- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Man merkt, dass es sich hier um ein ehemaliges Hotel der gehobenen Klasse handelt. Alles ist sehr großzügig angelegt. Die Zimmer werden teilweise renoviert, was aber nicht stört. Die Ausstattung ist für hiesige Verhältnisse sehr gut. Wer anderer Meinung ist, sollte sich das Calimera auf Djerba ansehen. Das hinkt da hinterher. Die Anlage ist innen wie außen sauber. Die Wege hinter dem Hotel werden sicher in naher Zukunft instandgesetzt. Auch wenn ich selbst Aldiana-versaut bin, muss ich sagen, dass aus diesem Hotel mit relativ wenig Aufwand noch etwas werden kann. Für diesen Preis (man suche mal etwas, wenn man drei Kinder hat, unter 2000 Euro pro Woche) war das Spitze. Das Publikum ist international. Deutsche, Franzosen, Tschechen, Polen, Schweizer..., überwiegend mit Kindern. (Wer kann sich heute noch mit Kindern Aldiana u.ä. leisten?) Für den kleinen Geldbeutel ist dieses Hotel absolut top. Ich bin, nachdem ich mir die vorherigen Bewertungen durchgelesen hatte, mit der Einstellung gefahren, dass mich hier der blanke Horror erwartet. Vielleicht konnte ich auch nur so dermaßen positiv überrascht werden. Man muss aber auch sagen, dass das Hotel im Oktober keinesfalls ausgelastet war. Wahrscheinlich geht bei einer Vollauslastung im Sommer der Service rapide in den Keller.Eine ältere Dame erzählte mir aber auch, dass das Hotel im vorangegangenen Jahr doch teilweise heruntergekommen war. Hier scheint also wirklich eine Menge passiert zu sein und noch zu passieren, was mich aber auch befürchten lässt, dass es ggf. im nächsten Jahr nicht mehr so preiswert sein wird.Was mache ich dann mit meinen drei Kindern?
Ich war mit meinen Kindern noch nie in so großzügigen Räumen untergebracht. Wir hatten zwei Doppelzimmer mit einer Verbindungstür und zwei Bädern und zwei Toiletten. Ich konnte beim besten Willen nichts beanstanden und ich bin normalerweise ein notorischer Nörgler (eben ein Deutscher). Okay, der Teppichboden könnte ruhig bei der nächsten Renovierung rausfliegen. Ach ja, da war doch noch etwas: Wenn man jemanden im Zimmer nebenan hat, bei dem der Geldmangel (wer würde sonst in ein Hotel reisen, das doch relativ schlecht bewertet ist, warum auch immer) einhergeht mit bestimmten geistigen Defiziten, der sollte Ohropax parat haben. Unser Nachbar hatte bisweilen die ganze Nacht das TV laufen, obwohl seine kleine Tochter auch in dem Zimmer schlafen musste. Wahrscheinlich stehe ich ja mit meiner Meinung alleine da, aber ich selbst bin froh, wenn es auf den Zimmern keine Fernsehgeräte gibt. Ich fahre nicht in den Urlaub um mir das Elend anzutun, aber es gibt ja sogar Leute, die nehmen noch extra eine Fernsehzeitung mit. Also: Die noch nicht renovierten Zimmer sind hellhörig.
Es gibt ein großes Restaurant, in welchem die Mahlzeiten in Buffetform eingenommen werden. Aldiana-Delikatessen wird man hier vergeblich suchen. Das ist zu diesem Preis nicht drin. Aber dennoch findet hier sicher jeder etwas. Pizza wurde vor den Augen gemacht und konnte selbst belegt werden. Nudeln konnte man selbst würzen und wurden dann speziell zubereitet. Das Nachspeisen-Buffet wurde von der grandiosen Mousse-au-chocolat dominiert und war ansonsten arabisch-süß. Die Getränke waren landesüblich. Bier war gut und auch gekühlt vorhanden. Der Wein war genießbar aber nicht mehr. Der Kaffee war unter aller Sau, das Teewasser selten heiß. Aber, wenn man einen schönen Espresso haben wollte, konnte man diesen in einer wunderschönen Bar für 1, 40 Dinar Bezahlung auch bekommen, ebenso wie andere internationale Drinks.
