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Ingo (41-45)
Verreist als Freunde • Oktober 2012 • 3-5 Tage • SonstigeTraumstrand im nirgendwo
5,2 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Diese Bewertung erfolgt in allen Belangen unter Berücksichtigung der cubanischen Standards! Die Cayo Ensenachos erreicht man über den mehr als 40 km langen Damm vom Festland aus, oder auch per Flugzeug (wetterabhängig!) über Las Bruijas. Die ursprüngliche Mangroven-Insel wurde mit einem riesigen Plateau ausgestattet, auf der sich die sehr weitläufige Anlage erstreckt. Unterteilt wird diese in den Family-, den Spa- und den VIP-Bereich. Erstere sind fast spiegelbildlich um das Haupthaus gruppiert, letzteren findet man nach ca. 3 km am westlichen Ende der Insel. Die Anlage der einzelnen Bungalows ist sehr durchdacht und lässt die extrem hohe Zimmerkapazität etwas verschwinden. Auf zwei Etagen liegen jeweils ca. 20 Zimmer um einen offenen Lichthof gruppiert. Hierhin führen auch die Zimmertüren. Man tritt sich nicht auf die Füße und es gibt dadurch auch keinen Lärm im nicht vorhandenen Flur. Eine Heerschar von Gärtnern kümmert sich um die riesige Gartenanlage und hält diese vorbildlich in Schuss. Die Zimmer-Reinigung ist aufmerksam und unaufdringlich. Auch Langschläfer werden respektiert. Da das Haus noch nicht sehr alt ist, sind die meisten Komponenten in sehr gutem Zustand und für cubanische Verhältnisse Spitzenklasse. Es wird ausschließlich ein All-Inclusive-Arrangement angeboten, da das nächste Restaurant ein paar Inseln entfernt ist. Traditionell findet man in den cubanischen Resorts in erster Linie Kanadier. Toronto liegt nur 3 Flugstunden weg, und die Pauschalreisen sind sehr günstig im Vergleich zu anderen karibischen Destinationen. Von Deutschland aus wird sich dieses Jahr eine bessere Anbindung durch die Aufnahme der Condor-Strecke München-Santa Clara ergeben. Schlepptop zu Hause lassen! Wenn man mal Gelegenheit hat, ins Netz zu gehen, schufelt irgendjemand in Havanna Bits und Bytes in die Leitung. Surfen nur sehr schwer möglich. Für Miet-PKW-Reisende: Um Cienfuegos und Trinidad keine Anhalter mitnehmen. Hier werden haarsträubende Dinge von Abzockern und Nägeln in den Reifen berichtet. GPS-Systeme sind zwar verboten, jedoch gibt es kostenfreie Apps für Smartphones, die eine ausreichende Navigation auf der Insel gestatten. Achtung: Offline-Karten vor dem Urlaub runterladen!!


Zimmer
  • Sehr gut
  • Die Suiten sind sehr großzügig und komfortabel eingerichtet. Die Einrichtung ist ebenso geschmackvoll wie gepflegt und entspricht einem sehr guten Hotelstandard. Der Bad-Bereich ist geradezu riesig, mit getrennter Toilette, Badewanne und Dusche. Auch die in tropischen Regionen immer wieder anzutreffende Problematik von Schimmelbildung in den Nasszellen ist hier aufgrund der schieren Größe kein großes Thema. Eine große Veranda rundet das positive Gesamtbild ab. Die Klimaanlage schafft es, das Zimmer innerhalb kürzester Zeit auf Kühlschrank zu temperieren. Ein riesiger Flat-TV trällert die Deutsche Welle und ein paar wenige weitere Sender. Der Zimmerservice ist vorbildlich. Vergleichbare Hotelzimmer konnte ich während meiner Cuba-Reise nicht finden.


