- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Nettes aber weitläufiges Hotel. Hauptsächlich für Familien und Leute geeignet die keinen großen Wert auf einen schönen Strand legen. Für gehbehinderte ist das Hotel vielleicht nicht unbedingt geeignet. Die Wege sind sehr weit. Wir sind jeden Tag zwischen 20.000 und 25.000 Schritten gelaufen.
Wir waren zuerst in einem Bungalow am hinteren Ende der 3000er Region untergebracht. Und zwar im Obergeschoss. Das Problem dabei ist, dass alle Balkone der oberen Zimmer komplett von Vögeln zugeschissen sind, sodass sie eigentlich unbenutzbar sind. In Kombination mit einem kleinen Kind, das wir im Schlaf nicht alleine lassen konnten, führte das dazu, dass wir den ersten Abend im Zimmer auf dem Bett sitzend verbrachten. Zudem fing nach kurzer Zeit die Verrohrung der Dusche laut !!! an zu pfeifen wie ein Dampfkessel. Alle 30 Sekunden ein lautes Teekesselgeräusch. Dieses Zimmer war für uns also untragbar. Ein Anruf an der Lobby ergab, dass wir am nächsten Tag einen ebenerdigen Bungalow, ebenfalls im 3000er Bereich bekamen - allerdings bedeutend näher an der "Fressmeile" und dem Aquapark. Fazig: Unbedingt einen ebenerdigen Einzelbungalow buchen. Die Balkone der Obergeschosse sind unbenutzbar!
Das Essen war gut. Mit Sicherheit keine Sternegastronomie aber das erwartet man ja auch gar nicht. Es war eigentlich jeden Tag etwas dabei und die Qualiät war in Ordnung. Nachteile: Das Konzept der "Fressmeile" ist an sich ja gut gemeint. Es gibt Restaurants mit verschiedenen Themen bzw. Regionalitäten und man kann sich so sein passendes suchen. In der Praxis führt das allerdings dazu, dass man fast nie zusammen als Familie am Tisch sitzt, weil immer einer unterweg ist um sich etwas neues zu holen. Und die Wege sind weit. Bei einem normalen Mittag- bzw. Abendessen habe ich immer zwischen 1500 und 2000 Schritte zurück gelegt. Dass alle gleichzeitig auf Essenssuche gehen ist auch nicht möglich, dann wird nämlich in dieser Zeit der Tisch abgeräumt oder durch neue Urlauber besetzt. Das erzeugt durch das eigene Umhergelaufe und die mehreren hundert anderen Gäste auf Nahrungsmittelkaravane eine eher stressige Atmosphäre. Tipp für alle Eltern: Sucht euch einen Tisch in einer Ecke abseits der als Tiere verkleideten bzw. dieser Disneyfiguren da es sonst fast unmöglich ist, die Kinder zum Essen am Tisch zu halten. Ansonsten war es wieder mal bemerkenswert wie der Unterschied beim Essen zwischen den Kulturen ist. Während die Europäer und Russen sich jeder einen Teller holen, leer essen und bei Bedarf diesen wieder auffüllen sieht das bei den Arabischen Gästen ganz anders aus. Zuerst werden für den ganzen Clan zwei bis fünf Tische zusammengeschoben. Dann setzen sich die Männer und bleiben sitzen. Die verschleierten Frauen schwärmen in alle Richtungen aus und jede kommt mit mehreren bis zum herabfallen überfüllten Tellern zurück. Dann wird der Tisch mit Essen komplett zugepflastert, manchmal auch über mehrere Etagen übereinander. Als nächstes wird von allem ein bisschen gegessen und zum Schluss bleiben mindestens 3/4 der gehamsterten Lebensmittelmassen liegen und werden von den Kellnern entsorgt und weggeworfen. Als ökonomisch und auf Nachhaltigkeit sozialisierter Mitteleuropäer fällt man da echt vom Glauben ab. Insbesondere in Zeiten von Krieg und Lebensmittelknappheit speziell von Hungerproblemen in Afrika. Man muss allerdings dazu sagen, dass das Hotel ja nicht für das Verhalten seiner Gäste verantwortlich ist.
Hier sind wir etwas zwiegespalten. Die Kellner sind nett, Service am Pool bzw. an die Liege wie in anderen Hotels gibt es allerdings nicht. Wer etwas zu trinken braucht, muss es sich selber holen. Einen besonderen Dank an dieser Stelle an die Jungs von der Jazz-Bar. Diese sind sehr freundlich, schnell, umsichtig und haben mit kleinen Späßen und Grimassen und ohne ihr zu nahe zu kommen unsere Tochter bespaßt. Vielen Dank Jungs! Die höflichen und kultivierten Kellner der Jazz-Bar sind auch von folgendem explizit ausgenommen: Zum Thema zu nahe kommen... Zwei Sterne Abzüge gibt es für das teilweise sehr aufdringliche Verhalten mancher Kellner und Lifeguards unserer dreijährigen Tochter und meiner Frau gegenüber. Mir ist klar, dass ein kleines, blondes Mädchen in einem Sommerkleidchen ein niedlicher Anblick ist. Manches Annäherungsverhalten bzw. manche Späße sind für europäische Kinder - welche von klein an lernen, sich nicht angrabbeln zu lassen und laut zu protestieren wenn ihnen jemand zu nahe kommt jedoch einfach zu viel. Nachdem sie es ganz am Anfang noch lustig fand, war unsere Tochter nach ein paar Tagen nur noch genervt, dass ihr jeder zweite Kellner/Lifeguard ihren Sommerhut vom Kopf klaute oder ihr einen High-five abringen wollte. Es führte dazu, dass unsere Kleine den meisten Hotelangestellten fast ängstlich aus dem Weg ging weil sie befürchtete, dass ihr wieder ihr Hut, Spielzeug oder Kuscheltier geklaut wurde oder eben die persönliche Distanz unterschritten wurde. Manchmal wollte sie dann auch gar keinen Hut mehr aufsetzen. Seinen Gipfel fand das ganze darin, dass einer der Lifeguards die kleine beim Einsteigen in eine Rutsche während ich bereits auf dem Doppelreifen saß mit Gewalt zu sich heranziehen wollte um sie zu umarmen. Da war dann bei mir der Ofen aus. Ich bin ein grundsätzlich entspannter und gelassener Mensch aber wenn ein erwachsener Mann meine dreijährige mit Gewalt versucht auf die Wange zu küssen werde ich sehr deutlich - in jeder Hinsicht. Mein Frau war auch relativ schnell genervt von den ständigen Avancen. Sobald sie alleine oder nur mit unserer Tochter irgendwo hinging wurde sie von allen Seiten bequatscht ob sie alleine hier wäre, ob sie denn keinen Mann hätte und in welchem Bungalow sie denn wäre. Auf den Hinweis sie sei verheiratet und ihr Mann nur kurz woanders wurde zwar immer der Rückzug angetreten - es war für sie trotzdem nervig.
Wir haben die Anlage nicht verlassen. Abgeschreckt haben uns die übliche dritte Welt umgebung mit streunenden Straßenhunden, Bauruinen, Müll und Dreck. Den Strand haben wir nicht besucht. Nach Angaben anderer Urlauber ist dieser einen Besuch auch nicht wert. Die Nähe zum Flughafen hat Vorteil und Nachteil. Vorteil ist, dass man bei der Anreise nach bereits zehn bis fünfzehn Minuten am Hotel ist, da es eines der ersten auf der Route der "Touristenverteilung" ist. Dies ist gleichzeitig bei der Abreise ein Nachteil, da man einer der ersten ist, die in den Bus einsteigen und dann ca. 45 Minuten die restlichen Hotels abklappert um zum Flughafen zu kommen. Flugzeuge nimmt man den ganzen Tag über definitiv wahr, da diese direkt über das Hotel hinweg den Flughafen ansteuern. Allerdings empfanden wir diese nie als störend und auch nachts im Bungalow hat die Klimaanlage den Flug"lärm" übertönt.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Die Auswahl an Pools ist gut, diese sind auch relativ sauber. Jede Bungalowgruppe hat nochmal seinen eigenen Pool um den die Häuschen herumstehen. Der Aquapark ist natürlich das Herzstück. Nach einer Woche hat man aber auch jede der Rutschen x-Mal probiert und es reicht wieder mit Rutschen. Der Kinderbereich im Aquapark ist gut und von einem bis 12 Jahre ist alles dabei. Der Lazy-River war während unseres Aufenthaltes aufgrund größerer Umbaumaßnahmen leider geschlossen. Das war jedoch nirgends kommuniziert. Auch die Bademeister/Lifeguards wussten von nichts. Erst als ich mal zur Apotheke musste (welche übrigend nicht dort ist, wo sie auf dem Plan verzeichnet ist...) habe ich die Baustelle selber entdeckt und es war klar, dass der Lazy River unter diesen Umständen nicht laufen kann. Die Animation haben wir nicht genutzt. Die abendliche Minidisko beendete das Familienessen jedes Mal abrupt. Es ist unmöglich die Kinder am Tisch zu halten wenn plötzlich alle Tiere und eine große Kinderhorde singend an einem vorbeimarschieren...
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2022 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Georg |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 4 |
Lieber Martin. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback, das uns hilft, unseren Standard zu verbessern. Es tut uns leid zu lesen, dass Ihr Aufenthalt nicht alle Ihre Erwartungen erfüllt hat. Wir haben Ihre Anmerkungen zur Kenntnis genommen und werden unser Management informieren. Abschließend hoffen wir, Sie wieder in unserem Hotel Jungle Aquapark begrüßen zu dürfen, um Ihnen unsere Verbesserung zu zeigen. Mit sonnigen Gruessen Ihr Hotel Management