- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wir kommen gerade zurück von einem einwöchigen Aufenthalt im Le Meridien in St. Julians auf Malta. Unser Frühlingsurlaub sollte sowohl Städtereise, wie auch Bade- und Entspannungsurlaub für uns sein. Das Hotel ist von mittlerer Größe und durchaus noch überschaubar. Von außen wie fast alle maltesichen Bauten eher unscheinbar kalksandsteinfarben, Zustand gut. Die Lobby ist groß und freundlich, viele Sitzgelegenheiten laden spontan ein, Platz zu nehmen. Das offene Barrestaurant ist von hier aus zu betreten. Ein Concierge und mind. 3 Mitarbeiter der Rezeption kümmern sich um die Belange der Gäste. Der Altersdurchschnitt der Gäste war nach unserer Schätzung bei ca. 40 Jahren, die Gäste kommen vorwiegend aus Großbritannien, Skandinavien und Israel. Deutsche und Amerikaner haben wir auch vereinzelt gesehen. Wir haben uns für eine Buchung mit Halbpension entschieden. Nicht Halbpensin buchen, lieber in die zahlreichen umliegenden Kneipen, Bars und Restaurants ausweichen. Preise absolut zivil. Sehr zu empfehlen: das Piccolo Padre (italienische Küche) in nur 50 m Entfernung - wir waren einmal dort und sehr begeistert. Die Reisezeit muss jeder selbst beurteilen. Im Mai ist es zum Baden im Meer noch zu kalt, außerdem kann es schon auch mal regnen. Die Luft ist allerdings jetzt noch sehr viel angenehmen als im Hochsommer - hier große Hitze.
Das Zimmer ist sehr groß und angenehm eingerichtet. Die Wände in einem dunkleren gelb gestrichen, schöne Bilder an den Wänden. Ein sehr großes Doppelbett, relativ bequem. Zudem ein Schreibtisch, ein Sessel und ein Hocker. Ein Schränkchen mit Minibar, Wasserkocher (Tee- und Kaffee zum Aufbrühen), Eiswürfelbehälter und Gläsern. Darauf ein klitzekleiner Röhren(!!!)fernseher, teilweise deutsche Programme in mittelmäßiger Qualität. Bad und WC getrennt, sehr angenehm. Das WC ist sehr klein, hat jedoch alles, was es braucht ;o) das Bad hat eine Wanne und eine Duschkabine, ein Waschbecken, einen Spiegel sowie einen Rasierspiegel. Ablageflächen etwas knapp aber ausreichend. Sehr durchdacht die ausziehbare Wäscheleine über der Wanne, so konnten Bikini & Co. gut getrocknet werden. Die Einrichtung des Zimmers scheint modern und zweckmäßig, im Detail müsste jedoch ein bisschen mehr wert auf Sauberkeit geachtet werden (s.o.). Im Kleiderschrank gibt es wenige Bügel, es werden auf Nachfrage jedoch sofort mehr gebracht. Der Safe ist im Schrank untergebracht und kostenfrei. Auf dem Balkon gibt es zwei Stühle und einen Tisch, das Balkonlicht kann man leider nicht ausschalten. Ach ja, es gibt 3 Telefone auf dem Zimmer: im WC, auf dem Schreibtisch, auf dem Nachtkästchen. Die Klimaanlage ist relativ laut, vor allem nachts. schatlet man sie aus, wird es sehr warm im Zimmer und der Kühlschrank der Minibar läuft dann unaufhörlich. Das Fenster mussten wir nachts schließen (Kirchturmgebimmel und Straßenlärm) - so war es leider nicht so erholsam wie gewünscht. Wer nachts sehr lichtempfindlich ist, braucht eine Schlafbrille: die Vorhänge lassen viel Licht durch und die Betriebsleuchte der Klimaanlage ist sehr hell und direkt neben dem Bett.
Im Barrestaurant lief der Service vor allem im Freien eher schleppend, wir haben uns hier nicht sonderlich wohl gefühlt. Die Terrasse war zwar einladend, bei starkem Wind jedoch wird diese geschlossen. Die Sauberkeit der Terrasse fanden wir auch grenzwertig, die Polster wurden bei Regen nicht abgenommen und danach voller Staub und Sand - ich hätte mich hier nicht mehr gesetzt. Sehr witzig: unsere Bestellung eines "Averna" und eines "Gin Tonic" wurde kurzerhand in ein einziges Glas gekippt. Ein Whiskeybecher voll mit Eis, Gin und Averna - das Tonic Water hatte man nicht verstanden und auf eine Nachfrage, ob das wirklich gewünscht wird, hatte man der Einfachheit halber verzichtet. Allerdings wurden die Getränke nach unserer Beschwerde umgehend kostenfrei ausgetauscht. Das Frühstück: nicht allzu spektakulär und bei uns zuhause stehen mehr Wurst- und Käsesorten auf dem Frühstückstisch. Leider ist das Frühstück sehr "britannisiert": Würstchen, labberiger Speck, Bohnen, gebackene Tomaten und unappetitliches Rührei. Riccotta wurde in Massen angeboten - mögen wir leider gar nicht - wir mussten dann mit einer Sorte Aufschnittkäse zurecht kommen (jeden Tag die gleiche Sorte). In Würfeln wurden dann noch Schimmelkäse und Feta angeboten - so wurde es verträglicher. Weiter gab es Schinken, Salami und eine Wurstsorte. Zuweilen standen auch Rote Beete, mixed pickles oder Lauchringe und Zwiebel bereit - nicht unser Geschmack. Mit viel Glück gab es noch Tomaten oder (grüne) Paprika. Frische Gurke war leider nicht dabei. Spiegeleier und Omelette konnte man sich frisch zubereiten lassen, die Säfte waren gekühlt, jedoch sicher nicht frisch gepresst. Wasser und Sekt konnte man sich ebenfalls holen. Müsli und Trockenobst, Joghurt, Milch und frisches Obst sowie Konservenobst ergänzten das Angebot. Vor allem die Qualität des frischen Obst war sehr fragwürdig. Birnen waren braun, geschälte Mandarinen völlig ausgetrocknet, Erdbeeren und Melone SEHR matschig und reif für die Entsorgung. Sehr lecker war jedoch das täglich angebotene Apfelkompott. Das Abendessen: unser persönlicher GAU, was die Verköstigung in einem 5* Haus angeht. Ein so schlechtes Essen vom Buffet ist uns selten untergekommen. Dass Dinge weiterverarbeitet werden, ist selbstverständlich und absolut nachvollziehbar. Dass man den Gästen jeoch das Gefühl gibt, Reste zu essen, ist dem Haus nicht würdig! Einen Tag gab es geschmortes Rindfleisch in Orangensoße, das wurde frisch für den Gast abgeschnitten. Am nächsten Tag gab es dann die Fleischscheiben in Balsamicosoße fertig zubereitet und am Tag 3 gab es asiatisches Rindfleisch mit viel Gewürz und deutlicher Orangen-Balsamiconote kleingehäckselt. Sehr geärgert hat uns auch, dass man kein Olivenöl oder Balsamicoessig, gescheige denn eine Pfeffermühle bereitstellte. Das bietet schon jedes Straßenrestaurant an - hier jedoch Mangelware. Als Salatdressing wurde Rosmarinöl (in einer Schüssel), eine sog. Vinaigrette (7/8 Öl, 1/8 Essig, nicht vermischt, keine Gewürze - in einer Schüssel) sowie Senf und Ketchup angeboten. Jegliches warme essen war geschmacklich überwürzt und leider nur lauwarm, jeden Abend gab es Bratkartoffeln (wie schon zum Frühstück). Keine frische Pasta, kein Reis. Die Nachspeisen waren umfangreich, geschmacklich jedoch Einerlei. Viel Zucker, viel Sahne, wenig Phantasie und Geschmack. Einen besonderen Küchenstil konnten wir ebenfalls nicht feststellen.
