- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel selbst ist in einem aus mehreren Gebäuden bestehenden Hof untergebracht. Die einzelnen Häuser sind zweistöckig mit Schrägdächern und im bayerischen Stil gehalten. Sie machen einen rustikalen Eindruck. Im Eingangsbereich gibt es eine Rezeption und Sitzgruppen. Überall hängen Informationen zum Bayerischen Wald. Die Flure in den einzelnen Häusern waren mit Teppichboden ausgelegt. Mein Flur müffelte etwas. Es gibt in den Häusern keine Aufzüge.
Mein Zimmer lag im Haus Rachel ebenerdig. Es war recht geräumig mit Doppelbett und Tisch mit Stühlen sowie einem hellen Ledersessel. Es war ja extra als Doppelzimmer gebucht worden. Einen Schreibtisch hatte das Zimmer nicht. Es gab im Eingangsbereich eine Küchenzeile mit Geschirr und Töpfen sowie Spüle, zwei Herdplatten und Kühlschrank. Für Tee und Kaffee war zwar nichts vorhanden, doch konnte man sich entsprechende Artikel in den nahegelegenen Supermärkten besorgen und mit den Töpfen kochen. Eine Minibar war insofern auch entbehrlich. Eine Flasche 0,75-Liter Medium-Wasser stand kostenlos bereit. Es gab keinen Bademantel mit Schlappen auf dem Zimmer. An der Rezeption konnte man einen Bademantel für drei Euro mieten, was ich nicht goutiert und auch nicht getan habe. Das Zimmer wirkte aufgrund des Laminatbodens etwas ungemütlich. Ein gepflegter Teppich wäre in jedem Fall wohnlicher gewesen. Die Fenster hatten keine Rolläden und auch keine anderen Verdunkelungsvorrichtungen. Das Zimmer war mir daher nachts zu hell, tagsüber indes zu duster. Es bot einen Blick auf die Hofeinfahrt und war nicht sonnenbeschienen. Das vorhandene Fenster ließ sich öffnen. Es gab dazu eine Balkontür, die auf einen Balkon hinausführte, der Stühle und einen Tisch hatte. Direkt neben der Hofeinfahrt gelegen lud er aber nicht zum Verweilen ein. Das WLAN auf dem Zimmer funktionierte sehr schlecht. Es war sehr langsam und manche Seiten luden erst nach wiederholtem Aufruf. Das Bett war nicht so bequem, die Kissen waren mir mal wieder zu hart. Am Kopfende waren zudem eine störende LCD-Zeitanzeige und offenbar ein Radio angebracht, was ungesund und störend war. Das sehr kleine Bad war hell gekachelt und sehr funktional ausgestattet, mit enger Duschkabine, WC und Waschbecken. Keine zusätzlichen Pflegeprodukte vorhanden. Zimmer und Bad waren einfach und zweckmäßig. Großen Luxus darf man nicht erwarten.
Im Erdgeschoß gibt es ein Restaurant, das aber mehr ein Hotelspeisesaal ist, denn ein A-la-Carte-Restaurant. Es gibt dort kein Mittagessen. Das Abendessen findet zu äußerst ungewöhnlichen Zeiten von 17.30 am Nachmittag bis 20.30 Uhr statt. Da ich erst danach Hunger entwickelt habe, ging ich leer aus. Leider sieht es in dem Ort auch nicht sehr viel besser aus. Die meisten Restaurants bieten nach 20 Uhr kein Essen mehr an. Ich erhielt aber um halb zehn Uhr abends noch einen guten Wein im Hotelrestaurant. Im selben Raum, einem hohen Schrägdachsaal mit hellem Holz und viel Glas, wurde ein Frühstücksbuffet angeboten. Es gab eine festgelegte Sitzordnung, was ich nicht so gut finde. Das Buffet war sehr üppig und gut mit allem was man braucht, u.a. Rührei, Wienerle, kaltem Leberkäse und Prosecco. Sehr schön war die Auswahl an frischem Obst. Die Fruchtsäfte hingegen waren von keiner guten Qualität. Auch hier sind die Zeiten zu kritisieren. Es gab erst ab 7.30 Uhr Frühstück, so daß man erst verspätet abreisen oder zu Wanderungen aufbrechen kann.
Das Personal im Restaurantbereich und im Hotel war außerordentlich freundlich und zuvorkommend, inklusive dem Privatshuttle durch die Hausdame zum Bahnhof. Die Dame, die am Abend den Check-in vornahm rief auf dem Zimmer an und erschien sogar persönlich dort, weil ich ein Doppelzimmer gebucht hatte und offenbar nicht klar war, daß ich dieses einzeln nutze. Sie empfahl daher eine Stornierung der in einem Hotelportal vorgenommenen Buchung bis 18 Uhr des Anreisetages und reduzierte mir den Logis-Preis dann um gut 40 Euro. Dies war außerordentlich aufmerksam und zuvorkommend!
Das Hotel liegt faktisch außerhalb des Ortes, rechtlich gerade an der Ortsgrenze von Spiegelau. Es ist von Wäldern umgeben. Dies ist auch recht attraktiv. In den nächsten Wald Richtung Klingenberg muß man nur fünf Minuten vom Hotel aus laufen. Dafür ist der Weg vom Bahnhof der Waldbahn beschwerlich. Ich habe mit Gepäck zu Fuß über eine halbe Stunde gebraucht. Taxi-Service ist an dem kleinen Orte keinesfalls selbstverständlich. Auf dem Rückweg habe ich versucht, im Hotel ein Taxi zu bestellen: vergeblich. Das Hotel hat mich dann durch die Hausdame im Privatauto zum Bahnhof Spiegelau gebracht. Zu Fuß muß man ab dem Getränkemarkt rechterhand relativ steil bergan laufen. Mit Gepäck war es eine Tortur. Ansonsten auch anstrengend. Teile der Bürgersteige im Ort sind mit Kopfsteinpflaster versehen. Für Reisende ein Unding und ein Grund, auf der Straße zu laufen, wo einen freilich die Autos anhupen. In den Ort lief man ca. eine halbe Stunde. Zum PR-Parkplatz, um den herum sich zahlreiche Supermärkte, Discounter und die Touristen-Information befinden, brauchte man zu Fuß ca. 15 Minuten. Vom PR-Parkplatz aus fahren auch Busse in die nähere Umgebung, insbesondere zum Besucherzentrum Nationalpark, zum Rachel und nach Finsterau. Vom Bahnhof aus führt die Waldbahn nach Grafenau und in der anderen Richtung nach Zwiesel.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Von der Hotelhalle führt eine Treppe hinunter in den Wellnessbereich. Dieser besteht zunächst aus einem langen Gang mit Anwendungsräumen links und rechts, einem Solarium und einer Infrarot-Wärmezelle, die auf Nachfrage vom Personal eingeschaltet wird. Am Ende des Ganges erreicht man den Schwimmbereich mit nach Geschlechtern getrennten Umkleiden. Gang und Umkleidebereich machen schon einen etwas angestaubten Eindruck und erinnern im Stil, ebenso wie das Hallenbad, an die 80ger Jahre. Das Hallenbad selbst ist aber sehr großzügig, mit einem großen Schwimmbecken und einem großflächigen Bereich mit Liegen und zwei Strandkörben. Die breite Fensterfront öffnet einen phantastischen Blick auf die sanften Höhen des Bayerischen Waldes. Ich war im Schwimmbereich weitgehend alleine. Vom Schwimmbereich aus kann man die Wilderer-Sauna erreichen, eine sehr schöne neue Saunakabine mit 85 Grad. Die Sauna ist nicht mit den üblichen blanken Holzbrettern ausgekleidet sondern mit Naturholzbrettern. Sie macht einen neuen und gepflegten Eindruck. Vor der Sauna gibt es einen Austritt ins Freie, so daß man auch auskühlen kann. Auf der anderen Seite der Schwimmhalle gibt es einen Zugang zu einem weiteren Saunabereich mit insgesamt drei Saunen, 50 Grad Kräutersauna, 60 Grad und einer recht kleinen 90-Grad-Finnsauna. Die kälteren Saunen sind neu und gepflegt, die 90-Grad-Sauna war allerdings schon arg mitgenommen. Im Saunabereich war ich für mich. Es gab einen Vorraum zu den Saunen mit Sitzmöglichkeiten. Zudem zwei Duschbereiche und einen Ruhebereich, in dem man auf recht harten Holzwippen liegen konnte und zum Fenster hinaussehen. Leider war der grandiose Blick in liegender Position durch einen hüfthohen Sichtschutz genommen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Juli 2018 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 685 |