- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
„Lenas Donau Hotel“ macht von außen einen eher unspektakulären Eindruck: Der Funktionsbau ist in gewinkelter Form an einer Straßenkreuzung gelegen. Die ehemals weiße Fassade leidet unter den Auswirkungen des erheblichen Verkehrs, der hier täglich vorbei rollt. Sobald man allerdings eingetreten ist, findet man sich vor einer modernen Rezeption wieder. Auch die kleine Bar und die, für diesen Hoteltyp wirklich geräumige Lobby, sind ansprechend gestaltet. Der Speisesaal ist - zumindest optisch - durch breite Vorhang-Schals von der Lobby getrennt. Das Hotel verfügt über einen Lift, der den Gang durch das reichlich „in die Jahre“ gekommene Treppenhaus erspart. Die Sauberkeit ist jedoch in jedem Bereich tadellos. Hinter dem Haus liegt ein hoteleigener Parkplatz, dessen Kapazität begrenzt erscheint – alternative Parkmöglichkeiten bestehen aber ausreichend in den kleinen Wohnstraßen in unmittelbarer Nähe. In der Lobby stehen zwei Internet-Terminals mit Münzkästchen zur Verfügung. Des Weiteren verfügt das Hotel über WLAN. Ein Datenvolumen von 150MB kosten 3 Euro, Zugangscodes werden ausgedruckt. Empfangsqualität war in meinem Zimmer hervorragend und Geschwindigkeit mehr „lala“. Da es sich um ein „offenes Netzwerk“ handelt, sollte der eigene Rechner nur mit leistungsorientierter Firewall und den üblichen Sicherheitseinstellungen betrieben werden. „Lenas Donau“ akzeptiert alle EC- und gängigen Kreditkarten. Meine Weiterempfehlung ist ein klares „Vielleicht“ . Wer „Lenas Donau“ lediglich als Schlafgelegenheit mit ordentlichem Frühstück nutzt und die schnelle Anbindung an die öffentlichen Nahverkehrsmittel zu schätzen weiß, dem sei es – unter Berücksichtigung der Lärmbelastung - und vor allem hinsichtlich des absolut perfekten Preis-Leistungs-Verhältnisses durchaus empfohlen. Tipp: Zimmer zur Hofseite buchen.
Mein Zimmer, als Einzelzimmer gebucht, war letztlich ein Doppelzimmer – sehr geräumig, jedoch minimalistisch eingerichtet. Ablageflächen für die Koffer sind vorhanden, meine Schränke hatten Schiebetüren (!) und der Schreibtisch war ausreichend groß. Ein sehr kleiner Fernseher hängt an der Wand, Safe, Klimaanlage oder Minibar sind nicht vorhanden. Die Zimmereinrichtung war entweder schonend behandelt oder tatsächlich nagelneu. Das Bad ist geräumig und bietet lediglich das Notwendige inklusive Haartrockner. Über das Lärmproblem habe ich schon berichtet – mit geschlossenem Fenster ist der Geräuschpegel allerdings im ganz normalen Großstadtniveau und auf der straßenabgewandten Seite wahrscheinlich kaum zu hören.
Das Hotel bietet von 06.30 bis 10.00 Uhr ein Frühstücksbüffet an. Hier darf man zu dem überaus günstigen Preis nun keine kulinarischen Höhenflüge mit Räucherlachs, Mangoschaum und gebratenen Eiern erwarten – aber dafür war es im „Lena“ überraschend gut! Neben frischen Semmeln, Brot und Croissants, wurde sogar Kuchen angeboten. Aufschnitt- und Käseplatten waren für mich in der Auswahl und Qualität absolut ausreichend – bei 5 verschiedenen Käse- und 8 Wurst- und Schinkensorten, sieht es in meinem eigenen Kühlschrank oft deutlich spartanischer aus -. Butter, Honig und diverse Marmeladen sind portionsverpackt, 4 Müslispender, Milch und frisches Obst stehen ebenfalls zur Verfügung, ebenso wie eine Therme mit Rührei. Kaffee ist von einer ausgezeichneten Qualität, der Saft kommt aus einem Automaten und schmeckt reichlich künstlich. Da die Tische grundsätzlich 4 Personen Platz bieten und zahlreiche einzelreisende Geschäftsleute im Hotel ihr Frühstück einnehmen, kann es zu Stoßzeiten ein Platzproblem für Menschen geben, die nicht nach der Möglichkeit fragen mögen, sich dazu setzen zu dürfen.
Das Personal des Hotels war durchweg freundlich-professionell, der Check-In dauerte keine 2 Minuten. Zimmerreinigung konnte ebenfalls mit untadeliger Sauberkeit punkten, ein leerer Seifenspender im Bad war auch ohne Hinweis am nächsten Tag wieder gefüllt. Handtuchwechsel erfolgte täglich, auch wenn diese ordentlich zur nochmaligen Verwendung aufgehängt waren. Nun gut. Beim Frühstück sorgten zwei Service-Mitarbeiter für das rasche Aufräumen nach Gastwechsel und Auffüllen des Büffets. Zum Service an der kleinen Hausbar kann ich nichts beitragen, da ich meine Getränke eher in etwas stimmungsvollerer Umgebung genieße.
Ein Kriterium für die Wahl dieses Hotels war für mich die relative Nähe zum U-Bahn-Netz der Stadt. Die Haltestelle „Alte Donau“ der Linie 1 liegt gerade wenige Fußminuten vom Hotel entfernt. Direkt vor dem Haus befindet sich eine Straßenbahn-Haltestelle, deren Linie ebenfalls die U-Bahn ansteuert. Ein Supermarkt mit Vollsortiment ist auf der gegenüberliegenden Straßenseite, ebenso wie ein amerikanisches Schnellrestaurant. Die „Alte Donau“ mit ihren schönen Uferwegen, Restaurants und Bootsvermietungen ist in einer Gehminute zu erreichen. Gravierender Mangel ist in der Tat die extreme Verkehrslärmbelästigung, die in ihrer Intensität bei geöffnetem Fenster schon an „Körperverletzung“ denken lässt. Die ohnehin stark befahrene „Wagramer Straße“ erweitert sich dort (mit Abbiegern) zu einer 8-spurigen Großstadt-Rennstrecke, wobei es sich außerdem noch um einen Kreuzungsbereich handelt. Mein Fenster lag zur Straßenseite und blieb entsprechend nachts geschlossen.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 3-5 Tage im Mai 2012 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jörn |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 41 |