Radisson Blu Resort, Malta St. Julian's

Das relativ große Hotel macht in der Lobby zunächst einen sehr guten Eindruck. Spätestens aber auf den Fluren zu den Zimmern und in den Zimmern wird deutlich, dass das Hotel nicht auf dem neusten Stand ist und einiges nachzuholen hat. Die Fahrstühle funktionierten häufig nicht, die Teppiche waren fleckig, die Zimmer klein und nicht gemäß eines 5*-Standards eigerichtet. Auch dreckige Betten haben wir vorgefunden (siehe Bewertung der Zimmer). Gebucht hatten wir Halppension, aber auch mittags haben wir regelmäßig im Bistro oder der Bar gegessen. Die Gästestruktur war sehr gemischt: Die Nationalitäten reichten von Skandinaviern über Deutsche und Briten bis hin zu Italienern und auch Maltesern. Die Altersstruktur war ebenfalls gemischt. Einige Familien waren anwesend, aber Paare und Singles in allen Altersklassen. Insgesamt kam es uns recht leer vor. Alles in allem angenehm. Die Reisezeit (Ende Mai) war optimal - wir hatten konstant zwischen 26 und 29 Grad und kaum eine Wolke war zu sehen.

Die Doppelzimmer, die wir gebucht hatten waren relativ klein. Dies wäre an sich nicht so schlimm gewesen, aber die Badezimmer in beiden Zimmern hätten kaum 3* verdient: Die Dusche war eine Katastrophe, die Spiegel teilweise blind und alles insgesamt alt und unschön. Das eine Doppelzimmer stank. Selbst nachdem wir dies an der Rezeption gemeldet und das Housekeeping ein Duftspray versprüht hatte, war dies sehr unangenehm. Auch die Lage der Zimmer war nicht optimal, da man den Lärm aus dem Nachbarhotel und die Belüftigung/den Generator deutlich hören konnte. In zweiten Doppelzimmer war das Bett dreckig. Nachdem wir unsere Beschwerden wiederholt vorgetragen hatten, bot man uns ein anderes Doppelzimmer in besserer Lage und eine Suite an (diese natürlich gegen Aufpreis). Dies nahmen wir dann auch an, da wir uns nicht den Urlaub vermiesen lassen wollten. Das neue Doppelzimmer war zwar identisch zu dem anderen, aber sauber und mit Balkon in Richtung Pool/Meer, sodass es ruhiger war. Die Suite entsprach dann endlich einem 5*-Hotel: Sie war schön eingerichtet und der große Balkon hatte eigene Sonnenliegen und einen eigenen Jacuzzi. Allerdings war auch hier das Bad renovierungsbedürftig.

Neben dem Hauptrestaurant haben wir die Bar und das Bistro in Anspruch genommen. Das Hauptrestaurant, in dem die Halbpension eingenommen wurde vermittelte einen gemischten Eindruck. Das Essen schmeckte zwar größtenteils in Ordnung (das Fleisch war meist recht trocken), jedoch wiederholte sich das Angebot recht starkt und auch die Auswahl war nicht sonderlich groß. Sehr zu empfehlen sind allerdings die maltesischen Desserts. Die Ausrichtung auf größtenteils maltesische und mediterrane Küche haben wir jedoch begrüßt. Die Bar hatte ein nettes Ambiente und eine schöne Terrasse. Allerdings enttäuschte die Cocktailkarte mit sehr wenig Auswahl. Das Essen war gut. Das Bistro verdient den Namen deshalb nicht, weiles mehr ist als ein Bistro. Ein eher gehobenes Restaurant mit dementsprechenden Preisen. Das Essen war aber auch dementsprechend gut. Insgesamt mussten wir leider festellen, dass die Kompetenz der Service-Mitarbeiter in der Gastronomie nicht sehr ausgeprägt war. Das Personal kannte die Weinkarte nicht, es wurden häufig Getränke umgestoßen oder verschüttet oder Gäste wurden vergessen. Auch fanden wir es unangenehm, dass (insbesondere Abends) im Restaurant nicht auf einen angemessen Dress-Code geachtet wurde.

Die Freundichkeit des Personals variierte sehr stark. Das Personal an der Rezeption war größtenteils freundlich und hilfsbereit, auch wenn man sehr häufig an den Concierge verwiesen wurde. Die Concierges waren mit Abstand die nettesten und hilfsbereitesten Mitarbeiter des Hotels und haben wirklich versucht, alles möglich zu machen. Einer der Concierges sprach Deutsch, alle anderen natürlich Englisch. Die Zimmerreinigung war in Ordnung, andere Serviceleistungen haben wir nicht in Anspruch genommen. Der Umgang mit Beschwerden war ebenfalls in Ordnung. Nachdem wir an der Rezeption einige Mängel erläutert hatten, kümmerte sich die Guest Relations Managerin um uns und sogar der Hotelmanager wurde hinzugeholt.

Das Hotel liegt recht ruhig direkt am Meer und am Rande von St. Julian's. Wie auf Malta recht häufig gibt es jedoch keinen richtigen Sandstrand, nur einen winzigen Stadtstrand an der Hauptstraße, zu dem man ca. 5 Minuten läuft. Diesen haben wir jedoch nicht besucht. Bis zur "Partymeile" sind es vielleicht 10 Minuten zu Fuß und auch Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten sind vom Hotel eigentlich gut zu erreichen. Angenehm war das Anebot eines Shuttles, der ins Zentrum, nach Sliema und auch nach Valetta fuhr, da man mit dem Bus doch recht lang unterwegs ist. Die Hauptstadt Valetta ist ungefähr eine halbe Stunde entfernt. Ansonsten kann man von St. Juian's aus im Grunde die ganze Insel schnell erreichen - so groß ist Malta ja nicht. Wir sind mehrmals zur Golden Bay in den Nordwesten gefahren, um doch einmal ein bisschen Zeit an einem Strand zu verbringen. Die Mietwagen sind auch nicht zu teuer - vorausgesetzt man traut sich den Linksverkehr zu. Ausflugsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten gibt es reichlich - empfehlen können wir auf jeden Fall Mdina und die Blaue Grotte im Südwesten der Insel. Auch Valetta ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Hauptpool direkt am Hotel ist nicht besonders groß. Aber dadurch, dass noch zwei weitere kleinere Pools mit Liegestühlen verfügbar waren, war es nie zu voll und man hat immer Liegen bekommen. Allerdings waren auch die Liegen keinem 5*-Hotel angemessen. Schirme waren ausreichend vorhanden, bei etwas stärkerem Wind durften diese jedoch nicht aufgespannt werden. Neben den Pools gab es einen Treppen-Zugang zum Meer, der allerdings recht schwierig und für Kinder und/oder ältere Leute wohl eher nicht geeignet ist. Freizeitangebote in Hotel selbst waren nicht wirklich vorhanden. Es gab einen Fitnessraum (auch der kein 5*-Niveau) und die Tennisplätze des Nachbarhotels konnten mitgenutzt werden. Ab und zu war in der Bar Musik, aber das war es dann auch schon. Auffällig war allerdings, dass im Hotel fast täglich Hochzeiten stattgefunden haben. Insbesondere wenn diese draußen gefeiert wurden, war es nachts sehr laut. Im Hotelgebäude gab es kostenloses WLAN.