Predigtstuhl Resort

Wir waren über ein verlängertes Wochenende im Predigtstuhl Ressort. Anreise am Freitag, Abreise am Montag. Ich kenne die Anlage aus Kindertagen. Vor etwa 30 Jahren habe ich dort bereits mit meinen Eltern Winterurlaub gemacht. Nun sollte vor allem mein Sohn mal Schnee in großen Mengen erleben. Einiger Dinge muss man sich bei Besuch und Beurteilung dieses Hotels bewusst sein: 1. Die Anlage ist ein Kind der frühen 1970er Jahre. Wer ein Problem mit über 440 Zimmern, verteilt auf acht Gebäude, und langen Verbindungsgängen sowie gefühlt endlosen Fluren hat, der wird sich hier nicht wohlfühlen. Wer ein großzügiges Bad erwartet, wird mit der Naßzelle der Zimmer nicht glücklich werden. Die meisten Bäder sind zwar saniert, sie wurden von ihrer Größe her aber in erster Linie für's Duschen, Zähne putzen und auf die Toilette gehen ausgelegt. Dafür ist genug Platz, mehr aber eben auch nicht. 2. Es ist ein drei Sterne Appartement-Hotel mit Buffet-Verpflegung im Stil einer Betriebskantine. Entsprechend kann man schmackhaftes Essen erwarten, aber keine gehobene Küche. Und natürlich treffen die Gerichte nicht immer jeden Geschmack. 3. Die Anlage selbst gehört einer Eigentümergemeinschaft, und wird vom Hotel nur betrieben. Entsprechend begrenzt ist der Einfluss des Hotels auf den baulichen Zustand der Gebäude. Ebenso ist der Zustand z.B. der Bodenbeläge in den Zimmern die Sache der jeweiligen Appartement-Eigentümer. Das muss man wissen und berücksichtigen. Uns hat es gefallen. Allerdings wussten wir, worauf wir uns eingelassen haben. Gemessen am Preis waren wir zufrieden. Der Anlage sieht man ihr Alter an, aber ihr Zustand ist gemessen daran recht gut.

Wir hatten ein Maisonette-Appartement gebucht. Das Bad war bereits renoviert, der Teppichboden war original 70er, aber erstaunlich gut in Schuss und sauber. Da gab es überhaupt nichts zu meckern, das Appartement war alles in allem sauber. Die eine oder andere verwinkelte Ecke an der Duschabtrennung hatte etwas Kalk angesetzt, und hinter dem Heizkörper im Bad sammelte sich der Staub. Aber ganz ehrlich, dass das blinkt und glänzt kann ich in einem 5-Sterne-Haus erwarten, für ein 3-Sterne-Haus war der Zustand okay. Soweit wir das beurteilen konnten, arbeiten die Putzfrauen eigenständig und eine Kontrolle ihrer Arbeit findet eher nicht statt. Das merkt man dann natürlich an der schwankenden Qualität der Reinigung.

Die Restaurants (Ofenstüberl und Pfeffermühle) sind ganz nett. Der Speisesaal dagegen eher nicht. Beide Restaurants und der Speisesaal servieren das gleiche Buffet-Essen. Wir hatten All-Inclusive-Verpflegung. Das Abendessen war ganz okay. Kulinarisch keine Offenbarung, aber wir haben schon wesentlich schlechter gegessen. Die Auswahl ist nicht üppig, aber es gibt üblicherweise zwei Hauptgänge, dazu Salat und eine Vorspeise sowie einen Nachtisch und Eis. Das Frühstücksbuffet war gut. Käse-Aufschnitt, Wurst-Aufschnitt, Brötchen, Brot, Toast, Eier, Joghurt, Müsli, Marmelade, Nutella, Butter, Margarine und so weiter. Alles da, was man braucht. Natürlich nichts ausgefallenes, Lachs zum Beispiel sucht man vergeblich. Aber bei dem Preis wäre so etwas einfach nicht drin. Das Mittagessen war eher enttäuschend. Resteverwertung vom Vorabend. Handwerklich und geschmacklich okay, aber eben einfachste Mittagsverpflegung, die aus gutem Grund als "Mittags-Snack" bezeichnet wird. Einer der Kuchen am Nachmittag war selbst gebacken. Die anderen Kuchen waren Industrieware. Insgesamt eher mau, aber der eine selbstgemachte Kuchen war sehr gut. Ärgerlich war, dass ein Großteil des Personals in den Restaurants kein Deutsch versteht. Einige einheimische Service-Kräfte gibt es aber, an die haben wir uns gehalten und bekamen immer sehr freundlich weiter geholfen.

Wir haben die Damen an der Rezeption als nett und hilfsbereit erlebt. Die Auskünfte waren brauchbar. Sie hätten umfangreicher sein können, allerdings wurden am Tag unserer Ankunft eine ganze Menge Zimmer neu belegt, was die Zeit für jeden einzelnen limitiert. Als wir jedoch Abends nochmal an der Rezeption waren, wurden freundlich und geduldig alle unsere Fragen beantwortet.

Die Umgebung im Naturpark Bayerischer Wald ist Klasse. Wandern oder Skifahren, je nach Jahreszeit. Rodeln im Schnee oder auf der Sommerrodelbahn. Vieles ist möglich, je nach dem, wie weit man zu fahren bereit ist.

Beliebte Aktivitäten

• Sport

Das Schwimmbad ist optisch in einem guten Zustand, augenscheinlich wurden hier vor einigen Jahren die Bodenbeläge saniert. Das Schwimmbad ist sauber und gut gepflegt. Und obwohl das rechtlich nicht nötig (Wassertiefe maximal 135 cm) wäre, gibt es eine Badeaufsicht. Auch hier muss man wissen, dass das Schwimmbad der Eigentümergemeinschaft gehört und von dieser betrieben wird. Das Hotel bzw. der Hotelbetreiber hat auch hier wieder keinen wirklichen Einfluss. Neben dem Schwimmbad gibt es einen Sauna- und Wellness-Bereich (den wir allerdings nicht genutzt haben) und einen Tischtennisraum. Im Sommer stehen im Außenbereich noch eine Minigolfanlage, Spielplätze und ein Außenschwimmbad zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es den Indoor-Spielplatz "Family World", dessen Eintritt bei All-Inclusive-Buchung im Preis enthalten ist. Der Indoor-Spielplatz bietet einige Möglichkeiten für Kinder zu spielen und zu toben. Unserem Sohn hat der Indoor-Spielplatz gefallen.