    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
  • Die Gastronomie muss nach cubanischen Standards beurteilt werden – alles andere würde den Umständen nicht gerecht werden. Da man sich in einem Land mit blühender Mangel-Wirtschaft aufhält, kann man das gastronomische Erlebnis keinesfalls mit dem auf anderen Antillen-Inseln vergleichen. Gourmets werden hier nicht glücklich, aber man kann das Ganze durchaus mit „Gut und reichlich“ beschreiben. Die Buffets entsprechen in vielerlei Hinsicht dem internationalen Standard. Daher möchte ich hier nur auf die Dinge Wert legen, die anders als anderswo sind: Früchte gibt es immer wieder in kleiner aber frischer Auswahl. Papayas, Bananen, Ananas. Dies ist in Cuba nicht selbstverständlich! Fisch – am Abendbuffet in sehr großer Auswahl. Wird auf Wunsch frisch zubereitet. Fleisch – Huhn, Schwein, Rind (letzteres auch eher selten auf Cuba!) gibt es am Show-Cooking oder fertig zubereitet. Gemüse – hier sollte man keine Wunder erwarten. Süßkartoffel, Yuca, Kochbanane und Reis – das sind die berüchtigten Sättigungsbeilagen. Gewürzt werden diese sehr verhalten, und der Mangel an Soßen jeglicher Art macht das Erlebnis nicht besser. Säfte – Alles frisch und sehr lecker. Verschiedenste Fruchtsäfte zum Frühstück sind ein wirklicher Genuss. Snacks – in guter Auswahl an den Poolbars vorhanden. Appetitlich angerichtet und weit entfernt von billigen Burgern und Pizzas. Kritikpunkt bleiben die Öffnungszeiten der Bars in der weitläufigen Anlage. Die Beachbar war ab 17 Uhr nicht mehr besetzt. Man hat also einen „trockenen“ Strand, mit dem man klarkommen muss. Vielleicht ist dies in der Hochsaison anders gelöst, allerdings hilft mir das als Gast im Oktober nicht weiter. Die Tatsache, dass es im Heimatland des Mojitos plötzlich keine Limetten mehr gibt, wiegt nicht so sehr dramatisch, bedenkt man die allgemeine Versorgungslage im restlichen Land. Dass man aber einen „kurzen“ Reposado im 0,1 l Sektglas (voll!) serviert bekommt, weil keine Shot-Gläser mehr vorhanden sind, entspricht nicht dem Iberostar-Standard. Mein resigniertes „Buenas noches“ wurde mit einem Lachen der Bedienung quittiert. Wer seinen Abend in Tequila ertränken will, ist also gut aufgehoben... . Ansonsten sind die Cocktails von guter Qualität. Auch der Wein ist genießbar (immer an den Verhältnissen einer All-Inclusive-Anlage gemessen). Nochmals: Das Haus steht auf Cuba. Und gemessen an cubanischen Standards ist die Gastro überdurchschnittlich. Allerdings wird sie mit vergleichbaren Hotels auf anderen Antillen-Inseln nicht Schritt halten können.


