J'adore Deluxe Hotel & Spa

Das Hotel hat die Wirkung einer siebenstöckigen Hochzeitssahnetorte: mehr Schein als Sein. Alles ist sehr pompös aufgemacht, bei näherem Hinsehen aber mit der heißen Nadel gestrickt. Eben wie bei diesen Riesentorten, die fast unter der Sahnelast zusammenbrechen und die dann nach nichts schmecken. Dieses Gefühl hatte ich aber schon bei mehreren Hotels und ist daher nicht unbedingt ausschlaggebend. Wir wollten eine Woche lang chillen und gut essen. Das mit dem Chillen hat geklappt. Wir waren vor drei Jahren zuerst in diesem Hotel. Damals war es ganz neu und es war noch nicht alles fertig. Wir haben damals gut und abwechslungsreich gegessen. Jeden Tag wurde an der Strandbar frisch gegrillt - auch außerhalb der Saison. Darauf haben wir uns gefreut und es war Grund für uns, wieder hinzufliegen. Inzwischen ist es überwiegend fertig. Nach kaum drei Jahren sind die Liegen und Stühle abgenutzt und aufgerissen. Sie müssen dringend ersetzt werden. Alles wirkt überstrapaziert. Am Strand gibt es kaum eine Liege, deren Gestell nicht gebrochen ist. An der Strandbar gibt es jeden Tag das selbe geschmacklose Menue wie am Imbiss: trockene Burger, trockener Fisch, Pommes, ChickenMc, Nudeln, Soße, Salat. Wie hilfreich, dass ich wirklich gerne Pommes esse. Der Rest war stundenlang aufgewärmt. Genau, wie im Restaurant, wo man das Gefühl bekam, dass Reste zu Tode recycelt wurden. Bitte nicht falsch verstehen: ich befürworte absolut, dass Reste wiederverwendet werden. Doch wäre mir Klasse statt Masse lieber gewesen.

Wir hatten ein großes Zimmer mit Doppelbett und Zusatzbett. Das hatten wir nicht gebucht. Es war einfach da. Das Zimmer hatte etwa die Form eines Tortenstücks, da wir im runden Vorbei wohnten. Die Zimmer sind mit vielen Lampen ausgestattet. Die Schalter sind wild im Zimmer verteilt. Wir haben erst am Schluss der Woche die Funktion aller Schalter drauf gehabt. Kann man Spaß mit haben. Ich habe in dem Doppelbett gut geschlafen. Leider war das Bad recht klein, so dass man kaum Platz hatte, seinen Kulturbeutel aufzustellen. Mag in anderen Zimmern anders sein. Im Tresor, den man für 2 Euro am Tag mieten kann, befindet sich eine Steckdose mit Dauerstrom. Ansonsten hat man in seiner Abwesenheit keine stromführende Steckdose zum Akkuladen. Eigentlich pfiffig. Leider haben wir die Steckdose erst am letzten Tag entdeckt.

Wie in jedem Hotel gab es lange Reihen mit Warmhalteplatten. Die Deckel waren überwiegend geschlossen, so dass man jeden Deckel öffnen musste, um sich ein Bild der Speise zu machen. Für mich wirkte fast alles wie undefinierbares Ragout. Nudeln, Reis, Kartoffeln gab es immer. Frische und angemachte Salate auch. Ich habe mich überwiegend an den Grill draußen gehalten. Da gab es frisch Gegrilltes. Und einen Extrastand, an dem man sich Nudelsoße nach Wunsch zubereiten lassen konnte. Ich bin immer satt geworden. Aber wie oben erwähnt: ich hätte mir mehr Klasse statt Masse gewünscht. Die Spezialitätenrestaurants (Chinesisch, Mexikanisch, Italienisch) haben wir nicht besucht. Ist doch sowieso aus derselben Küche. Der Speisesaal ist insgesamt langgestreckt. Zu Stoßzeiten ist es laut und zu warm. Wir hatten Glück und konnten bei lauwarmem Wetter noch draußen sitzen - wenn wir einen Platz bekamen. Für Gäste mit viel Trinkgeld wurde auch mal ein Tisch reserviert.,

Wir hatten Ultra-All-inclusive gebucht, um mal auszuprobieren, wie das so ist. Wir haben keinen Unterschied zum normalen All-inclusive festgestellt. Das Efes schmeckt mir immer. Der Rotwein ist lecker, Raki ist Raki. Alle anderen Getränke sind keine Markenware und schmecken billig. Andere gibts aber nicht. Trotz Ultra. Das Personal gibt sich redlich Mühe, ist aber nach einer langen Saison ausgebrannt. Das merkt man einfach. Wir haben uns unsere Getränke immer selbst an der Bar geholt. Auf Service musste man länger warten. Leider konnte man zum Ende des Monats Oktober feststellen, dass immer mehr eingeschränkt wurde. Die Lobbybar schloss manchmal schon um 22.30 Uhr, obwohl sie eigentlich bis Mitternacht geöffnet haben sollte. Dann hatte man die Wahl, in die dustere Disko hinunter zu gehen. Die hatte aber nur bis 2 Uhr geöffnet. Alternativ dazu gab es den "Irish Pub" wo es aber so schlecht roch, dass man es nicht aushalten konnte. Und gemütlich ist was anderes.

Das Hotel liegt auf einer Landzunge zwischen dem Fluss Manavgat und dem Mittelmeer. Den Strand erreicht man über einen gepflasterten Weg, der gegenüber des Hotels durch die Dünen führt. Um zu dem Weg zu gelangen muss man eine Straße überqueren, die vor dem Hotel entlangführt. Der Verkehr hält sich in Grenzen. Links neben dem Hotel (von vorne gesehen) ist ein weiteres Hotel gebaut worden. Es steht sehr dicht daneben. Das Hotel liegt etwas abseits. Wer gerne shoppen möchte muss mit den Öffis nach Side oder Manavgat fahren. Ansonsten ist dort nicht viel los.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Kann ich eigentlich nicht bewerten, da ich nich teilgenommen habe. Es wurden Petanque, Volleyball und Luftgewehrschießen angeboten. Von anderen Angeboten habe ich möglicherweise nichts mitbekommen.