- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel und Restaurant hinterlassen einen ordentlichen und sauberen Eindruck. Sie waren weihnachtlich geschmückt. Leider waren die Hotelzimmer aber davon ausgenommen. Unangenehm empfanden wir die Küchengerüche, die durchs Haus zogen. Alle Zimmer sollen mit Internet (per W-Lan) ausgestattet sein, aber man vergisst zu erwähnen, dass fast überall der Internetempfang miserabel ist. Wer ein ruhiges, einfaches und sauberes Hotel sucht, ist im Thalfried gut aufgehoben. Zuviel darf man aber nicht erwarten. Ein FIRSTCLASS 4-Sterne Hotel ist es aber keinesfalls, weder von der Zimmerausstattung noch vom Frühstücksbuffet. Das trifft auch für die Bezeichnung Gourmet-Restaurant zu, ganz besonders, wenn wir an das Frühstücks- und Heiligabendbuffet denken. Seit 10 Jahren verbringen wir Weihnachten in einem Hotel. Aber so ungemütlich, der Essens-Ablauf so streng geplant und zeitlich eingeschränkte gastronomische Versorgung haben wir noch nie erlebt. Trotz allem gab sich der größte Teil des Personals Mühe, mit viel Freundlichkeit für die Gäste da zu sein. Aber das reicht eben für einen gelungenen Hotelaufenthalt nicht, in einem 4-Sterne Hotel keinesfalls. Es ist wohl auch nicht passend, diesen Aufenthalt als „Weihnachts-ARRANGEMENT“ zu betiteln. Dazu gehört mehr als nur vorgesetztes Essen. Aufenthalt mit Halbpension wäre passender gewesen.
Unser Zimmer war recht groß und auf den ersten Blick relativ gut ausgestattet, angenehm das große Bad mit Doppelbadewanne und Dusche. Durch einen kleinen Tisch mit Rollen war auch genügend Ablagefläche vorhanden. Von 6 in die Decke eingebauten Strahlern leuchteten nur 3. Dies beanstandeten wir sofort. Die Dame von der Rezeption erklärte uns, es wurden mit Absicht 3 defekte Leuchten eingebaut, weil Gäste sich beschwerten, in der Wanne liegend geblendet zu werden. Dem hätte man wohl auch abhelfen können, wenn die Strahler verstellt worden wären. Uns wurde versprochen, der Hausmeister wirde sofort am nächsten Tag die defekten Leuchten austauschen. Das geschah allerdings nicht. Warum unser Zimmer „Hochzeitzimmer“ hieß, erschließt sich uns nicht. Bei diesem Namen hätten wir eine besondere Ausstattung erwartet, erst recht in einem 4-Sterne-Hotel. So war es aber nicht, weder besonders gemütlich, noch professionell. Die kleinen Sessel waren nicht sehr bequem, ebenfalls die Couch nicht. Sie ist wohl lediglich als Aufbettungsmöglichkeit gut geeignet. Obwohl die Matratzen sehr weich waren, ließ es sich sehr gut darauf schlafen. Sie passten aber keinesfalls zum Bettrahmen. Dafür waren sie nicht hoch genug. Das merkte man deutlich, wenn man sich mal auf die Bettkante setzte. Das Zimmer zu lüften ging nur mit Hilfe der Stehlampe, die als Halt für den Fensterflügel diente. Die Fenster ließen sich zwar öffnen, aber sie fielen sofort wieder zu. Neben der schwachen Beleuchtung empfanden wir den sehr lauten Lüfter im Bad als störend und wenig effektiv, ebenso den für die Toilette zu kleinen Toilettensitz und die teilweise schwarzen Fugen in der Dusche.
Das Frühstück war ausreichend, aber keinesfalls überwältigend, nicht abwechslungsreich und nicht frisch. Aufschnitt hatte schon graue Ränder, die Kuchenreste vom Kaffee & Kuchen am 24.12. gab es an den nächsten Tagen auf dem Frühstücksbuffet. Beim Abendmenü musste man schon beim Frühstück zwischen zwei Hauptspeisen wählen. Die Zusammenstellung der Menüfolgen und auch der einzelnen Menüteile waren zwar überwiegend schmackhaft, aber nicht unbedingt immer passend aufeinander abgestimmt. Auch die Darreichung der Vor- und Nachspeisen mit z.B. Majonäse oder Kirschsoße „beschmiertem“ Teller und daneben liegenden kleinen Häppchen macht nicht unbedingt ein Gourmetmenü daraus, auch nicht optisch. Das Buffet am Heiligabend fand in einem großen, ungemütlichen Saal statt, wo es dementsprechend auch sehr laut war. Gemütlichkeit konnte dabei nicht aufkommen. Vor allem das warme Buffet ließ sehr zu wünschen übrig. Auch hierbei gab es kein Highlight. Thüringer Klöße waren schnell alle. Erst nach Anfrage wurden mit sehr langer Wartezeit welche nachgekocht. Ansonsten gab es kleine, ungeschälte Kartoffeln, sowie viel zu weichen und völlig klebrigen schwarzen Reis als Sättigungsbeilage. Unakzeptabel, erst recht zu diesem Anlass. Wie schon erwähnt, Mittagessen zu Weihnachten im Hotel war nicht möglich, auch Nachmittagskaffee an den Weihnachtstagen – Fehlanzeige! Zwischen Frühstück und Abendessen keine Möglichkeit, im Hotel etwas zu essen oder zu trinken - in der Umgebung übrigens auch nicht.
Gleich beim Einchecken hatten wir das Gefühl, wir müssten uns entschuldigen, dort Weihnachten verbringen zu wollen. Wir wurden zwar nett begrüßt, aber erhielten sogleich ein Informationsblatt über den Ablauf unseres Aufenthaltes, was uns schockierte. Für jeden Tag waren die Essenszeiten genauestens vorgegeben: Einlasszeit ins Restaurant, der Menü- oder Buffetstart und das Buffetende. Der Platz wurde zugeteilt. Die Öffnungszeiten des Restaurants waren gegenüber den sonst normalen Öffnungszeiten teilweise stark verkürzt. Auch die Frühstückszeit endete früher als normal. Man benötige ausreichend Zeit, um die Tische abzuräumen und für das Mittagessen einzudecken, wurde uns gesagt. Es wurde auch schriftlich mitgeteilt, für die Feiertage ist das Restaurant mittags bereits ausgebucht. Als Hotelgast besteht also keine Möglichkeit, im Hotel zu Mittag zu essen – für uns ein Unding! Zu lesen war auch folgender Satz: „Liebe Gäste, auch für uns ist Weihnachten, deshalb schließt unsere Gastronomie an allen Tagen um 21:45 Uhr, da wir Nachbereitung – und Vorbereitung für den Folgetag mit einplanen müssen.“ Pech für die Gäste, die den Abend mit Freunden oder Familie gemeinsam im größeren Kreis nicht im Hotelzimmer verbringen wollten. Wer in der Gastronomie tätig ist, muss wohl auch damit rechnen, so wie in viele andere Berufe auch, an Feiertagen zu normalen Zeiten tätig zu sein. Trotz der Freundlichkeit der meisten Mitarbeiter, fühlten wir uns schon gleich bei unserer Anreise nicht sehr willkommen. Bei so viel Restriktion scheint nicht der Gast, sondern das Personal in diesem Hotel der „König“ zu sein. Bevor wir das "Weihnachts-Arrangement" buchten, informierten wir uns genauestens telefonisch über die Zimmereinrichtung und Ausstattung. Ein wenig bequem und gemütlich sollte es schon sein. Wir orientierten uns an dem Foto des Hochzeitzimmers. Das Vorhandensein des bequemen Fernsehsessels, Wanne, Bad mit Fenster und guter W-Lan-Empfang wurden uns zugesichert. Also buchten wir dieses Zimmer. Das erhaltene Zimmer hatte aber weder diese Ausstattung noch Bad mit Fenster. Den Bequem-Sessel fanden wir nicht vor, nur niedrige Cocktailsessel. An der Rezeption sagte man uns dazu zunächst, es gebe im gesamten Hotel nur diese niedrigen Sessel, andere Sessel wären nicht vorhanden. Erst als ich auf die HP und mein Reservierungsgespräch verwies, wusste plötzlich auch die junge Dame an der Rezeption, dass das Nachbarzimmer so ausgestattet sei, dies aber vergeben wäre. Seltsam, dass ich zunächst eine andere Aussage zur Ausstattung hörte.
Thal ist ein sehr kleiner, ruhiger Ort ohne Besonderheiten, umgeben von Bergen. Einige Ausflugsziele wie z.B. die Tropfsteinhöhle, die Kneippanlage sind aber nur im Sommer geöffnet. Das Hotel eignet sich als Ausgangspunkt für Wanderungen oder zum Erkunden der Umgebung mit PKW. In der Umgebung gibt es nur eine weitere kleine Gaststätte, die aber erst am späten Nachmittag öffnet.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Der Saunabereich ist recht klein, aber akzeptabel. Viele Personen können sich dort nicht aufhalten. Über Weihnachten waren die Sauna-Öffnungszeiten verlängert. Sollten sich die Gäste eventuell dort zum gemütlichen Zusammensein treffen, weil es im Restaurant zeitlich nur begrenzt möglich war? Die Teestation wurde von einigen Gästen angenommen, aber auch ein Kaltwasserspender ist vorhanden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Dezember 2015 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Angelika |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 2 |