Insotel Hotel Formentera Playa

Mit der Vorstellung von Traumstränden und entschleunigter Stille abseits vom Massentourismus buchten wir das Insotel Formentera Playa - und fanden dort leider nur wenig davon. Der Hausstrand war durch scharfkantige Steine und Felsplatten zum gefahrlosen Schwimmen kaum geeignet. Das Hotel selbst glich eher einem italienischen Familienclub, mit Animation und lauter Musik bis spät in die Nacht hinein. Und war zudem, da komplett ausgebucht, im Service oftmals überfordert. Wir können das Hotel leider nicht empfehlen.

Wir hatten die Wahl zwischen Zimmern Richtung Pool (Sonnenaufgang) oder poolabgewandt (Sonnenuntergang): Ruhe bot letztlich keine dieser Seiten. An den Pools pluckerte von 10:00 - 23:00 Uhr nahezu durchgehend die Musik der Animationsbühne. Übrigens auch, wenn gar keiner dort war. Die poolabgewandte Seite war deutlich ruhiger - hätte sich dort nicht die Hotelanlieferung befunden. Vormittags fuhren die Lieferwagen vor und wurden lautstark entladen, es folgte der Gärtner mit dem Laubbläser, und jeden Morgen um 5:45 Uhr beendete die Müllabfuhr zuverlässig unsere Nachtruhe. Wir haben in diesem Urlaub leider sehr schlecht geschlafen.

Wir wurden satt, und geschmeckt hat es auch. Aber wer einen guten Wein in entspannter Atmosphäre sucht, ist hier leider nicht richtig. Wir hatten die Wahl zwischen Drinnen (sehr laut, sehr unruhig) und Draußen (zu wenige Tische, alle wollten draußen sitzen, gehetzte Kellner, abgewiesene nörgelnde Gäste) und fühlten uns nirgendwo richtig wohl. Es gab bei vollbelegtem Haus nur eine einzige Frischetheke für Eierspeisen (morgens) bzw. Fisch/ Fleisch (abends), mit jeweils nur einer einzigen bemitleidenswerten Köchin dahinter. Die Schlange reichte morgens zeitweise bis zu denen der beiden einzigen Kaffeemaschinen. Nicht verstanden haben wir auch, warum von den Weinen auf der Weinkarte nur noch der jeweils ungenießbare und der teuerste vorhanden war. Alle anderen waren (im September?) ausverkauft. Und jetzt?, fragten wir den Kellner. Als Antwort jedoch nur gehetztes Achselzucken.

Wir empfanden die Mitarbeiter, egal ob an der Rezeption, den Bars, im Restaurant oder im Housekeeping bis auf wenige Ausnahmen als eher unfreundlich. Angesichts der lauten, oft schlecht angezogenen und auch sehr unhöflichen Gäste hatten wir dafür jedoch Verständnis.

Vom Poolbereich gelangten wir über Stufen direkt in den Sand. Aber der sog. „Hotelstrand“ glich einer besseren Kiesgrube. Ein gefahrloser Einstieg ins Wasser war durch scharfkantige Steine und Felsplatten kaum möglich, die Liegen dort unten kosteten Geld, und der ganze Bereich wurde von den Bässen des hoteleigenen Beachclubs kräftig mitbeschallt. Wir wichen nach rechts und links an die angrenzenden Naturstrände aus oder setzten uns in unser Auto und fuhren woanders hin - absolut lohnenswert, in ses Illetes nahezu paradiesisch. Aber unter einem entspannten Badeurlaub verstehen wir trotzdem etwas anderes.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wir träumten von einem ruhigen Badeurlaub mit Lesen, Schwimmen und Zeit für uns selbst. Aber irgendwas scheinen wir bei der Buchung überlesen zu haben. Da die Animationsbühne zentral im Innenhof aufgebaut war, gab es für uns so gut wie keine Ausweichmöglichkeiten, keine Lesewiese, keinen Ruhepool, keine stille Terrasse. So glich das Ganze für uns eher einer Flucht als einer Entschleunigung.