Isamar Holiday Village

Wir haben in der zweiten Augusthälfte 12 Tage in einem Bungalow verbracht. Bei der Anreise am Sonntagnachmittag mussten wir vom Gesundheitscheck bis zur Anmeldung (Wartenummer ziehen, wie auf einer Behörde) und Schlüsselübergabe fast zwei Stunden warten, bevor wir endlich nach langer Anreise auch auf den Platz durften.  Die gesamte Anlage ist sehr schön gestaltet, grün und sauber (bis auf gelegentliche Hundehaufen an den Wegen). Die Bungalows sind sehr geräumig und dazu mit Liegestühlen und Spülmaschine ausgestattet, was die wenigsten "Mobile Homes" auf dem Platz haben. Weniger schön ist der Ausblick von der Terrasse, wenn jeder vorbeilaufende Hund erstmal an die Hecke vor dem Bungalow pisst.  Die Poollandschaft ist besonders für Kinder sehr vielseitig. Wer hier einfach nur Schwimmen will hat allerdings Pech. Das große Becken, von dem auch ein Teil für die Rutschen abgesperrt ist, ist immer sehr voll. Besonders wenn Aquagym oder Wasserpolo stattfinden, geht gar nichts mehr. Die Liegestühle waren nach 11 Uhr meistens belegt, so dass man lange suchen musste. Lediglich zur Mittagszeit wurden einige frei. Neben den "Sonnenzelten" gibt es auch ein paar einzelne Sonnenschirme. Dutzende Ständer ohne Schirm stehen jedoch weggesperrt (umzäunt) in den Ecken bzw. unter der Rutsche rum. Unverständlich.  Der feinsandige Strand selber ist sehr schön und sauber. Das Wasser war jedoch an den meisten Tagen sehr "dreckig", und lädt wenig zum Baden ein. Grund dafür ist vermutlich der Fluss, der direkt neben dem Campingplatz einmündet, und eine sehr braune Brühe ins Meer einleitet. Das Meerwasser am Strand war meistens so braun, dass man seine eigenen Hände unter Wasser nicht sehen konnte. Dazu noch alles voll mit kleinen Holzteilchen und dem üblichen Plastikmüll. Besonders schlimm war dies nach Tagen mit Regen und Gewitter. Baden darf man übrigens auch nicht überall. Ein großteil des Strandes in der Anlage ist "privat". Hier darf man nur baden, wenn man auch einen Schirm und Liegen mietet. Sogar morgens um 7:30 Uhr (!!) wurde ich (und weitere Gäste) vom Traktorfahrer, der den Strand reinigte, weggeschickt. Wir wollten nur kurz baden, ohne dass wir Liegen benutzt haben.  Hätten wir uns die ganze Zeit selbst verpflegt, dann wäre das Feriendorf sicherlich empfehlenswert. Das größte Ärgernis sind nämlich die Restaurants: Zwei im Eingangsbereich (gleiche Speisekarte), eines am Pool und die Beach Bar & Restaurant. Der Service war in allen Restaurants leider eine einzige Katastrophe. Positive Ausnahmen gab es zwar auch, meistens haben wir uns jedoch ziemlich geärgert. Personal kam nur sehr widerwillig und nach wiederholtem Winken, um eine Bestellung aufzunehmen. Bei italienischen Gästen ging das deutlich schneller. Einmal mussten wir eine ganze Stunde warten bis dann mal die Getränke kamen. Essen wurde meist ohne Pfeffer, Salz, Ketchup und Öl serviert. Danach musste man immer extra fragen, und wieder darauf warten. Drei Oktopusse bestellt, zwei wurden serviert. Auf Nachfrage nach dem dritten erfährt man dann, dass Oktopus aus ist. Leider hat das die Küche dem Personal nicht mitgeteilt. Im Grillrestaurant war an einem Tag der Grill aus, an anderen Tagen gab es keine Spaghetti. Manchmal war mittags angeblich der Koch in der Strandbar weg, so dass wir gar kein warmes Essen bekommen sollten, während der regulären Öffnungszeiten (bis 14:30 Uhr). Wenn man für den nächsten Tag den selben Tisch (im Schatten oder Außenbereich) wieder reserviert hat, dann hat man garantiert einen anderen Tisch bekommen. So war jeden Tag irgend etwas, worüber man sich in den Restaurants ärgern musste. Allerdings muss man sagen, dass das Essen (wenn man es denn bekommen hat) auch sehr gut geschmeckt hat, wir waren immer zufrieden. Dem Personal kann man eigentlich auch nur wenig Vorwürfe machen. Die, die gearbeitet haben, waren immer am Rotieren. Es war jedoch zu wenig Personal da, und offenbar auch wenig eingespielt. Es machte den Eindruck von ungelernten Jugendlichen im Ferienjob. Coronaregeln gab es natürlich auch, besonders auf dem Papier. Über die Umsetzung kann man sich durchaus wundern. So ist zum Beispiel der ganze Pool mit Gittern umzäunt, um an einer Stelle den Einlass zu regeln und Fieber zu messen. Obwohl der Poolbereich immer sehr voll war, so wurde dieser nie gesperrt. Wer auf Kontrolle keine Lust hatte, der ist ungehindert durch das Gebüsch zum Pool gelaufen. Oder am anderen Ende, wo ein Durchgang zum Poolrestaurant völlig offen und unkontrolliert war. Daher waren die ganzen Absperrungen irgendwie sinnlos, und haben vor allem zu unnötigen, langen Umwegen geführt. Ab 37,5 Grad "Fieber" darf man nicht zum Arzt auf dem Platz, sonder soll ins Krankenhaus für einen Coronatest (das nannte sich laut Aushang "Triage").   So schön die Anlage auch ist, Preis-Leistung stimmten für uns nicht. Lange Anreise, hohe Kosten für die Unterkunft, zuzüglich Kosten für Supermarkt und Restaurants, überfüllter Poolbereich und dann der schlechte Service. Da kann man billiger zwei Wochen in die Türkei oder nach Ägypten fliegen, in ein 5* AI-Hotel.

Beliebte Aktivitäten

• Strand