- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das überschaubare, vierstöckige "Levante" ist eines der vielen neuen Wiener Design-Hotels, die in den Mauern alter Stadthäuser wieder entstanden sind. Ich kann das offiziell mit 5 Sternen klassifizierte 80-Zimmer-Haus generell empfehlen, der hohe "Sterne-Anspruch" kann jedoch nicht erfüllt werden und eine Kategorie tiefer wäre zutreffender und ehrlicher. Die recht stylishen öffentlichen Bereiche bestehen aus einer kleineren, etwas "schlauchartigen" Rezeptionsarea mit chicen, aber wenig gemütlichen Sitzmöbeln, einer coolen Bar sowie einem ebenfalls puristisch gestalteten Restaurant. Extravagante, bunte Glaskunst durchzieht das gesamte Hotel und an den Treppenaufgängen sowie entlang der Wohnflure bedecken künstlerische Schwarzweiß-Fotografien aus der Wiener Ballettszene die Wände. Parkplätze konnte ich direkt am Hotel nicht ausmachen, der Hausdiener findet jedoch sicher einen Garagenplatz in der Nähe. Preislich gesehen fällt das Hotel recht günstig aus, auf der Hotelwebseite bezahlte ich für das günstigste ZImmer € 80 einschl. Buffetfrühstück. Bitte lesen Sie auch meine aktuelle Hotelbewertung zum Ambassador Hotel in Wien.
Ich hatte ein preisgünstiges Zimmer gebucht und erhielt im - sehr ruhigen - 4. Stock ein etwa 18qm großes Zimmer "without view" (Hauswand!). Der eher kleine Wohnraum bestand aus einem sauberen, grauen Teppich, Einzelbett mit guter Matratze und Kopfpolster, Nachttischchen mit Telefon, schwarzem Schreibtisch mit wenig komfortablem Polsterstuhl (Hauptsache Design!), Internetaccess und Schreibmappe, Steh-und Tischlampe, Kühlschrank mit Minibar, mittelgroßem Flachbild-TV, individuell einstellbarer Aircon, dunklem Kleiderschrank mit einigen Fächern, Bügeln, Bademantel und Elsafe sowie zwei hohen Fenstern. Das Bad fiel recht geräumig aus und hatte eine verglaste Dusche mit zwei Duschköpfen, WC, Waschtisch mit Designer-Waschschüssel, einigen Shampoos und Mini-Seifchen, winzigen Kosmetikspiegel, Heizung sowie je 1 Hand-und Badetuch. Ein kleiner und etwas leistungsschwacher Haarföhn befand sich in einer der Schubladen des Waschtisches, in diesen entdeckte ich nach längerem Suchen auch Steckdosen. Fazit: Für einen kurzen Aufenthalt ausreichend, wer längere Zeit bleibt, sollte sich vielleicht für größere und teurere Zimmer entscheiden, diese verfügen dann auch über bequemere Sitzmöglichkeiten wie Polstersessel oder Sitzecken.
Das Hotel verfügt über das sehr moderne Restaurant "Nemtoi", hier findet neben dem Frühstück auch das Mittag-und Abendessen statt, die Karte für Lunch/Dinner hält ein eher eingeschränktes Angebot vor. Wegen der vielen Möglichkeiten, die Wiener Küche außerhalb zu genießen, nahm ich nur das Frühstück ein (15 €), dieses ist als quantitativ ausreichendes Buffet aufgebaut, Eierspeisen, Porridge etc. werden kostenfrei separat zubereitet. Die Qualität der Speisen und Getränke war durchschnittlich bis gut, ein luxuriöses Angebot sollte man besser nicht erwarten. Der Service war ordentlich und bemüht, ein Unding war allerdings, daß man sich - und das ausgerechnet im kaffeeseligen Wien - den Kaffee aus dem Automaten holen mußte. Last but not least, in den warmen Sommermonaten wird ein ausgesprochen schöner Innenhof bewirtschaftet.
Der Empfang gestaltete sich freundlich, liebenswürdig-charmant - wie in vielen anderen Wiener Hotels - ist jedoch etwas Anderes. Man arbeitete flink und effizient, dies galt auch für die Mitarbeiter im Restaurant oder beim Zimmerservice. An Dienstleistungen wird freies WLAN auf dem Zimmer (Code gibt´s beim Check-In) angeboten, ein Wäscherei-und Reinigungsservice, Gepäckaufbewahrung, Garagenservice und Konzert-und Theaterkarten werden nach Möglichkeit auch besorgt. Taxis können von der Rezeption gerufen werden, allerdings sollte von den Rezeptionisten dabei darauf hingewiesen werden, daß bei Bestellungen durch das Hotel am Ende der Fahrt für ebendiesen Service e 2,80 auf den Fahrpreis aufgeschlagen werden!
Das Hotel liegt in unmittelbarer Nähe des Parlamentsgebäudes, auch zum Rathaus und dem gegenüber liegenden Burgtheater (empfehlenswerte Führungen werktags 15.00 Uhr, € 6,50) geht man nur ein paar Schritte. Etwas weiter ist es zur Innenstadt (Stephansdom, Kärntner Straße, Hotel Sacher etc.), dorthin sind Sie gute 15 Minuten unterwegs oder Sie steigen vor dem Parlament in die U-Bahn. Zugreisende aus Deutschland erreichen Wien derzeit noch am Westbahnhof (Taxi zum Hotel 9-10 €). Im Grunde ist alles Sehenswerte der Altstadt fußläufig erreichbar, lediglich zum Prater, den Schlössern oder etwa zum Hundertwasserhaus braucht man schon mal eine halbe Stunde oder auch ein bißchen mehr. Noch ein kleiner gastronomischer Tipp: Etwa 5 Minuten vom Hotel entfernt befindet sich das Café Bellaria, ein wirklich urgemütliches, nostalgisches Wiener Kaffeehaus mit sehr zivilen Preisen und nur wenigen Touristen.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Im Untergeschoß des Hotels befindet sich ein Fitnessraum mit Laufband, Fahrrad etc. sowie eine Sauna mit Duschen, WC und Umkleiden. Ein Ruheraum schließt sich an, wer möchte, kann sich gegen vorherige Anmeldung auch massieren lassen
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Dezember 2014 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eberhard |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 550 |