Hotel Thierseerhof

Goldener Oktober war für's Wochenende angesagt. Gerne wollten wir eines der letzten schönen Herbstwochenenden für eine Wanderung und Wellness nutzen. Sehr kurzfristig versuchten wir daher, ein Zimmer in einem entsprechenden Hotel zu bekommen - gar nicht so einfach in der Herbstferienzeit! Nach mehreren erfolglosen Anrufen hatte ich zwar spät aber doch (es war Freitag und bereits 21. 30 Uhr!) im Hotel Thierseerhof Glück. Die freundliche Dame am anderen Ende der Leitung hatte für eine Nacht von Samstag auf Sonntag noch ein Zimmer frei. Der Preis dafür, sagte die Dame, würde 50 Euro pro Person betragen. Ich sah mir das Hotel gleich im Internet an und aus der Preisinformation des Hotels konnte ich erkennen, daß der sog. Tagespreis von 50 Euro pro Person die Halbpension inkludierte. Voller Freude auf ein schönes Wochenende machten wir uns am Samstag auf den Weg. Im Hotel angekommen, wurden wir sehr freundlich von der Rezeptionistin empfangen. Unser Zimmer war groß und schön, ebenso wie die Wellnessanlage des Hotels. Positiv überrascht überlegten wir schon, auch einen unserer nächsten Urlaube in diesem Hotel zu verbringen. Da bisher alles sehr positiv war, freuten wir uns am Abend auf ein tolles 4-Gang-Wahlmenü in einem Nichtraucherspeisesaal. Tja, und hier begann leider die schöne Fassade zu bröckeln, denn wir fielen aus allen Wolken, als man uns eröffnete, daß wir bei einem eintägigen Aufenthalt keine Anspruch auf Halbpension (das Abendmenü) hätten und nur à la carte essen könnten. Sie würde uns den Preis für die Halbpension auch abziehen. Nur, was läßt sich für 6 Euro pro Person schon speisen? Auf unsere Frage, warum uns dann am Telefon der Halbpensionspreis genannt wurde, wenn wir keinen Anspruch auf das Abendessen für Halbpensionsgäste hätten, entgegnete man uns, da hätte die Rezeptionistin wohl einen Fehler gemacht. Einen Fehler, den wir schwer büßen mussten. Nach dem Ärger war uns der Appetit gründlich vergangen und ich begnügte mich mit einer Suppe. Zu allem Überdruß setzte man uns in das 'normale' Restaurant, wo natürlich geraucht wurde und wir als Nichtraucher den Rauch einatmen durften. Der Abend war gelaufen und unsere Stimmung auch. Wenn wir das vorher gewußt hätten, hätten wir uns darauf einstellen können oder hätten ein anderes Haus gebucht. Es ging uns hier nicht in erster Linie um's Geld, sondern um's Prinzip und den entgangenen Genuß eines schönen 4-Gang Wahlmenüs in rauchfreiem Ambiente, an dem wir, aus welchen Gründen auch immer, nicht teilhaben durften. Wir fühlten uns sehr schäbig behandelt und fragten uns, warum wir nicht auch in den Genuß der 'echten Gastfreundschaft und persönlichen Ansprache für jeden einzelnen Gast als liebevolle Voraussetzung für feinste Ferienstunden' (Zitat aus der Hotelbroschüre) gekommen sind. Auch folgende Zeilen klingen nach unserem Erlebnis wie ein Hohn: 'Sehr geehrter Gast unseres Hauses, wir freuen uns, daß wir Sie im Thierseerhof verwöhnen dürfen. Unser ganzes Bemühen gilt der Zufriedenstellung Ihrer Wünsche, wobei wir stets versuchen, Ihren Aufenthalt bei uns so angenehm wie möglich zu gestalten...usw.' (Zitat aus der Information für Gäste). Wir verstehen bis heute nicht, warum wir so ungastlich behandelt wurden und wie sich ein 4-Sterne Haus einen solchen Fauxpax bei der massiven Hotelkonkurrenz in Österreich erlauben kann. Ich persönlich würde es nie wagen, meine Gäste so zu behandeln. Wir waren schon sehr viel im Urlaub unterwegs, von der einfachen Pension bis zum 5-Sterne Haus und wir fühlten uns noch nie so unfair behandelt. Im übrigen, es geht weder aus dem Internet noch aus Hotelprospekten hervor, daß Halbpension erst ab 2 oder 3 Tagen gewährt werden kann. Wir kennen diese Praxis sehr wohl aus der Schweiz oder Italien und selbst dort haben wir nach persönlicher Vereinbarung bei einem Kurzaufenthalt in den meisten Fällen Halbpension bekommen. Es kommt eben nur auf den guten Willen des Gastgebers an! Unser Fazit: Wir werden leider das Hotel nicht in guter Erinnerung behalten und können das zweifelsohne schöne Haus auch nicht weiterempfehlen, da wir das ungute Gefühl hatten, als Gast nicht willkommen zu sein. Ein Tip für prospektive Gäste: Vereinbaren Sie Hotelleistungen nur schriftlich, denn mündliche Vereinbarungen werden nach unserer Erfahrung leider nicht ernst genommen.

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