- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel Maria Theresia, ein in der westlichen Innenstadt gelegener fünfstöckiger Altbau, verfügt über ca. 130 Zimmer. Man merkt dem Hotel hier und da an, dass es schon etliche Jahre "im Geschäft" ist, aber es ist keineswegs übermäßig oder gar unangenehm "abgewohnt" und auch tadellos sauber. Meine Buchung schloss das Frühstücksbüffet (dazu unten) sowie kostenlose LAN- und WLAN-Nutzung ein. Nachdem ich in Amerika zuletzt eher schlechte Erfahrungen gesammelt habe, was die Qualität des WLAN angeht, ist hervorzuheben, dass es am Angebot des Hotels Maria Theresia insoweit überhaupt nichts zu bemängeln gibt. Das WLAN funktioniert einwandfrei und ist angenehm schnell. Im Lobbybereich gibt es zudem einen Internetraum mit vier oder fünf PC und einem Farbdrucker, an dem man zum Beispiel die Bordkarte für den Rückflug oder Wegbeschreibungen ausdrucken kann. In der Lobby werden diverse Tageszeitungen (nicht nur Wiener, sondern auch aus Graz und aus Deutschland) vorgehalten, so dass man mit Lektüre zum Frühstück gehen kann. Unter den Gästen befinden sich nach meiner Wahrnehmung einerseits Österreicher, die dienstlich in Wien zu tun haben, andererseits etliche Touristen. Das Personal ist spürbar auf die Bedürfnisse von Touristen eingestellt. Der Preis für das Zimmer dürfte im Normalfall so bei 140 bis 200 Euro pro Nacht liegen, was vielleicht einen Tick zu teuer ist. Es empfiehlt sich meines Erachtens, die "WienCard" zu kaufen, mit der man drei Tage lang den ÖPNV nutzen kann und zudem in diversen Museen Preisnachlass bekommt. Ferner empfehle ich, Badeschuhe mitzubringen und, falls im Koffer noch Platz ist, einen Bademantel. In Wien-Floridsdorf gibt es ein Sushi-Restaurant namens "Ebi", in dem man zu fairen Preisen und in recht guter Qualität "All you can eat a la carte" bekommt, darunter Lachs- und Butterfisch-Sashimi. Als recht atmosphärisch habe ich einen Besuch bei Rapid Wien empfunden. Hier ist Fußball ein Vergnügen für die Masse mit fairen Bierpreisen, großen Hotdogs und einem sehr - nun ja -. rustikalen Stadion. Aber mit Helmut Schulte (Sportdirektor) und Carsten Jancker (Co-Trainer) tragen dort derzeit zwei Deutsche sportliche Verantwortung, was den Besuch vielleicht noch etwas mehr rechtfertigt. Einfach mit der Straßenbahn bis Hütteldorf fahren und dann den grün-weiß gekleideten Fans hinterhergehen.
Ich hatte ein Doppelzimmer zur Alleinbenutzung im fünften Stock, das über ein Granit-Badezimmer mit großem Fenster verfügte. In meinen Augen ein riesiger Vorteil, für den es Extrapunkte gibt – allerdings weiß ich nicht, ob tatsächlich alle Zimmer mit einem Fenster ausgestattet sind. Auch das vielleicht 25 Quadratmeter große Zimmer verfügt über große Fenster (allerdings nur ein kleines Stück zu öffnen) mit Samtvorhängen, dazu ein Doppelbett (eine Matratze), Schreibecke, Sessel und Minibar sowie ausreichend Stauraum. Zu bemängeln ist der etwas räudige, nicht mehr allzu sauber wirkende Teppich und der Umstand, dass hier und da doch schon Zeichen von „Abgewohntsein“ zu bemerken sind. Das Bad verfügt leider nicht über Wanne UND Dusche, sondern über eine über der Wanne angebrachte Dusche nebst (schwenkbarer) Glasabtrennung. Der Wasserstrahl der Dusche gehört zu den Schwachpunkten, im wahrsten Sinne des Wortes: Für meinen Geschmack war er bei weitem nicht intensiv genug, im Übrigen auch nicht so heiß, wie ich es mir gewünscht hätte. Allerdings bin ich aufgrund der beeindruckenden Größe des Bades und seiner (durch die Fenster erzeugten) Helligkeit bereit, hierüber hinwehzusehen. Zudem gibt es im Bad Händeregale für wirklich alle mitgebrachten Badutensilien. Handtücher werden in diversen Größen und ausreichender Zahl bereitgestellt. Es gibt eine Minibar, die ich allerdings nicht in Anspruch genommen habe.
Ich habe im Hotel nur gefrühstückt und kann nicht mit Bestimmtheit sagen, ob das Restaurant auch mittags und abends Essen anbietet, bezweifle es aber. Das Frühstücksbüffet ist nicht übermäßig groß, aber mehr als ordentlich: Es gibt – schon der erste Pluspunkt – jeden Tag einen durchaus trinkbaren Sekt, außerdem relativ gute Brötchen, Räucherlachs, Oliven, recht gute Marmeladen, ordentlichen Tee, Rührei, Würstchen, mit Käse überbackene Tomaten, Pilze etc. Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann, dass der „süße“ Büffetteil für eine Stadt wie Wien ein wenig ärmlich ist. Croissants, ab und an etwas trockener Rührkuchen, ab und an kleinere (in meinen Augen allzu industriell wirkende und deshalb nicht probierwürdige) Donuts – das geht meines Erachtens besser. Dennoch ist das Frühstücksbüffet des Hotels ein guter Start in einen Tag in Wien.
Das Personal ist alles in allem freundlich und verfügt - soweit wahrnehmbar - auch über gute Englischkenntnisse. Zwei Störpunkte für mich: Am Ankunftstag fand ich im Bad (an den Fliesen über der Wanne) Haare des Vormieters vor. Leider passiert das in etlichen guten Hotels und auch recht häufig. Ich verstehe einfach nicht, wieso es nicht möglich ist, das Bad so zu reinigen, dass ich als Gast nicht mit der Nase darauf gestoßen werde, dass sich hier bis vor wenigen Stunden noch ein völlig Fremder ausgebreitet hat. Beim Frühstück, zumal wenn noch nicht allzuviel Betrieb herrscht, nehmen die Kellnerinnen allein oder zu zweit ein paar Schritte vom Büffet entfernt Aufstellung, so dass man sich schon ein wenig beobachtet und kontrolliertnvorkommt, wenn man sich den Teller vollädt. Das Abräumen des benutzten Geschirrs habe ich phasenweise als etwas zu übereifrig empfunden (ich will nicht das Gefühl haben, dass mir beim Essen zugeschaut wird, damit sofort jemand angerannt kommen kann, wenn ich fertig bin), aber das ist sicherlich Geschmackssache. Check-in und Check-out sowie die Korrespondenz im Zusammenhang mit der Reservierung (meine Reisedaten änderten sich mehrfach) verliefen angenehm und ohne Probleme.
Das Hotel liegt ca. drei Fußminuten von der Haltestelle Volkstheater entfernt und damit mitten im Zentrum. Zum Museumsquartier sind es vielleicht vier, fünf Minuten zu Fuß, zum Stephansdom und zur Kärntner Straße acht bis zehn. Das ÖPNV-Netz in Wien ist recht gut ausgebaut, der Fahrtakt selbst am Wochenende und am Abend absolut i.O., auch wenn man in die Außenbezirke und zurück will. Ich war in Hütteldorf (Fußball) und Floridsdorf (Sushi) und hatte keinerlei Probleme. In unmittelbarer Nähe des Hotels gibt es einen Spar-Markt, in dem man u.a. Wasser, Wein und Snacks zu fairen Preisen kaufen kann. Die Einkaufsstraße Mariahilfer mit dem Kaufhaus Gerngross (hat im Untergeschoss einen großen Lebensmittelmarkt) und einer Reihe von Imbissangeboten und Chain-Stores (P&C, Esprit etc.) ist ebenfalls nur fünf Fußminuten entfernt. Auf der dabei zu passierenden Sienensterngasse gibt es etliche – wenngleich nicht übermäßig gute – Braulokale, in denen man zum Beispiel ein Wiener Schnitzel (allerdings regelmäßig aus Schweinefleisch, auch das wird in Wien als Wiener Schnitzel verkauft) essen kann. Auch vom Flughafen ist das Hotel gut zu erreichen, ohne dass man den (teureren) Flughafenzug CAT benutzen muss. Einfach mit der S-Bahn S7 bis zum Bahnhof Wien-Mitte/Landstraße fahren und dort in die U-Bahn U3 (bis „Volkstheater“) einsteigen. Kostenpunkt 4 Euro. Da das Hotel in einer eher schmalen Gasse zwischen Burggasse und Siebensterngasse liegt, ist es auch verhältnismäßig ruhig.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Das Hotel bietet neben einem von mir nicht genutzten Mini-Fitnessstudio (vielleicht vier, fünf Geräte) eine Sauna an, was an sich eine sehr schöne Idee und für mich bei der Buchung absolut ein Aspekt ist. Die Öffnungszeiten sind mit 16.00 bis 22.00 Uhr nicht überragend, wären aber hinnehmbar, wenn das Hotel sich daran hielte. Leider war es bei mir so, dass die Sauna bei drei von vier Besuchen innerhalb der Öffnungszeiten abgeschaltet war und nur noch eine Restwärme von 40 Grad oder so aufwies. Nach dem ersten derartigen Erlebnis fragte ich an der Rezeption nach und bekam zur Antwort, dass sich die Sauna aller drei Stunden automatisch abschalte und dann wieder angeschalten werden müsse, was aber offenbar nicht im Blick behalten wird. Besonders ärgerlich finde ich, dass dies auch nach meinem Hinweis noch vorkam. Dann sollten doch bitte gar keine Öffnungszeiten für die Sauna genannt und diese nur auf Anforderung geheizt werden. Denn Öffnungszeiten, auf die kein Verlass ist, sind wertlos. Der Saunabereich insgesamt ist sicherlich mehr gut gemeint als gut gemacht, aber akzeptabel: Er befindet sich vor dem Fitnessbereich – wer trainieren will, läuft an den Sauna-Ruheliegen vorbei. Mich hat das allerdings nicht gestört, weil ich während meines Aufenthaltes nie eine andere Person im Wellness-/Fitnessbereich (1. Etage) gesehen habe. Der Saunabereich ist mit einer Finnischen Sauna (die man allerdings nicht so recht über 80 Grad geheizt bekommt, jedenfalls der Innenanzeige zufolge), zwei Duschen (deren Glastüren unangenehm knallen, wenn man sie öffnet oder schließt, weil irgendein Edelstahlbolzen im Scharnier ein- und ausrastet) und Umkleideräumen nebst Schließschränken (1 Euro Pfand) ausgestattet. Das Hotel hält Handtücher und Badeschuhe vor, der Infobroschüre zufolge kann man auch Bademäntel ausleihen, was ich allerdings nicht brauchte. Ausgelegt ist der Duschbereich mit einer Art Badefilzmatte, deren Zweck ich nicht so recht verstanden habe, da man dort ohnehin Badeschuhe tragfen soll und auch sollte. Die Deckenstrahler sind etwas zu hell, so dass man in dem Saunabereich keine wirkliche Wellness-Atmosphäre hat, aber für einen oder zwei Saunagänge nach einem langenm Tag in dern Wiener Innenstadft reicht es durchaus.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2013 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Peter |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 94 |