ROBINSON MALDIVES

Die Insel ist ruhig und schön, allerdings sind die Spuren des Klimawandels deutlich zu sehen: ca. 1/3 des Strandes ist nicht begehbar und mit Sandsäcken abgesichert. Auch das Riff hat wohl schon bessere Zeiten gesehen, denn die Korallen sind überwiegend farblos und an vielen Stellen sammeln sich regelrechte Friedhöfe an abgestorbenen und abgebrochenen Korallenresten. Die Insel ist als "Adults only"-Hotel ausgeschrieben - allerdings gilt das Mindestalter scheinbar nur für die zahlenden Gäste, denn einer der Mitarbeiter hatte sein etwa 1 Jahre altes Kind dabei, das dann von seiner Mutter auch zum Mittagessen ins Restaurant mitgenommen wurde! Auch wenn das Kind beim Essen "nur" ein paar mal geschrien hat und wir das Ganze meist umgehen konnten, finde ich es ganz und gar nicht in Ordnung ein Hotel, in dem ein Kleinkind Gast ist, als Erwachsenenhotel zu verkaufen!

Die Strandbungalows sind sehr geräumig, mit überdachtem Außenbad (zwei Waschbecken, Badewanne, Dusche und WC) und einer Außendusche. Die Einrichtung umfasst alles, was man für einen Inselurlaub benötigt (inklusive einen Fernseher, der bei uns allerdings ausgeschaltet blieb). Leider klemmten die Türen teilweise und waren nur mit lautem Krachen zu schließen. Die Zimmer werden täglich sauber geputzt und am Abend bei Bedarf nochmals die Handtücher ausgetauscht. Auch Handtücher für den Strand werden zur Verfügung gestellt und täglich gewechselt. Größtes Manko an den Zimmern sind in meinen Augen die dünnen Trennwände zur anderen Hälfte des Doppelbungalows, da hört man von den Nachbarn leider so gut wie alles... Und noch ein kleiner Tipp: Checkt beim Einziehen, ob die Verbindungstüre von Eurer Seite verschlossen ist, sonst steht wie bei uns plötzlich der Nachbar bei Euch im Zimmer!!! Vor jedem Bungalow gibt es am Strand zwei eigene Liegen, auf denen auch die Zimmernummer angebracht ist, damit es zu keinen Streitigkeiten kommen kann. Bei uns war leider bei einer Liege die Nummer heruntergefallen, woraufhin sie prompt immer wieder von anderen Gäste okkupiert wurde. Auf unsere Bitte die Liege frei zu machen hieß es nur, dass man laut Auskunft der Rezeption ja alle Liegen ohne Nummer (damit können aber doch wohl nur die Liegen in den Allgemeinbereichen am Pool und bei der Bar gemeint sein) frei benützen dürfe. Lösung der Rezeption: Es wurde für uns eine zusätzliche Liege (wieder ohne Nummer) organisiert und ein wenig im Gebüsch versteckt, damit andere Gäste sie nicht sehen konnten. Auf unseren Einwand, dass dies wohl keine ideale Lösung sei, meinte ein Mitarbeiter nur, dass wir die Liege ja mit einem Handtuch besetzen könnten, dann würden auch keine anderen Gäste auf die Idee kommen, sich darauf zu legen. Wozu fährt man denn auf die Malediven auf so eine exklusive (und damit meine ich auch teure) Insel, wenn man dann wie an überlaufenen europäischen Stränden um 6 Uhr in der Früh aufstehen muss, um seine Liegen zu reservieren?

Das Essen ist der Wahnsinn! Obwohl alles in Buffetform angeboten wird, ist es immer frisch und lecker! Die Auswahl ist gigantisch, da ist wirklich für jeden was dabei. Zum Frühstück gibt es von frischem Brot mit den verschiedensten Aufstrichen über Müslis, frisch und nach Wunsch zubereitete Eier bis hin zu asiatischen Suppen und Eintöpfen. Mittags und abends gibt es immer frische Salate und frischen Fisch, Fleisch und vegetarische Speisen zu Auswahl, die teilweise sogar von den Köchen auf dem Teller kunstvoll und appetitlich angerichtet werden.

Die Mitarbeiter waren allesamt sehr freundlich und bemüht. Ein großes Komlpliment geht vor allem an die Restaurantmitarbeiter, die einem jeden Wunsch rasch erfüllten und immer ein Lächeln auf den Lippen hatten. Lediglich die Sache mit der Liege wurde leider von den Mitarbeitern der Rezeption nicht gut gelöst. Auf der Insel gibt es auch einen Arzt, allerdings würde ich allen empfehlen, ihn nie zu brauchen! Bei einer stark blutenden Schnittwunde gibt es eine kurze Desinfektion und dann statt eines Druckverbandes nur ein dünnes Pflaster; Kostenpunkt 75 USD!

Die Anreise ist recht mühsam, da man vom internationalen Flughafen in Male noch mittels Inlandsflug (ca. 1h) und Speedboot (ca. 30 min) reisen muss, um auf die Insel zu gelangen. Am Flughafen in Male gibt es eine klimatisierte Lounge, in der man noch einen kleinen Imbiss und Getränke genießen kann, während man auf den Inlandsflug wartet (kein Gourmetessen, aber zur Überbrückung ist es ausreichend). Auf andere Inseln, auf die man mit dem Wasserflugzeug gebracht wird, geht's oft auch nicht schneller. Die Insel ist dafür schön ruhig und abgelegen. Der Strand und das Riff haben wie erwähnt wohl schon bessere Zeiten gesehen - zum Tauchen meiner Meinung nach kein Highlight. Die Gäste sind fast ausschließlich aus Deutschland, mit ein paar Ausnahmen aus Asien. Der Vorteil ist, dass man keine Verständigungsschwierigkeiten hat, aber ich fand es doch schade, dass das Publikum nicht internationaler war.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt einen Fitnessraum, einen Pool, Tischtennis und -fußball, einen Beachvolleyballplatz und ein Spa, welche wir allesamt nicht genutzt haben und daher nicht beurteilen können. Das beste Entertainment für uns war die Natur selbst: Beim Schnorcheln kann man die Unterwasserwelt um die ganze Insel erkunden. Am Abend gab es in der Bar immer Programm mit Musik, Tanz oder Vorträgen.