Protels Crystal Beach Resort

Beim Abo Nawas handelt es sich um eine Anlage mit zweigeschössigen Häusern, die im sog. "Nubischen Stil" erbaut worden sind. Alles ist topp gepflegt (Garten!) und sauber (Zimmer!). Der Strand ist wie geleckt und fast muschel- und kieselsteinfrei. Wir wurden von unserem Reiseveranstalter angeschrieben, dass aufgrund von Baumaßnahmen mit Lärm zu rechnen sei. Davon war aber nichts zu merken. Es wird zwar auf der nördlichen Seite des Hotels neu gebaut (Gebäude und ein neuer Pool). Die Baustelle ist aber durch Pappverkleidung nach außen hin nicht einsehbar und der Baulärm ist auch nicht lauter als der Straßen- oder Animationslärm. Die Zimmer zur Baustelle hin werden nicht vermietet. Dadurch verteilte sich auch das Publikum und man hat immer einen Platz am Pool oder Strand bekommen. Wie aus anderen Bewertungen bekannt, wird das Hotel zu 95 % von Italienern bereist. 7-8 Zimmer waren an Deutsche, 2-3 Zimmer an Franzosen vergeben. Das Abu Nawas ist eine italienische Clubanlage der Kette Eden Viaggi. Die Italiener erwiesen sich durchweg als nette und kultivierte Gäste - keine Alkoholexzesse, blöde Sprüche, Pöbeleien am Büffet, wie bei manch anderen insb. in Hurghada anzutreffenden osteuropäischen Pauschalurlaubern. Wir reisen mit einem Kleinkind und waren überrascht, wie viele italienische Familien mit Kindern bis 8 Jahren in der Anlage waren. Die "Executive Managerin" des Hotels, eine Deutsche, kümmert sich unermüdlich um das Wohl der Deutschen. Bei einigen deutschen Reisenden fiel auf, dass man im Urlaub immer zuerst das negative sehen möchte ("zu viele Italiener", "ständig Musik am Pool und viel zu laut", "Kellner räumen Teller und Besteck zu schnell ab", "man kann nirgendwo shoppen gehen" u. s.w.). Man sollte beachten, dass für 700 EUR knapp 4000 KM von der Heimat und dazu in solch toller Lage keine 5 Sterne-Luxusherberge gibt, in der alles perfekt ist. Für den normalen Reisenden, der sich nicht in Schwarz-Weiss-Malerei übt, ist dieses Hotel jedoch verdammt gut. Gegen Durchfall und Magenschmerzen hilft Antenal (siehe oben). Wenn wir wieder nach Ägypten fahren, werden wir uns am ersten Tag mit dem Mittel eindecken und provisorisch morgens eine Tablette nehmen. Es gab Gäste, die es genauso gemacht haben und von derart urlaubsvermiesenden Dingen verschont geblieben sind. Das Mittel hat übrigens keine Nebenwirkungen - traut man der Pachkungsbeilage.

Die Zimmer sind geräumig und die Matratzen waren recht gut - das ist das Wichtigste. Das Bad war etwas älter und wird 3 Sternen gerecht. Nubischer Stil bedeutet, dass die Dächer eine Kuppel aus Backsteinen haben - die heizen das Zimmer schön auf. Ansonsten gibt es eine gut funktionierende Klimaanlage. Mücken sind wie überall in Ägypten ein Problem - auf Wunsch kommt ein Ausräucherer, der alles Ungeziefer im Zimmer platt macht.

Wir haben ausschließlich im Hauptrestaurant gegessen. Das Essen ist qualitativ und quantitativ sehr gut gewesen (die Ursache für die oben angesprochene Durchfallerkrankung wollen wir nicht hier suchen!). Abends gibt es regelmäßig Leckereien vom Grill (Fisch, Truthahn), Pasta wird frisch zubereitet und ansonsten diverse Fleisch- und Pastagerichte. Außerdem gibt es Pizzastückchen, Pommes für die Kleinen, Salate u. s.w.. Wer hier was auszusetzen muss in Deutschland regelmäßig in 3-Sterne-Restaurants verkehren. Servicemäßig gibt es leider Defizite - zum All-Inclusive gehören: Cola, Fanta, Sprite und Wasser aus Dispensern (es gibt nur 0, 1 l Gläser, auf die man permanent warten musste) - und damit hat es sich mit den alkoholfreien Getränken. Alkoholische AI-Getränke (Stella-Bier, Rot- Weiss- und Rose-Wein (alle übrigens hervorragend), und die übrigen Sachen - Whiskyverschnitt, Ouzo, Gin u. s.w.) gibt es nur gegen Unterschrift. Man will dadurch verhindern, dass sich die Kellner am Alkohol vergreifen und den Ausschank kontrollieren - das ist ja noch okay. Allerdings schien es im ganzen Hotel immer nur eine Person zu geben, die über das Privilleg des Flaschenöffnens verfügt und die war in der Regel nie da, wo die Flaschen waren. Kurzum: Wer beim Mittag- und Abendessen Bier oder Wein trinken möchte, muss Zeit mitbringen. Kleiner Tipp: Bier- oder Weinglas verlangen und darauf achten, dass dieses nicht mit abgeräumt wird.

