Maritim Jolie Ville Resort & Casino Sharm El Sheikh

Das Hotel liegt direkt in der Einflugschneise des Flughafens ca. 15 Kilometer entfernt. Alle paar Minuten rattert eine russische Antonov oder ähnliches über den Kopf. Die gesamte Hotelanlage ist runtergekommen, überall ist Farbe abgeplatzt oder beim Streichen danebengeschmiert worden. Die Zimmer sind vernünftig groß, dafür sind die Betten Einzelbetten mit Rollen an den Füßen. Diese werden den gazen Vormittag quietschend über den Boden geschoben. Das Hotel macht insgesamt einen Eindruck wie früher die Inter-Hotels in der DDR. Die 5 Sterne können nur gekauft sein. Touren haben wir aufgrund der Anschläge abgesagt. Handyerreichbarkeit war gut. GPRS hat auch funktioniert. Wie gesagt, die Krönung des Ganzen waren die Anschläge, die aber auch irgendwie vorhersehbar waren. Wir hatten den Eindruck, daß am Tag des Anschlags erheblich erhöhte Polizeipräsenz (Tourist Police) durch die Fußgängerzohne latschte als die Tage zuvor, aber auch die haben keine Kontrollen durchgeführt - weder bei Passanten noch bei Mülltonnen etc. Der Smog auf der Straße und in der Old Town ist total ätzend. Das einzige, was mich nochmal dort hin bringen würde, wäre das tolle Meer.

Bilder hingen schon bei der Ankunft schief. Billige Materialien verbaut, die der Druckwelle des Anschlages nicht stattgehalten haben. Zimmer teilweise weit vom Strand entfernt. TV-Sat leider mehr Arabische als verständliche Sender. Baustellen rund ums Hotel. Aus anti-terroristischen Gesichtspunkte gut ist, daß die Zimmer immer in 8er Einheiten in getrennten Gebäuden erbaut wurden und die Lobby davon getrennt ist.

Das Frühstück war auswahltechnisch mäßig - leider wurden fast keine Früchte angeboten. Abendessen haben wir meistens außerhalb gegessen. Gott sei Dank, da man für 25€ p.P Aufpreis draußen qualitativ echt gute Sachen bekommt. Cocktails für 7€/Stück haben wir mal an der Bühne versucht zu genießen, aber die haben nur nach Wasser geschmeckt. Nach einer Reklamation haben wir das gleiche bekommen. Essen aufs Zimmer war leidlich gut - Tomatensuppe aus der Dose, Steaksandwitch lauwarm, New York Strip mit Instantsoße.

Von Servicegedanken keine Spur. Bei der Ankunft mußten wir 30 Minuten auf einen eCart warten, um dann 150 Meter zum Zimmer gekarrt zu werden. Reklamationen wurde ignoriert. Als Gast mußte man sich stets um alles selbst kümmern. Gefragt wurden wir nie, ob wir noch etwas haben wollten. Sogar die Rechnung mußte man mehrfach herbeimahnen. Sicherheitstechnisch sind die, die sich darum kümmern sollen, totale Ignoranten. Die sitzen lieber in ihrem gekülten Häuschen, als ihren Job zu machen. Das Schiebetor der Einfahrt stand selbst am Tag nach dem Anschlag im Hotel gegenüber noch offen rum und der Metalldetektor war eine weitgehende Investitionsroutine. Sicherheit - wie wir sie z.B. in Bali kennengelernt haben - konnte man hier wirklich abhaken. Der Zimmerjunge hat seinen Job halbwegs freundlich und ordentlich gemacht. Der Versuch, in das Schwesterhotel Mövenpick Golf gegen Aufpreis umzuziehen, konnte auch nicht realisiert werden.

Das Hotel liegt direkt am Naama Bay und grenzt an die Fußgängerzone. Der Sandstrand ist klein und reicht gerade so aus. Die Hauskorallen sind OK. Die Pflege des Sandstrands war mäßig. Direkt vor der Lobby ist ein Taxistand, von welchem aus man einfach auch in die Old City fahren kann. Gegenüber des Hotels standen bei unserer Abreise die Trümmer des Ghazala Garden Hotels.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Pool ist klein und dreckig. Beachvolleaball war OK. Internet Access nur über kastrierte Rechner möglich. Spieleinrichtungen sowie Wassersport nur gegen ordentliche $$$ möglich. War überproportional teuer. Tischtennisplatte und Kicker waren arg runtergekommen. Sinai Divers Tauchschule nebenan hat Bleigürtel im Angebot, die nicht genäht sondern genietet sind. Die Nieten sind natürlich beim Tauchen geplatzt. Gott sei Dank nur 3m unter Wasser.