Radisson Blu Resort, El Quseir

Ich denke hierzu ist eigentlich schon das meiste gesagt worden. Ich kann mich dem nur anschließen. Die Hotelanlage ist wirklich schön, alles super in Schuss. In der Wüste schwierig zu erhaltende Grünflächen sind sehr dekorativ durch die Poollandschaft umschließende Salzwasserflächen und -läufe ergänzt, die den großen, wenn auch zum Schwimmen nicht sehr einladenden, Salzwasserpool speisen. Die Bepflanzung ist wüstentypisch karg aber OK (Palmen, Kakteen, Yuccas). Im Dezember war das Hotel höchstens zu einem Viertel belegt, wodurch die großflächige Anlage manchmal etwas leicht geisterstadt-artiges hatte. Die Gäste waren zu 90% deutsch & österreichisch sowie einige wenige (west)europäische Exoten (Frankreich, Italien, Belgien). Die Gästestruktur besteht überwiegend aus Paaren aller Altersklassen (25 - 70), wenigen Alleinreisenden und Familien. Hier ein kleiner Hinweis zum AI-Programm, Lifestyle-Package genannt: Die versprochenen Extraleistungen sind etwas mau. Die nicht gewährten 35 L. E. für a-la-carte Restaurant Benutzung hatte ich schon erwähnt. Ferner ist eine 30-minütige Massage inclusive: Ich wollte mich am ersten Tag meines Aufenthalts anmelden und habe gerade noch einen (ungünstigen) Termin an meinem letzten Tag bekommen (wie geht das erst wenn das Hotel mal voll ist?). Die Massage war dann netto 10-15 Minuten und die freundlich unter die Nase geriebenen Angebote für weitere Ayuveda-Anwedungen konnten mich zu dem Zeitpunkt auch nicht mehr so richtig überzeugen. Internet war entgegen meiner Katalog-Erwartung dann auch saftig kostenpflichtig. Fazit: Trotz einiger kleinerer Macken, die mich aber eher schmunzeln als ärgerlich gemacht haben, war es ein sehr runder und erholsamer Aufenthalt. Dezember in Ägypten ist einfach traumhaft. Wir werden wiederkommen, vielleicht auch ins Radisson SAS.

Ein Traum. Ich hatte, dadurch dass meine Familie kurzfristig verhindert war, ein sehr schönes DZ zur Alleinbenutzung, und ich habe noch nie in einem Ferienaufenthalt im Süden ein derartig schönes, stilsicher eingerichtetes, zweckmäßig eingerichtetes, sauberes Zimmer in optimaler Lage: 90sek zum Strand 90sek zum Restaurant, Balkon, Blick auf Meer und Pool, ruhig, klasse!

Das Beste vorweg: Man kann immer herrlich auf der Terrasse im Freien essen, auch wenn’s im Dezember fürs Abendessen den meisten Leuten zu kühl war. Ich hatte AI gebucht. Das Essen kam zu allen Mahlzeiten vom Buffet, Getränke wurden auf Bestellung serviert. Der AI-Tischwein war recht ordentlich. Etwas nervig ist, dass man für jede Bestellung (auch an der Bar) einen Zettel unterschreiben muss, trotz AI. Ich finde es gibt bessere Methoden AI- von VP-Kunden zu unterscheiden. Was soll damit sonst noch bezweckt werden? Die Qualität der Speisen ist OK. Das Vorspeisenbuffet ist (zumindest innerhalb einer Woche) sehr abwechslungsreich, wenn auch nicht hinsichtlich des Stils. Meist hieß das Motto „International“. Am Abend mit dem Motto „Middle East“ war allenfalls ein leichter TexMex (?!) Einschlag zu merken; die Zubereitung landestypischer Gerichte (Verwendung von Koriander, Kreuzkümmel, Kardamon & Co): Fehlanzeige. Das Orientalische Restaurant war geschlossen. Das Hauptgericht kommt, mit Ausnahme einer Kochinsel (ab dem dritten Tag für mich die einzige Anlaufstelle), aus Warmhaltebehältern. Obwohl die Qualität an sich gut ist, finde ich dies gerade für Fleischgerichte nicht optimal. Die Teilnahme am 4-gängigen Fischmenü im Spezialitätenrestaurant (20€ extra und der Dine-around-Gutschein von 35 L. E. wurde dafür überraschenderweise nicht anerkannt) war insgesamt eher etwas enttäuschend. Fazit: Man kann sich gut und sehr appetitlich für eine Woche verpflegen. Für hohe kulinarische Ansprüche eher ungeeignet, aber gerade hier ist ja bekanntlich alles relativ.

Das Servicepersonal ist fast ausschließlich ägyptisch. Die meisten verstehen das nötigste Deutsch, mit Englisch kann man sich meist gut verständigen. Gecoacht wird die Crew von einigen wenigen deutschen Servicemitarbeitern. Alle sind sehr höflich und das meiste wird recht schnell erledigt, kein Grund zur Beanstandung. Einige Abläufe sind allerdings nicht besonders effizient organisiert, wie z. B. der Getränkeausschank, so dass ich mich Frage, wie die das schaffen wollen, wenn das Hotel mal voll ist. Ein kleines negatives Highlight war der vielleicht für Club- aber nicht für die Hotelatmosphäre angemessene Versuch eines Scherzes, der mir dann doch eine Umdrehung zu weit gedreht wurde („Ein neues Strandhandtuch bitte.“ – „Warum?“ – „Meins ist nass, ich möchte ein trockenes.“ – „Nein!“ – schluck – „Das ist Dein Problem, nicht mein Problem!“ – erst dann die Auflösung). Gut, OK, wenn sonst nichts Schlimmeres ist …

Das Hotel liegt mitten in der Wüste, d. h. rechts und links daneben ist nix. Auch auf dem etwa 75-minütigen Transfer vom Flughafen Marsa Alam (mehrere Zwischenstopps an anderen Hotels) gibt es wenig, was einen vom Gefühl einer Marsexpedition abbringen könnte. Aber dass muss man vorher wissen. Die Ortschaft El Quseir ist unweit des Hotels (geschätzte 3 km) und macht einen noch nicht vom Tourismus vereinnahmten Eindruck, bietet aber scheinbar auch wenig Sehenswertes. Das Hotel verfügt über einen Strand auf voller Breite (ca. 800 m). Davon sind etwa 2/3 felsig (kein Zugang zum Meer). Auf dem Rest fällt der Korallensand flach ins Meer ab. Nach etwa (je nach Tide) 3-6 Metern beginnt das Riff. Hier ist das Wasser (ebenfalls je nach Tide) 0. 4-1 Meter tief (oft zu flach, um darüber hinweg zu schwimmen). Diese Verhältnisse herrschen dann bis etwa 50 m vor dem Strand vor. Hier brechen sich die Meereswellen. Danach fällt das Riff zunächst kontinuierlich auf ca. 4 m Tiefe, und dann steil ab. Schnorcheln wäre in diesem bereich gut möglich, wenn man ihn denn mal erreichen würde, doch dazu später.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Tja, ich denke hier kommen wir zum mit Abstand größten Manko des Radisson SAS: man kann praktisch nicht vernünftig im Meer baden! Das Wasser ist super klar, selbst im Dezember noch schön warm und lädt wirklich ein, aber das Riff (an manchen Stellen gespickt mit Seeigel-Kolonien) ist einfach zu niedrig unter der Wasseroberfläche. Also sitzt man wie ein gestrandeter Wal im flachen Wasser wo noch gerade Sand ist. Da wo man Schnorcheln und Schwimmen könnte, an der Riffkante, brechen sich die Wellen und maist darf man nicht da hin (rote Flagge). Das Thema „Steg“ (der immer noch nicht vollendet ist) halte ich in dieser Rubrik übrigens für stark überbewertet. Gut, der Steg würde einen vor das Riff bringen, aber, an der Riffkante sind immer noch die Wellen und das Wasser davor ist viel zu tief, so dass man beispielsweise Baden mit Kindern dort völlig vergessen kann. Ansonsten: Der Besuch von Sauna und Dampfbad waren immer recht angenehm (mit Badehose, wir sind hier immer noch in Arabien!). Gelegentlich gibt es Abendunterhaltung, die Folkloreshow war eigentlich recht ansprechend, wurde jedoch vom spärlich erschienene Publikum kaum angenommen. Wer RämmiDämmi sucht ist im R SAS völlig falsch.