Das Nayara Tented Camp war als letztes Hotel unserer 16-tägigen Costa-Rica-Reise geplant.
Während unser Aufenthalt im Bosque del Cabo auf der Osa-Halbinsel für uns das beste Gesamterlebnis war – aufgrund der grandiosen Lage und Abgeschiedenheit – war das Nayara Tented Camp ganz klar das beste Hotel! Zusammen mit Nayara Springs und Nayara Gardens liegt es auf einem riesigen Areal, auf dem man größtenteils mit Golfcarts transportiert wird, da die Wege je nach Zeltlage sehr weit sind.
Das Resort ist von Sekundärregenwald umgeben. Als Nayara das Gelände kaufte, war es noch reines Farmland. Die Umwandlung in einen Wald hat natürlich den Vorteil, den Gästen das Gefühl zu vermitteln, mitten im Regenwald zu sein – was sehr schön ist! Man findet viele Vögel, Frösche und Faultiere auf dem Gelände (meist aber nur, wenn man mit einem Guide unterwegs ist). Wichtig für Gäste, die überlegen, hier zu buchen: Der Wald unterbricht die Aussicht auf den Vulkan Arenal. Das ist logisch, könnte aber überraschen, wenn man die Fotos in der Galerie des Resorts sieht, die eine perfekte Sicht zeigen. Bitte nicht davon ausgehen, dass man diesen Ausblick von den meisten Zimmern hat! Die meisten sind durch Bäume verdeckt. Wir hatten Glück, dass wir nach 2 von 4 Nächten in ein Zimmer mit Aussicht wechseln konnten (danke an Celeste von der Rezeption – du bist die Beste!). Später erzählte mir ein Mitarbeiter, dass nur sechs Zimmer überhaupt (teilweise) Sicht auf den Vulkan haben und da keine Bäume gefällt werden dürfen, sich das künftig sogar noch verschlechtern wird. Deshalb erwähne ich es – damit niemand mit falschen Erwartungen kommt. Von Lobby und Poolbereich aus hat man aber einen schönen Blick auf den Vulkan, egal wo man wohnt.
Nun zum Hotel selbst:
Die Zimmer sind wunderschön und halten genau das, was die Bilder in der Galerie versprechen. Terrasse und Pool (mit heißem Vulkanwasser und Massagedüsen) waren perfekt. Sehr erwähnenswert sind die vielen kostenlosen Extras, die das Hotel anbietet:
Kostenloser Wäscheservice, absolut makellos – sogar schmutzige Wanderschuhe werden perfekt gereinigt und getrocknet.
Ein Großteil der Minibar ist gratis: Bier, Softdrinks, San Pellegrino, Milch, Säfte, leichte Snacks, Kaffeekapseln. Nur Champagner und Wein kosten extra. Das wurde uns gleich am ersten Tag sehr klar erklärt und war auch im Kühlschrank gut gekennzeichnet. Da ich keinen Alkohol trinken darf, wurde mir das Bier durch alkoholfreies ersetzt – sogar nach dem Zimmerwechsel wurde das erneut beachtet. Das nenne ich exzellente interne Kommunikation und Service!
Am Geburtstag meiner Frau überraschte das Hotel uns mit einer Flasche französischem Sekt und Ballons im Zimmer.
Ein weiteres Plus sind die kostenlosen Aktivitäten:
Wir haben mit Ana eine Naturführung über das Gelände gemacht und Faultiere sowie andere Tiere gesehen (sie betonte aber, dass dies nicht garantiert sei).
Am nächsten Tag wäre ein Early-Bird-Walk geplant gewesen (06:10 Uhr), der jedoch wegen Dauerregens abgesagt wurde.
Eine Froschtour bei Dunkelheit war ein Highlight – einige unserer besten Fotos der gesamten Reise stammen von dort!
Die Hot Springs im Resort sind sehr schön – wir waren jeden Tag dort. Angeblich soll das Wasser unten heißer sein, wir haben aber keinen Unterschied gespürt. Unser Lieblingsplatz war der unterste Pool links – tolle Atmosphäre und Aussicht!
Das Hauptbecken eignet sich perfekt zum Schwimmen. Sonnencreme wird kostenlos bereitgestellt. Gäste aller Nayara-Hotels können in allen Restaurants der drei Resorts essen, transportiert wird man bequem per Golfcar. Wir waren im Ayla Restaurant (Tented Camp) sowie im La Terraza und einem asiatischen Restaurant der anderen Bereiche. Überall war die Qualität gleich gut. Insgesamt das beste Essen, das wir in Costa Rica hatten – auch wenn es nicht mit führenden Hotels in anderen Ländern mithalten kann. Generell ist Costa Rica meiner Meinung nach kein Land für Foodies. Preislich ist das Essen im Resort an der Obergrenze; außerhalb ist es günstiger, aber mit mehr Aufwand verbunden.
Das Frühstück ist eine Mischung aus Buffet und à la carte. Qualität sehr gut, aber für ein Leading Hotel of the World war die Auswahl etwas bescheiden (z. B. keine Nüsse/Macadamias, kein Räucherlachs, eingeschränkte Obstauswahl). Außerdem: Die Schokodonuts schmolzen jedes Mal und waren eine klebrige Angelegenheit – hier sollte eine Lösung gefunden werden. Französischer Kaffee und Säfte sind inklusive, Spezialitätenkaffee kostet extra. Erst dachte ich: Warum so etwas in einem Hotel dieser Preisklasse? Aber angesichts der vielen anderen kostenlosen Extras sollte man sich darüber nicht beschweren.
Fazit Nayara Tented Camp:
Ein sehr feines Hotel, das Gästen einen guten Eindruck vom Regenwald vermittelt. Besonders für US-Gäste ist die Nähe zu San José attraktiv, da man so leicht ein paar Tage Costa Rica genießen kann, ohne weite Transfers wie zur Osa. ABER: Wenn man – wie wir – vorher in der Osa war, merkt man den Unterschied deutlich: Hier ist es ein Resort im Regenwald, nicht der Regenwald mit einem Resort. Für uns war Nayara ein sehr schöner, entspannter Abschluss unserer Reise – aber die aufregendsten Regenwald-Erlebnisse hatten wir in der Osa.
Wenn wir nach Costa Rica zurückkehren, würden wir Nayara definitiv für eine Wiederholung in Betracht ziehen.