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Jan (61-65)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • November 2018 • 3-5 Tage • Sonstige
Vier Sterne sind fünf zuviel!
1,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Eindrücke vom Nashira Kurpark Hotel in Bad Herrenalb Das Hotel scheint in türkischer Hand zu sein und ist im ersten Eindruck modern und ansprechend, die Zimmer sind geräumig, das Bad großzügig. Der zweite Eindruck, im Moment noch eher zum Schmunzeln: ein Deckbett ist auf links aufgezogen. Dann fällt auf: es gibt keine Zahnputzbecher, dann bemerken wir die fehlende Klobürste. Mal abwarten, wenn die Schüssel verschmiert ist, dann wird das Reinigungspersonal die Bürste hoffentlich bringen. Vor dem Abendessen legen wir uns in Unterwäsche aufs Bett. Plötzlich hören wir, dass trotz innensteckendem Zimmerschlüssel die Tür aufgeschlossen wird. Ich laufe zur Tür, da steht ein junger Mann mit Schreibblock, entschuldigt sich, und bittet mich, ihm die Nummer des Rauchmelders über unserem Bett vorzulesen. Wissen die denn nicht, welche Zimmer belegt sind?! Beim Abendessen sind wir allein im großen Speisesaal. Alle Tische sind komplett eingedeckt. Die kleinen Tischdecken liegen zum Teil mit der Unterseite nach oben. Alle Tischdecken sind ungebügelt. Die Papierservietten sind auf jedem Tisch unregelmäßig in roten und weißen Farben vermischt. Das Besteck besteht aus Messer und Gabel, manchmal liegt ein Suppenlöffel dabei. Es sieht aus, als ob unsere Enkelkinder den Tisch gedeckt haben. Die Teile der Tische, die nicht von den Decken abgedeckt werden, sind zum Teil verschmiert, darauf liegt das Besteck, das teilweise Flecken von der Spülmaschine aufweist. Manche Behälter für die Tischabfälle enthalten gebrauchte Servietten oder geöffnete Milchkapseln vom Frühstück. In jeder Vase eine total verwelkte Rose. Das bleibt so während der vier Tage, die wir dort verbringen. Wir finden einen einigermaßen annehmbaren Tisch, aber der Ekelfaktor ist vorhanden. Das geschieht alles ganz ungestört, bis sich nach einiger Zeit jemand aus der Küche um uns kümmert. Von einem jungen Mann, der kein gutes Deutsch spricht, erbitten wir eine Getränkekarte. Wir zeigen ihm unsere Getränkewünsche auf der Karte, mit je einem Finger darauf zieht er los, damit er die Bestellung nicht vergisst. Wir haben Halbpension, als Abendessen stellt er uns ein „Surprise“ (franz. ausgesprochen) in Aussicht. Dann erscheint der Restaurantleiter/ Hoteldirektor, der deutsch spricht, um noch einmal unsere Getränkewünsche zu erfahren, dann geht es Schlag auf Schlag. Es wird ein Salat mit wenig schmackhaften Dressing gebracht, dann eine große Scheibe Fleisch, möglicherweise gekochtes Rindfleisch mit breitem Fettrand, dazu eine große Portion gedünstete Zwiebeln mit wenig Gemüsefragmenten eingemischt, dazu Kartoffelsalat. Dar Restaurantleiter bietet uns dazu auch Pommes an, aber bis wir die hätten, wäre ja das Fleisch kalt. Da könnte man ja vorher mal fragen und überhaupt verraten, was es gibt. Es isst ja auch nicht jeder Fleisch. Zum Dessert gibt es ein Schälchen mit klein geschnittenen Apfelscheibchen und ein paar Mandarinenstückchen, alles trocken im Glas, nur am Boden schwimmen ein paar Tropfen des Fruchtsaftes. Zwei Schalen dieses prächtigen Nachtisches stehen die nächsten drei Tage so noch in der Kühlvitrine. Die Getränke können wir nicht abzeichnen, da sich der Bon schon im Büro befindet. Mit wenig Lust begeben wir uns am nächsten Morgen zum Frühstück. Die Tischsuche gestaltet sich wie am Vortag, den Tisch mit den wenigsten Mängeln nehmen wir. Eine Gruppe von drei Frauen, die etwas später kommt, muss da schon länger suchen. Es gibt rohen und gekochten Schinken, die Salamischeiben rollen sich etwas an den Rändern. Schnittkäse gibt es hell- und dunkelgelben, Schafskäse, kalte hartgekochte Eier, Marmelade. Zwei Sorten kleine Brötchen, kein Brot. Die Bedienung steht mit verschränkten Armen hinter dem Büffet und beobachtet uns. Der Restaurantleiter bietet Rührei mit Schinken an, davon gibt es dann auch eine große Portion, die ist gar nicht so schlecht. Alles andere aber wirkt wie vom Discounter. Vier Sterne lassen grüßen. Wieder auf dem Zimmer vermissen wir nach dem Stuhlgang schmerzlich die Toilettenbürste, um die Schüssel von unseren Exkrementenresten zu reinigen. Muss es eben das Reinigungspersonal machen, aber das ist nicht unsere Art. Nach dem Zähneputzen spülen wir den Mund unter dem Wasserhahn aus, denn wie bekannt gibt es ja keine Zahnputzbecher. Abends kommen wir erwartungsfroh zurück in unser Zimmer. Die Betten sind gemacht, das ist aber schon alles. Der Abfalleimer im Bad ist nicht geleert, eine leere Flasche des Hotels steht immer noch auf dem Tisch – und die Kloschüssel ist nach wie vor verschmiert! Beim Abendessen werden wir diesmal gefragt, was wir essen möchten, Schnitzel, Steak? Wir bestellen beide Schnitzel, da kann man nichts verkehrt machen. Dazu einmal Pommes und einmal Bratkartoffeln. Das ist soweit auch in Ordnung. Davor gibt es eine dicke Suppe, man weiß nicht genau, was es ist, ist auch egal, da sie wenig Geschmack hat und mit ordentlich Salz und Pfeffer aufgepeppt werden muss. Der große Salatteller ist diesmal in Ordnung. Zum Dessert gibt es eine dünne braune Creme, die etwas nach Kaffee schmeckt. Die Größe der Portionen ist immer sehr reichlich. Wie am Abend zuvor sind wir zunächst allein im Restaurant, dann wird wie am vorherigen Abend ein Tisch von Straßengästen besetzt. Nach dem Abendessen flüchten wir sofort, zum Glück wohnen in der Nähe Freunde. Die Frühstückszeremonien bleiben an den nächsten beiden Tagen gleich, wir beschränken uns auf eine Überlebensration, der Ekelfaktor an den unsauberen Tischen bleibt. Am dritten morgen stellt sich bei mir etwas Durchfall ein, diese Reste in der Kloschüssel sind am Abend wenigstens weg gepuzt, die ursprünglichen, tiefer sitzenden Schmierflecken sind nach wie vor da. Am Abend gehen wir trotz schon bezahlter Halbpension außerhalb essen, wir halten es nicht mehr aus. An unserem letzten Morgen frühstücken wir aus besagten Gründen auch nur kurz und checken um 9:15 aus. Das hat es noch nie gegeben, aber wir haben das Gefühl, fliehen zu müssen. Vier Sterne lassen grüßen! Dort nie nie wieder!


Zimmer
  • Eher gut

  • Restaurant & Bars
  • Sehr schlecht

  • Service
  • Sehr schlecht

  • Lage & Umgebung
  • Sehr gut

  • Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlecht
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:3-5 Tage im November 2018
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Jan
    Alter:61-65
    Bewertungen:3
    Kommentar des Hoteliers

    Lieber Jan, Ihr Feedback ist für uns sehr wichtig. Wir versuchen jederzeit unsere Leistungen zu verbessern. Mit besten Grüßen Ihr Nashira Kurpark Hotel Bad Herrenalb Service-Team