- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
In die Jahre gekommenes Hotel, das sicher nicht in die 4-Stern-Kategorie fällt. Reinigungspersonal sehr freundlich und aufmerksam, Zimmer war zwar sauber, aber schon etwas heruntergekommen, vor allem das Bad. "All inklusive" heißt hier, sich ständig anstellen zu müssen. Das Flair des Speisesaals ließ schon auf den ersten Blick auf die hier stattfindende Massenabfertigung schließen. Die gesamte Anlage war vom Konzept her ok, nicht zu riesig, überschaubar, aber Mängel waren nicht zu übersehen. Von 2 vorhandenen Liften war einer meist außer Betrieb. Das Publikum kam aus allen Ecken Europas, jede Altersklasse war vertreten. Empfehlungen? Ja, ein anderes Hotel! Kann sein, dass es sich bei ausreichend Bakschisch für das Personal ganz gut leben lässt und Sonderwünsche erfüllt werden. Vielleicht werden dann auch die größeren Trinkgläser rausgerückt.
Die Zimmer sind sehr einfach gehalten, obwohl sie als "modern" angepriesen werden. Die vorhandenen Möbel waren nicht mehr im besten Zustand, Schubladen und Kastentüren waren verzogen und klemmten. Die Betten bestanden aus einfachen Pritschen mit bunt gekacheltem Kopfteil, was angeblich maurischer Stil sein sollte. Der Balkon war klein und lud durch den Blick Richtung Flughafen nicht gerade zum Verweilen ein. Das Bad war in wirklich schlechtem Zustand. Zwar hatten wir im Gegensatz zu anderen Gästen keinen Schimmel, dafür gab der Brauskopf ganze 3 Wasserstrahlen her, den Regler für Wanne/Dusche musste man während des Duschens festhalten. Immerhin gab es einen Fernseher mit 12 internationalen Programmen. Positiv war auch das Vorhandensein einer individuell regelbaren Klimaanlage. Lob hat auch das Reinigungspersonal verdient. Das Verschwinden der Handtücher am Vormittag und das Wiederauftauchen am Nachmittag war zwar gewöhnungsbedürftig, aber ok. Warum am Zimmer, wie auch im Rest des Hotels derart mit Toilettepapier gegeizt wird, bleibt wohl ein ungelöstes Rätsel.
Neben dem Hauptrestaurant mit Bahnhofsflair und OP-Beleuchtung sind im Gebäude noch eine Bar und ein à-la-carte-Restaurant untergebracht. Die vorhandene American Bar war nie in Betrieb. Am Pool gibt es eine weitere Bar, in Strandnähe befindet sich der Beachclub, eine Snackbar. Abends ist genau 1 Bar geöffnet, entsprechend lang sind die Warteschlangen davor. Hinsichtlich Auswahl und Qualität der Speisen kann ich nur empfehlen, eher bescheidene Ansprüche zu stellen. Die den internationalen Gästen angepassten Speisen überzeugten durch Geschmacklosigkeit. Einheimische Gerichte waren dagegen sehr gut. Kritik ist bei den Getränken angebracht. Am schlimmsten war, dass es Getränke in max. 0, 2 l großen Gläsern oder Pappbechern gab. Pro Zimmer und Tag erhielten wir eine 1, 5 l Wasserflaschen an der Bar, für den restlichen täglichen Flüssigkeitsbedarf hieß es "anstellen"! Ebenso gab es an antialkoholischen Getränken neben Wasser nur zuckersüße Limonaden, keine Fruchtsäfte, sogar Cocktails wurden ohne jegliche frische Zutaten ausgeschenkt. Der nächste Supermarkt befindet sich ca. 20 Min. Fußmarsch entfernt. Wer sich und seinen Kindern die im Hotel angebotene Chemiesoße ersparen möchte, tut gut daran, den Weg in Kauf zu nehmen.
Service- und Reinigungspersonal war durchgehend sehr freundlich und verblüfft mit Kenntnissen in vielen Sprachen. An der Rezeption war der Umgangston mitunter etwas weniger freundlich, offenbar war das Empfangspersonal aufgrund von Beschwerden ständig etwas genervt.
Das Hotel wird nur durch eine Bahnlinie und eine vierspurige Straße vom Flughafen getrennt. Das bedeutet kurze Transferzeiten, genau genommen ist das Hotel vom Flughafen in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. Per Bahn lässt sich die Umgebung (z. B. Sousse) erkunden. Das bedeutet auch, dass die Lärmbelästigung für auf dieser Seite gelegene Zimmer bis spät nachts enorm ist, die Luftqualität ist natürlich auch entsprechend. Einen Ort, eine Uferpromenade oder Geschäfte sucht man in der Umgebung vergeblich.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Störend war, dass man uns ständig etwas verkaufen wollte, am Strand genauso wie am Pool und in der Lobby: Tagesausflüge, Kamelritt, Quadfahren, Schmuck, Plüschtiere, Wellnessbehandlungen, Bananaboat ... - auch bei sehr deutlicher Ablehnung dauerte es meist nicht lange, bis man von der selben Person wieder gefragt wurde. Zu beobachten war hier auch die bekannte Unsitte mancher (deutschen) Gäste, schon früh morgens Sonnenliegen und -schirme am Strand und beim Pool zu belegen (und diese dann teilweise gar nicht zu nutzen) - bereits am Vormittag war meist kein freier Platz am Strand mehr zu finden, am Pool gab es dafür Animation mit nerviger Musik. Sollte am hoteleigenen Pool einmal Ruhe eingekehrt sein, durfte man an der nicht minder nervigen Beschallung des Nachbarhotels teilhaben. Abends wusste das Animationsteam mit seinen Bühnenshows zu langweilen. Währenddessen kamen auch die Gäste mit Zimmern in Richtung Pool auch in den Genuss abendlicher Beschallung. Die im Hotel befindliche Disco darf man gerne vergessen, außer man hat von den Animateuren noch immer nicht genug.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ulf |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |