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Bernd (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • August 2008 • 2 Wochen • Strand
Mängel bei Zimmer und Gastronomie
3,9 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Das Hotel liegt etwa in der Mitte zwischen dem Flughafen in Varadero und Havanna ein paar wenige Kilometer von der Autobahn entfernt in einem Tal umgeben von üppig bewachsenen Hügeln. Links und rechts an die Anlage grenzen mit deutlichem Abstand sehr einfache Campingplätze (keine Zelte sondern nur Baracken aus buntem Sichtbeton und Wellblechdächern) an, die von den Kubanern der Umgebung für Urlaub und Wochenende genutzt werden. Die Anlage selbst beginnt mit dem Hauptgebäude, das aus Rezeption, Speisesaal, zwei á-la-carte-Restaurants, zwei kleinen Läden, Dicothek und einem Aufenthaltsraum mit Tischtennis, Billard und ein paar Spielen besteht. Gegenüber der Rezeption ist eine durchgehend geöffnete Getränkebar. Im ersten Stock ist noch eine klimatisierte Getränkebar, die ab 18. 00 Uhr öffnet und ein Raum mit mehreren PCs mit Internetanschluss (8 CUC/Std.). Die Schnelligkeit des Internets überraschte uns positiv nachdem wir vor zwei Jahren damit üble Erfahrungen machten. Vor dem Hotel kann man kostenlos Fahrräder und gegen Gebühr Motorroller (Scooter) ausleihen. Mit den Scootern zu fahren macht sehr viel Spaß und man lernt die Gegend abseits der Autobahn kennen. Die geführten Touren sind zu empfehlen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei gefühlten 80 - 100 km/Std (Tacho war kaputt). Führerschein nicht vergessen!! Vom Hauptgebäude aus führt als zentraler Mittelpunkt der Anlage eine von Königspalmen umsäumte Allee in Richtung Strand. Links und rechts davon befinden sich die in 18 zweigeschossigen Gebäuden untergebrachten Gästezimmer, der Pool mit Poolbar und Whirlpool und die Bühne für Shows und ähnliches. Die ganze Anlage ist sehr gepflegt und schön bewachsen mit allerlei Palmen und tropischen Pflanzen. Am Strand wird derzeit eine großzügige Strandbar gebaut, als Provisorium dienen ganz in der Nähe zwei zur Küche und Bar umgebaute Gästezimmer. Getränke und Essen werden von deren Terrasse ausgegeben, die Wiese davor wurde mit Gartenmöbeln und Sonnenschirmen ausgestattet. Zu essen gibt es hier Fast-food wie Hamburger, Hot-dog usw. Der Koch ist richtig dankbar wenn eine Bestellung eingeht. Die Bauarbeiten stören keineswegs - es ist sogar sehr interessant und teilweise auch amüsant den Baufortschritt zu beobachten. Es gibt mehr als ausreichend Platz am Strand und jederzeit freie Liegen und Sonnenschirme. Wir haben es sehr genossen zu jeder Zeit die Auswahl zwischen mehreren attraktiven Sonnenschirmplätzen zu haben. Ich muss aber hinzufügen, dass die Anlage schätzungsweise nur zu 50% belegt war. Der Strand selber besteht aus feinem Sand. Erst wenn man in Wasser geht muss man die ersten paar Meter über Steine gehen (ziemlich unangenehm), danach folgen wieder ein paar Meter Sand, dann kommt ein Streifen mit einer "Unterwasserwiese" und anschließend folgt ein Riff das voll ist mit den unterschiedlichsten Korallen und vielen bunten Fischen. Wir haben dieses Hotel bewusst aus diesem Grund gewählt, da wir zwei Jahre zuvor im Iberostar in Varadero waren, das zwar einen wunderschönen karibischen Strand hat, im Wasser aber außer Sand nichts zu sehen war. Deshalb unbedingt Taucherbrille und Flossen mitnehem - es lohnt sich. Man kann am Strand zwar kostenlos Schnorchelausrüstungen ausleihen. Diese sind aber von der Stückzahl und der möglichen Uhrzeit nur sehr begrenzt zu haben. Die Gästestruktur besteht zu etwa 70% aus Kanadiern, der Rest verteilt sich auf Engländer, Deutsche und noch eine paar weitere Nationalitäten. Sehr erfreulich war, dass aus dem Land von dem wir unser Erdgas beziehen - Sie wissen schon welches ich meine, keine Gäste hier waren. Die Kanadier sind ein sympathisches übergewichtiger Volk, das selbst den größten Rausch diskret und mit Würde nach Hause trägt. Während der 14 Tage unseres Aufenthaltes gab es keinerlei Randale obwohl an den verschiedenen Bars doch einiges weggetrunken wurde. Kanadier erkennt man im Übrigen sofort am immer mitgeführten Thermosbecher. Dieser wird selbst im Pool niemals aus der Hand gelegt. Der Altersdurchschnitt liegt bei etwa 40 Jahren. Super ist, dass man kein Plasikarmband tragen muss. Die Luftfeuchtigkeit und damit die gefühlte Hitze während unseres Aufenthaltes war unglaublich. Leider sind in diesem Hotel neben den Gästezimmern nur die beiden à-la-carte-Restaurants und die Bar im 1. OG des Hauptgebäudes klimatisiert. Die Kubaner sind ein sehr unkompliziertes, freundliches und hilfsbereites Volk. Leider herrscht aber Mangel an allem. Wenn Sie nach Kuba reisen und irgendwelche überflüssigen Dinge wie Kleidung, Hygieneartikel und was auch immer haben: Bitte füllen Sie Ihren Koffer wenn Sie noch Platz haben. Sie finden bestimmt einen dankbaren Abnehmer.