An der Freundlichkeit des Personals gibt es nach unserem Empfinden absolut nichts auszusetzen. Jedoch sollte man der englischen Sprache mächtig sein, deutsch wird nur sehr vereinzelt gesprochen / verstanden. Die Kellner im Restaurant Scirocco (Frühstück / Abendessen) freuen sich über jedes freundliche Wort und Lächeln und quittieren dies mit absoluter Freundlichkeit. Sehr gut! Die Zimmerreinigung ist in Ordnung, jedoch sollte man nicht zu genau in die Ecken (und schon gar nicht auf Tür- oder Bilderrahmen) schauen. Hier besteht Verbesserungsbedarf - für die Kategorie des Hotels ist das nicht standesgemäß.
Das Hotel liegt für unternehmunglustige Menschen absolut perfekt: direkt vor dem Haus eine Bushaltestelle an der Hauptverbindungsstraße Paceville / St. Julians / Sliema. Wir hatten ein Zimmer mit Meerblick gebucht und konnten direkt auf eine nette kleine Bucht sowie auf das offene Meer blicken. In nur 5 Minuten Fußweg erreicht man den nächsten Supermarkt, der alles zu bieten hat. Restaurants, Bars oder Cafes in wenigen Minuten Fußmarsch sehr gut zu erreichen. Ausflugsmöglichkeiten erfährt man über die Reiseleitung, den Concierge oder auch direkt auf der Straße - oft laufen Promoter mit Flyern der Ausflugsbusse umher. Sucht man allerdings RUHE und Entspannung, sollte man sich jedoch definitiv für ein anderes Haus entscheiden: eine wunderschöne spätgotische Kirche läutet zu jeder Viertelstunde die volle Uhrzeit, auch nachts. Der Straßenlärm ist ebenfalls trotz geschlossener Fenster im Zimmer deutlich zu hören.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
schwierig zu beurteilen, wir würden das eher "neutral" sehen. Das Fitness Studio war gut und umfangreich eingerichtet. Am Eingang wurde direkt darauf hingewiesen, dass der, der zuerst kommt, auch zuerst malt. Also keine Reservierung möglich. Fand ich unpassend und unnötig. Das sog. SPA war ein kleiner Pool, der mind. 30 Grad hatte und für so viele Gäste viel zu klein war. Die bereitgestellten Liegen stehen sehr ungünstig und eng - wir konnten uns hier nicht entspannen und ausruhen. Zumal auch Kleinstkinder in de Bereich durften. Das kenne ich von anderen Spa's nicht. Eines der beiden Dampfbäder war nicht in Betrieb, das andere roch seltsam - man durfte Sauna und Dampfbad nur in Badekleidung betreten - weder hygienisch noch sinnvoll. Ebenso wurde man "gebeten", sich auf Handtücher zu setzen - sehr sinnvoll! Jedoch bekam man dann nur mit hochgezogenen Augebrauen und Seufzen ein frisches und trockenes Handtuch. Die Duschen dort lieblos und max. mit einem Duschgelspender versehen. Tauchbecken nur im Freien: nicht sonderlich kalt und nicht sonderlich sauber. Der Bereich ist zudem nicht warm genug, sodass man deutlich friert, wenn man aus dem (zu) warmen Wasser kommt. Die Spa-Anwendungen sind relativ teuer, jedoch sehr angenehm und professionell. Der Dachpool ist viel zu klein für die Hotelgröße, nicht geheizt und leider auch nicht sauber. Die dort angebotenen Liegen sehen schmuddelig aus und es sind keine Sonnenschirme aufgestellt. Personal haben wir dort auch nicht gesehen. In der Hotellobby und im Barrestaurant gibt es Free WiFi, hierauf wird jedoch nicht hingewiesen. Lieber verkauft man den Gästen 30 min zu 3 Euro HighSpeed Internetzugang auf den Zimmern. Es gibt mehrere PCs, die man in der Lobby benutzen kann, jedoch muss auch hierfür bezahlt werden. Uns absolut unverständlich - auf der gesamten Insel gibt es überall Free WiFi, Zugangspunkte sind jeweils deutlich ausgewiesen. Baden im Meer war uns auf Grund der Wassertemperatur und des Wellengangs nicht möglich - Strände gibt es jedoch kaum.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2011 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christina & Markus |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 5 |