- Preis-Leistungs-VerhältnisEher schlecht
In drei Abschnitte unterteilter Hotelkomplex, von denen zwei dicht beisammenstehen (Appartements, Spa) und der dritte (Suiten) 2, 5 km (!) vom Rest entfernt ist. Appartements in Blöcken, zweigeschossig, Suiten jeweils zwei in einem Haus, teils zweigeschossig. Ca. drei Jahre alt. Gartenarchitektur in den sichtbaren Bereichen ausgesprochen sorgfältig, an einigen weniger betretenen Ecken ungepflegt, ein länger nicht genutzter Bereich (Bootshaus im Villenbereich) trotz Einbruchgefahr auf den Stegen nicht abgesichert. Hinter den Häusern teilweise Buschlandschaft. All-Inclusive-Konzept. Löwenanteil der Gäste Kanadier (anglophone ausgesprochen freundlich, was man von den frankophonen nicht grundsätzlich sagen kann). Wenige Spanier und Italiener, fast keine Deutschen. Behindertengerechte Appartements und Suiten auf Anfrage. Keine Kinder unter 12 Jahren zugelassen. Im Hotel gabs prima Handyverbindung über Cubacel, klappte fast so schnell wie daheim! Summa summarum ist das Preis-Leistungs-Verhältnis schlecht, die lange Anfahrt lohnt nicht, es sei denn, man ist absoluter Strandfanatiker und ist alles, was sich nicht bewegt. Wir empfehlen eines der Hotels in Varadero, die günstiger sind und mehr zu bieten haben. Was ich persönlich nicht verstehen kann, ist das Missmanagement. Die Probleme sind zur Genüge bekannt, und wenn einer der Vertrater von Meyers odeer Thomas Cook und Konsorten mal genau hinsieht, sollte er es auch merken. Aber vielleicht ist es einfacher, die Augen zu schließen. Man sollte auch nicht vergessen, dass die Preise in Europa für dieses Hotel wesentlich teurer sind als in Kanada, somit sind die Ansprüche auch anders.
Die Suiten waren ausgesprochen geräumig und sauber. Eingangsbereich, Küche (eher für den Butler) mit Kühlschrank, Eisschrank, Mikrowelle, 2 Ceranplatten, Kaffeemaschine, voll ausgestattet bis auf Töpfe. Gäste-Bad. Wohn-Esszimmer mit Tafel für 6 Personen, Sitzgruppe, Fernseher. Schlafzimmer mit großem Bett, Schreibtisch, Nachtschränkchen, TV (Deutsche Welle, HBO/SHO)/DVD/Radio/Surround, Minibar. Begehbarer Kleiderschrank (allerdings recht klein), Bademäntel, Pantoffeln, Bügeleisen/-Tisch, Safe. Großes Bad mit separater Dusche. Terrasse mit zwei Sonnenliegen und Matratzen, Stühlen und Tisch, beheizter Sitz-Whirlpool für zwei Mann (Durchmesser ca. 1, 5 Meter). Die Wände waren teilweise aus Rigips oder ähnlichem, wenn man klopfte, hörte man ein Echo. 230V. Steckdosen gabs genug.
