Perre La Mer Hotel Resort & Spa

Dem Hotel La Mer sieht man sein Alter durchaus an. Es wirkt im Innenbereich und in der Außenanlage nicht direkt ungepflegt, es sieht aber so aus, als ob man lange Zeit nicht viel in die Instandhaltung investiert hätte. Der Pool, die Einrichtung und die Zimmer wirken insgesamt etwas heruntergekommen. Das Hotel ist durch einen grünen hoteleigenen Park mit einer Minigolfanlage vom Meer getrennt. Es gibt offensichtlich nur All Inclusive, da man keine Armbänder ö.ä. tragen musste. Die AI-Leistungen konnte man bis 2 Uhr nachts in Anspruch nehmen. Es war jedoch in dem kompletten Hotel Selbstbedienung angesagt. Es stehen an verschiedenen Stellen Automaten, an denen man sich mit Kaffee, Tee oder sehr süßen Säften bedienen kann. An der Lobbybar konnte man alle anderen lokalen Getränke bekommen. an der Poolbar gab es eine kleine Auswahl, allerdings alles aus Plastikbechern. Die Gäste kamen in der ersten Woche unseres Aufenthalts fast ausschließlich aus Russland uns aus der Türkei. Später reisten viele Holländer an. Deutsche haben wir vor allem in der ersten Woche nur wenige gesehen. Aufgrund des groben Kieselstrandes würden wir das Hotel für Familien mit Kindern eher nicht empfehlen. Im Hotel selbst gibt es einige kleinere Läden (Schmuck, Uhren, Kleidung, Touri-Ramsch). Es gab leider im Hotel nur türkische Zeitungen. Damit kein falscher Eindruck entsteht: Wir sind keine notorischen Nörgler! Wir haben uns noch niemals zuvor irgendwo beschwert oder über kleinere Mängel in Hotels beklagt. Wir haben hier auch schon andere Hotels bewertet und das immer gut. Im Hotel La Mer haben wir uns allerdings wegen der Summe der vielen Unzulänglichkeiten sehr oft geärgert und zwar nicht so sehr über den Zustand des Hotels, sondern über den schlechten Service und die nur in Ansätzen vorhandene Freundlichkeit. Hätten wir aber den vollen Preis bezahlt und nicht einen guten Last-Minute-Abschlag bekommen, wäre ich die Wände hoch gegangen. Ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis existiert meiner Ansicht nach nicht. Wir waren im Mai bereits in der Türkei und haben ein Hotel (Lara Resort & SPA) erlebt, das mindestens eine Liga höher spielt als das La Mer. Positiv zu vermerken ist lediglich, das die Hotelleitung versucht hat, auf die Beschwerden vieler Reisenden zu reagieren und am Service Verbesserungen vorzunehmen. Man merkte dem Personal in der Folge die verstärkten Bemühungen durchaus an. Ach ja, das Begrüßungstreffen mit der Reiseleitung hat nie stattgefunden. So konnten wir auch den Ausflug nach Antalya, der im Reisepreis enthalten war, nicht buchen. An der Rezeption wusste man nicht bescheid. Wir hätten zu anderen Terminen mit der Reiseleitung sprechen können, hatten dazu aber einfach keine Lust.

Die Zimmer hatten so ca. 25qm und hatten grundsätzlich alles, was man braucht. Ein relativ neues Bad, einen Balkon, Minibar, Safe und einen Fernseher (51cm) mit vier deutschen Programmen (Sat1,Pro7,ARD,Eurosport). Die Matratzen waren offensichtlich uralt, man hat jede einzelne Feder gespürt. Der Teppich im Zimmer und auf dem Flur stammte sicher, wie auch die Möbel aus den 80er Jahren. Die Böden wurden offensichtlich täglich gesaugt und zwischendurch gereinigt. Die Flecken auf dem Flur lassen jedoch auf ein hohes Alter schließen. Wie gesagt waren bei Ankunft der Safe, das Türschloss zum Bad, sowie eine Stange in der Dusche lose, die einem dann entgegen kommt, wenn man den Duschkopf aufhängen möchte. Den Safe sollte man unbedingt verwenden. Während unseres Aufenthaltes wurde das Zimmer einer deutschen Urlauberin aufgebrochen! Auf dem Bett gab es neben den normalen noch Stoffkissen (ohne Bezug…auch sehr fein). Außerdem hatte das Zimmer einen Balkon mit zwei Korbstühlen. Das Zimmer wurde gut sauber gehalten, der Stil war jedoch wie gesagt aus den 80ern. Es hat uns nicht besonders gefallen. Unseres lag nach vorne zur Straße und war sehr ruhig. Die Zimmer zum Pool bzw. Meer sollen vor allem abends sehr laut gewesen sein.

Das Abendessen im Hotel war grundsätzlich nicht schlecht, der Speiseraum hatte jedoch den Charakter einer Jugendherberge. Besteck und Geschirr waren auch dementsprechend einfach und häufiger nicht sauber. Neue Tischdecken gab es nicht, auch wenn sie schwer verdreckt waren, manchmal lagen sie auch ganze Tage dort, sodass man abends keinen sauberen Platz finden konnte. Es gab zwar eine Klimaanlage, diese war jedoch mit dem großen Raum überfordert. Das Salatbuffet war gut und umfangreich. Jeden Abend gab es ein Fisch- und ein Fleischgericht, die man sich an einer Art Essensausgabe abholen musste. Dafür musste man öfter mehrere Minuten in längeren Schlangen stehen. Wegen des zu großen Andrangs bekam man dann oft nur winzige Portionen. Aber man konnte sich ja mehrfach anstellen...Ansonsten fand man in Warmhaltebehältern vor allem Beilagen, Gemüse usw. Gelegentlich gab es dort auch ein Fisch oder Fleischgericht. Dazu gab es jeden Abend aus einer großen Pfanne ein Gericht mit etwas Fleisch (meistens Hähnchen) und Gemüse. Das war zwar lecker, es gab dies jedoch jeden einzelnen Mittag und Abend mit geringen Variationen. Ebenso gab es jeden Mittag und Abend Pommes und Nudeln (ohne Sauce). Wegen des Zeitdrucks des Küchenpersonals wurden einzelne Speisen auch mal einfach nicht zu Ende gegart. Es gab dann steinharte Kartoffeln oder Spiegeleier, die noch zur Hälfte flüssig waren. Während unseres gesamten Aufenthaltes war das Essen wenig abwechslungsreich. Das Frühstück war OK. Man konnte zwischen verschiedenen Sorten Brot, Eiern, zwei Sorten Wurst (immer die gleichen), Marmelade usw. wählen. Wenn man zu spät kam (9.30h), waren die Behälter für Gebäck etc. allerdings gelegentlich schon leer und wurden nicht mehr aufgefüllt. Dass man nachdrücklich aufgefordert wird, seinen Kaffee aus Plastikbechern zu trinken, weil es zu wenige Tassen gibt, fanden wir ebenfalls übel. Alternativ hätten auch Müslischalen zur Verfügung gestanden. Der größte Witz war der Mittagsimbiss am Pool. Dort fand man Salat ohne Dressing, gebackene Kartoffeln und eine nur minimal gefüllte Teigspeise. Dazu kamen trockene Hamburger und manchmal Brötchen mit Dönerfleisch, die jedoch kaum solches enthielten. Dazu natürlich Pommes und Nudeln ohne Sauce. Da hätte man dies besser ganz gelassen. Wir waren schon in der Türkei und haben dies um Klassen besser erlebt. Da es aber zu wenig Tische und Stühle gab, stellte sich die Frage manchmal gar nicht. Der Mitternachtssnack war ebenso erbärmlich. Wie üblich Nudeln ohne Sauce, Brot und Suppe (aufgewärmte Reste vom Abendessen). Dazu ein Pfannengericht wie zu allen Mahlzeiten (Hühnerfleisch und Gemüse). Es standen hier zwar zwei Kellner herum, die jedoch nur die Teller abräumten. Da die Theke nicht besetzt war, gab es hier nichts zu trinken, wenn man es nicht aus der Lobby mitgebracht hat. Alles in Allem kann man sagen: Wenig Auswahl, wenig Abwechslung, Schlange stehen und kein Service. Damit kann man nicht zufrieden sein, auch wenn einzelne Gerichte nicht schlecht waren. Nach einigen Beschwerden von Mitreisenden bemühte man sich sichtlich mehr, es reichte meiner Ansicht nach trotzdem nicht wirklich. Abends konnte man auf einer Terrasse vor der Lobby-Bar noch ein Getränk zu sich nehmen, sofern man einen Sitzplatz bekam. Diese waren nämlich mangels Tischen und Stühlen nur schwer zu bekommen. Die Glastische wurden wie alle anderen auch nie abgewischt, dass heißt, man musste schon vorsichtig sein, um nicht irgendwo festzukleben, wenn man nicht ganz früh da war. Man saß außerdem hinter einer großen Pflanzenwand ohne Ausblick irgendwohin. Besonders gemütlich war das nicht.

Serviceleistungen durch das Personal des Hotels waren schlichtweg nicht vorhanden. Beim Check-In stellten wir fest, das der Tresor im Zimmer kaputt war und dir Tür zum Bad (und Toilette...) wegen eines defekten Türgriffes nicht zu schlie0en war. Wegen des Tresors mussten wir drei Mal nachfragen, bis uns geholfen wurde. Die Tür wurde gar nicht repariert. Im ganzen Hotel muss man sich mit Getränken selbst versorgen, auch bei den Mahlzeiten muss man sie an einer Theke abholen. Das finde ich für ein Hotel mit 4,5 Sternen laut Veranstalter nicht in Ordnung. Es gab Ausnahmen nur für junge Frauen und vor allem für türkische Gäste. Es kam auch vor, dass türkische Gäste von einem ganzen Schwarm Angestellter umsorgt wurden und wir den ganzen Abend völlig links liegen gelassen wurden. Mir selbst ist es mehr als einmal passiert, das sich der Koch, der Essen vom Grill verteilte, plötzlich von mir wegdrehte, während er mich bediente und einen hinter mir stehenden türkischen Gast vorzog. An den Bars gab es ähnliche Erfahrungen. Dabei fiel ebenfalls auf, das man als Deutscher schon öfter Schwierigkeiten hatte, eine vernünftige Portion zu bekommen, für die türkischen Touristen aber gerne mal der gesamte Grill leer geräumt wurde und man dann wieder Schlange stehen durfte. Der größte Teil der Kellner war teilnahmslos bis unfreundlich. Meine Freundin wurde an der Poolbar derbe angeschnauzt, weil sie den guten Mann nicht direkt verstanden hat. Manchmal wurden einem Teller und nicht geleerte Gläser einfach unter der Nase weggeräumt. Dies bedeutete aber nicht, dass ein Tisch neu eingedeckt wurde, oder dass man auch total verdreckte Tische für die nachfolgenden Gäste vorbereitet hätte. Besteck durfte man sich dann selbst beschaffen, oder einfach welches vom Nachbartisch nehmen. Es gab an keiner Stelle einen erkennbaren Service. An der Lobbybar standen teilweise 3-4 Leute, die zwar hin und her rannten, jedoch keine Anstalten machten, sich einem Gast zuzuwenden. Es gab natürlich auch positive Erfahrungen, aber das waren wirklich Ausnahmen. Die Zimmerreinigung war ordentlich), allerdings fand sie oft erst am späten Nachmittag statt (16.30-17.00). Einmal hatten Gäste in den Mülleimer direkt neben dem Aufzug mehrere benutzte Windeln geworfen (lecker Geruch)…Der Eimer wurde dann am dritten Tag geleert, nachdem wir ihn mitten in den Weg gestellt haben. Das war wirklich eine Zumutung. Die "Minibar" im Zimmer wurde meistens aufgefüllt, manchmal aber auch nicht. Sie enthielt 2 Bier, 2 Cola, 2 Wasser ohne Kohlensäure und zwei Trinkpäckchen (mit Strohalm) mit Apfelsaft. An der Rezeption verstand man deutsch, im Rest des Hotels nur sehr wenig. Mit Englisch konnte man sich immer helfen, einige Angestellte konnten dies jedoch auch nicht. Die Handtücher für den Strand konnte man einer kleinen Hütte am Pool ausleihen. Sie waren jedoch nicht besonders frisch und rochen öfter muffig. Der Umtausch eines Handtuchs überfordert den dort eingesetzten Kollegen deutlich. Also, erst abends alte Handtücher abgeben, Handtuchkarte abholen, am nächsten Morgen Handtuchkarte wieder abgeben, Handtücher bekommen und in einer Liste unterschreiben. Alles andere geht nicht.

Zum Strand muss man durch den Hotelpark und am Pool vorbei gehen (ca. 100m). Der Transfer zum Flughafen Antalya dauert ca. eine Stunde. In der näheren Umgebung gibt es einige andere Hotels, deren Animation man gelegentlich hören konnte. Der kleine Ort Göynük ist zu Fuß ca. 20 bis 25 Minuten entfernt. Es gibt dort eine Straße mit Läden, wo man in der bekannten Manier imitierte Kleidung, Schmuck und Lederwaren kaufen kann. Sieht aber schwer nach Nepp aus. Außerdem gibt es einige Bars, die ganz nett ausgesehen haben. Nahe zum Hotel gibt es einige Touristen-Geschäfte und eine Apotheke. In Göynük kann man günstig verschiedene Ausflüge buchen. Wir haben es nicht ausprobiert, die Preise lagen jedoch deutlich unter denen im Hotel. Direkt vor dem Hotel gab es eine Bushaltestelle. Nach Kemer fährt man ca. 10 Minuten für 1,50.-. Taxis gab es alle paar Meter. Die Preise standen auf Tafeln und waren aus unserer Sicht ziemlich günstig.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Spa-Bereich machte einen sehr ordentlichen Eindruck. Der Innenpool war sehr klein und nicht geheizt, daher sehr kalt. Direkt am Meer gab es die Möglichkeit, gegen Gebühr Paragliding zu betreiben, eine Bootsfahrt zu unternehmen oder einen Jetski zu mieten. Die Preise hierfür fanden wir weitgehend in Ordnung. Der Außenpool war groß genug und es gab immer Platz. Am Strand waren fast alle Liegen kaputt. Die wenigen intakten waren bereits von Handtuchreservierern belegt. Die Schirme waren uralt und im Boden verankert, sodass man sie nicht verstellen oder verschieben konnte. Wenn man nach 9.00h kam, konnte man keinen Platz in der Nähe eines Schirmes mehr bekommen. Der Strand bestand aus groben Kieseln und war nicht gepflegt. In der Nähe der Liegen standen ein paar Mülleimer, die jedoch so verdreckt waren, das man sie nicht unbedingt anfassen wollte. Zigarettenkippen lagen überall. Die Liegen am Pool waren gut, standen aber jedoch in Reihen von ca. 20 Stück so eng nebeneinander, das man nicht einmal zwischen ihnen durchgehen konnte. Auch nur einen halben Meter Privatsphäre zu bekommen war nur dann möglich, wenn man selbst umgebaut hat. Die guten Plätze waren hier auch schon früh morgens reserviert. Wir haben uns dann doch angenehme Tage gemacht, indem wir früh aufgestanden sind und entsprechend früh draußen waren. Wenn man noch richtig frühstücken wollte, musste man das aber sowieso. Es gab einen kleinen abgetrennten Poolbereich für die Kinder. Einen eigenen Kinderpool gab es nicht. Durch die Ausgabe der Plastikbecher flogen diese bei Wind durch die Gegend. Es machte niemand Anstalten (auch die Gäste nicht), diese dann zu beseitigen. Erst am nächsten Morgen war alles wieder aufgeräumt. Die Animation war schlichtweg erbärmlich. Die Animateure benahmen sich (mit einer netten Ausnahme) wie eine Horde Hooligans. Sie brüllten oft herum, erschreckten Reisende (auch ältere Leute) und waren auch um Obszönitäten nicht verlegen. Wir empfanden dies als ausgesprochen unangenehm. Auch dies haben wir in anderen Hotels bereits um Klassen besser erlebt. Mini-Golf kostet nichts, man kann sich die Schläger ausleihen. Die Animation wurde vorwiegend in türkisch und russisch angeboten.