InterContinental Bali Resort

Wir haben lange überlegt, ob wir nun eine positive oder negative Bewertung abgeben und auch mit ein wenig Abstand fällt uns die Entscheidung immer noch nicht leicht. Natürlich ist die (weitläufige) Anlage sehr schön angelegt. Überall trifft man auf freundliche Mitarbeiter, die die Außenanlage hegen und pflegen. Viele Pflanzen, Wasser, Skulpturen. Wirklich wunderschön. Leider werden die Zimmer komplett vernachlässigt und wir fragen uns, wie es zu diesem frappanten Unterschied kommen kann. Solange das Resort annähernd ausgebucht ist und meist positiv bewertet wird (letztendlich auch von uns!), wird scheinbar nichts geändert und nicht renoviert. Man liest ja selbst bei negativen Bewertungen in den Kommentaren des Hotel-Managers, dass es ihn freut, wie sehr es gefallen hat. Auf die wirklich sehr runter gekommenen Zimmer geht man nicht ein. Grundsätzlich macht der Service der Mitarbeiter alles Negative wieder wett. Aber ist der Service nicht auf ganz Bali einzigartig und somit nicht dem Intercontinental zuzuschreiben? Ich beginne jetzt einmal von vorne (und dies wird leider etwas länger): Der Transfer vom Flughafen dauerte ca. 20 Minuten. Schon die Einfahrt ließ ein wunderschönes Resort erahnen. Man wurde sehr herzlich begrüßt und zum Check-In begleitet, wo Tücher und Getränke gereicht wurden. Unser Check-In verlief sehr zügig, freundlich und informativ. Auf dem Weg zum Zimmer (Singaraja) konnten wir bereits Bereiche der Anlage erblicken. Überall Pflanzen und Wasser und wunderschön beleuchtet. Unser Zimmer war groß mit einem ausreichend großen Balkon und bequemen Stühlen. Zur Begrüßung standen eine Flasche Sekt und Erdbeeren bereit. Das war es dann auch schon an Positivem. Schon dieser modrige Geruch war sehr unangenehm. Dass alles sehr abgenützt war störte uns noch nicht einmal so sehr. Grundsätzlich sogar „gemütlich“ im balinesischen Stil eingerichtet. Aber man traute sich teilweise nicht einmal, die Schränke zu öffnen, da diese halb auseinander fielen; der Stuhl war sehr instabil und brach schon ohne Gewicht fast zusammen. Die innenliegenden Holzschiebeläden, die der Verdunkelung dienen sollten, ließen sich nur wenige Zentimeter (mit viiiel Kraft-Aufwand) verschieben, so dass man lieber darauf verzichtete, da ansonsten wohl alles zusammen gebrochen wäre. Die Balkontüre konnte auch nur mit hohem Kraftaufwand geöffnet bzw. insbesondere beim Schließen bewegt werden. So versuchte man die Türe „vorsichtig“ wieder zu schließen – musste aber die letzten Zentimeter leider Gewalt anwenden, was am Ende zu einem lauten Knall führte. Sehr unangenehm, da man ja nicht die halbe „Nachbarschaft wecken wollte“. Das Bad war ebenfalls sehr groß. Das war es auch schon. Verstaubt, der an der Wand befestigte Kosmetikspiegel fiel schon halb aus der Verankerung, die Fliesen überall mit großen, dunklen Flecken versehen, teilweise Schimmel, Duschkopf am besten nicht bewegen, da er sonst auseinander fiel, Waschbecken teilweise bereits keine Beschichtung mehr, rostig, immer wieder kamen uns seltsame Käfer aus dem Becken entgegen usw. So hatte man es beispielsweise sehr gut mit uns gemeint und die Wanne mit Blüten vorbereitet – aber wer um Himmels Willen steigt in diese vergilbte mit Kleberesten versehene Wanne?!? Weil bereits später Abend war, räumten wir unsere Koffer erst einmal nicht aus und baten um Reinigung des Kleiderschrankes, da unsere Klamotten nicht gleich diesen modrigen Geruch annehmen sollten. Dies geschah am nächsten Tag. Auch wurde unserem Zimmer erst einmal ein neuer Duft verliehen (was immerhin bis zum nächsten Tag hielt). Den Kleiderschrank haben wir dann selbst noch einmal reinigen müssen und was soll ich sagen: Das weiße Handtuch war schwarz! Da wir nur 4 Nächte dort waren und für 3 Tage nicht unser Zimmer wechseln wollten, ließen wir uns fürs Erste nieder. Einigten uns aber, bei Rückkehr ( kurze Rundreise) ein besseres Zimmer zur Verfügung gestellt zu bekommen. (Obwohl man bereits anmerkte, dass leider alle Zimmer in einem gleich schlechten Zustand). Die Koffer konnten übrigens für die Zeit der Rundreise in einem verschlossenen Raum untergebracht werden. Das Zimmer unseres 2. Aufenthalts (wieder Sekt und Früchte auf dem Zimmer) für weitere 10 Tage war dann auf den ersten Blick etwas besser, aber auch sehr abgenützt und modrig. Immerhin konnte man sich auf dem Stuhl tatsächlich niederlassen, die Schiebetüren ließen sich (einigermaßen) bewegen, der Schrank der Mini-Bar brach nicht gleich auseinander und Krabbeltiere suchten uns ebenfalls nicht mehr auf. Ansonsten alles beim Alten. So mussten wir auch hier erst einmal den Kleiderschrank auswaschen und darauf hinweisen, dem Zimmer bitte einen neuen Duft zu verabreichen. Im Großen und Ganzen konnten wir uns damit arrangieren – aber kein Vergleich zu der ansonsten sehr gepflegten und schönen Anlage. Das passte einfach nicht. Aber wieder beschweren und von Zimmer zu Zimmer ziehen – da war uns die Zeit zu schade. Zudem hätten wir spätestens bei Vergabe des zweiten Zimmers bereits eine andere Vorgehensweise erwartet. Beispielsweise hätte man sich die Blöße, dass der Gast auch das zweite Zimmer erst einmal „selber reinigen muss“, ersparen müssen. Ansonsten war die tägliche Zimmer-Reinigung oberflächlich aber in Ordnung. Schade allerdings, dass man auf den modrigen Geruch erneut hinweisen musste. Positiv: Daraufhin wurde täglich eingesprüht. Das Zimmer mag jetzt sehr negativ aufgefasst werden – war es auch! Und leider muss man auch dies ansprechen und die Zimmer entsprechen auf keinem Fall der ansonsten schönen Anlage, geschweige einem 5-Sterne Intercontinental. Wir haben uns dennoch sehr Wohl im Hotel gefühlt und einen wunderschönen Urlaub verbracht – es herrschte ja wegen des (2.) Zimmers kein „Ekel-Faktor“! Unser Zimmer war mit allem Nötigen ausgestattet: Großer TV, Mini-Bar, Business-Ecke, kleines Sofa, Sessel und Tisch, begehbarer Kleiderschrank, Safe (ausreichend groß) und das Bett sogar sehr bequem. Auch an Kosmetik wurde alles Erdenkliche zur Verfügung gestellt. Am Nachmittag wurde nochmals Wasser (kostenlos) aufgefüllt und geschaut, ob Badetücher, Kosmetik oder Sonstiges benötigt wurden. Unser Zimmer hatte zudem einen schönen Meer-Blick (durch die schöne, dichte Pflanzenwelt) und lag sehr ruhig. Wlan in der kompletten Anlage (auch am Strand) kostenlos von guter Qualität. Zum Singaraja-Bereich: Den Weg, sich mal einen Tee/Kaffee oder einen Keks (immer gleich) zu gönnen, kann man sich nun wirklich sparen. Nicht der Rede wert und sollte m.E. kostenlos bereit stehen – oder man sollte es bleiben lassen – rechtfertigt aber auf keinen Fall diesen Aufpreis. Wir haben uns allerdings für diesen Bereich entschieden, da die Zimmer „besser“ sein sollen. Ob dies tatsächlich der Fall ist, können wir nicht beurteilen. Noch schlechter geht wohl kaum... Das Frühstück konnte am Strand oder im Hauptbereich (Nähe der Rezeption) eingenommen werden. Am Strand war die Aussicht natürlich schöner und dort wurden frisch zubereitete Speisen (wie Omeletts) an den Tisch gebracht. Zudem waren die Themen-Bereiche (balinesisch, vietnamesisch, Früchte-Theke, Müsli-Eck usw.) offener gestaltet. Die Auswahl im Hauptbereich ansonsten identisch bzw. minimal besser. Es wurden immer 3 verschiedene Käse-Sorten, Wurst, Früchte, Joghurts, Müsli, verschiedene Brote, Croissants, Waffeln, Pancakes, verschiedene warme/kalte Speisen usw. angeboten. Man konnte nicht klagen und der Service in beiden Frühstücks-Bereichen wieder top. Das Themen-Buffet (ca. 80€/2 Personen plus Getränke) war allerdings eine große Enttäuschung. Weder Qualität noch Quantität unseren Vorstellungen entsprechend. Die verschiedenen „a la Card Restaurants“ können wir allerdings absolut empfehlen. Ob Fleisch, Pizza oder Fisch: Wirklich sehr gut. Sehr nett war es auch, den Abend in der Sunset-Bar ausklingen zu lassen. Sehr gemütliche Himmelbetten. Die Cocktails sehr lecker und Pina Colada beispielsweise wurde in einer Ananas gereicht. Wir haben uns sehr gerne noch kleine Leckereien wie Frühlingsrollen, Hummus mit Nachos usw. dazu