- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel macht sofort einen freundlichen und ordentlichen Eindruck. Es besteht aus einem Hauptgebäude, in dem die Hotelzimmer, die Gastronomie sowie der Wellnessbereich und Tagungsräume untergebracht sind, und einer Anlage mit Appartementhäusern. Auf den ersten Blick erinnert der vierstöckige Backsteinbau mit der Appartementanlage eher an ein Altenheim als an ein Hotel. Dieser Eindruck wird noch unterstützt von dem direkt angeschlossenen Komplex aus Häusern mit Eigentumswohnungen, die anscheinend vom selben Architekten entworfen wurden. Das Publikum besteht aus verschiedenen Altersgruppen. Die Appartements werden hauptsächlich von Familien mit Kindern bewohnt, im Hotel selbst trifft man eher ältere Paare zwischen 60 und 70 Jahren an. Darüber hinaus wird das Hotel auch von Firmen für Mitarbeiterseminare u.ä. genutzt. Wir hatten unseren Aufenthalt im Rahmen eines Arrangements gebucht, das aus acht Übernachtungen in einem Ferienappartement inkl. frischen Brötchen und einer Tageszeitung zum Frühstück, vier Gutscheinen für ein 2-Gänge-Menü im Hotelrestaurant und der kostenlosen Nutzung des Wellnessbereiches bestand. Das Hotel Hohe Wacht ist unserer Meinung nach uneingeschränkt zu empfehlen. Familien mit Kindern würden wir jedoch eher zu reinen Übernachtungen und entweder eigener Verpflegung oder Essen in einem anderen Restaurant raten, da das Hotelrestaurant schon recht nobel und steif rüberkommt. Keine Ahnung, wie ein Kinderteller im Sterne-Restaurant aussehen soll. Man sollte sich vielleicht auch für ein anderes Hotel entscheiden, wenn man auf Partyurlaub oder Extrem-Wellness ausgerichtet ist. Aber für den Durchschnittsurlauber mit Unternehmungslust ist diese Art der Ferien durchaus empfehlenswert. Man sollte sich vor der Buchung vielleicht über mögliche Angebote informieren. So sind wir in der Hauptsaison zu Nebensaisonspreisen an die Ostsee gekommen (obwohl das Wetter auch eher nebensaisonlich war). Das Hotel bietet immer wieder feste Arrangements in verschiedenen Ausführungen und zu unterschiedlichen Preisen an. Ratsam ist unserer Ansicht nach auch, sich permanent einen Überblick über die Kosten zu verschaffen. Dazu bietet das Hotel an, alle Rechnungen z.B. aus dem Restaurant direkt zu bezahlen. Man kann sich diese Belege aber auch auf die Zimmernummer buchen lassen und bei der Endabrechnung mit bezahlen. Für Kinder sollte man ausreichend Spielzeug und Beschäftigungsmaterial mitnehmen, da das Hotel über keine Angebote in diese Richtung verfügt. Ansonsten sollte man vielleicht noch einen eigenen Satz Handtücher mitnehmen ;-)
Das Hotel Hohe Wacht bietet sowohl einzelne Hotelzimmer als auch Appartements in verschiedenen Größen an. Wir hatten im Rahmen unseres Arrangements ein 2,5-Zimmer-Ferienappartement gebucht. Das Appartement war wirklich hervorragend. Die Zimmer sind groß und ansprechend eingerichtet. In der Pantry-Küche sind alle erforderlichen Geräte und Utensilien vorhanden, die man im Urlaub benötigt (Kaffeemaschine, Wasserkocher, Toaster usw.). Außerdem verfügt sie über einen Herd mit vier Kochfeldern und einen Kühlschrank. Die Küche ist durch Türen vom Wohn- und Schlafbereich betrennt. Die Aufteilung der Räume über zwei Etagen (im Obergeschoß befinden sich das Schlafzimmer und ein zweiter Schlafraum z.B. für ein Kind) sorgen für eine wohnliche Atmosphäre. Neben dem Doppelbett im Schlafzimmer und dem Einzelbett im Nebenraum befindet sich im Wohnzimmer noch ein Schrank-Doppelbett, das man bei Bedarf aufklappen kann. Somit können fünf Personen bequem in einem solchen Appartement übernachten. Im ganzen Appartement gibt es eine Vielzahl von Schränken, in denen Kleidung und andere Notwendigkeiten bequem untergebracht werden können. Die Möbel sind in einem für Hotels üblichen neutralen Stil gehalten. Nach unserem Geschmack etwas bieder, aber durchaus funktional. Lediglich mit der Bettwäsche (handelsübliche Hotelbettwäsche aus einem undefinierbaren Fasergemisch ohne Knöpfe oder Reißverschlüsse) konnten wir uns partout nicht anfreunden. Im Bad bestechen der große Spiegel sowie die große Dusche und das unerschöpfliche Heißwasser. Es ist mit ausreichend Ablageflächen ausgestattet und bietet somit auch einem größeren Kulturbeutel Platz. Erst auf den zweiten Blick findet man ein paar kleinere Mängel. So ist der Fernseher im Wohnbereich beispielsweise zu klein für die Größe des Raums. Auch die Polstermöbel im Wohnbereich sind kaum groß und bequem genug, um dort einen gemütlichen Fernsehabend zu verbringen, zumal Kissen oder eine Wolldecke fehlen. Für die Balkonmöbel, die lediglich aus einem Tisch und zwei Stühlen bestehen (mehr hätte auf diesen Balkon auch nicht gepaßt), gibt es keine Auflagen. Im Badezimmer vermißt man den ansonsten in Hotels üblichen Föhn. Außerdem läßt sich das Fenster nicht öffnen. Lediglich ein Abluftgerät sorgt für Luftaustausch. Das Appartement war bei unserer Anreise sauber und ordentlich. Trotzdem waren die Spuren der Vormieter unübersehbar, und einige waren unserer Ansicht nach reparabel (wie z.B. Flecken auf dem Teppich oder auf den Wänden oder Überreste von erschlagenen Insekten). Außerdem hätten wir uns, wie bereits oben erwähnt, zumindest einmal in der Woche eine Reinigung des Appartements gewünscht (zumindest Bodenreinigung und Wechsel der Handtücher). Zusammengefaßt kann man sagen, daß das Appartement nur begrenzt Anlaß zum Meckern gibt. Aber ein paar Schwachstellen sind vorhanden, die das Gesamtbild beeinträchtigten. Jedoch sind diese Mängel unserer Meinung nach nicht so schwerwiegend, daß man sie großartig reklamieren müßte, zumal z.B. die Häufigkeit der Zimmerreinigung oder die Anzahl der vorhandenen Handtücher vor der Anreise bekannt waren.
Das Hotel verfügt über ein großes Restaurant, in dem morgens ein umfangreiches Frühstücksbuffet angeboten wird mit allem, was das Frühstücker-Herz begehrt. Von verschiedenen Cerealien über frisches Brot und Brötchen, ausreichend frischen Aufschnitt, Obst, Quark und auch warme Speisen wir Rührei mit Speck mangelt es wirklich an nichts. Die einzelnen Platten werden während des Frühstücks auch immer wieder nachgefüllt, so daß auch die letzten Frühstücksgäste immer noch die komplette Auswahl haben. Des weiteren bietet das Restaurant Mittagstisch, Kaffee und Kuchen sowie Abendessen an. Die Küche ist hochqualitativ und wird bestimmt von frischen, einheimischen Zutaten. Und es schmeckt hervorragend. Auch wenn die Portionen auf den ersten Blick recht übersichtlich erscheinen, so sind wir immer satt geworden. Neben dem Restaurant kann man es sich auch an der Hotelbar sowie in der Lobby, der Bibliothek oder draußen in der Strandkorb-Bar mit einem Drink gemütlich machen. Das Angebot ist wirklich äußert umfangreich, so daß für jeden Geschmack etwas dabei ist. Die Preise sind zwar nicht übertrieben, aber schon recht stattlich. Über die Speisekarte können wir kein Urteil abgeben, da wir lediglich im Rahmen unserer Gutscheine gegessen haben, aber die Getränke sind nicht gerade günstig. Bei einem Pils (0,3l) ist man mit 3,10 Euro dabei, ein Fläschchen Mineralwasser (0,25l) kostet 1,90 Euro. Aber im Vergleich zu anderen Restaurants in der Region hält sich das noch einigermaßen im Rahmen. Etwas übertrieben fanden wir jedoch den Preis für das Frühstücksbuffet, das mit 15,00 Euro pro Person zu Buche schlägt. Zwar sind hier alle Getränke enthalten und man hat wirklich eine große Auswahl, aber im Vergleich zu anderen regionalen Hotels und Restaurants ist das schon recht teuer.
In punkto Freundlichkeit sind die Mitarbeiter des Hotels definitiv nicht zu überbieten. Bei allen standardmäßigen Fragen wie z.B. beim Ein- und Auschecken, aber auch zwischendurch, waren an der Rezeption jederzeit freundliche und flexible Ansprechpartner anzutreffen. So war es beispielsweise überhaupt kein Problem, als wir einen Tag früher abreisen mußten. Selbstverständlich wurde uns die letzte Übernachtung nicht berechnet. Wir konnten unsere Post bei der Rezeption abgeben, Freizeittipps einholen ("Sagen Sie mal, wo gehen Sie denn abends so hin, wenn Sie frei haben?") oder auch Nadel und Faden oder Taschentücher erfragen. Darüber hinaus ist an das Hotel direkt eine Arztpraxis angeschlossen, die wir jedoch glücklicherweise nicht in Anspruch nehmen mußten. Auch das Personal im Restaurant war durchweg freundlich. Sowohl die Kellnerinnen als auch der Barchef waren immer zu einem kleinen Schwatz bereit und nichts war ein Problem. Der Service war immer fix und tadellos, man hatte also in dieser Beziehung einfach nichts zu meckern. Ein bißchen schade ist lediglich, daß die Ferienappartements nur einmal pro Woche gereinigt werden. In unserem Fall war das nicht weiter tragisch, aber bei der Vorstellung, daß eine Familie mit zwei Kindern ein solches Appartement nutzt und dementsprechend auch verschmutzt, wünscht man sich doch hin und wieder zumindest eine Staubsauger-Session. Man muß aber dazu sagen, daß für den "Ernstfall" alle erforderlichen Putzwerkzeuge wie Staubsauger, Lappen, Putzmittel usw. im Appartement vorhanden sind. Nur manchmal hätte man sich doch einen frischen Satz Handtücher oder ein neues Abtrockentuch gewünscht.
Die Nähe zum Strand ist sicher ein großes Plus für das Hotel, wenn man auf Strandurlaub ausgerichtet ist und einem das Wetter (wie in unserem Fall) keinen Strich durch die Rechnung macht. Lediglich ein Grünstreifen trennt die Hotelanlagen vom absolut einwandfreien Ostseestrand, den man so mit wenigen Schritten erreichen kann. Darüber hinaus bietet der Ort aber wenig Sehenswertes. Es gibt zwar ein paar wenige Restaurants und Lokale sowie einen kleinen Supermarkt, aber nach weiteren Freizeitangeboten sucht man vergeblich. Daher ist es ratsam, mit dem eigenen Auto anzureisen, so daß man die Möglichkeit hat, die Umgebung zu erkunden, die wirklich eine Reise wert ist. Die Landschaft ist ziemlich hügelig, so daß Radfahren für Anfänger eine echte Herausforderung darstellt. Es gibt aber durchaus Möglichkeiten, die Gegend zu Fuß zu erkunden. Zwischendurch kommt man immer wieder an Kuhweiden vorbei, aber wenn man will, trifft man den ganzen Tag keine Menschenseele. Wir haben uns dann eher in den umliegenden Orten und Städten umgesehen. Die nächste kleinere Stadt, Lütjenburg, liegt ca. 8km entfernt. Hier kann man alle notwendigen Besorgungen erledigen. Sehenswert ist hier sicherlich die restaurierte Innenstadt mit dem Bismarckturm, der einem einen Überblick über die Stadt und bei guten Wetter bis zur Meer verschafft. Ansonsten gibt es in der näheren (und weiteren) Umgebung einige interessante Ziele wie z.B. Eutin, Plön, Kiel oder Lübeck und Travemünde. Empfehlenswert ist darüber hinaus ein Ausflug auf die Insel Fehmarn (mit einem wunderschönen Tiefseeaquarium inkl. Haien). Also langweilig wird es dort eigentlich nicht so schnell. Auf öffentliche Verkehrsmittel sollte man sich dabei aber wirklich nicht verlassen. Hohwacht selbst ist lediglich per Bus erreichbar, und das auch nur ein paar Mal am Tag. Eine Zuganbindung gibt es nach unseren Recherchen in Lütjenburg, aber wann, wohin und in welchen Takt konnten wir nicht herausfinden.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Das Hotel selbst bietet hin und wieder eigene Freizeitaktivitäten an. So wurde z.B. während unseres Aufenthalts ein Grillabend mit Musik oder ein Schlemmermarkt mit regionalen Spezialitäten angeboten. Darüber hinaus findet aber keinerlei Animation oder Freizeitgestaltung statt. Den Wellnessbereich haben wir uns lediglich aus der Ferne angeschaut, da er recht klein und wenig attraktiv wirkte. Das Schwimmbad bietet nur wenigen Gästen Platz und wurde während unseres Aufenthalts wegen des schlechten Wetters von den Gästen intensiv genutzt. Auch die kleine Saunaanlage und die einzelnen Sonnenbank laden unserer Ansicht nach nicht wirklich zum Entspannen ein. Als Alternative ist sicherlich das Erlebnisbad des Ferienzentrum Weissenhäuser Strand zu sehen. Es liegt ein paar Kilometer von Hohwacht entfernt und bietet für einen akzeptablen Preis uneingeschränkten Badespaß. In dem selben Ferienzentrum befindet sich außerdem ein Abenteuerspielplatz, ein Wellnessbad sowie ein Bootsparcours.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im August 2006 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Tanja |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 1 |