Tja, das ist die große Schwäche des Hotels und eine Enttäuschung mit wenigen Ausnahmen. Ist das Frühstück sowohl im Hauptrestaurant (Achtung: teilweise fallen die Gäste ein wie Heuschrecken) als auch im Suitenbereich sehr gut. Die Snacks sind mittags teilweise gut (Gourmet-Bereich), Hamburger mäßig, Cheeseburger mit ungeschmolzenem Käse, Fleisch halbgar. Der Abend ist teilweise katastrophal. Im Einzelnen: Hauptrestaurant (Ventanas, Büffet) nur wenige genießbare Speisen, Braten und Fisch teilweise nach einer Stunde schon ausgeräubert und zerfleddert (wird aber nicht nachgegeben), Sättigungsbeilagen wie Kartoffeln kalt, Pizza entspricht einem Knäckebrot mit rotgefärbtem Knäckebrot als Belag. Geschmack der Speisen mit viel gutem Willen als akzeptabel zu bezeichnen. Italiener (Palazzo) mit gutem Essen und angemessener Atmosphäre. Asia-Restaurant ebenso gut, allerdings Sitzanordnung zu eng, laut und durch schlecht belüftetes Teppanyaki verräuchert. Sushi für Laien gut, für Kenner nicht. Seafood (Punta del Pirata): Mir wurde empfohlen, die Finger zu kreuzen, aber wir hatten Glück, es schmeckte und blieb. Gourmet-Restaurant (Suiten) mit einem Koch, der nicht weiß, wie man Fleisch, das sicker als 1 cm ist, durchkriegt, Hühnchenrolle roh, Rinderlende immer englisch, gleich, was man ordert. Pseudo-elegante Atmosphäre, nach einiger Zeit nervige Musik (Spyro Gyra und Clayderman ist nun wirklich nicht jedermanns Sache). Wartezeiten beim Essen/Kaffee hielten sich in Grenzen. In der Nebensaison waren niemals alle Restaurants geöffnet, teilweise nur zwei, man konnte also wählen, wo man leidet. Schlicht: weit entfernt von 5 Sterne-Hotels und mit viel Mühe noch 4. Immerhin gabs keinen verdorbenen Magen. Manchmal muss man mit weniger zufrieden sein. Die schlechten Essenskritiken hier in den Berichten sind ohne weiteres wahr. Insgesamt geht den Restaurants, die sämtlich abgeschlossen und klimatisiert sind, jegliches karibisches Flair ab, auch die Möblierung des gesamten Hotels lässt eher an Kolonialstil denken. Trinkgelder wurden nach unserer Beobachtung kaum gegeben, was doch verwunderte. Man sollte nicht vergessen, dass die Angestellten dort ca. 20 Euro im Monat verdienen! Wer in ein solches Resort fährt und den Mogo heraushängen lässt, sollte wenigstens für jede Serviceleistung einen Peso springen lassen.
Bis auf wenige Ausnahmen sehr freundliches und bemühtes, aber nicht professionell geschultes Personal, das für das mäßige Management nichts kann. Auch Englischkenntnisse können teilweise ärgerliche Missverständnisse nicht verhindern, insbesondere bei der Speisenbestellung immer auf das Gericht zeigen, sonst kommen Bratkartoffeln und Wurst auch schon mal als Speck daher. Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt sich alles rückbestätigen ;). Der Check-in war flott und reibungslos. Beschwerden wurden vom Personal stets mit glaubhaftem Schmerz aufgenommen und nach Fähigkeit behoben. Butler im Suitenbereich sehr freundlich und aufmerksam, regeln alles wegen irgendwelcher Reservierungen oder Anfragen, machen ungefragt Wurst- und Obstplatten, Sekt und Rum nach Wunsch. Die Zimmerreinigung war gut bis auf einige Details, die die mangelnde Schulung und Kontrolle zeigen: Boden und Betten stets picobello, die Fenster sehen aber (wenn überhaupt) nur einen nassen Putzlappen und werden nachher nicht getrocknet. Glasplatten sind in Kuba offensichtlich selbstreinigend. Täglich freundliche Botschaften (offensichtlich inklusive der Grammatikfehler von Vorlage abgeschrieben) und liebevoll gefaltete Handtuchtierchen/Püppchen. Wegen der Weitläufigkeit des Areals sind insbesondere die Suitenbewohner auf einen Fahrdienst mit Elektrogolfcarts angewiesen, die entgegen der Katalogbeschreibung NICHT jeder Villa zur Verfügung standen. Längere Wartezeiten kommen teilweise vor (5-20 Minuten), und die Carts leiden chronisch unter Batterieschwäche. Deshalb fahren sie auch im Dunkeln ohne Licht. Wir mussten aber nur ein einziges Mal mit den Füßen nachhelfen (der Fahrer links und ich rechts).
