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Antje (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • September 2010 • 2 Wochen • Strand
3 Sterne in Griechenland
4,2 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Nachdem sich die Wiederempfehlungswerte in den Sommermonaten drastisch verschlechtert hatten, befürchteten wir schon Schlimmes. Das hat sich – zumindest in unserem Fall - nicht bestätigt. Wir hatten ein 3 Sterne Hotel in Griechenland gebucht, und genau das haben wir auch angetroffen. Sicher, wer pingelig ist, der sollte ohnehin etwas tiefer in die Tasche greifen und eine andere Hotelkategorie buchen. Wer übermäßig geräuschempfindlich ist und einen leichten Schlaf hat, ist in diesem Hotel auch nicht besonders gut aufgehoben. Partytouristen, die eine Vollbespaßung durch Animation brauchen, sollten sich nicht nur für ein anderes Hotel sondern auch für einen anderen Urlaubsort entscheiden. Das Hotel Livadi Nafsika ist für die Leute geeignet, die sich in erster Linie die Insel anschauen möchten, dafür nicht viel Geld ausgeben möchten und eine familiäre Atmosphäre zu schätzen wissen. Mit 140 Zimmern ist die Größe des Hotels überschaubar, die Außenanlagen sind ordentlich und gepflegt. Das Publikum ist zum überwiegenden Teil deutschsprachig (meist Österreicher und Deutsche), aber wir haben auch Engländer, Franzosen, Italiener und Tschechen angetroffen. Für einen Strandtag in Dassia kann ich die Malibu-Beach-Bar empfehlen. Auf einer gepflegten und mit Palmen bepflanzten Rasenfläche sind solide Strandliegen aufgestellt. 2 Liegen plus Schirm kosten dort 6 € pro Tag. Ich empfehle, für die Erkundung der Insel ein Auto zu mieten und dabei einem Fiat Panda den Vorzug zu geben. Er ist klein, wendig und trotzdem geräumig, das macht ihn zum idealen "Korfu-Auto". Von tiefgelegten Sportwagen und großen Limousinen rate ich aufgrund der vorhandenen Straßenbedingungen ab. Niedrig motorisierte Autos (unterste Kategorie wie z.B. Fiat Seicento) können bei Berg-Touren schon mal überfordert sein. Man sollte es vermeiden, in den Nachmittagsstunden durch Lakones oder andere Bergdörfer in der Nähe von Paleiokastritsa zu fahren. Die zahlreichen Reisebusse, die sich dort zu bestimmten Tageszeiten durch enge Straßen quetschen, sorgen nicht nur für lange Wartezeiten sondern auch für stinkende Abgaswolken. Ich bewundere die Bewohner dieser Dörfer für die Gelassenheit, mit der sie diese Zustände ertragen. Man kann auch Motorboote ausleihen, bis 40 PS muss man dafür nicht einmal einen Bootsführerschein haben. Ansonsten ist die Insel sehr schön, ihre Bewohner haben wir als sehr offen und gastfreundlich erlebt. Noch nie haben wir eine griechische Insel mit einer derart üppigen Vegetation erlebt. Unbedingt sollte man Autan oder Ähnliches im Reisegepäck haben, denn auf Korfu gibt es zahlreiche hungrige Mücken.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Tja, die Zimmer. Viele der bisher vorgetragenen Kritikpunkte haben schon eine gewisse Berechtigung. Man darf wirklich nicht so genau in jede Ecke schauen. Im Bad sind die Fugen stellenweise nicht mehr weiß, die Möbel zeigen deutliche Gebrauchspuren, an den Armaturen und in der Badewanne haben sich Kalkablagerungen gebildet, die sich wahrscheinlich auch durch gründliche Reinigung nicht mehr beseitigen lassen. Beim Duschen habe ich darauf geachtet, direkten Körperkontakt zum Duschvorhang zu vermeiden. Für Kleidung ist eindeutig zu wenig Stauraum da, man muss deswegen teilweise aus dem Koffer leben. Die Zimmer sind auch nicht gerade groß, dafür aber sehr hellhörig. In der ersten Nacht bin ich aufgestanden, weil ich glaubte, die Zimmertür sei offen. Das lag daran, dass Geräusche vom Korridor überdeutlich im Zimmer zu hören waren. Hingegen hat man aus Nachbarzimmern so gut wie gar nichts wahrgenommen. Aber eines können wir ganz und gar nicht bestätigen. Unser Zimmer ist täglich gründlich gereinigt und aufgeräumt worden, der Fußboden war pikobello sauber, die Matratzen waren in Ordnung, Handtücher wurden täglich, die Bettwäsche wurde wöchentlich.gewechselt. Weder auf Möbeln oder anderen Gebrauchsgegenständen lag Staub. Ich muss aber dazu sagen, dass uns Sauberkeit im Hotel sehr wichtig ist. Deswegen sind wir in dieser Hinsicht immer sehr großzügig mit Trinkgeldern, was wohl in den meisten Hotels von Vorteil ist. Es gab ein Fernsehgerät, einen Kühlschrank (gegen Gebühr) und eine Klimaanlage. Die Wände sind unserer Einschätzung nach erst vor kurzem übertüncht worden. Es ist eben ein 3 Sterne Hotel.