- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Auch im vergangenen Monat konnte ich wieder mal im Averroes den Urlaub genießen. Es ist unverändert sehr empfehlenswert und zeichnet sich vor allem durch den hohen Iberostar-Standard aus. Durch die tägliche Präsenz des Hoteldirektors und seine unkomplizierte Art mit den Gästen und ihren Fragen umzugehen hat man stets das Gefühl, mit seinen Anregungen wirklich ernst genommen zu werden. Gleiches gilt auch für die bienenfleißigen MitarbeiterInnen an der Rezeption. Selbst kleine Reparaturwünsche werden binnen weniger Minuten sofort erledigt. Das Publikum schichtet sich noch etwas weiter in Richtung Russland um, und auch auf die Chinesen ist man bereits eingestellt. Noch überwiegen die überwiegend deutschen (Stamm)gäste (wie ich). Der Altersdurchschnitt liegt gefühlt bei 60+, doch auch junge Leute fühlen sich wohl. Der W-Lan-Empfang in der Anlage ist sehr gut abgedeckt, und überall hängen leistungsstarke Router. Nur wenn bei schlechtem Wetter alle Gäste gleichzeitig auf ihren Smartphones surfen, ist der Empfang schon mal deutlich schlechter. Insgesamt bemerkt man auch als Stammgast in jedem Urlaub viele kleine Verbesserungen die beweisen, wie aufmerksam man mit Anregungen umgeht. Das beeindruckt mich immer wieder. Da das Haus ganzjährig geöffnet hat, müssen Renovierungsarbeiten natürlich während der Belegung erfolgen, doch man gibt sich viel Mühe.
Der Zimmerstandard ist lobenswert; die Ausstattung prima. Sehr gute Betten und Matratzen sorgen für guten Schlaf. Ein großer Balkon bietet entweder Blick aufs Meer (100 Euro Aufpreis lohnen sich!) oder zur gepflegten Gartenanlage, wobei die Zimmer im obersten Stock besonders gute Aussicht bieten. Die tägliche Reinigung lässt keine Wünsche offen. Da nicht wirklich viele Steckdosen vorhanden sind, nehme ich immer einen Dreifachstecker mit. Allen Gästen mit noch ausreichender Haarpracht sei zudem die Mitnahme eines eigenen Föns ans Herz gelegt, da die fest installierten Geräte vor Ort kaum mehr eine Kerze auspusten können. Die im letzten Jahr begonnene Überholung der Zimmer mit neuem Mobiliar ist leider noch nicht überall umgesetzt. Der Flachbildschirm in meinem Zimmer (4017) bot überraschenderweise kein ARD mehr, nur noch ZDF (Kanal 33). Die Minibar ist leider leer; immerhin gibt es eine Flasche Mineralwasser. Den Kronenkorken bekommt man übrigens mit einem seitlich angeschraubten Öffner entfernt! Die stark in die Jahre gekommenen Bäder werden derzeit nach und nach alle komplett renoviert, und auch etwas behindertengerechter ausgestattet.
Im Vergleich zu den meisten Strandhotels auf Djerba klar besser und vor allem sehr ansprechend dargebotene Speisen. Sehr viel Salat, täglich lokale Kost, viel und gutes Obst. Auch die Verwertung übrig gebliebener Speisen gelingt sehr gut und ist wirklich empfehlenswert. Der Standard des vergangenen Jahre konnte in der zweiten Woche wieder spürbar erhöht werden, zumal der neue Chefkoch Moncef (er heißt wirklich so) immer wieder mit Show-Cooking beeindruckt. Das reine Buffet hingegen bietet eher durchschnittliche Kantinenangebote; das Frühstücksangebot an Cerealien wurde trotz zweimal jährlicher Nachfrage noch immer nicht besser, und der Zuckergehalt ist immer noch überall viel zu hoch. Die Nachspeisendesserts hingegen sind nicht nur eine Augenweide, sondern schmecken auch noch grandios.
Hier möchte ich sieben Sonnen vergeben, denn das Personal ist unglaublich freundlich und hilfsbereit, zumal die deutschen Gäste erfreulich viel Trinkgeld geben. Auch die Arbeit an der Lobbybar ist hervorragend. Leider reservieren sich viele Gästegruppen nach dem Aperitif durch größere Bestellungen gleich mehrere Tische und Sessel, um erst mal über eine Stunde zum Abendessen zu verschwinden. Die schöne Barzone ist verwaist und kann doch nicht genutzt werden. Das sollte dringend vom Management korrigiert werden.
