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Tanja (31-35)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • August 2013 • 1 Woche • Strand
Fünf Sterne? Auf gar keinen Fall!
3,2 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Das Radisson Blu Ressort verfügt insgesamt über 252 Zimmer, davon 20 Junior Suiten und acht sogenannte Executive Suiten. Darüber hinaus umfasst die Hotelanlage mehrere Pools (In- und Outdoor), diverse Bars und Restaurants, einen Fitness- und Spa-Bereich sowie mehrere Konferenz- und Veranstaltungsräume. Die Anlage liegt direkt an der felsigen Küste im Osten Maltas an der St. George's Bay, nördlich und ein wenig abseits der Touristen- und Partyhochburgen St. Julian's und Paceville. Die große Empfangshalle mit Rezeption und Conciergerie erinnert in ihrer Gestaltung und Einrichtung an die britische Kolonialzeit. Gleiches gilt auch für die größte Bar "The Bridge" und das Restaurant "Le Bistro" - ein Thema, das offensichtlich auch in den Zimmern aufgegriffen werden sollte - allerdings mit mäßigem Erfolg. Ansonsten erinnert die Anlage an ein x-beliebiges Ferienhotel im Mittelmeerraum, das zudem ziemlich in die Jahre gekommen ist. So sind die weniger öffentlichen Bereiche wie etwa die Korridore verlebt und heruntergekommen. Flecken auf den Teppichen, Schrammen an den Wänden und fehlende Beschläge sind nur einige Beispiele. Bei den Gästen handelt es sich zum überwiegenden Teil um Briten, während Deutsche, Italiener und andere Nationalitäten eine kleine Minderheiten bilden. Die Altersstruktur ist sehr gemischt - von jungen Paaren über Familien mit kleinen Kindern bis hin zu älteren Leuten. Wer nicht allzu hohe Ansprüche hat und ein paar Tage Pool-Urlaub machen möchte, ist in diesem Hotel wahrscheinlich ganz gut aufgehoben. Ich persönlich habe mich allerdings überhaupt nicht wohlgefühlt. Ich fand das Zimmer heruntergekommen und schmutzig und die Preise in den Restaurants und Bars zu hoch. Darüber hinaus waren die Angebote zur Freizeitgestaltung sehr schnell ausgeschöpft. Wer auf Party aus ist, für den ist die Anlage wahrscheinlich zu weit ab vom Schuss, wer sich erholen will, dem wird hier vermutlich die Abwechslung fehlen. Malta selbst hat mich leider ebenfalls nicht für sich gewinnen können. Ich persönlich finde die Insel zu verbaut, zu staubig, zu steinig, zu trocken. Die Felsenküste hat zwar ihren Reiz, zum Baden sind mir Sandstrände (die aber nur im Norden der Insel oder in Form kleiner Badestrände zu finden sind, an denen man sich sardinenbüchsen-like nebeneinander quetschen muss) allerdings lieber. Viel Spaß gemacht hat mir die Erkundung der maltesischen Geschichte, nicht zuletzt, weil diese auch große Bedeutung für ganz Europa hat. Klimatisch betrachtet haben wir uns mit Ende August wahrscheinlich eine gute Zeit ausgesucht. Es war immer noch recht heiß, kühlte abends und nachts aber angenehm ab, Außerdem wehte immer ein mehr oder weniger starker Wind. Man sollte sich darauf einstellen, dass Malta insgesamt kein preiswertes Pflaster ist. In der Gastronomie sind die Preise mindestens so hoch wie in Deutschland, Fleisch ist teilweise sogar wesentlich teurer. für Shopping-Begeisterte wird Malta deshalb wohl auch nicht die Destination erster Wahl sein. Es gibt zwar alles, in der Regel ist es aber teurer als bei uns. Ich würde grundsätzlich empfehlen, Ausflüge zu machen oder auf eigene Faust die Umgebung zu erkunden. Aufgrund des Linksverkehrs und des teilweise recht rabiaten Fahrstils der Malteser habe ich mich nicht getraut, einen Leihwagen zu nehmen, aber die Busanbindung ist zwar kompliziert, aber gut und preiswert (ein 7-Tages-Ticket für die ganze Insel kostet schlappe 12,- Euro). Die Hauptstadt Valletta lohnt sich auf jeden Fall, schon wegen ihrer Geschichte. Empfehlenswert ist auch eine Hafenrundfahrt und (zumindest eine kleine) Inselrundfahrt mit einem der "Hop on, hop off"-Busse.


