- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Karafuu hat laut eigener Bewertung 5, laut Neckermann 4 Sterne. Es ist auf einem ca. 600 x 600 m großen Hang über dem Meerufer angelegt. Die Anlage besteht neben den zentralen Gebäuden (Rezeption, Lobby, Bar, Restaurant, Fernsehraum, Boutique) aus ca. 130 Zimmern, die als Einzel- oder Doppel-Bungalows im "African Style" mit Strohdach und kleinen Fenstern mit einer Terasse angelegt sind. Manche Zimmer (z. B. die mit den Nummern 1 - 22) haben einen fantastischen, manche (z. B. unseres) praktisch überhaupt keinen Meerblick. - Die Anlage dürfte ca. 10 - 15 Jahre alt sein. Direkt neben der Hotelanlage liegt ein "Massai-Dorf", in dem 1 - 2 mal pro Woche auch das Abendessen serviert wird. Insgesamt macht die Anlage einen soliden, sauberen und gepflegten Eindruck. - Je nach Buchung hat man Halb- oder Vollpension oder All Inclusive (AI). Die Gästestruktur entspricht der Mitteleuropas: Italiener, Franzosen, Deutsche, Polen, Briten, Norweger, Holländer, Belgier. Meistens eher ältere Ehepaare ohne Kinder, aber auch Familien mit z. Tl. 2-4 Kindern. Behinderte dürften auf dem Gelände ziemliche Probleme haben; Kinder dürften sich dort eher langweilen. Im Hotel gibt es eine Tauchschule mit angeblich deutscher Leitung. Zu Alternativhotels kann ich nicht viel sagen. Wahrscheinlich gehört das Karafuu schon zu den "besseren" Hotels in Zanzibar. Dennoch würde ich es nicht mit vier Sternen bewerten, höchstens mit drei. Aber was maßen wir verwöhnten Westeuropäer uns schon an, über das Service-Niveau Afrikas zu urteilen? Trotzdem fand ich den Service für ein 4-Sterne-Hotel nicht so toll. - Die Telefonkosten sind - wie in jedem Entwicklungsland - enorm hoch. Auf Zanzibar kommt der Handysparte eine vergleichsweise höhere Bedeutung zu als dem Festnetz. Allerdings hinkt die Versorgung - zumindest im Osten, wo das Karafuu liegt - hinter der Nachfrage so stark nach, dass es einer echten Glückslotterie gleichkommt, eine Verbindung nach Deutschland zu bekommen. Mir ist es während unseres Urlaubs nicht geglückt. - Das Wetter war super während wir da waren. - Ein Tip noch: Während eines Stromausfalls sollte man sein Handy-Ladegerät unbedingt aus der Steckdose ziehen, weil bei Wiedereinsetzen des Stroms oft Überspannungen auftreten, die dann das Ladegerät lahmlegen können - jedenfalls ist es uns so ergangen... und ohne Handy-Ladegerät kein Handy... - Bzgl. der Schutzimpfungen vor Malaria und Gelbfieber habe ich binnen kürzester Zeit so viele unterschiedliche Meinungen gehört, dass ich mich zu keinem abschliessenden Urteil aufschwingen will. - Im allgemeinen scheint man mit US-$ besser durchs Land zu kommen als mit EURO; die Hauptsache ist: Möglichst Scheine, keine Münzen, und möglichst geringe Stückelungen, um entsprechend differenzierter bezahlen (oder bestechen?) zu können.
Wir waren in einer "Junior-Suite" untergebracht. Der Unterschied zum normalen Zweibett-Zimmer besteht darin, dass man noch ein weiteres Bett hineinstellen kann; aber wenn man nur zu zweit ist, hat man ein bisschen mehr "Auslauf". - Jedes "Zimmer" besteht aus dem eigentlichen "Zimmer" mit folgender Ausstattung: Bett mit Mosquitonetz, AirCon, Deckenventilator, Telefon, ein Sideboard mit Minibar, ein kleiner Schreibtisch mit Hocker, zwei ziemlich unbequeme Strohsessel sowie ein mikroskopisch kleines Tischchen. Da der Deckenventilator über dem Mosquitonetz hängt, hat er praktisch keine Wirkung. - Durch einen ziemlich (ca. 6 m) langen Gang vom "Zimmer" getrennt waren dann noch eine Garderobe mit funktionierendem Safe und Kleider- und Gepäckablage sowie ein riesiges, äußerst luxuriös eingerichtetes Bad mit Dusche (keine Wanne), WC, Bidet, Waschbecken, Spiegel, Fön und "Durchlüftung" (d. h. zwei Fenster). Wir hatten einen "Doppel-Bungalow", aber nie etwas von unseren Nachbarn gehört. Handtücher und Bettwäsche wurden täglich gewechselt (obwohl wir das gar nicht wollten; es klebte auch ein entsprechender "Öko"-Hinweis am Spiegel, aber wie immer richtete sich keiner danach). - Stromausfälle sind in Zanzibar an der Tagesordung. Die meisten dauern nur ein paar Minuten, aber wir hatten auch einen dreistündigen in der Nacht erlebt. Eigentlich gewöhnt man sich dran. Stromausfälle haben nur eine Gemeinheit: Wenn der Strom wieder angeht, geht die AirCon nur auf Standby und nicht auf "On". Man muss danach die AirCon mit der Hand wieder einschalten. Wenn man zu der Zeit im Zimmer ist, ist das fein, wenn aber der Stromausfall fünf Minuten, nachdem man das Zimmer zu einem Tagesausflug verlassen hat, eintritt, ist danach das Zimmer den ganzen Tag ungekühlt... - Unser Zimmer (No. 58) hatte zwar - wie alle anderen Zimmer auch - eine Terrasse, aber praktisch keinen Meerblick. Man schaute auf die Rückseite der nächsten Bungalowreihe. Deswegen haben wir praktisch auch kaum auf der Terrasse gesessen. Deswegen wollten wir eigentlich auch das Zimmer wechseln, aber... (s. o.). - Was man in unserem (und wahrscheinlich auch in keinem anderen) Zimmer nicht vorfinden konnte, waren: Fernseher, Radio, Bademäntel, Kaffee- oder Tee-Maschine sowie eine gescheite Sitzmöglichkeit im Zimmer.
Es gibt vier gastronomische Einrichtungen: Das Restaurant, die Poolbar, ein "Strandrestaurant", und die Hotelbar. Im Restaurant werden Frühstück, Mittag (Lunch), und Abendessen (Dinner) - nein, nicht serviert, sondern "bereitgestellt". Eigentlich ist es immer das Gleiche: Morgens frisch zubereitete Eierspeisen (Spiegeleier oder Omlettes, sehr lecker) oder Crepes (sehr lecker) oder French Toast (Arme Ritter), dazu jede Menge Toast oder Brötchen oder Kuchen, Obst (sehr leckere Bananen, Ananas, Melonen), Müsli. Mittags und abends Fleisch oder Fisch vom Grill oder warme Sandwitches oder Pasta. Eigentlich bräuchte und sollte man kein Fleisch auf Zanzibar essen - und nach einem Besuch des Fleischmarkts in Stone Town (ist in der Stadtführung inbegriffen) verzichtet sowieso jeder gerne auf Fleisch. Aber die Pasta war immer sehr lecker. Daneben immer jede Menge Pasteten, ziemlich trockenen Kuchen und Obst. Eigentlich holt man sich alles selbst am Buffet, nur älteren und hilfsbedürftigen Mitgästen wird der Teller auch schon mal an den Tisch getragen. Getränke werden am Tisch serviert. Bei schönem Wetter bekommt man mit Glück oder entsprechender Schnelligkeit auch einen Platz auf der sehr schönen Terrasse. - An der Poolbar werden von morgens bis 18: 00 h Getränke serviert. Als AI-Gast bekommt man alle Säfte ohne Alkohol, kleine (0, 5 l) Wasserflaschen (grosse (1, 5 l) kosten extra!), Weiss- oder Rotwein im Glas, Cocktails auf der Basis des einheimischen Gins, sowie Bier kostenlos. Es gibt drei Sorten Bier: Stella Artois (belgisch), Serengeti oder Kilimandscharo (tanzanisch), von letzteren ist meistens eine Sorte gerade aus. Wenn man (wie z. B. ich) Radeberger mag, dann sollte man das Bier auf Zanzibar möglichst unmittelbar nach dem Servieren austrinken; danach schmeckt es nämlich schrecklich. - An der Poolbar gibt's zwischen 17: 00 h und 18: 00 h Kaffee, Tee und Stückchen kostenlos für alle. - Das "Strandrestaurant" ist von morgens bis abends durchgängig geöffnet, und serviert Snacks, Salate, Hamburger und Fisch-Speisen, allerdings nur gegen Bezahlung (kein AI). Der Salat ist ganz lecker (zumal es im "richtigen" Restaurant nur selten "richtigen" Salat gibt); der Hamburger ist allerdings nicht zu empfehlen (sowohl der Klops als auch das Brötchen sind staubtrocken). Einmal in der Woche gibt's vom Strandrestrant abends gegen entsprechende Bezahlung ein romantisches Dinner für zwei direkt am Meerufer (haben wir nicht gemacht; trotz Valentine Day; deswegen keine Beurteilung). - Die Hotelbar ist sehr hübsch und bequem eingerichtet, die Bedienung ist meistens ok. Typischerweise sitzen dort die Mittel- und Nordeuropäer meistens zu zweit oder dritt oder viert, die Italiener immer zu 15 oder 20 an einem Tisch. Um Mitternacht ist Schluss.
Insgesamt ist der Service im Hotel ok. Der Check-In war unkompliziert und recht schnell; alles war vorbereitet. - Die Bedienung im Restaurant ist teilweise sehr bemüht. Manche Bedienungen sind noch in der Ausbildung und demzufolge noch ziemlich unsicher im Umgang mit Gästen. Die Bedienungen am Strand, an der Poolbar und in der Hotelbar sind routinierter, nicht übermäßig schnell ("polle polle"), aber durchaus wohlwollend. Alle sprechen gut Suwaheli, Englisch und ein paar Brocken Deutsch. Das Management an der Rezeption ist wie gewohnt arrogant, blasiert und herablassend. Unser Wunsch nach einem Zimmer-Upgrade wurde zwar zur Kenntnis genommen, danach passierte aber trotz mehrfacher Nachfrage rein gar nichts mehr. Im Karafuu sollte man aus Italien kommen, um die volle Wucht der afrikanischen Gastfreundlichkeit zu spüren zu bekommen; als Nicht-Italiener bekommt man nicht sehr viel davon mit. - Die Zimmermädchen waren sehr nett, ordentlich, mit viel Fantasie für Blumenschmuck-Ornamente auf dem Bettlaken. Wenn man das Zimmer nicht blockerte, wurde es zweimal täglich morgens und abends gemacht. Der Minibar-Service war eine Katastrophe - abgesehen davon, dass die Minibar (auch) nicht im AI inkludiert ist. - Auf unsere Beschwerde, dass die AirCon nicht funktioniert, wurde postwendend noch am selben Vormittag erfolgreich reagiert. Die Wäscherei wäscht und liefert pünktlich und zuverlässig, zum entsprechenden Preis. Einen Arzt haben wir nicht gebraucht und auch keinen gesehen.
Das Hotel liegt direkt am Strand auf der Ostseite Zanzibars. Die nächste Ortschaft ist Pingwe, ca. 4 km entfernt und kein touristisches Ausflugsziel, höchstens für Ethnologen auf Forschungsreise. In der direkten Umgebung des Hotels ist außer einer Straße nichts. In der näheren Nachbarschaft sind noch weitere Hotels, die wir aber nicht besucht haben. Weitere Einkaufs- oder Unterhaltungsmöglichkeiten in der Nähe sind nicht vorhanden. - Die Transferzeit zum Flughafen beträgt ca. 75 min mit dem Bus. Es gibt keine Eisenbahn, nur Busverbindungen, die alle zentral am Busbahnhof in der Hauptstadt Stone Town starten und enden. Mit dem Taxi zu reisen geht, ist aber auch nicht ungefährlich (beim Abflug hat ein Fluggast beinahe den Flieger verpasst, weil sein Taxi nicht rechtzeitig kam). - Ausflüge werden vom Reiseveranstalter zu maßlos überteuerten Preisen (mehr als 100 US-$) angeboten; am hoteleigenen Schalter direkt nebendran bekommt man den selben Ausflug für die Hälfte. Außerdem sollte man immer daran denken, dass die angebotene "individuelle Stadtführung" oder der "individuelle Segeltörn" immer nur vom Hotel bis zur allgemeinen Sammelstelle "individuell" ist; danach wird man automatisch Teil der größeren übrigen (zwischen 20 und 40 Leuten) Ausflugsgruppe, die aus den Gästen aller übrigen Hotels zusammengesetzt ist..
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt einen Tennisplatz, aber ich habe nie jemanden drauf spielen sehen - kein Wunder bei 30 - 32 Grad im Schatten! Um 11: 00 h wird Morgengymnastik im Pool angeboten, nachmittags um 17: 00 h Volleyball am Strand. Alles kostenlos. Ein Pool-Billard-Tisch ist auch vorhanden. Zwischen der Restaurant-Terrasse und der Hotelbar ist eine Art freier Platz, auf dem meistens abends nach dem Essen noch Performances (z. B. Massai-Tänze) oder ein bisserl Disco angeboten werden; alles ziemlich unverkrampft und meistens nicht für sehr lange. Eine Besonderheit sind die schon erwähnten Massai-Abende: Ein oder zwei mal in der Woche findet das Abendessen nicht im Hotelrestaurant, sondern im unmittelbar angrenzenden "Massai Village" statt. Besonders das selbstgebackene Brot ist dort ausgesprochen zu empfehlen, und auch die Fleisch-Spieße (!) sind sehr lecker. Während des Essens finden dort Massai-Vorführungen statt, bei denen man schöne Fotos machen kann. - Wie in fast allen Hotels gibt's auch im Karafuu eine sehr schöne Boutique, in der man zu mehrfach überhöhten Preisen von der vergessenen Zahn- oder Sonnencreme über Zigaretten bis zu T-Shirts, Tüchern in den tollsten Farben, Schmuck, Postkarten, etc. fast alles bekommen kann, was man so im Urlaub braucht. Ein Internet Cafe gibt's auch... (seeehr langsam). - Der Strand vom Karafuu (wie wohl der von ganz Zanzibar) ist von einem relativ starken (ca. 4, 5 m) Ebbe-Flut-Gefälle gekennzeichnet; der Rhythmus ist 12- und nicht 24-stündig. Das bedeutet, dass man bei Flut aufpassen muss, dass die Liege nicht im Meer verschwindet, während man bei bei Ebbe ca. 400 m über einen Beton-Steg laufen muss, um überhaupt zum Wasser zu kommen. Dieser Ausflug - wie überhaupt jeder Abstecher ins Meer - sollte allerdings wegen der unzähligen See-Igel und sonstigen Unebenheiten des Meeresbodens unbedingt nur mit "geschlossenen" Strandsandalen unternommen werden! Dafür belohnt einen dann der Meeresboden aber wiederum mit einer durchaus sehenswerten Unterwasser-Fauna. Der Liegestuhl-Service des Hotels ist ok. Wer möchte, kann sich bei den Strandhelfern registrieren lassen und bekommt dann (gegen entsprechendes Entgelt) jeden Morgen eine bequeme Liege mit Tischlein und einer wahlfreien Menge an Handtüchern am Strand bereitgestellt. Beim Check-In bekommt man auch zwei Strandhandtuch-Karten, die man aber auch im Zimmer lassen und am letzten Tag wieder abgeben kann; Handtücher bekommt man in jedem Fall auch so. - Sonnenschirme gibt es keine, nur Palmen. Man unterschätze die Kraft der Sonne nicht! Auch nicht bei Schatten oder Bewölkung! Sonnenschutzfaktor 20 Minimum ist Pflicht, 30, 40 oder 50 ist besser, besonders am Anfang! - Es gibt zwei Duschen am Pool, keine direkt am Strand. WCs dito. - Es gibt einen recht schönen Pool (mit Bar, s. o.), der allerdings mit Meerwasser gefüllt ist.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Februar 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sebastian |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 5 |