Nach wie vor werden die näher gelegenen Airports von Enfidha (30 min) oder Tunis (60min) kaum mehr angeflogen, so dass die meisten Gäste über Monastir anreisen müssen. Doch dauert der Transfer dank direkter Route auch nur 70-80 min (in der Rush-hour durch Monastir mit 17 Kreisverkehren schon mal länger), und das Averroes ist der allererste Stopp. Unschön sind für die meisten aber die Gabelflüge über Tunis in der Nebensaison sowie die Abholung zwischen 00:30 und 04:00 in der Nacht. Der Strand ist überdurchschnittlich groß und sehr gepflegt. Auch wenn sich zahlreiche Gäste immer wieder über die angrenzenden Strände beschweren: Diese gehören den lokalen Kommunen, und für ihren Zustand ist nicht das Hotel verantwortlich. Liegen gibt es stets ausreichend und auch in guter Qualität; der fleißige Strandaufpasser Ben hilft jedem Gast umgehend mit Liege und Auflage sowie Tisch. Gottlob waren im Herbst nicht wieder so viele Fliegen und Mücken zu ertragen, dennoch empfiehlt es sich Autan und Fenistil mitzunehmen! Die Strandverkäufer werden immer zahlreicher und aufdringlicher. Im Zweifelsfall sollte man die stets anwesende Security bitten, für Ordnung zu sorgen. Optisch ist der Poolbereich unbeschreiblich schön und wartet auch mit einer eigenen Bar auf. Das Wasser ist angenehm warm, wie auch das Meer. Die Barbesetzung an der Poolbar ist engagiert, doch kommt sie kaum hinterher die sehr konsumfreudigen russischen Gäste „standesgemäß“ selbst an der entferntesten Liege noch zu bedienen, und auch enorme Stafetten an leeren Bechern zurückzuholen. Die gefliesten Wege rund um den gesamten Pool und hin zum Meer sind schon bei leichter Feuchte leider extrem rutschig- man sollte unbedingt Badeschlappen dabeihaben und nicht zu schnell unterwegs sein. Seit Mai wurden überall in der Anlage Behälter zur Mülltrennung aufgestellt- das ist lobenswert. Gleich hinter dem Hotel beginnt eine Flaniermeile die bis zum kleinen Hafen Yasmine reicht. Hier finden sich Geschäfte und Restaurants. Jenseits vom großen Kreisverkehr befindet sich eine super sortierte Nacht-Apotheke in der Avenue de la Medina. Da es durchaus mal zu Durchfallerkrankungen kommen kann ist man dort mit dem spottbilligen aber sehr wirksamen lokalen Produkt „Ercefuryl“ meist schon am nächsten Tag wieder gesund. Nur abends ist sie von 20-22 Uhr geöffnet. Wer mal mit der Kutsche fahren will, sollte den Preis vorher ausmachen- sonst läuft man Gefahr für die wenigen hundert Meter bis zum Hafen 10 oder 20 Euro abgeknöpft zu bekommen. Die Handtuchausgabe erfolgt nun wieder ion der Gartenzone. Beim Einchecken bekommt man gegen 10 Euro eine Handtuchkarte, wobei das Handtuch wirklich nicht täglich getauscht werden braucht. Der tunesische Dinar verliert leider immer noch weiter an Wert. Aktuell bekommt man ca. 3,08 Dinar für einen Euro. Die Touristen freut es, nur könnten sie bitte auch das Trinkgeld der Inflation anpassen. Zwei Dinar sollten es schon sein, bei besonderer Leistung auch schon mal 5-10 TDN. Die fleißigen Zimmermädchen sollten etwa 10 Euro pro Woche bekommen und danken es mit kunstvollen Werken.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das junge Animationsteam blieb weitgehend komplett und bemüht sich unter der Leitung des fleißigen Anis (auch er heisst wirklich so) stets darum, die Gäste bei Laune zu halten. Volleyball, Bogenschießen, Boccia, Yoga... Der Volleyballplatz wurde in eine hintere Zone verlegt und ist jetzt in sehr viel besserem Zustand. Sehr engagiert ist auch eine kleinwüchsige Animateurin (Rosa). Leider wird sie von den Touristen wie ein Zirkuspferdchen behandelt, und nicht als Mensch, sondern als zu bestaunendes Ausnahmeexemplar mit ach so kleinen Händchen und Füßchen etc. begafft und fotografiert- ganz schön peinlich! Verbessert ist inzwischen die allabendliche „Einladung“ zu den Shows. Gerade die älteren Stammgäste haben alles schon viele Jahre erlebt und wollen sich lieber in der Lobbybar mit einem guten Buch oder zu Gesprächen untereinander zurückziehen. Die Aufforderung zur Teilnahme durch die Animateure ist merklich reduziert worden. Die Bar unter der Leitung des sehr gut deutschsprechenden Fehti funktioniert hervorragend. Wie schon in den Vorjahren angesprochen ist das kleine Fitnessstudio stark in die Jahre gekommen. Bei schlechtem Wetter gibt es immerhin noch ein kleines Indoor-Schwimmbad. In Fußweite liegt ein riesiger Basar mit vielen Einkaufsmöglichkeiten sowie ein Freizeit- und Vergnügungspark Freizeitpark nach Motiven aus dem antiken Karthago mit Fahrgeschäften, Shows und Wasserspielplatz. Leider bekommen das die wenigsten Touristen mit, weil sie abends lieber im All-inclusive-Bereich bleiben.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2019 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Martin |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 34 |
Sehr geehrter Martin, wir möchten uns für Ihre anregenden Worte über Ihren Urlaub in unserem Hotel bedanken. Der Servicegedanke unseres Teams, unsere zahlreichen Dienstleistungen, oder die mit großer Mühe gestaltete Gastronomie, sollen allen eine einzigartige Erfahrung bieten, die sie in angenehmen Gedanken mit nach Hause nehmen können. Gerne werden wir auch Ihrer Anmerkung auf den Grund gehen. Durch den ständigen Dialog mit unseren Gästen, können wir uns Ihren Wünschen und Vorlieben nähern und somit zukünftig für eine weitere Steigerung des Wohlbefindens sorgen. Wir würden uns freuen, Sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen. Mit freundlichen Grüßen, Quality Manager Iberostar Averroes