bestellt. Gute Musik im Hintergrund, Sternenhimmel, das Meeresrauschen – was will man mehr? :-) Dort gibt es zu bestimmten Zeiten 30% „Happy-Hour“ – wann dies genau der Fall ist, war nicht ersichtlich. Wir haben dies auch erst bei der Abrechnung festgestellt. Gleich am Strand nach links befinden sich die mehrfach erwähnten Fisch-Restaurants. Sind sehr gut besucht und empfehlenswert. Geschmacklich konnten wir keine großen Unterschiede feststellen (würzen alle gleich :-)). Aber absolut in Ordnung. Aus dem Hotel zur Hauptstraße links auf der rechten Seite findet man das Restaurant Balique. Wer auch mal wieder ein "gutes Stück Fleisch" essen möchte: Das Steak war dort sensationell. Allerdings könnten die Portionen etwas größer ausfallen. Ansonsten haben wir überall auf Bali gut gegessen. Geschmacklich im Allgemeinen nicht sehr abwechslungsreich (scheinbar setzen wohl alle die gleichen Gewürze ein – egal zu welchem Gericht :-)). In der zweiten Woche erhielten wir eine Einladung zum Empfang des Hoteldirektors. Dieser fand abends direkt am Strand an Stehtischen und schön mit Fackeln beleuchtet, statt. Es wurden Cocktails/Bier/Wein/Soft-Drinks und Garnelen- und Fleisch-Spieße dazu gereicht. Tolles Ambiente und sehr nette Gespräche. Der Hotel-Direktor war sehr freundlich und sympathisch. Die Hotel-Anlage befindet sich direkt am kilometerlangen Strand und lädt zu Spaziergängen ein. Zu unserer Zeit war der Strand sehr sauber. Der Wellengang allerdings nicht zu unterschätzen und daher bei Flut weniger zugänglich. Die Liegen in erster Reihe leider bereits früh reserviert. Positiv: Als wir nach einer Liege Ausschau hielten, kam sofort ein Beach-Boy und räumte mit Badetüchern belegte Liegen für uns frei. Es wird also scheinbar auch dem „Hinweis-Schild“, dass die Badetücher nach einer Stunde des reinen Reservierens wieder entnommen werden, nachgekommen. Hut ab! Am Pool-Bereich fiel bereits zum Frühstück auf, dass jede (wirklich JEDE!) Liege reserviert war. Kein Mensch weit und breit – aber überall Badetücher. Die verschiedenen Pools waren ebenfalls schön angelegt. Haben wir aber nur einmal genutzt, da wir Strand bevorzugen. Auch im Strandbereich war der Service top. Sobald man Richtung Liege ging, wurden einem die Badetücher hinterher getragen. Die Liegen waren groß, sehr bequem, mit dicken Auflagen und Beistelltischen. Die Mitarbeiter suchten auch gerne einmal ein kurzes, nettes Gespräch (nicht aufdringlich!) und freuten sich, ihre Deutsch-Kenntnisse einsetzen zu können. Auch der Getränke-/ Speisen-Service am Strand verdient Best-Note. Sowohl vom Service als auch geschmacklich. Die Preise wurden ja bereits mehrfach angesprochen: Eher gehoben, aber meist noch im grünen Bereich. Da wir erst am Abend abreisten, wurde uns ein sog. Departure-Room zur Verfügung gestellt. Dieser ist wie die „normalen“ Zimmer – nur ohne Bett und man konnte in aller Ruhe duschen, umpacken oder was auch immer. Auch hier wurden Getränke und Kekse bereit gestellt. Alles an Kosmetik und ausreichend Handtücher lagen ebenfalls bereit. Sehr guter Service. Wie bereits mehrfach erwähnt, war der Service sehr, sehr gut. Absolut einem 5-Sterne-Haus entsprechend. Allerdings sind uns auf ganz Bali sehr freundliche Menschen und ein einzigartiger Service begegnet. Ob man zu diesem Preis bereit ist, das Intercontinental zu buchen, muss jeder für sich entscheiden. Ich denke, ich habe MEINE (unsere) Meinung ausführlich niedergeschrieben. Für uns war die Lage des Hotels perfekt, da wir sowohl viele Ausflüge als auch einen Bade-Urlaub kombinieren konnten. Die Zimmer hingegen ein No-Go. Sollten die Zimmer eines Tages renoviert werden, würden wir das InterContinental auch sehr gerne noch einmal aufsuchen - ansonsten definitiv ein anderes Hotel vorziehen. Dennoch spreche ich letztendlich eine Empfehlung mit großer Einschränkung der Zimmer aus. … denn zusammenfassend haben wir 2 wunderschöne Wochen auf Bali verbracht und möchten ALLEN Mitarbeitern einen großen Dank aussprechen. Selamat tinggal :-)

Beliebte Aktivitäten

• Strand