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Wir hatten Halbpension gebucht, und das war für uns in Ordnung. Sowohl beim Frühstück als auch beim Abendessen konnte man sich an Büffets bedienen, welche ständig - bis kurz vor Ende der Essenszeit - frisch aufgefüllt wurden. In einer anderen Bewertung war die Rede davon, dass die Büffets "lieblos" angerichtet gewesen seien. Wir haben das während unseres Aufenthaltes ganz anders empfunden. Mit phantasievoll, aus ganzen Melonen geschnitzten Skulpturen und Blumen waren die in U-Form aufgestellten Tische dekoriert. Wenn Schüsseln durch unsachgemäße Entnahme der Speisen nicht mehr ganz appetitlich aussahen, sind sie sofort vom Personal durch neue Schüsseln ersetzt worden. Dass die Teller aufgewärmt worden sind, ist für ein Hotel dieser Kategorie keineswegs selbstverständlich. Obwohl ich in anderen Hotels schon vielseitigere Speiseangebote erlebt habe, für dieses kleine Hotel war die Auswahl beachtlich. Das Essen war zudem meist schmackhaft, es gab immer auch landestypische Gerichte. Meiner Meinung nach war für jeden Geschmack etwas dabei. Besonders erwähnenswert ist das sehr umfangreiche Angebot an frischem Obst. Kritik ist meiner Meinung nach bei den Getränken angebracht. Aus diesem Grund möchte ich auch die All-inclusive- Angebote für dieses Hotel nicht weiter empfehlen. Kaffee und Tee waren gut, auch wenn der Anblick des Kaffeeautomaten schon etwas gewöhnungsbedürftig war. Wasser, Bier und Ouzo waren in Ordnung, der Wein hingegen war von sehr minderwertiger Qualität. Fruchtsäfte gab es gar nicht. Bei der süßen orangefarbenen Flüssigkeit in den Glaskrügen, die auf dem Frühstücks-Büffet abgestellt waren, dürfte es sich nicht einmal um ein Fruchtsaftgetränk handeln. Der von "all inclusive" erfasste Hauscocktail kostete für normale Gäste 5,00 €. Inhaltlich ist dieses Getränk schwer zu analysieren, vermutlich handelt es sich um eine Mischung aus Wasser, stark zuckerhaltigem Instantpulver (Typ Orange) und Billigwodka. Andere Cocktails waren noch teuerer. Die Öffentliche Bar des nur wenige Gehminuten entfernten Hotels Oscar hatte dagegen ein sehr umfangreiches Angebot an hochwertigen Cocktails im Preisbereich zwischen 3,50 € und 5,00 €. Dort gab es auch gute Musik und eine auffallend umsichtige Kellnerin, die schnell und zuverlässig die Gäste bedient hat.


    Service
  • Sehr gut
  • Uns gegenüber war das Personal immer freundlich und entgegenkommend. An der Rezeption konnte man in deutscher Sprache sein Anliegen vortragen. Dort war man zudem sehr engagiert, den Gästen bei der Urlaubsplanung zu helfen. Die Damen haben auf Wunsch Mietautos und Motorboote zu günstigen Konditionen organisiert, diesen Service kann ich guten Gewissens weiter empfehlen. Aber auch anderweitige Bitten und Beschwerden wurden immer umgehend erledigt. Im Gastronomiebereich war das Personal ebenfalls sehr nett und rührig. An der Arbeit des Reinigungspersonals war aus unserer Sicht auch nichts zu beanstanden. Auf dieses Thema werde ich an anderer Stelle noch etwas näher eingehen.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Der Urlaubsort Dassia hat eine sehr gute Lage, wenn man viel von der Insel sehen möchte. Man hat gute Busverbindungen in die Inselhauptstadt und kann mit dem Leihwagen auch die entlegensten Teile der Insel problemlos erreichen. Wer aber eher Unterhaltung haben möchte, der wäre beispielsweise in Sidari besser aufgehoben. Das Hotel selbst liegt dem Meer etwas abgewandt. Um den nächsten Strand zu erreichen, muss man einen etwa 10-minütigen Fußweg zurücklegen. Negativ anmerken muss man tatsächlich die brach liegenden und manchmal auch heruntergekommenen Grundstücke in der Umgebung. Von diesen nimmt man aber gar nichts wahr, solange man sich auf dem Hotelgelände befindet, welches selbst sehr gepflegt und als Garten angelegt ist. Auch die unmittelbar benachbarte Pension scheint gut geführt zu sein. Heruntergekommene Brachflächen gibt es auf Korfu sogar in erstklassigen Lagen in Strandnähe. Das kann auch eine Folge der Wirtschaftskrise sein.


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Bei einem kleinen 3-Sterne-Hotel sollte man in Bezug auf Sport und Unterhaltung nicht all zu viel erwarten. Ich glaube aber, dass wir nicht die Einzigen sind, die eine nicht vorhandene Animation eher als Pluspunkt zugunsten eines Hotels verbuchen. Das ist ja auch Geschmackssache. Das Schwester-Hotel Elea Beach hatte aber wohl ein Animationsprogramm, das Gäste des Livadi Nafsika mit nutzen konnten. Ansonsten konnte man Tischtennis spielen, es gab auch einen Pool von ausreichender Größe, den wir aber nie benutzt haben. Auf einer griechischen Insel nutzen wir nämlich viel lieber die Gelegenheit, am Strand zu liegen und im Meer zu baden.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im September 2010
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Antje
    Alter:46-50
    Bewertungen:21