s. o. Es wurde nicht darauf geachtet, ob die Gäste in Straßenschuhen diese Bereiche betraten. Strandqualität ebenfalls s. o. Für Aktivitäten im Außenpool war es zu kalt.