Es mag mal ein Palast gewesen sein, doch die Zeiten sind lange vorbei. Jetzt gibt es stumpfe Sanitärkeramik und stumpfe Badfliesen, abgewetzte Möbel, abgeplatzte goldfarbene Spiegelränder, fleckige Messinglampen, fleckigen Teppichboden. Ich sehe gerade, dass das Hotel 4 Sterne hat. Wofür? Die Bilder, mit denen sich das Hotel im Netz präsentiert, müssen nach der Eröffnung gemacht worden sein. Jetzt läuft das Hotel wahrscheinlich nur noch nach dem Auslaufprinzip. Es geht, so lange es noch geht. Das war meine schlechteste Hotelerfahrung in diesem Jahr.
Dass schon mal gemalert wurde, davon zeugten die Farbspritzer auf den Möbeln. Das Zimmerpersonal arbeitet im Schnelldurchlauf, angeklebte Mückenreste bleiben an der Wand da hängen, wo sie erschlagen wurden. Mücken waren sowieso ein Problem, zuhauf folgten sie ins Zimmer, angelockt vom Neonlicht der Lampen. Da half nur, die Balkontür geschlossen zu lassen. Was sowieso besser ist, wenn man wie ich ein Zimmer zum Eingangbereich hin hatte, denn vor der Tür hielten zu allen möglichen Zeiten die Reisebusse. Und die lassen den Motor wegen der Klimaanlage laufen. Ich habe in 7 Tagen nicht einmal erlebt, dass das Zimmer gesaugt wurde. Das gleiche betraf den langen Gang vor den Zimmern. Der Fönschlauch hatte 2 große Risse, so dass die Luft zum Schlauch herauskam und nicht am Ende bei der Düse. So bekommt man die Haare natürlich nicht trocken. Als die Badewanne so langsam ablief, schaute ich in den Abfluss, wollte dann aber doch nicht so genau wissen, was da alles drin steckte. Für die Zimmer gibt es Checkkarten als Schlüssel, in die Bedienung wird man kurz eingewiesen, eigentlich nicht schwer, jedoch haben es wohl viele Urlauber nicht verstanden, denn die Zimmertüren wurden von vielen zugeknallt, so dass besonders zur Frühstücks- und Abendbrotzeit permanentes Geknalle zu hören war. Eine Tür auf dem Gang muss defekt gewesen sein, der Alarm ging nicht aus. Die zwei weiblichen Urlauberinnen hatten an der Rezeption Bescheid gesagt und die Antwort erhalten, man könne sie nicht verstehen. So blieb der Alarm also an. Im Endeffekt interessierte es also kein Personal, das da ein Alarm ging, es interessierte also auch nicht, warum. D. h. im anderen Fall, sollte jemand unberechtigt im Zimmer sein, würde das auch keinen stören. Der kleine Safe im Zimmer kostet extra.
Als ich am Vormittag ankam, konnte ich noch mit frühstücken. Ich war ein bisschen schockiert vom riesigen Raum ähnlich einer Mensa, vom angeschlagenen Geschirr, den fleckigen Polsterstühlen, der Präsentation der Speisen. Ich hatte Halbpension, Getränke zum Abendbrot kosten extra. Darauf wurde ich von der Serviererin gleich harsch hingewiesen, als ich den Getränkeautomat ansteuerte. 0, 5 Liter Wasser zu 1, 20 Euro, im Supermarkt kosten 1, 5 l 0, 49 Euro. Die Tischdecken werden nicht nach dem Fall des Verkleckerns gewechselt, sondern scheinbar turnusmäßig. Krümel werden mit einem Lappen weggewischt. Die Speisen werden nachgeschüttet, verklebte Löffel wieder reingesteckt. Zwar kommt das Küchenpersonal mit Häubchen und teils Handschuhen, aber wenn man sich den Geschirrwagen näher betrachtet hat, nutzen auch Häubchen und Handschuhe nicht. Das Abendbrot war schlecht gemanagt, obwohl da immer ein Oberaufseher anwesend war. Der große Speisesaal war warum auch immer zu Hälfte reserviert, die andere Hälfte proppevoll. Die Kellner, bei denen die Getränke zu bestellen waren und die auch die Zimmernummer zur Kontrolle abfragten, gestresst. Da wird auch mal die Getränkebestellung hinterrücks abgefragt oder es wird in einem unangemessenen Ton nach der Zimmernummer!!! gefragt. Als Single blieben einem nur die unbeliebtesten Plätze zum Sitzen. Ich hatte insgesamt das Gefühl, dass die Gäste als leidiges Übel empfunden wurden und sie zu parieren hatten.
Ich hatte immer den Eindruck, dass man eigentlich keine Lust auf Urlauber hat.
Die Lage ist gut. Ich habe die Insel erkundet und konnte vom Hotel aus alles mit dem Mietwagen erreichen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt einen großen Pool, 1 Sprudelpool und 1 Kinderpool. Die ersten beiden waren nicht sauber, der dritte leer. Schön fand ich den Hotelgarten mit Liegen, da musste man sich nicht um die Poolliegen rangeln. Die Poolbenutzung liegt zwischen 8 und 18 Uhr, also abends noch eine Runde schwimmen, war nicht drin. Außerdem beginnt 18 Uhr die Abendbrotzeit und der Pool liegt direkt neben der Terrasse des Speisesaales. Am Strand geht es steinig ins Wasser, Badeschuhe wären angebracht gewesen. Die Liegen am Strand gehören nicht zum Hotel und kosten extra, den Preis weiß ich nicht. Eine Liegenauflage vom Hotel für die eigenen Plastikliegen kostet 1 Euro am Tag.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Alleinreisend |
| Dauer: | 1 Woche im Oktober 2008 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Toni |
| Alter: | 46-50 |
| Bewertungen: | 6 |