    Service
  • Eher schlecht
  • Beim Service gab es sehr unterschiedliche Erfahrungen, welche letztendlich auch zur Abwertung führten. Das Iberostar-Flaggschiff auf Cuba sollte sich tatsächlich auch als solches positionieren. An unserem Ankunftstag hatten wir nach Aussage der Rezeption eine Auslastung von 20%, allerdings sagte uns der Gärtner wenig später, dass sich nur etwa 100 Personen im Haus befänden. Der Empfang war nahezu bizarr: Eine in schicker Ibo-Uniform steckende Rezeptionistin erklärt uns wasserfallartig die wichtigsten Punkte und hatte uns in kürzester Zeit „abgearbeitet“. Ihre offensichtlich Lustlosigkeit konnte und wollte sie dabei auch nicht verbergen. Selten wurde ich in einem auch noch so einfachen Hotel derart abgefertigt. Was für uns nicht begreiflich wurde, war die Tatsache, dass beim Check-In mit keinem Wort erwähnt wurde, dass exakt die Hälfte der gesamten Anlage geschlossen hatte. In der Praxis bedeutete dies, dass es in unserer „Spa“-Hälfte nichts zu Essen gab. Erst am gut gefüllten Pool im „Park“-Bereich konnten wir eine Warmtheke mit sehr freundlicher Bedienung entdecken. Die Pools in unserem Bereich waren bis auf den Ruhe-Pool ebenfalls geschlossen. Also letztendlich weite Wege, was nach meinem Dafürhalten schlecht gelöst war. Ein kleiner Hinweis beim Check-In hätte uns viel Suchen erspart. Bewaffnet mit einem Plan der riesigen Anlage wurden wir dann vom Bellboy im Elektro-Shuttle an unser Zimmer gebracht. Das wiederum funktionierte vorbildlich. Allerdings erlebten wir wenige Tage später auch das Gegenteil, als eine Gruppe von ca. 30 Kanadiern nach Sonnenuntergang in der Anlage ankam und alleine gelassen in der Dunkelheit nach Ihren Zimmernummern suchten. Bei der schieren Größe der Anlage ist dies eher unangebracht – immer auch unter Berücksichtigung des Labels „Flaggschiff“. Auch beim Getränke-Service konnte man Tag und Nacht erleben: Alles Experimentieren mit Trinkgeldern (vor, nach, während des Services) brachte kein rechtes Ergebnis. Es kam dennoch vor, dass man eine Stunde „vor sich hingammeln“ konnte, bevor man ein Getränk angeboten bekam. An der Bar sitzend wurde man natürlich sofort bedient. Aber man versucht in diesem Segment ja mit „serviced All-Inclusive“ von sich reden zu machen. Dann sollte dies auch realisiert werden. Was uns ebenfalls etwas aufgestoßen hat, war die vorherrschende Praxis der Insekten-Bekämpfung. Dass es in Anlagen dieser Größe ohne Einsatz von Insektiziden nicht geht, liegt auf der Hand. Dass die Verteilung per Elektro-Kart mit riesigem Verdampfer auf der Ladefläche allerdings zur „Prime-Time“ kurz vor dem Abendessen erfolgt, ist als bedenklich einzustufen. Die gesamte Anlage war innerhalb kürzester Zeit mit dem stechenden Duft des Gifts erfüllt, und wir zogen es vor, deutlich später zum Abendessen zu gehen.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Wer hier her kommt, erwartet keine Dörfer und Städte. Hier ist Meer und Strand angesagt, was man in exzellenter Qualität überall findet. Wer mit den kleinen cubanischen Flugzeugen anreisen will, landet am Flughafen Las Bruijas. Allerdings ist die Cubana eher Teil eines Abenteuer-Urlaubs – man sollte nicht empfindlich sein, was Qualität und Ausstattung angeht. Alle anderen kommen von Havanna oder Varadero per Bus über den langen Damm, der in nördlicher Richtung vom Festland Richtung Cayo Santa Maria geht. Etwas südlich von Ensenachos hat sich ein Delfinarium breit gemacht, welches von Touristen auch intensiv genutzt wird. Bitte hinterfragen Sie sich, ob Sie diese Art von Tierhaltung mit Ihrem Besuch tatsächlich unterstützen wollen.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Alle Pool-Anlagen des Hotels sind fantasievoll angelegt und von üppiger Vegetation umgeben. Familien haben schön angelegte Kinderpools zur Verfügung, und auch Ruhesuchende finden einen eigenen Poolbereich ohne Musik-Beschallung. Trotz Nebensaison fanden sich immer wieder kleinere Live-Combos in der Lobby ein, um dort abends ein bisschen Unterhaltung zu bieten. Das Spa macht einen ordentlichen Eindruck und liegt ruhig eingebettet im Grünen. Die meisten Angebote haben wir nicht genutzt, da wir die herrlichen Strände zum Schnorcheln und Baden genutzt haben, daher wollen hier nicht ins Detail gehen.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Freunde
    Kinder:Keine Kinder
    Dauer:3-5 Tage im Oktober 2012
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Ingo
    Alter:41-45
    Bewertungen:24