Durch den Umstand, dass keine europäischen Fluglinien in der Nähe landen, findet der Transfer entweder nach Zwischenübernachtung als Flug von Havanna statt (Dauer ca. 1 Stunde Flug + 90 Minuten Bustransfer) oder als Bus- bzw. Taxitransfer von Varadero (Dauer 4-5 Stunden). Durch einen ärgerlichen Fehler wurden wir zu einer Zwischenübernachtung gezwungen, obwohl uns mehrfach der Direkttransfer versprochen worden war. Ob da System dahintersteckt, weiß ich nicht. Die Straßen zum Hotel führen allerdings durch diverse Dörfer und sind nicht immer gut, so dass im Nachhinein kein Transfer im Dunkeln anzuraten ist. Kuba hat ein massives Transportproblem, so dass auf fast allen Straßen auch gleichberechtigt Fahrradfahrer und Pferdekutschen unterwegs sind. Um das Hotel herum gibt es außer zwei weiteren Hotels und einem Kleinflughafen rein gar nichts, da das Hotel auf einer Insel liegt. Die Fahrt über den 48 km langen Damm ist allerdings traumhaft schön. Ausflüge werden nach Havanna (Flug oder Bus) mit und ohne Übernachtung sowie in die Umgebungsorte angeboten sowie die üblichen Jeep- LKW- und Segeltouren. Zwei Strände am Hotel, von denen der Hauptstrand (Pl. Megano) ohne Zweifel einer der schönsten der Karibik ist: breit, feinsandig, flach und über 2 km lang. Sehr ruhiges Wasser, auch bei schlechtem Wetter, bei Windstille Aquarium. Wasser glasklar. Einstieg ohne Stufe oder Kies, man geht ca. 50 Meter, bis das Wasser (wenn überhaupt) brusthoch ist. Kleine Fischlein, Muscheln, alles da, was man mal braucht für den Hunger zwischendurch. Wenig Seegras, das täglich abgeräumt wird. Zugang zum Strand über Brücke durch Mangroven (aber kaum Mücken). Der zweite Strand (Pl. Ensenachos) ist zwar schmaler, aber ebenso lang und vom Sand und Wasser vielleicht noch schöner. Leider wird er aber nicht gepflegt, was dazu führt, dass sich tonnenweise Seegras sammelt, was die Atmosphäre empfindlich stört. Diesen Strand hat man für sich alleine, wenn man will. Zugang über zwei saubere Holzwege. Sonnenschirme und Liegen reichlich. In der Hauptsaison könnte es knapp werden. Der Strand ist der große Trumpf des Hotels!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Unterhaltung abends (mäßig), Disco mit einer Handvoll Animateure und Gäste. Sportbereich mit Fitnessraum (klimatisiert), die Geräte machen einen guten Eindruck (im Urlaub bitte keinen Sport für mich). Die Fahrräder (wie immer...) ungepflegt und teilweise defekt, aber fahrbar. Kleine Läden mit akzeptablen Preisen (Rum wie im Flughafen). Achtung: Postkarten mit miesen Motiven, vielleicht lieber schon im Flughafen in Varadero/Havanna kaufen. Eine Bank im Hotel, deren Wechselkurs zu meiner Überraschung fair war und dem üblichen Kurs entsprach. Dort tauscht man am besten Euro in CUC und lässt sich 1-Peso-Münzen tütenweise für das Trinkgeld geben, die haben Münzen reichlich. Tagungsräume, Internet (weiß nicht, wie teuer, hab schon mehr Internet als genug außerhalb des Urlaubs). Drei Pools, alle sauber und ordentlich, Liegen und Schatten auch da. Wassersport wird angeboten, wurde aber wenig genutzt. Die Katamarane gibts nur inklusive eines Seglers aus dem Wassersportbereich.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 2 Wochen im November 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Frank |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |