J'adore Deluxe Hotel & Spa

Das Hotel ist einen Besuch Wert, wenn man für den relativ günstigen Preis bei dem All-Inclusive Angebot angemessene Anforderungen stellt und sich nicht allzu sehr an kleinen Mängeln stört. Ein absolutes Highlight ist das weiträumige Foyer mit dem großen Kronleuchter und den gläsernen Aufzügen. Auch der gemusterte Hochglanzboden im Erdgeschoss und der unteren Etage sind schön anzusehen. Das Personal ist zuvorkommend und freundlich, wenn man ihnen selbst mit Anstand begegnet.

Unsere Junior Suite war gut ausgestattet. Es gibt in beiden Zimmern jeweils ein großzügiges Doppelbett und einen Fernseher mit deutschem Programm, das ohne Störungen funktioniert. Der Balkon auf der Poolseite erstreckt sich über beide Zimmer und bietet mehr als genug Platz, wenn man kurz frische Luft schnappen möchte. Das Bad kann ebenfalls als akzeptabel betrachtet werden, wenn man über kleine Roststellen hinwegsehen kann. Ein kleines Manko ist, dass die Putzkräfte Motivation in Form von Trinkgeld benötigen, um ihrer Arbeit in zufriedenstellendem Maße nachzukommen. Auf meinem Bettlaken gab es einen recht unscheinbaren, aber doch sichtbaren kleinen hellen Fleck und den Balkonboden hatte ich ein wenig verschmutzt. Erst nachdem wir einen 5-Euro-Schein dagelassen hatten, haben wir gemerkt, dass die Bettwäsche erneuert und auch der Dreck auf dem Balkon entfernt wurde. Beim Öffnen der Tür ist uns zuerst sogar ein richtiger Duftschwaden in die Nase gekommen. Davor hatte man den Eindruck, dass nur über den Boden in den Zimmern oberflächlich mit dem Wischmopp gegangen wurde und die Bettdecken ordentlich gerichtet wurden.

Hier wurde oftmals Kritik an der Auswahl des Essens geäußert. Ich bin der Typ, der eher auf Qualität statt Quantität setzt. Daher möchte ich zu der Auswahl an Gerichten nicht allzu viel sagen. Eigentlich ist es ausreichend. Man kann Fisch, Hühnchen oder Frikadellen wählen. Dazu gibt es Reis, Nudeln oder Kartoffeln. Man kann sich was von der kalten Platte holen oder sich bei gekochtem Gemüse (z.B. Auberginen) bedienen. Es gibt jeden Abend zwei Suppen zur Wahl. Im Außenbereich gibt es auch Frisches von der Pfanne, allerdings muss man hier je nach Uhrzeit manchmal mit längeren Wartezeiten in der Schlange rechnen. Als Dessert kann man sich an verschiedenen Torten, Baklava und Saisonfrüchten bedienen. Einfach jeden Tag Verschiedenes ausprobieren und neu kombinieren. Zu Hause macht man sich ja auch kein 3-Gänge-Menü. Und außerdem muss man insbesondere berücksichtigen, dass schon aufgrund der Tatsache, dass es sich hier um ein All-Inclusive-Hotel handelt, es bei der Essensverschwendung durch die Gäste für das Hotel wohl finanziell untragbar wäre, wenn man die Auswahl für noch mehr Verschwendung erweitern würde. Im Hotelrestaurant habe ich die Qualität des Essens als OK empfunden, ich habe keine Probleme mit kalter Servierung gehabt. Dieses Problem ist mir eher im Strandrestaurant aufgefallen. Dort ist es wie beim Pokern, man hat den Glück mit dem, was einem aufgetischt wird oder nicht. Mal war das Essen warm, mal eher lauwarm bis kalt. Manchmal war es perfekt zubereitet, ein anderes Mal war es überbraten bzw. überbacken. Beim Obst oder Gemüse muss man am Strand aufpassen, dass man nichts Schlechtes erwischt. Möglicherweise liegt Manches etwas länger in der Wärme rum. Durch diese Abstriche gibt es an dieser Stelle ein paar kleine Punktabzüge.

Ich weiß nicht, auf welches unfreundliche und inkompetente Personal so mancher Urlauber gestoßen sein mag, jedenfalls haben wir keine negativen Erfahrungen mit den Angestellten gehabt. Man muss dabei aber berücksichtigen, dass es viele Saisonarbeiter gibt, sodass sich ein Großteil des Personals öfter wechselt. Da es nicht unser erster Aufenthalt in diesem Hotel war, kann ich lediglich sagen, dass diejenigen, die wir bereits kennen, sehr wohl der deutschen Sprache auf mittlerem Korrespondenzniveau mächtig sind, und sich uns gegenüber stets respektvoll benommen haben. Ab und an haben wir auch miteinander gescherzt, wenn sich eine Gelegenheit ergeben hat. Auch das jüngere neue Personal, das wahrscheinlich Saisonarbeit leistet, war zu uns höflich und hat sich bemüht, unseren Wünschen nachzukommen, auch wenn diese kaum deutsch oder englisch beherrschen. Wir haben durch Gestik eigentlich immer klarmachen können, was wir brauchen. Z.B. wenn wir neues Besteck oder mehr davon wollten, haben wir einfach darauf gezeigt und dazu die Anzahl mit Fingern. Wenn wir auf einen freien Tisch gewartet haben, wurde so schnell wie möglich ein verlassener Tisch freigeräumt, um für uns Platz zu machen. Und wenn das Personal tatsächlich jemandem unfreundlich begegnet ist, kann ich das auch gut nachvollziehen. Ich kann nach meinen Beobachtungen sagen, dass so mancher Urlauber das Motto "Der Kunde ist König" vollkommen ausnutzt und meint, sich wie ein abgehobener Herrscher benehmen zu können. Es wird so viel Essen einfach im Restaurant stehen gelassen, manche sind zu geizig, um ein anständiges Trinkgeld zu geben, und das Rezeptionspersonal wird von Hotelgästen, die keinerlei Selbstbeherrschung wahren, angeschrien oder gar persönlich beleidigt. Auch bei uns war nicht alles perfekt; es fehlte ein Tuch im Bad und der Föhn war defekt. Nachdem wir der Rezeption Bescheid gegeben hatten, hat man sich darum auch gekümmert. Mit den Kellnern waren wir auch nachsichtig, da sie in einem ausgebuchten Hotel nun mal viel zu tun haben, sich für diese Verhältnisse aber doch recht gut geschlagen haben. Lange Rede, kurzer Sinn: was man sät, das erntet man auch. Wir waren stets diplomatisch und sind dem Personal mit Anstand begegnet, und das haben wir auch zurückbekommen.

Aus meiner Sicht ist die Umgebung akzeptabel. Manche bemängeln, dass es nichts in der Nähe gibt, z.B. Einkaufsmöglichkeiten. Für mich ist das umgekehrt eher ein positiver Aspekt. Wir sind beim Transfer zum Hotel an Gebietwn vorbeigefahren, an denen die Hotelunterkünfte dicht an dicht mit Bazaaren gebaut sind. Ich würde die Menschenmassen dort bis in die späten Abendstunden nicht unbedingt vor meinem Balkon haben wollen. Da nehme ich mir lieber abends 15 min. Zeit und spaziere ein wenig die Straße über den kleinen See entlang zum nächstgelegenen Bazaar, wenn man den halben Tag schon liegend am Strand verbracht hat. Dort gibt es unweit auch ein Esslokal. Dass es kaum Auswahl an Ausflugsmöglichkeiten in der Umgebung gibt, kann ich ebenso nicht nachvollziehen. Es gibt sehr wohl die Option, mit dem Bus nach Side oder Manavgat zu fahren, wenn man neben dem Strandurlaub unbedingt etwas von der Landeskultur sehen möchte. Die Aussicht auf die Balkone des kaum 5 Meter entfernten Riolavitas Hotel ist, wenn man das Economy Zimmer gebucht hat, zugegebenermaßen nicht sehr prickelnd. Man hat hier jedoch den Vorteil, dass es auf dieser Seite die meiste Zeit im Gegensatz zu Landblick und Poolrichtung relativ ruhig ist. Aber in welchem Hotel gehen auch alle Gäste bis Mitternacht ins Bett? Der Strand ist je nach Tempo fußläufig zwischen 5 und 10 min. über eine Strandpromenade gut erreichbar. Wer nicht laufen möchte, hat die Möglichkeit, den Beach Bus zu nehmen, der ungefähr alle 10 min. kommt

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Zur Poolanlage kann ich kaum etwas sagen, da ich diese nicht genutzt habe. Ich komme nur für das Meer hierher. Nur dass die Anlage für die Anzahl derer, die diese gerne nutzen würden, nicht ausreicht, ist offensichtlich. Warum die Investoren hier nicht auf einen größeren Ausbau gesetzt haben, darüber lässt sich nur spekulieren. Vielleicht haben sie schlichtweg nicht damit gerechnet, dass es so Viele gibt, die auf einen Pool angewiesen sind. Jedenfalls, wenn ich Chlor riechen möchte, dann kann ich auch das nächstgelegene Schwimm- oder Freibad in meiner Stadt aufsuchen. Dafür fliege ich nicht in die Türkei ;) Was das Entertainment anbelangt, ist es mal so, mal so. An manchen Abenden gibt es interessante Auftritte von Akrobatik- oder Tanzgruppen. Manchmal wird einfach nur zu überlauter Musik irgendwelches Zeug von einem Animateur runtergerappt oder es finden andere Dinge statt, bei deren Abwesenheit man nicht viel verpassen würde. Aber glücklicherweise leben wir im Zeitalter der Smartphones. Damit kann man notfalls die Zeit totschlagen, wenn es mal kein richtiges Unterhaltungsprogramm gibt. Ist natürlich trotzdem schön, wenn man wenigstens im Urlaub etwas Abwechslung im Tagesablauf hat. Einmal pro Woche gibt es nachmittags am Strand eine Schaumparty, wo man sich zu lauter Bühnenmusik mit kaltem Sekt bespritzt lassen kann. Für wen das etwas ist, wird daran seinen Spaß finden.