Zimmer
  • Schlecht
  • Die Zimmer bestehen aus einem ausreichen großen Schlaf-/Wohnbereich mit Balkon oder Terrasse und Bad. Wir hatten das Zimmer 2169 mit Blick auf den Garten/Pool und links mit Blick auf das Meer. Das Bett war überraschend bequem, keineswegs durchgelegen mit mehreren frisch duftenden sehr guten Kissen. Es gab noch eine kleine Minibar, die mit zwei kleinen Flaschen Wasser bestückt war und 14 Tage lang nicht nachgefüllt wurde. Der Zimmersafe ist leider nicht mit Zahlenkombination sondern mit Schlüssel. Damit hat man einen weiteren Schlüssel auf den man achten muss. Die Klimaanlage konnte manuell bedient werden, war aber so laut, dass wir sie den ganzen Tag durchlaufen ließen damit wir sie nachts abschalten konnten. Ansonsten wäre an Schlaf nicht zu denken gewesen. Apropos Schlaf: Ziemlich überrascht stellten wir fest, dass unser Zimmer eine Verbindungstür zum Nebenzimmer hatte. Diese war zwar abgeschlossen, trotzdem drang jeder kleinste Ton vom Nebenzimmer zu uns rüber. Jedes Wort, das komplette Fernsehprogramm, jedes kleine Geräusch drang ohne jede Einbuße an Intensität und Qualítät durch die Verbindungstür. Unsere Zimmernachbarn hatten zudem großen Spaß daran mitten in der Nacht, einmal sogar gegen 5. 30 Uhr, irgendwelche Comicsendungen im Fernsehen anzuschauen und lautstark mitzulachen. Dies war dann die Nacht an der wir die Vorteile einer lauten Klimaanlage erkannten und durch den gleichmäßig lauten Ton der Klimaanlage den Krach aus dem Nebenzimmer in den Hintergrund drängen konnten. Das Bad besteht aus einem Waschbecken mit großer Ablagefläche, WC und Badewanne mit festem Brausekopf an der Wand. Einen abnehmbaren Brauseschlauch haben wir sehr vermisst. Es bleibt der Phantasie des Lesers überlassen, sich vorzustellen mit welchen Verrenkungen wir bei recht niedrigem Wasserdruck versuchten, uns die Seife von den unteren Körperregionen abzuwaschen. Eine WC-Bürste hätte die Reinigungstätigkeiten nach dem Stuhlgang deutlich erleichtert. Von einem abgebauten Bidet war aber noch die ansonsten überflüssige Armatur mit Brauseschlauch an der Wand. Wir haben uns dann halt damit beholfen da der Brauseschlauch bis zum WC reichte. Die Zimmerfrau war sehr ordentlich aber keine der in Cuba sonst häufig anzutreffenden Handtuchkünstlerinnen. Zu mehr als einem Segelboot, das durch dreimaliges Falten des Handtuches entsteht, reichte es nur ein einziges Mal. Beim Reinigen hörte sie jedoch gerne den Musikkanal im Fernsehen in voller Lautstärke und schaltete dann einfach ab. Diese Lautstärke blieb dann gespeichert und wann man dann später den Fernseher anschaltete um den Weather-Channel zu sehen (ein deutscher Sender war nicht zu finden) traf einen beinahe der Schlag wenn man nicht daran dachte.


    Restaurant & Bars
  • Schlecht
  • Was Getränke angeht mit Ausnahme der Minibar: vorbildlich. Einziger Wermutstropfen sind die unansehnlichen Plastik-Wegwerfbecher die man an der Pool- und Strandbar grundsätzlich bekam und an der Hauptbar wenn man vom Nichtraucherbereich zum abseitigen Raucherbereich wechselte. Es gibt bestimmt gute Gründe für Plastikbecher. Mit Sicherheit lässt sich aber ein Modell finden, in dem ein Mojito noch halbwegs gut aussieht und das vielleicht sogar gespült werden kann. Das Modell, das aber benutzt wird, habe ich bei meinem Urologen auch schon gesehen - allerdings in einem anderen Zusammenhang. Damit kann ich die Kanadier wieder verstehen die fast ausnahmslos aus irgendeinem Grund schon ihre Thermosbecher von zuhause mitgebracht haben. Das Essen ist eine Zumutung. Wir stehen hier zwar im Widerspruch zu manch anderer Bewertung, trotzdem aber können wir alleine für das Essen keine zwei Sonnen vergeben. Der Grund ist nicht die Zubereitung der Speisen sondern die Tatsache, dass wir 14 Tage lang täglich das gleiche Essen bekamen. Mittag- und Abendessen waren dabei praktisch identisch. Das Frühstück war akzeptabel wenn man auf Brot steht, das die Konsistenz eines Wattebausches hat. Der Kaffee hierzu war sogar sehr gut. Super war der Eiermann, der Rühreier mit individuellen Zutaten auf einem kleinen Herd zubereitete. Die Vorspeisen zu Mittag- und Abendessen waren so langweilig, dass wir sie nicht einmal probierten. Das Mittag- und Abendessen bestand immer aus Reis, schwarzen Bohnen, kalten klein geschnittene Kartoffeln oder kalten Pommes, etwas Gemüse (Karotten, Okra, eine Art Kohl und Kochbanananen) geviertelten Hähnchen mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und täglich identischem gebratenem Fisch. Als dritte Möglichkeit sich tierische Proteine zuzuführen gab es zwar immer wieder eine kleine Variation, diese war aber eher selten genießbar (Kotelett, Soßenknochen mit etwas Fleisch, gummieartige Spearribs, blutiges Siedfleisch usw.) und wurde auch kaum in Anspruch genommen. Fairerweise muss man aber hinzufügen, dass Donnerstag abends als Variation halbe Langusten gereicht werden. Dies ist aber wirklich das einzige Highligt der Woche auf das wir eine ganze Woche lang warten mussten. Für Diabetiker gab es den denselben Fisch in gekochtem Zustand mit gekochten Kartoffeln und Rosenkohl. Theoretisch hätte noch die Möglichkeit bestanden sich eine Pizza direkt vom Koch zubereiten zu lassen. Leider aber glänzte der Koch grundsätzlich durch Abwesenheit. Erst wenn sich die Schlange vor dem Pizzaofen erfolglos aufgelöst hatte steckte er den Kopf durch die Küchentür stellte sich für 30 Sekunden neben den Pizzaofen. Wenn dann niemand sofort losspurtete verschwand er dann schnell wieder. Ob die Pizza schmeckt können wir also nicht sagen. Es standen aber nur genau 4 Zutaten bereit. Das Dessert war zwar auch mehr oder weniger immer gleich, war aber sonst recht ok. Enttäuscht über das Essen sind wir vor allem weil Cuba vom Meer umgeben ist und wir schon einges an Fischvariationen, Obst und Gemüse erwartet hätten. Wir stellten dann aber irgendwann fest, dass sämtlich Speisen, sogar der Zucker, aus Spanien importiert werden. Dies aber kann keine Entschuldigung für eine derart phantasielose Gastronomie sein. Schön wäre es auch gewesen wenn der Speisesaal etwas gekühlt wäre. Wer nicht einen Tisch unterhalb der Ventilatoren hatte, musste richtig schwitzen und dies hatte wirklich nichts mit der Temperatur der Speisen zu tun. Die beiden á-la-carte-Restaurants können pro Woche einmal in Anspruch genommen werden. Dies wurde uns aber erst gegen Ende der zweiten Woche klar da man uns die beiden Gutscheine schon beim ersten Besuch abnahm. Vor allem im italienischen Restaurant wird eine riesen Show abgezogen. Ein im schwarzen Anzug gekleideter Kellner legt einem die Serviette über die Schenkel, lässt den Wein degustieren und überreicht mit größtmöglichem Stil die Speisekarte. Diese beinhaltet zwar nur 4 Hauptgerichte. Dies reicht aber eigentlich auch aus. Das Steak - endlich mal ein richtiges Stück Fleisch - sollte zwar "medium" serviert werden war aber dann doch ganz durch. Auf der Karamelfigur des Dessert klebte eine kleine Fliege. Trotzdem hat es uns in diesem Restaurant ganz gut gefallen. Das kubanische Restaurant ist etwas anspruchsloser im Stil, die doch recht kleine Speisekarte genügt eigentlich auch. Leider aber war hiervon einiges ausgegangen. Es schmeckte aber trotzdem sehr gut. Tip: unbedingt Jacke mitnehmen: hier ist es eiskalt. Fazit: Dieses Hotel (vier Sterne) und das Iberostar Varadero (4, 5 Sterne) trennt ein halber Stern. Bei der Gastronomie stehen dazwischen aber Welten. Wir hatten den Vergleich und müssen feststellen, dass 4 Sterne für Superclub breezes Jibacao nicht gerechtfertigt sind.


    Service
  • Sehr gut
  • Wer nicht wenigstens ein bisschen spanisch oder englisch spricht, sollte besser ein anderes Hotel wählen, da vom Personal keiner deutsch kann. Unsere Reiseleiterin von Thomas Cook konnte zwar perfekt deutsch, ist aber nur zweimal pro Woche für ein paar Stunden im Hotel. Dies reicht sicherlich nicht um alle wichtigen Dinge zu besprechen. Das Personal ist ausnahmslos freundlich und hilfsbereit. Offensichtlich ist es ihnen untersagt Trinkgelder anzunehmen, bei etwas Diskretion wird Trinkgeld aber trotzdem gerne genommen.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Wie gesagt, wir waren vor zwei Jahren auf der Halbinsel von Varadero, das wie ein Urlaubsreservat abseits von der kubanischen Bevölkerung angelegt ist. Man lebt dort wie im Paradies, hat aber keinerlei Bezug mehr zum echten Kuba. In Jibacao findet man unweit vom Hotel ein paar Landwirtschaften. Am Strand vermischen sich die Kubaner von den ungebenden Campingplätzen mit den Gästen des Hotels. Wir können dies nur positiv bewerten. Bei Ausflusfahrten, die oft in Varadero beginnen, ist man allerdings im Nachteil da man die Anfahrt nach Varadero (Taxi 90,-- CUC) zu den ohnhin hohen Ausflugskosten noch dazu kalkulieren muss. Beim Ausflug nach Havanna ist man allerdings im Vorteil.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Sportliche Aktivitäten am Land waren aufgrund der Hitze und vor allem der gewaltigen Luftfeuchtigkeit ziemlich unattraktiv. Den Animateuren gelang es kaum für Volleyball usw. genügend Leute aufzutreiben. Trotzdem wurden die Animateure keineswegs aufdringlich. Die beiden kleinen Läden haben ein großes Sortiment an Zigarren und Alkoholika. Ansonsten gibt es noch die üblichen Kleinigkeiten wie Mückenschutz, Sonnencreme, Parfums, Badeschuhe usw. Die Auswahl an Postkarten ist allerdings furchtbar. Hier liegen wirklich Postkarten mit Motiven von Holguin aus. Briefmarken gibt es ebenfalls nicht. Wir mussten unsere Postkarten dann von Deutschland aus abschicken. Der Pool ist schön groß aber ziemlich niedrig. Wir haben ihn aber nur einmal betreten da es eigentlich keinen Grund gibt in den Pool zu gehen wenn der Atlantik daneben ist. Am Strand gibt es noch ein kleines Fitnessstudio. Ausdauergeräte sind dort nicht zu finden eher schon etwas ältere Maschinen für den Muskelaufbau. Die Fahrräder die man sich kostenlos ausleihen kann sind praktisch schrottreif. Bei den Scootern muss man vor dem Losfahren kurz checken ob Bremsen usw. funktionieren da dies nicht selbstverständlich ist. Die abendlichen Unterhaltungsveranstaltungen (20. 30 -22. 30 Uhr) haben wir nur ein einziges Mal besucht. Diese eine Veranstaltung war ziemlich bescheiden, was aber auch eine Ausnahme sein kann.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im August 2008
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Bernd
    Alter:46-50
    Bewertungen:2