Beim Einchecken wurde man sofort deutschsprachig betreut. Tadellos! Wenn man sich halbwegs in arabischen Ländern auskennt, weiß man, dass die Löhne nicht sehr hoch sind und ein Trinkgeld lebenswichtig für die Bediensteten ist. Man sollte damit so früh wie möglich anfangen. Für das Zimmermädchen sind 5 Dinar am Anfang und 5 Dinar vor der Abreise ausreichend, um einen tadellosen Service zu bekommen. Dem Tischkellner habe ich jeden Abend einen Dinar gegeben und wir hatten unsere Getränke bereits bei Eintreffen auf dem Tisch. Auch in den verschiedenen Bars (Poolbar, Maurisches Café, Snackbar für Zwischenmahlzeiten) habe ich mit einer großzügigen Bakschisch-Politik einen guten Service genossen, ebenso meine Kinder.
Das Hotel liegt 5 Busminuten vom Flughafen entfernt, was die Anreise sehr angenehm macht. Fluglärm stört überhaupt nicht. Kerosingestank konnte ich nicht feststellen. Mit der Bahn ist man für 1/2 Dinar pro Person innerhalb von 15 Minuten im Ortszentrum von Monastir, wo es sich auch für Europäer, die nicht gerne handeln, im Yasmina-Center angenehm einkaufen lässt. Das Hotel liegt direkt am Strand, der regelmäßig gereinigt wird. Baden war aufgrund der Temperaturen im Meer nur bedingt möglich.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Sportanlagen waren ausreichend vorhanden, der Tennisplatz mittlerweile mit tadellosem Tartanbelag und neuen Netzen. Die Minigolfbahn muss noch instandgesetzt werden, war aber nutzbar wenn man auch auf Wasserhindernisse steht. Bogenschießen war aufgrund des relativ starken Windes nicht möglich. Die Animateure hatten Angst um den benachbarten Strandwächter. Das Hotel besitzt ein sehr schönes und großes Schimmbad, einen tollen Hamam und eine Sauna. Ein Fitness-Raum (eher eine Halle) mit allem was das Bodybuilderherz begehrt ist auch vorhanden. Der Außenpool ist ebenfalls sehr schön gelegen und auch im Vergleich zu anderen Clubs in tadellosem Zustand. Hier wurde im vergangenen Jahr offenbar einiges getan.Die Kinderanimateure sind deutschsprachig (von Neckermann). Die Leistung kann ich nicht beurteilen, da meine Kinder (10, 10, 13) sich schon für zu alt halten für die Betreuung. 6-12 Jahre ist auch eine zu große Breite.Das übrige Animationsteam bemüht sich auch deutsch zu sprechen, kann jedoch besser Englisch oder Französisch, was zuweilen, besonders bei den Abendanimationen zu einem Kauderwelsch führt, den die französischen Gäste offenbar besser verstehen. Ich als Deutscher habe mich oft nur genervt gefühlt. Auch die Qualität der Animation war eben eher dem Reisepreis angepasst. Es wurde sich zwar um die Gäste bemüht, aber davon, dass sich an großspurig am Schwarzen Brett angekündigte Programme gehalten wurde, konnte nie die Rede sein. Das was dann in den Abendshows geboten wurde, würde ein Clubchef im Aldiana allenfalls als Unterhaltung am Pool durchgehen lassen (Musikquiz, Männer-gegen-Frauen-Spielchen etc.). Da könnte man mit einer strafferen Führung mehr draus machen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Kinder: | 3 |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Bardo |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 2 |