- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das erste was uns nach der Landung in Male (im wahrsten Sinn des Wortes) „Entgegengeschlagen“ hat, ist das Klima. Morgens um 07:10 Uhr aus dem Flugzeug ex Mitteleuropa in 30 Grad warme Luft mit einer Luftfeuchtigkeit von 80%. Ein Gefühl als würde man in eine Wand laufen….. Sich als Alpenländer daran zu gewöhnen, braucht schon ein paar Tage. Danach Passkontrolle, Zoll und Transfer zum Wasserflugzeugterminal. Alles perfekt organisiert und zügig durchgeführt. Dann rund 30 Minuten im Heissen, engen und lauten Wasserflugzeug. Ein Erlebnis welches man unbedingt mal machen sollte. Dann die Landung in bzw. bei Kuramahti Island. Das Wasserflugzeug legt an einer Schwimmplattform vor der Insel an. Von dort geht es dann mit einem Dhoni-Boot bis zum Bootssteg vor der Hauptrezeption. Dort, freundliche Begrüssung, bequeme Sessel, Welcome-Drink, grosse Deckenventilatoren, endlich am Ziel….. Die Insel wurde im Herbst 2009 (aus mehreren Hotels) zu einem Resort zusammen gefasst und ist für Maledivische Verhältnisse relativ gross. Wir hatten uns vorgenommen, die Insel zu fuss Stück für Stück anzusehen um nicht „das ganze Pulver“ schon am ersten Tag zu verschiessen. Immerhin mussten (oder besser, durften) wir zwei Wochen auf dieser Insel verbringen. Bei dem herrschenden Klima haben wir dies jedoch bald verworfen und den kostenlosen Buss oder Buggy genutzt welcher bei den Rezeptionen bestellt werden konnte und einige Minuten später bereitstand. Es gibt nebst der Hauptrezeption auch in der Athiri Lounge und der Thundi Lounge voll funktionsfähige Rezeptionen. Man muss also nicht jedes Mal an die Hauptrezeption wenn man etwas will. Die drei Hauptrestaurants auf der Insel sind ebenfalls so verteilt. Beim einchecken wird einem das (zum Bungalow) nächst gelegene Restaurant zugewiesen wo man dann einen reservierten Tisch (für die eigene Zimmernummer) vorfindet. Das haben wir als sehr angenehm empfunden. Eine lästige Suche nach einem freien Tisch entfällt. Beim reservierten Tisch wird man übrigens immer vom gleichen Servicemitarbeiter betreut welcher nach kurzer Zeit auch die Gewohnheiten und Extrawünsche der Gäste kennt. Auch nicht unangenehm. Es gibt auch weitere Spezialitäten-Restaurants welche nach Reservation benutzt werden können. Je nach gebuchtem Verpflegungspacket, kann dies jedoch kostenpflichtig sein. Weiteres dazu unter „Gastronomie“. Auf der Insel gibt es eine beeindruckende Flora und Fauna. Mann fühlt sich wirklich gleich wie im Urwald. Nebst schönen Pflanzen und Blüten gibt es auch verschiedene Tiere wie Geckos, Agamen, Flughunde, Raier etc. an Land. Alle harmlos und sehr interessant zu beobachten. In der Dämmerung und nach Sonnenuntergang wird der Strand dann von Hunderten von Landeinsiedlerkrebsen und Geisterkrabben bevölkert. Ein riesen Schauspiel. (Unbedingt eine gute Taschenlampe mitnehmen.) Die Unterwasserwelt kann ich leider nicht so gut beschreiben da wir uns fast ausschliesslich auf der Lagunen-Seite der Insel aufgehalten haben. Das Schnorchelparadies ist eigentlich auf der andern (Riff) Seite. Da wir jedoch ziemlich lausige Schwimmer sind und es dort doch eine ziemliche Strömung gibt, war uns das schnell zu gefährlich. Für einen halbwegs guten Schwimmer dürfte das aber kein Problem sein. Aber auch auf der Lagunenseite gibt es unter Wasser vom kleinen Korallenfisch bis zum 1,5 Meter langen Schwarzspitzenriffhai, welcher einem 2 Meter vor der Nase durchschwimmt schon einiges zu sehen. Die Haie haben übrigens mehr angst vor uns als umgekehrt. Bei einem Hammerhai währe ich mir da nicht so sicher aber die kommen zum glück nicht so nahe an den Strand ….. Das Publikum auf der Insel war übrigens bunt gemischt. Von Jung bis Alt, Engländer, Russen, Deutsch, Österreicher, Schweizer, Italiener etc. Eigentlich eine angenehme Mischung (wenn man nicht gerade neben einer kinderreichen Italienischen Familie untergebracht war.) Nicht zu viele Kleider mitnehmen. Shorts, T-Shirt und Strandlatschen reichen aus. Mehr braucht man nicht. Mir sind meine Strandlatschen am zweiten Tag sogar auseinander gefallen. Ein Paar Reservelatschen oder Sandalen währe da gut gewesen. An der Rezeption hab ich aber einen Sekundenkleber auftreiben können so das die Latschen wenigsten bis am vorletzten Tag wieder gehalten haben. Barfuss geht’s übrigens sonst auch. Ansonsten: Taschenlampe ist zu empfehlen (nicht wegen der „schlechten“ Beleuchtung sondern um das Schauspiel am Strand (Krebse und Krabben) zu bewundern. Im Übrigen kriechen abends die Landeinsiedlerkrebse auch auf den Wegen herum und ich finde es Schade, wenn diese possierlichen Tierchen zertreten werden. Zum Thema Liegestühle: Soweit ich es interpretiert habe, gehören zu jedem Bungalow (nebst den Veranda-Liegen) auch zwei Kunststoffliegestühle welche am Strand benutzt werden können. Uns wurde jedoch mindestens ein Liegestuhl sogar von der Veranda geklaut. Abhilfe schafft hier nur das Verbringen der Liegestühle in den abgeschlossenen Gartenbereich hinter dem Bungalow. Und noch eines: Sonnencreme und Mückenschutz nicht vergessen. Die Sonne brennt da in einer anderen Kategorie als es sich Mitteleuropäer vorstellen. 15 Minuten ohne Sonnenschutz an der prallen Sonne und die Haut ist verbrannt. Im Schatten bleiben ist ohnehin besser und auch gesünder. Braun wird man auf den Malediven locker auch im Schatten. Mückenschutz kann ab und zu auch mal helfen. Es gibt zwar erstaunlich wenig Mücken da regelmässig gespritzt wird und die Geckos gute arbeit leisten. Am meisten mühe hatten wir mit den Ameisen welche auf den Malediven doch eine stattliche grösse erreichen. Zum glück gibt’s nicht so viele davon. Ansonsten geniessen Sie die „Kunst des Nichtstuns!“
Wir hatten eine Delux Beach Villa with Jacuzzi. Sehr schön, gross und super gelegen. (25 Meter bis ins Wasser). Diese Bungalow-Kategorie würde ich unbedingt empfehlen. Wir hatten ursprünglich eine Superior Beach Villa with Jacuzzi gebucht und nach einem Blick auf Goolge-Earth noch auf die Delux Beach Villa umgebucht. Vor Ort haben wir uns diese Superior Beach Villas dann angesehen und meine Befürchtung (ex Google Earth) hat sich bestätigt. Dicht gedrängt auf relativ kleinem Raum viel zu viele Bungalows. Wenn man dann noch einen in der zweiten Reihe bekommt, hat man endgültig verloren. Die relativ geringe Mehrpreis für die Delux Beach Villa lohnt sich auf jeden fall. Bei unserem Bungalow hat mir nebst der Lage auch die grosse Veranda und der Teil mit Aussendusche und Jacuzzi sehr gefallen welcher von eine 2 Meter hohen Mauer eingefasst uns somit nicht einsehbar ist. Vor allem die Regndusche hat es uns sehr angetan. Teilweise hatten wir etwas Probleme mit dem Wasserdruck (war jedoch nach einigen Minuten meistens wieder OK) und im Badezimmer war der eine Wasserhahn verkehrt herum angehängt (Kalt/Warm vertauscht) was uns eigentlich eher amüsiert hat. Warum soll man sich über so etwas aufregen….. Ansonsten alles Perfekt. Nebst gefülltem Kühlschrank (Wasser, Cola etc.) ist auch eine Nespresso-Kaffeemaschine verfügbar. Es gibt nach dem Erwachen nichts schöneres als mit einer Tasse Kaffe auf die Veranda zu sitzen (08:00 bei 28 Grad) und den Morgen zu begrüssen. Da fällt mir ein; Ich hatte noch nie an einem Urlaubsort so gute Betten wie in Kuramathi. Schön gross, nicht zu weich, nicht zu hart. Einfach perfekt. Wir haben geschlafen wie die Murmeltiere.
Es gibt drei buchbare Verpflegungspakete. Vollpension (ohne Getränke) All Inclusive Basic und All Inclusive Select. Beim All Inclusive Select Paket sind einige Flaschenweine und das essen in anderen Restaurants auch noch mit dabei. Wir haben All Inclusive Basic gebucht. Hier sind Frühstück, Mittagessen Nachmittagssnacks, Nachtessen (immer in Buffetform) und fast alle alkoholfreien und alkoholischen Getränke (inkl. fast allen Cocktails) inbegriffen. Bier vom Fass (Karlsberg) und Hauswein im Glas (Rot, Rose und Weiss) sind ebenfalls mit dabei. Red Bull und Corona-Bier z.B. kostet extra. In den Getränkekarten wird aber extra darauf hingewiesen und das Bedienungspersonal weist bei der Bestellung ebenfalls noch einmal darauf hin wenn etwas extra kostet. Aus unserer Sicht war das All Inclusive Basic vollkommen ausreichend (aber auch sehr zu empfehlen) und hat 99% unserer wünsche abgedeckt. Die Preisdifferenz zum All Inclusive Select Paket ist (meiner Meinung nach) nicht gerechtfertigt. Bezüglich des Essens muss ich jedoch ein paar Abzüge machen. Vorab: Nach dem zweiten Tag haben wir das Mittagessen ausfallen lassen da es sonst einfach zu viel wurde. Wir haben ausführlich gefrühstückt, am Nachmittag ein paar kleine Snacks genommen und dann wieder zu abend gegessen. Bei den Temperaturen trinkt man sowieso viel mehr als zu Hause und ein Bier macht ja auch satt. Das Frühstücksbuffet ist sehr umfangreich. Speck, Eier in allen Formen, Bohnen, Waffeln, diverse Früchte etc. etc. und sogar vernünftiges Brot wird angeboten. Beim Abendessen wird versucht, viel Abwechslung zu bieten. Jeden abend wird ein anderes Thema präsentiert. Leider ereilt auch dieses Buffet über kurz oder lang das Schicksal aller Buffets. Es wird langweilig. Die Qualität der Speisen war jedoch meisten in Ordnung. Speziell die Asiatischen Themen waren sehr gut gemacht. Bei den Europäischen Themen (so leid es mir tut) war das Fleisch jedoch leider grossteils irgendwo zwischen zäh und Kaugummi, also faktisch ungeniessbar. Ich habe bei der Reiseleitung auch entsprechend darauf hingewiesen. Vielleicht ist es nächstes Mal besser. Wer weiss. Ansonsten hat es uns in der Dhoni Bar am besten gefallen. Alle „Gebäude“ sind eigentlich nur abgestützte Dächer mit offenen Wänden. Freie Sicht aufs mehr und immer ein angenehmer Luftzug. Tolle Atmosphäre. Die anderen Bars sind ähnlich gemütlich aber „warum in die Ferne schweifen wenn das Gute liegt so nah.“ Übrigens: Bei den All Inclusive Paketen ist die Miete der Schnorchelausrüstung auch mit dabei. Die kostet sonst eine ziemlich stolze Tagesmiete. Die Ausrüstung ist in einem guten Zustand und genügt für Gelegenheits-Schnorchler allemal.
Das Personal ist durchwegs sehr freundlich und hilfsbereit. Mit Englisch kommt man gut durch auch wenn die Aussprache des Personals teilweise etwas „komisch“ ist und mehrmalige nachfragen nötig sind. Mit Deutsch ist etwas schwieriger aber ein Bier bekommt man auch auf Deutsch. Im Übrigen ist die deutschsprachige TUI-Reiseleitung ansonsten gut verfügbar und ebenfalls freundlich und hilfsbereit. (Gegenteilige Aussagen bei diesen Hotelkritiken kann ich nicht bestätigen.) Reinigung etc. war grundsätzlich gut. Man kann immer ein Haar in der Suppe finden. Wenn irgendetwas nicht gepasst hat, musste man es einmal sagen und das gleiche Problem ist danach nicht mehr aufgetaucht. Als Tourist hat man ja auch leicht reden. Wenn ich in dem Klima arbeiten müsste, würde ich alles auch ein wenig langsamer angehen lassen. Ab und zu ein paar Dollar Trinkgeld fördert übrigens die Aufmerksamkeit des Personales sehr. (Wie überall auf der Welt.)
Zur Lage gibt es nicht viel zu sagen. Die Insel befindet sich mitten im Indisch Ozean. Man sieht auf die direkte Einheimischen-Nachbarinsel (Rasdho) und, etwas weiter entfernt, auf eine weitere Touristen-Insel. Ansonsten, überall nur Wasser was ja eigentlich auch gewünscht ist. Wenn ich ein anderes Stück land sehen will, fahre ich an einen See. Bezüglich Umgebung habe ich vieles ja weiter oben schon beschrieben. Man fühlt sich wie im Urwald und hat den Badestrand vor der Haustür. Im ersten Moment war ich übrigens vom Strand etwas enttäuscht. Teilweise (und genau vor unserem Bungalow) gibt es einige kleine Riffs. Ein schöner Strandeinstieg ist aber überall in der nähe. Es hat auch einige Wellebrecher welche das Bild etwas trüben aber gäbe es die und die Riffs nicht, währe der Sand wohl bald von der Brandung abgetragen. Die Riffs vor der Haustür entschädigen dafür mit verschiedenen bunten Fischen welche man vom Strand aus beobachten kann. Meine Enttäuschung hat sich dann auch schnell in wohlgefallen aufgelöst. Überfüllte Strände sucht man übrigens vergebens auf Kuramathi. Soweit ich mitbekommen habe, war die Insel während unseres Aufenthaltes dort ziemlich ausgebucht. Wenn am Strand aber 5 - 6 Leute zu sehen waren, waren das schon viel. Platz gibt es also genug.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Für Sport ist es viel zu heiss. Es gibt einen Fussballplatz und einen Tennisplatz welcher jedoch eher selten benutzt wurde. Die beiden Pools haben wir auch nie genutzt obwohl sie eigentlich einen einladenden Eindruck machten. Wer 28 Grad warmes Meerwasser gut 25 Meter vor der Haustür und einen Jacuzzi hinter dem Haus hat, muss nicht unbedingt in einen Pool sitzen. Aber jeder wie er will……… Bezüglich Unterhaltung gab es mehrfach pro Woche Live-Musik in den Bars. Gute professionelle Musiker und eigentlich auch nicht zu laut. Am besten hat mir aber dennoch der Künstler „Bose“ in unserer Bar gefallen. Wenn man sich unterhalten wollte, war die Live-Musik dann halt eben doch etwas zu laut. Einmal pro Woche gibt es auch einen Disco-Abend. Wer’s mag…….. Wenn ich Halli Galli haben will, flieg ich nach Mallorca und nicht auf die Malediven. Zum glück ging das jeweils erst um 21:30 los und es gab genügend Ausweichmöglichkeiten. Bei der Hauptrezeption gibt es übrigen noch eine „Shopping-Meile“ wobei der Begriff „Meile“ vielleicht dann doch etwas hoch gegriffen ist. Neben einem Souvenir Shop gibt’s dort auch noch einen Fotoladen, einen Tauch bzw. Schnorchel Shop und einen Juwelier. Das Shopping-Erlebnis ist aber relativ schnell erschöpft da die Auswahl logischerweise nicht so umfangreich ist. Wer unbedingt shoppen will, fliegt vielleicht besser nach New York.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im März 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andi |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 4 |