Zimmer
  • Schlecht
  • Wir waren in einem sogenannten "Deluxe Sea View Room" untergebracht, der mit insgesamt knapp 30 qm recht groß ist. Dazu gehört auch ein geräumiger Balkon mit Meerblick. Möbliert ist das Zimmer in einem schlecht kopierten Kolonialstil. Die Ausstattung umfasst neben einem Doppelbett einen Wandschrank, eine Kommode, einen Fernsehschrank mit Minibar, einen Schreibtisch mit Stuhl sowie einen kleineren Tisch mit Stuhl. Außerdem beherbergt das Zimmer zwei große Spiegel. Auf den ersten Blick fällt der verwohnte Zustand der Möbel auf. Das Holz weist Kratzer und Schrammen auf, der Fußboden ist abgelaufen, und das Bett ist durchgelegen. Außerdem ist vieles veraltet. So ist der keine Röhrenfernseher (auf dem als einiger deutschsprachiger Sender ausgerechnet RTL II empfangen werden kann!) ebenso nicht mehr zeitgemäß wie der Wandfön im Bad. Des Weiteren sind viele Einrichtungsgegenstände schlichtweg lieblos in das Zimmer geknallt worden. Dies gilt vor allem für den unschönen Hailo-Tretmülleimer oder den Wasserkocher, mit dem der (kostenlose) Instant-Kaffee aus der Minibar zubereitet werden kann. Ein weiteres No-Go: Das Zimmer ist mit einer (freilich abgesperrten) Tür mit dem Nachbarzimmer verbunden. Dadurch ist das Zimmer extrem hellhörig, so dass wir jedes Wort unserer Nachbarn verstehen konnten. Pluspunkte gibt es hingegen für die einwandfrei funktionierende Klimaanlage, den leicht zu bedienenden Safe im Schrank und natürlich den herrlichen direkten Blick auf den Innenhof, den Pool und das Mittelmeer. Im Badezimmer setzt sich das Bild aus dem Hauptraum fort. Neben Toilette, Waschtisch und Wannendusche enthält dieses auch ein Bidet und den besagten Wandfön. Besonders erschreckend fand ich hier die mangelnde Hygiene und die vielen "Knös-Ecken". So sind beispielsweise die Fugen in Dusche übersät mit Stockflecken (oder schlimmerem?). Da die Duschabtrennung undicht ist, hat sind in deren Fugen hartnäckiger Schimmel gebildet. Auch die Abschlussfuge zum Fußboden ist ranzig-braun. Außerdem funktioniert vieles einfach nicht. Das Bidet kann mangels Wasserdruck lediglich zum Wäschewaschen genutzt werden. Die Toilettenspülung ist defekt, so dass man teilweise acht- bis zehnmal probieren muss, bis die Toilette endlich abzieht (angesichts der extremen Wasserknappheit auf der Insel ein Unding!). Die Brause ist fest in der Wand installiert, so dass man sich nur schwer abduschen kann. Alles in allem eher 2- als 5-Sterne-Niveau. Der Balkon ist - wie schon gesagt - recht geräumig, so dass die beiden Stühle und der winzige Tisch ein wenig verloren wirken. Vermisst habe ich eine Vorrichtung zum Trocknen von Handtüchern und Badekleidung, zumal man explizit darauf hingewiesen wird, dass so etwas nicht über das Balkon-Geländer gehängt werden soll. Platz ist auf dem Balkon schließlich ausreichend.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Unsere Buchung umfasste neben der Übernachtung lediglich das Frühstück. Dieses wird im Haupt-Speisesaal im Erdgeschoss des Hotels eingenommen. Die Räumlichkeiten machen einen ordentlichen und sauberen Eindruck, die Tische sind sorgfältig gedeckt, und es sind stets genügend Plätze vorhanden. Geschmacklich gibt es am Frühstück nur wenig auszusetzen (abgesehen von den für den Mittelmeerraum typischen Gummibrötchen). Allerdings ist auch das Frühstücksbuffet sehr auf den Geschmack britischer Gäste zugeschnitten (Speck, Bohnen, Würstchen etc). Punktabzug gibt es aber für die fehlende Abwechslung (in einer Woche blieb das Frühstück immer gleich) sowie einen Mangel an Frische. So findet man zum einen nur wenig frisches Obst und Gemüse, zum anderen sind Äpfel oder Bananen häufig runzelig oder braun. Darüber hinaus haben wir zweimal im Restaurant "Le Bistro" zu Abend gegessen. Dort wird eine Auswahl von Gerichten der gehobeneren Küche angeboten, die auch ihren Preis haben, der jedoch nicht immer gerechtfertigt ist. Während die Burger oder die Nudelgerichte absolut in Ordnung sind, können Steak und andere Fleischgerichte weder geschmacklich noch durch die Portionsgröße überzeugen. Außerdem werden die Beilagen (Gemüse und Salat) extrem lieb- und gewürzlos zubereitet. Einen positiven Eindruck haben wir hingegen von dem Bar-Angebot gewonnen. Dies gilt vor allem für die Haupt-Bar "The Bridge", in der Kaffee- und Teespezialitäten ebenso gereicht werden wie diverse Biere, Weine und Cocktails. Während die Cocktail-Karte unseren Geschmack nicht so getroffen hat, hat uns der Cappuchino so manchen Tag versüßen können. Die Getränke sind leider nicht billig. Während der Preis für einen Cappuchino mit knapp 3,- Euro noch in Ordnung ist, trifft das für eine 0,5 l-Pepsi, die mit 4,80 Euro zu Buche schlägt, schon nicht mehr zu. Dabei ist es übrigens wurscht, ob das Getränk "stilvoll" im Glas oder an der Poolbar im Plastikbecher ohne Eis eingenommen wird. Überhaupt nicht in Anspruch genommen haben wir die Mini-Bar. Zum einen sind die darin enthaltenen Getränke und Snacks unverhältnismäßig teuer, zum anderen handelt es sich bei den Barschränken um automatisierte Geräte, die jede Entnahme registrieren und der Zimmerrechnung belasten. Für mich persönlich ein Unding!


    Service
  • Eher schlecht
  • Die meisten Mitarbeiter sind sehr freundlich. Dies gilt insbesondere für die Gastronomie und die Rezeption. Da Englisch auf Malta zweite Amtssprache ist, wird es von allen Mitarbeitern fließend gesprochen. Einige Mitarbeiter an der Rezeption sprechen darüber hinaus auch ein bisschen Italienisch, Spanisch, Französisch und Deutsch - darauf sollte man sich allerdings nicht verlassen. Da auch sämtliche Hinweistafeln, Speisekarten etc. auf Englisch sind, sollte man schon über gewisse Englischkenntnisse verfügen. Über die Zimmerreinigung kann ich mich hingegen überhaupt nicht positiv äußern. Das Zimmer wurde während unseres gesamten Aufenthalts nur sehr oberflächlich gereinigt. So begleiteten uns diverse Staubflocken während unseres ganzen Urlaubs. Manche Bereiche wurden überhaupt nicht beachtet, obwohl ich sowohl an der Rezeption als auch bei den Reinigungskräften selbst darauf hinwies. So wurden einige klebrige Fettflecke im Kleiderschrank trotz entsprechender Aufforderung beispielsweise ebenso wenig entfernt wie Schmutz unter den Tischen oder auf der Duschkabine. Aus diesem Grund wirkte das Zimmer insgesamt schmutzig und vernachlässigt. Was ich auch nicht verstanden habe: Im Zimmer ist explizit ein Hinweis angebracht, dass man aufgrund der auf Malta herrschenden Wasserknappheit doch bitte durch Auf-den-Boden-werfen signalisieren solle, welche Handtücher ausgetauscht werden sollen. Das kennt man ja aus anderen südlichen Ländern, und natürlich haben wir uns daran gehalten. Trotzdem wurden alle benutzten Handtücher jeden Tag ausgewechselt - selbst wenn wir sie wieder zusammengefaltet und auf den Stapel gelegt hatten. Verschwendung an der falschen Stelle...


