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Wolfgang & Regina (56-60)
ÖsterreichAus Österreich
Verreist als Paar • März 2011 • 3-5 Tage • Wandern und Wellness
Gut - aber ohne "Muss"-Charakter
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Das Hotel Terme Delle Nazioni liegt in einer gepflegten Parkanlage, der es jedoch insgesamt etwas an Weitläufigkeit fehlt. Vor allem ist der Baumbestand eher, abgesehen von den Randzonen, gering, sodass an heißen Sommertagen Zuflucht in erster Linie unter Sonnenschirmen gesucht werden muss. Ich selbst, aber das ist Geschmacksache, bevorzuge den wohltuenden Schatten von Bäumen. Angenehm: Im Freibereich befindet sich eine den ganzen Tag über betriebene Bar. Bei Schlechtwetter übersiedelt man in deren schicken Innenbereich. Schade allerdings, dass in der Vor- und Nachsaison – des tieferen Sonnenstands wegen – die auch im Freien sauber gedeckten Tische und das bequeme Gestühl ab etwa 16 Uhr nicht mehr in den wärmenden Sonnenstrahlen stehen. Der Eingangsbereich des Hotels präsentiert sich geschmackvoll, die Hotelhalle mit ihren vielen Sitzgruppen bietet vor allem am Abend viel Atmosphäre. Leider sind die Getränkepreise im Vergleich mit anderen Hotels in Montegrotto deftig. Es darf die Signora des Hauses nicht wundern, wenn sich etliche Gäste nach dem Abendessen auf den Weg zu einem anderen Hotel oder einer Bar machen, um dort Espresso, Cappuccino, Vino, Ramazotti oder Grappa um weniger Geld zu genießen. Auch die Preise der Flaschenweine liegen über dem sonstigen Niveau und die Weinkarte glänzt nicht unbedingt durch erlesene Vielfalt. Parkplatz steht auf dem Hotelareal ausreichend zur Verfügung, ein Teil der Abstellplätze ist überdacht. Die Parkanlage im Zufahrtsbereich zum Hoteleingang lädt zum Spaziergang oder zum Sitzen auf einer der Bänke ein. Der medizinische Bereich (Massagen etc.) und der Beauty-Bereich strahlen blitzsauber, insbesondere in der Beauty-Abteilung schmeicheln harmonische Farben und Wohlfühl-Atmosphäre. Um das Thermalbecken herum stehen Liegen in gerade noch ausreichender Anzahl zur Verfügung. Nicht alle Sprudeleinrichtungen funktionierten bei unserem Aufenthalt klaglos, ihre Zahl im Freibecken ist aber eher knapp bemessen. Die Gäste kommen in erster Linie aus Deutschland und aus Österreich, an den Wochenenden logieren viele Italiener. Autokennzeichen aus anderen Ländern sind dann rar. Wir haben den Aufenthalt in diesem Hotel nicht bereut, wir waren aber auch nicht sosehr begeistert, dass das Wiederkommen für uns ein Muss wäre. Durchaus vergleichbares Niveau bieten auch andere uns bekannte Hotels in Montegrotto, die preisgünstiger sind, wo uns das Essen besser schmeckt und wo bei den Getränken eine moderatere Preisgestaltung vorgenommen wird. Das größte Manko sahen wir in der Beckenlandschaft: Das eigentliche Thermalbecken besteht aus einem zusammenhängenden Innen- und Außenbereich (letzter mitunter überbevölkert) und hat daher die weitgehend gleiche Wassertemperatur. Das zweite Becken ist ein Sportbecken für Schwimmer, welches zu unserer Aufenthaltszeit Ende März bei herrlichem Wetter trotzdem „saukalt“ war. Weshalb man in der noch nicht so warmen Jahreszeit auf eine Beimengung von Warmwasser verzichtet, ist mir rätselhaft. Schwimmfreudige haben jedenfalls meist nach wenigen Minuten fluchtartig den Kälteteich verlassen oder sind nach Eintauchen ihrer großen Zehe gar nicht erst eingestiegen. Ich für meine Person bevorzuge in Abano/Montegrotto Hotels, die über zumindest drei Becken verfügen: Zwei Thermalbecken mit unterschiedlicher Wasserwärme und ein drittes Becken zum Schwimmen ohne Kälteschock. Resümee: Das Preis-Leistungsverhältnis erscheint uns in etlichen anderen Hotels besser. Für uns würde es zwar keinen Beinbruch darstellen, wenn wir wieder einmal dort landen sollten (weil andere Hotels eventuell ausgebucht sind), aber in den Freudenruf „Hurra, endlich wieder mal hier!“ werden wir genauso wenig ausbrechen. Unsere allererste Hotelwahl in Montegrotto ist das Terme Delle Nazioni jedenfalls nicht.