Das Servicepersonal ist ganz überwiegend nett und hilfsbereit. Leider verstehen die Kellner nur arabisch und italienisch. Mit englisch wird's dann schon schwierig (wenn man von Standards wie two beer u. s.w. mal absieht). Wir brauchten für unsere Tochter täglich abends warme Milch (weil sie ohne warme Milch nicht ins Bett will) und brauchten tatsächlich die Vermittlung der deutschen Exec. Managerin, weil wir mit "Hot Milk" nicht weiterkamen. Hinweis für andere Eltern mit Kleinkind: In der Lobbybar "lavan sokhna" bestellen! Es gibt einen jungen und gut englisch sprechenden Hotelarzt (soll ein Chirurg sein), der uns bei Durchfall (meine Frau hat es leider erwischt) kompetent weitergeholfen hat.

Die Transferzeit vom Flughafen betrug knappe 45 Minuten. Die Nachbarhotels sind 500m entfernt. Beim Ventaclub (Richtung Süden) gibt es eine Apotheke (handeln wichtig! - das ägyptische Durchfall-Allheilmittel Antenal, welches wirklich hilft, sollte nicht mehr als 10 Pfund kosten), beim anderen Nachbarhotel gibt es einen Shop, wo man Säfte, Wasser in Flaschen, Sonnenmilch, Nutella und und und bekommt. Vor dem Hotel gibt es auch einige kleine - und teure Läden, wo man Souvenirs kaufen kann. Wir haben einen Ausflug zum Dolphin House gemacht (55 EUR über Neckermann). Delphine gab es allerdings nur vom Boot aus zu sehen. Empfehlenswert ist außerdem einen Ausflug nach "Abu Dabbab" zu machen (Taxi vom Hotel hin und zurück: 30 EUR) - hier kann man toll schnorcheln und Seekühe und Schildkröten beobachten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Über die italienische Annimation ist auf dieser Seite schon viel negatives gesagt worden. Hier jedoch unsere Meinung: 1. Lärm - es war längst nicht so laut, wie hier oft angemerkt wurde. Tagsüber gab es am Pool Musik (zwischen 13 Uhr und 16 Uhr war in der Regel Siesta). Dem kann man aber durchaus durch einen Platz am Rand des Strandes aus dem Weg gehen. Da Lärmempfinden relativ ist, sei hier angemerkt, dass der Autor dieser Bewertung schon einmal ein Lautsprecherkabel in einem türkischen 5-Sterne-Hotel gekappt hat, mit der Folge, dass zwei Tage keine Beschallung stattfinden konnte. Im Abu Nawas ist man davon weit entfernt. Die Abendannimation fand i. d.R. im Amphittheater statt. Wir hatten unser Zimmer auf der anderen Seite und haben, obwohl wir abends draußen saßen, so gut wie nichts davon mitbekommen. 2. Annimation - als Deutscher wird man in Ruhe gelassen, man ist aber auch willkommen, mal eine Partie Wasserball mitzuspielen - warum auch nicht ?!? Die Annimateure sind zwar gewähnungsbedüftig, sie beherrschen ihren Job aber perfekt und sind auch immer für einen Schwatz zu haben. Die italienischen Gäste sprangen immer voll drauf an! 3. Sportmöglichkeiten: Am tollen Strand gibt es Boccia,- Volleyball-, Fussballfelder. Diese sind in einem tollen Zustand und werden jeden abend gewalzt! Hauptsport war für uns jedoch das Schnorcheln - und das ist hier wirklich klasse: Über eine 400m lange Brücke gelangt man zum Hausriff. Es gibt einen Aufpasser, der gerne auch mal mitschnorchelt und sich große Mühe gibt, alles zu erklären. Dass Riff ist in tollem Zustand, hinter dem Riff geht es knappe 20 m runter. Wer Glück hat sieht die zwei Schildkröten, die dort leben (meistens sind sie gegen 9 Uhr da), oder auch kleine Haie oder eine Seekuh. Wer sporadisch schorcheln geht, wird sicherlich Muränen oder Blaupunktrochen sehen. Die typischen bunten Korallenfische sind in Massen und artenreich vorhanden.