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Die Anlage befindet sich oberhalb der St. George's Bay - dem nördlichsten Ausläufer von Paceville. Dort gibt es einige Restaurants und Bars sowie einen Badestrand und mehrere kleinere Geschäfte. In Paceville selbst (ca. 15 Minuten Fußweg) findet man neben einem kleinen Shopping-Center auch Filialen der gängigen Fastfood-Ketten sowie eine Vielzahl von Restaurants, Kneipen, Pubs und Nachtclubs. Abends bestimmen vor allem die jungen Gäste die Straßen. Der Ort wirkte auf mich sehr laut und schmutzig, Die nächsten Orte St. Julian's und Sliema können ebenso mit dem Bus erreicht werden wie die Hauptstadt Valletta. Dorthin gelangt man entweder mit dem öffentlichen Linienbus, der ca. 5 Gehminuten vom Hotel entfernt abfährt, oder mit dem Shuttlebus, den das Hotel zu einem etwas höheren Preis anbietet. Was Restaurants und Bars angeht, gibt es also nichts zu meckern - ob einem das Angebot gefällt, ist natürlich Geschmackssache. Grundsätzlich orientiert man sich in der Gastronomie nämlich sehr stark an den Bedürfnissen der britischen Gäste. Was mir persönlich außerdem sehr gefehlt hat, ist ein kleiner Supermarkt oder ein größerer Kiosk, wo man auch einmal kalte Getränke oder ein paar Snacks kaufen kann, um nicht ausschließlich von der Gastronomie des Hotels und der Restaurants abhängig zu sein. Derartige Läden habe ich in der näheren Umgebung aber überhaupt nicht entdecken können.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Eine Animation im herkömmlichen Sinne gibt es in diesem Hotel nicht, wurde von uns aber auch nicht vermisst. An einem Abend wurde im Speisesaal ein "karibischer Abend" veranstaltet, der sich allerdings darauf beschränkte, dass die Speisen mit Ananas verziert wurden und eine Band Reggae-Musik spielte. Ansonsten konzentrieren sich die Aktivitäten innerhalb der Anlage sehr auf den Poolbereich. Dieser ist ansprechend gestaltet und verfügt über ausreichend Sonnenschirme und Liegen, die zudem auch einen recht neuen und hochwertigen Eindruck machen. Wir haben uns ausschließlich am Hauptpool aufgehalten, an dem sich auch die Poolbar befindet. Daneben gibt es noch ein Kinderbecken sowie einen "doppelstöckigen" Pool mit Verbindungsrutsche und eine Stiege ins Meer. Ansonsten habe ich einen winzigen Kinderspielplatz und zwei Tennisplätze ausmachen können. Es gibt auch noch einen Indoor-Pool, zu dem auch ein Whirlpool und eine Sauna gehören. Die Anlage ist aber ebenfalls sehr klein und wurde von uns nicht benutzt. Besucht habe ich hingegen einmal den Fitnessbereich, in dem augenscheinlich wahllos diverse Fitness-Geräte (hauptsächlich zum Krafttraining) zusammengestellt worden sind. Die meisten Geräte sind recht alt und in nicht allzu gutem Zustand. Außerdem gibt es meines Erachtens nach keinen Trainer bzw. jemanden, der einen in die Nutzung der Geräte einweist. Einen guten Ruf hat das Wellness- und Spa-Studio "Marion Mizzi", das sich ebenfalls im Erdgeschoss der Anlage befindet. Dort wird von Massagen über Gesichtsbehandlungen und Haarschnitten alles angeboten, was zur Entspannung und Verschönerung beiträgt. Wurde von uns aber nicht genutzt. Regen Gebrauch haben wir hingegen vom kostenlosen WLAN gemacht, das für Hotelgäste verfügbar ist. Die Anmeldung erfolgt einfach mit Zimmernummer und Nachname. Die Geschwindigkeit und die Reichweite sind in Ordnung. Außerdem gibt es keine Einschränkungen, wie viele Geräte pro Gast angemeldet werden können. Einziges Manko: einige stark frequentierte Anwendungen (wie z.B. WhatsApp für Smartphones) sind gesperrt.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im August 2013
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Tanja
    Alter:31-35
    Bewertungen:9