Zimmer
  • Gut
  • Bewohnt wurde von uns ein Doppelzimmer mit Balkon, nordwärts gerichtet zwar, aber dafür mit schönem Ausblick über Montegrotto und bis Richtung Padua und nach Abano. Es war ausreichend groß, Matratzen und Bettwäsche einwandfrei. Nachteil im Bad war die Wanne an Stelle einer von mir „190-Zentimeter-Menschen“ normalerweise bevorzugten Duschkabine. Das Duschen in der Wanne erforderte deshalb einige Akrobatik, wollte ich nicht den ganzen Raum unter Wasser setzen, zumal auch kein Spritzschutz (Vorhang oder ausklappbares Schutzelement) vorhanden war. Die Hand- und Badetücher von guter Qualität, die Bademäntel in anderen Hotels oft „kuscheliger“.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Von der gebotenen Gastronomie hatte ich mir in diesem 4-Sterne-Hotel mehr erwartet: Zwar war das Frühstücksbuffet untadelig, aber zu Abend gegessen habe ich in Montegrotto selbst in deutlich preiswerteren Hotels schon besser. Es dürfte die Philosophie des Küchenchefs sein, sämtliche Speisen sehr „mild“ (um es so auszudrücken) zu würzen. Meine Gattin hat dies mit den Worten „leicht verdauliche Küche“ umschrieben, ich selbst fand den Geschmack schlichtweg fad, mein Gaumen vermisste den mediterranen Pfiff und das gewisse Etwas. Saucen scheinen überhaupt tabu zu sein. Möglich, dass die Mittagsküche anders ausfällt (wir hatten im Rahmen der Halbpension lediglich an den Abendessen teilgenommen). Das vielerorts übliche Vorspeisenbuffet mit Antipasti beschränkte sich hier auf ein reines Salatbuffet. Die Auswahl an den durchwegs frischen Salaten war zufrieden stellend, die Auswahl an den Hauptgerichten hingegen mittelmäßig und wenig einfallsreich. Bekannte, die das Terme Delle Nazioni von früher her kennen, sagten mir, das Essen sei in der Vergangenheit besser gewesen. Serviert wird es auf in der Küche angerichteten Tellern (also nicht vom Essenswagen, wie in vielen anderen Hotels der Region üblich), die Vorspeise bringt man sogar haubenbedeckt.


    Service
  • Sehr gut
  • Die Freundlichkeit des Personals an der Rezeption findet man auch in den übrigen Hotelbereichen – vom Speisesaal (der von manchen Gästen als etwas düster empfunden wird) über den mit hübscher Aussicht punktenden Frühstücksraum bis zu den Mitarbeitern in der Therme, an der Hotelbar und bei den Zimmermädchen.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Die Lage des Hotels kann als gut bezeichnet werden, betörend ist sie nicht. Es gibt günstigere Hotels in Montegrotto, die mehr „Freiraum“ bieten, also einen noch schöneren Ausblick auf die idyllische Hügellandschaft und einen noch ausladenderen Grünbereich. Das Zentrum von Montegrotto erreicht man in wenigen Minuten zu Fuß, auch der Bahnhof – zum Beispiel für Fahrten nach Venedig – ist leicht „ergehbar“.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Fahrräder, Boccia, Tischfußball, Tischtennis, Tennis und ein Sportbecken für Schwimmer stehen zur Verfügung. Nette Musikuntermalung geboten hat an unserem ersten Aufenthaltsabend (Samstag) ein Alleinunterhalter, der gängige internationale Lieder und Melodien gefühlvoll mit italienischen Evergreens mixte und in angenehmer Lautstärke vortrug. Unternehmungslustige können sich auf den Weg nach Padua, Venedig oder in die wunderschöne Landschaft der Euganeischen Hügel (Colli Euganei, oh wie liebe ich sie!) machen.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:3-5 Tage im März 2011
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Wolfgang & Regina
    Alter:56-60
    Bewertungen:10