Pickalbatros Aqua Blu Resort - Hurghada

Anflug nach 4,5 Stunden, der Hintern schmerzt vom beengten Sitzen, der Kopf noch voll vom Jobstress der letzten Wochen. Wieder nur 2 Visum-Schalter (23,50 Euro) besetzt, warten. Im Airport noch schnell ne Stange Zigaretten (8 Euro) und weiter zum Shuttle-Bus, wieder warten. Beim Hotel-Check in wird versucht, uns ein Spezial-Familienzimmer mit nur einem Sanitärbereich, anstelle der 2 gebuchten Doppelzimmer zu vermitteln, abgelehnt. Die Gästestruktur war international, wobei im Zeitraum unserer Anwesenheit die russischen Gäste klar die Überzahl vertraten. Die Zimmer sind dann die erste positive Überraschung: groß, sauber, sparsam aber modern möbliert, mit Kühlschrank, großem Flat-TV, Bett/en mit sehr guter Matratze, Klimaanlage zum Heizen und Kühlen, schickes Bad mit Riesendusche, Balkon. Der Page bringt die Koffer und erklärt die gesamte Raumtechnik, auch die Funktion des kostenfreien Safes. Sehr nett. Das WLAN geht so, man muss sich nach Ortswechsel innerhalb der Anlage immer wieder neu einwählen. Da ist eine Prepaid-Datenkarte am Airport doch in Erwägung zu ziehen. Die Hotelanlage liegt in der Einflugschneise des Flughafens, d. h. täglich donnern bis zu 40 Flieger in 100 - 150 Meter Höhe über einen hinweg. Um 17:00 Uhr geht im Januar in Hurghada die Sonne unter, es wird zu kühl, um im Freien zu sitzen. In diesem Jahr war es windiger und dadurch kühler als sonst, wir hatte zu wenig lange Klamotten mit. Gegen 19:00 Uhr begeben wir uns in den dreiteiligen Restaurantkomplex: alle Indoor-Tische sind besetzt, am warmen Buffet lange Warteschlangen. Die Speiseauswahl ist, verglichen mit einem Türkeiurlaub, auf den ersten Blick dürftig. Im asiatischen Bereich gebratenes Hühnchen und Fisch, im Hauptrestaurant Rinderbraten und diverse Kartoffelgerichte, beim Italiener Nudeln und Pizza. Nachdem nun auch jeglicher Alkohol in den Mixgetränken einen fiesen Beigeschmack nach Reinigungsmitteln hat, ist der erste Abend gelaufen - Schnauze voll. Am zweiten Tag gehen wir die Sache strategischer an: pünktlich zu den jeweiligen Startzeiten (12:30 Uhr und 18:30 Uhr) betreten wir das Restaurant, haben freie Platzwahl und den Getränkeservice sofort am Tisch. Mit etwas Überblick und Auswahl findet man dann doch zu jeder Mahlzeit etwas Leckeres: morgens ofenwarme Croissants, die von den russischen Gästen gern backblechweise zum Tisch getragen werden, aber auch Würstchen, Eier, Omeletts, Aufschnitt, Gemüse und Obst. Erwartungsgemäß war der Frühstückskaffee eine Katastrophe, es stehen aber auch Tee, Milch und Saft zur Wahl. Besonders lecker waren die individuell zubereitete Pizza oder der Entenbraten vom ganzen Tier. Die Anlage ist schick und komfortabel, unzählige, teilweise beheizte Pools, Sportanlagen für jeden Bedarf, genügend Sitz- und Liegeflächen in der Sonne oder im Schatten. Die Lage des, aus 5 Hotels der Pickalbatros-Gruppe bestehenden Komplexes ist nicht optimal, gefühlt mitten in der Wüste. Entweder mit dem Taxi nach Norden, Hurghada-Stadt oder zur Marina (10 Euro hin und zurück) oder nach Süden, zur Senzo-Mall (5 Euro). Nachdem am dritten Tag etwas innere Ruhe und Erholung eintrat, begann der Urlaub uns doch noch zu gefallen. Neben der schicken Anlage waren es vor Allem die Mitarbeiter, die für einen positiven Gesamteindruck sorgten. Scharen von Reinigern, Poolboys, Animateuren, Kellnern, Barkeepern und Köchen waren rund um die Uhr, immer freundlich, im Einsatz, alles unter den Augen der anwesenden Vorgesetzten. In den Ecken stehende, mit Handy spielende Raucher gibt es in dieser Hotelgruppe nicht. Entsprechend der ortsüblichen Bezahlung sind die Mitarbeiter auf Trinkgeld angewiesen. Das planen wir vorher in unsere Urlaubskasse ein und genießen vor Ort einen adäquaten Komfortstatus. Alles läuft in Euro, ein Geldumtausch war überflüssig. Trotzdem bleibt es unglaublich, mit welch geringem Finanzeinsatz man ein paar erholsame Sonnentage im deutschen Winter genießen kann.

Beliebte Aktivitäten

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