Mercure Bilbao Jardines De Albia

Reizvoll liegt das modern wirkende Hotel Wand an Wand mit historischem Gemäuer. Kaum betritt man das Hotel ist der Reiz verschwunden und ich wähnte mich in einem Postamt des letzten Jahrhunderts mit Fahrradverleih. Das sind nämlich die ersten Eindrücke beim Betreten. Man sieht rechterhand vier Fahrräder zum Ausleihen und linkerhand einen gelben Briefkasten. Einmal kurz die kleine Rampe runter steht man vor dem Check-In Schalter wie früher am Postschalter. Einmal emotionslos eingecheckt geht's einen Stock im Fahrstuhl nach oben und in unser Zimmer mit der Nr. 412. Im Fahrstuhl ein Glaskasten an der Wand mit handgeschriebenen Zetteln. Hatte man sowas nicht vor 20 Jahren? Irgendwie ist in dem Hotel irgendwie so gar nichts elegantes wie ich es mir unter einem Spa Husa Jardines de Albia vorgestellt hatte. Die Flasche Wasser auf dem Schreibtisch neben dem Willkommen-Schildchen im Zimmer ist gratis. Am besten tauscht man die kurz vorm Trinken gegen ein gekühltes Exemplar aus der Minibar aus.

Beim Betreten wirkt das Zimmer erst mal groß. Und damit sind wir am Ende der positiven Eindrücke. Schmales getöntes Fenster hinter der Gardine zum Hof. hinaus. Ohne elektrisches Licht kann man hier depressiv werden. Das dunkelblaue Sofa gab es wohl vor 15 Jahren bei Ikea im Sonderangebot und ebenso den Tisch mit den abgewetzten Kanten und Macken. Auf der Stehlampe mit dem Messingfuß hat sich auch über Wochen oder Monate Staub angesammelt und der schiefe Lampenschirm bleibt in Position, weil die Lampe in der Zimmerecke steht und der Schirm durch die Berührung mit den Wänden in Position gehalten wird. Das Bad. Naja. Husa Hotelwerbung auf dem Duschvorhang und ein Deckel fürs Bidet. Macken in der Badewanne, die ich erst für Dreck gehalten habe..Und ich hasse diese Dove-Cremseifenspender die an die Wand geklebt sind. Sowas hat in einem 4* Spa Hotel nichts zu suchen.. Nein hier möchte ich nicht nochmal übernachten.

Und jetzt komme ich zu meinem Lieblingsthema was dieses Hotel angeht: Das Hotelfrühstück. Statt einem guten Start in den Tag braucht man hier starke Nerven. Erster Eindruck: sehr kleiner FRühstücksbereich für die Größe des Hotels und trotzdem kaum Gäste da. Zweiter Eindruck: hier sind gar keine Tische eingedeckt - wo soll ich mich denn hinsetzen? Dritter Eindruck: Hat das Personal Freizeitkleidung an? Nein die alten abgewetzten Jens und hellblauen Poloshirts sind die Uniform unter der braunen Schürze. Vierter Eindruck: Die Kaffeemaschine ist hinter eine Betonsäule gepackt und die Kaffeetasse stehen unter dem Büffettisch im Regal. An beides kommt man schlecht ran. Fünfter Eindruck. Das Personal deckt die Tische gaaanz langsam und lieblos ein. Erst mal werden zwei Servietten hingeklnallt und Minuten später Gabel und Messer dazu, nicht etwa ordentlich dazugelegt und irgendwie ausgerichtet, nein so wie es gerade aus der Hand fällt. Sechster Eindruck: hier ist es ungemütlich kalt. Die Klimaanlage ist wohl so eingestellt, damit die Gäste wieder schnell verschwinden und entsprechend laut ist auch die nervige Musik. Siebter Eindruck: Ich mache ein paar Fotos. Und entdecke dass die Blumen in der Vase auf dem Tisch nicht welken können. Aber diese Papier-Gerbera sind bereits solange im Einsatz, dass die Farbe verblichen ist und die Dinger in den Müll gehören. Ganz, ganz schlecht

Man spricht englisch an der Rezeption und ist korrekt. Das war*s auch schon. Da sprang kein Funke über und meine Bitte nach einem schönen Zimmer wurde wohl irgendwie ignoriert. In drei Tagen habe ich insgesamt auch nur 7 Hotelmitarbeiter zu Gesicht bekommen. Gibt's da überhaupt Service bei so einer Minimalbesetzung?

Die Lage ist Top. Absolut zentral. Vom Flughafen mit dem Bus bis Alameda Rekalde 14 und der Rest zu Fuß. Der Bahnhof (Abando) mit Metro ist in 5 Minuten zu Fuß erreichbar. Auf dem Weg dorthin ist die abendlich Restaurantmeile und in rund 10 Minuten ist man zu Fuß in der Altstadt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand