- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wir befanden uns zwei Wochen in einem abgewohnten, nicht besonders gepfegten Hotel, welches unserer Meinung nach keine vier Sterne verdient hat. Die Sterne sind wahrscheinlich auf die Menge der Leistungen zurückzuführen, die gegen Entgeld in Anspruch genommen werden können (Massage, Kosmetik, Tennis, ...). Das Hotel mit seinen über 450 Zimmern, ist für diese Menge Gäste nicht ausgelegt. Hier einige Anmerkungen in Stichpunkten: - die Aufzüge in unserem Trakt, funktionierten die gesamten zwei Wochen nur sporadisch - anstellen, immer und überall - zu Stoßzeiten war Duschen unmöglich, da kein Wasser verfügbar war - deutschsprachiges Personal: hahaha - Toiletten im Hotel (nicht auf dem Zimmer) versifft und oftmals mit defekter Spülung - das gesamte Hotel ist sehr dunkel, groß und ungemütlich Wer Unpersönlichkeit, Anstehen, Kantinenlärm, Liegen mit Handtuch reservieren mag, für den ist das Hotel genau das Richtige. Massenabfertigung mit Bahnhofsflair!
Ab dem 10. 10. hatten wir gebucht, mit Verspätung, wegen eines Unwetters, waren wir erst am 11.10. um 6.00Uhr im Hotel. Was bekommen wir zu hören: Das Zimmer wird erst gegen Mittag bezugsfertig sein. Bis dahin könnten wir es uns vorübergehend in einem anderen Zimmer gemütlich machen. Um die Mittagszeit bekamen wir dann unserer Zimmer, nicht wie gebucht mit Meerblick, sondern mit schöner Aussicht auf den Innerhof, der als Busbahnhof fungierte. Nachts, wie schon angedeutet Buslärm bzw. Discolärm für die durchgehende Geräuschkulisse. Unsere beiden Zimmer waren mit einer Klimaanlage ausgestattet, welche nur zum zusätzlichen Aufheizen der Zimmer zu gebrauchen waren, da das Kühlmittel der Anlagen wahrscheinlich schon beim Vergrößern des Ozonlochs mitgeholfen hat. Ein TV war vorhanden, aber leider keine Sender.
Landestypische Küche, ungewürzt und ölig, aber das weiß man wenn man in einem solchen Land Urlaub macht. Grauenhaft war der Lärm und die Unruhe. Ein gemeinsammes Essen, bei welchem alle vier Familienmitglieder bei Tisch waren gab es nicht, da mind. einer unterwegs war um Essen oder Getränke zu holen. Da beides grundsätzlich mit Schlange stehen verbunden war, waren es längere Aktionen. Von den "Fruchtsäften", die jederzeit zur Verfügung stehen kann ich nur abraten (vielleicht kennt ja noch jemand TIP-TOP aus seiner Jugend ...) Wer einmal so richtig ungemütlich auf schicken korbgeflechteten Stühlen sitzen möchte, mit dem Flair eines Bahnhofwartesaals, sollte ein Getränk in der Rezeptionshalle zu sich nehmen. Kann man leicht finden, ist (neben der Bar in der Kantine) die einzige Getränkeausgabe im Hauptgebäude.
Wie schon erwähnt: deutschsprachiges Personal: hahaha Kinderbetreuung: Wir waren am ersten Tag dort. Programm war T-Shirt bemalen, allerdings gabs nur T-Shirts in Größen für ungefähr 2 jährige Kinder. Unsere Töchter (8+5) waren ungefähr zwei Stunden in dieser Betreuung, verließen diese dann fluchtartig und wollten den restlichen Urlaub nicht mehr dorthin. Anliegen, wie zum Bsp. das Auswechseln einer Glühlampe (nach einem Kurzschluß), werden ignoriert, sodaß ich die Sicherung auf dem Flur selbst einschalten und auch die Lampe wechseln mußte. Arroganz und Selbstgefälligkeit an der Rezeption waren an der Tagesordnung. Zimmerreinigung? Schaben mußten selbst erlegt werden und selbst die sterblichen Überreste derselben die direkt neben dem Waschbecken auf der Ablage lagen, lagen zwei Wochen da: das Bad ist zwei Wochen nicht geputzt worden. Wenn das Zimmer um 17.00 Uhr fertig war, konnte man von Glück sprechen (das heißt natürlich nicht, daß auch Handtücher vor Ort waren).
Die Außenanlagen sind rel. gepflegt. Der Strand mit dem geringen Gefälle ins Meer ist gerade für jüngere Kinder ideal. Positiv hervorheben möchte ich auch, daß die Strandverkäufer auf Abstand gehalten werden und den hoteleigenen Strand nicht betreten dürfen. Mit dem Taxi oder zu Fuß am Strand entlang ist man schnell im nächtsten Ort Madhia, in dem es aber außer dem Markt Freitags nichts besonderes zu sehen gibt. Der Bahnhof ist in 15 Minuten zu Fuß zu erreichen, kann man mal einen Ausflug nach Monastir machen. Aufgrund des Wetters, welches wir hatten, hatten Moskitos und Fliegen Hochkonjunktur. Ich habe mir in den ersten drei Tagen ca. 150 (in Worten einhundertfünfzig) Moskitostiche eingehandelt. Diesen Umstand kann man dem Hotel natürlich nicht vorwerfen, wollte es der Vollständigkeit halber trotzdem hier erwähnen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Pool schien in Ordnung zu sein, war nie drin, da ich das Meer bevorzuge. Die Poolbar allerdings ließ zu wünschen übrig, da es keine alkoholischen Getränke gab. Dafür mußte man dann wiederum an die Snackbar wandern (geöffnet ab 11.00Uhr) Das Abend-Programm von 20.00 - 22.00Uhr war durch die Blume gesprochen unter aller Sau und hochgradig peinlich. Beginnend mit einer Mini-Disco für die Kleinen, einer 3/4-Stunde NICHTS und einer abschließenden spannenden Runde Bingo (jeden Abend!!!) wurden die zwei Stunden gefüllt. Die Mini-Disco, vom Grundgedanken nicht schlecht, war der Hammer: jeden Abend die gleichen Lieder, mit in Windeln tanzenden, laut grölenden, mit Karnevals-Schminke bemalten Animateuren. Zwei Animateure namens "Kinder Devil" und "Angel Kinder" (hießen wirklich so, war mit Schminke auf die freien Oberkörper geschmiert) führten durch die Show. Als Kopfbedeckung mußten eine Damenstrumpfhose für den Devil und eine Strickbabymütze für den anderen herhalten. Das Programm ab 22.00Uhr soll lt. anderen Gästen gar nicht mal so schlecht gewesen sein. Ich bin leider kein einziges Mal in den Genuß der Show gekommen, da mir bis dahin das Gesicht eingeschlafen war. Bei der Tagesanimation wurde sich Mühe gegeben, aber leider von den Gästen kaum angenommen. Die Möglichkeit Tischtennis zu spielen beschränkte sich auf eine Platte im dunklen Flur. Dafür wurde man entschädigt durch tolle Flipperautomaten und Ballerspielautomaten mit kindgerechten Spielen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |