Hotel Sunsol Punta Blanca

Wir waren schon in 19 Ländern und haben jeweils in mindestens 3, 5 Sterne Hotels übernachtet. Dieses Hotel ist mit Abstand Träger der „Roten Laterne“! Wofür hier 4 Sterne vergeben wurden, wissen wohl nur die Veranstalter. Wer allerdings Spaß daran hat seinen Urlaub nach den Wasserzeiten (5, 5 Std. am Tag) auszurichten, ist hier genau richtig. Das Motto andere Länder - andere Sitten trifft hier nicht zu, denn das Nachbarhotel hat rund um die Uhr fließendes Wasser. Man muss schon sehr genau hinsehen um zu erkennen, dass die Anlage im Winter 2006 eröffnet wurde. Zum Einen finden immer noch diverse Bautätigkeiten statt, zum Anderen wirkt ein Teil der Anlage schon sehr „verwohnt“. Nicht buchen, wenn doch, ausreichend Imodium Akut mitnehmen.

Die Größe des Zimmers war ausreichend. Die Einrichtung war spartanisch bis zweckmäßig. Vorhanden war ein großes Doppelbett, 2 Nachtische mit Lampen, Telefon, ein Schrank mit Safe, eine Kommode mit TV, ein Kühlschrank und ein Bild zum Abdecken des Sicherungskastens (das Bild gab es aber nicht in jedem Zimmer), und Klimaanlage. Zusatzausstattung in unserem Zimmer: ein 10 l Eimer mit Leitungswasser. Auch beim Thema Hygiene trifft die Mitarbeiter des Hotels keine Schuld! Womit soll schließlich außerhalb der Wasserzeiten (7. 30-9 Uhr, 14-15 Uhr, 18-20 Uhr, 22-23 Uhr) ein Zimmer hygienisch gereinigt werden? Es bleibt also nur Ausfegen. Problematisch ist es nur, wenn einen Montezumas Rache außerhalb der Wasserzeiten erwischt. Hier bleibt also nur der kürzeste Weg auf das eigene WC, was natürlich außerhalb der o. g. Wasserzeiten problematisch ist. Hier macht sich dann die Zusatzausstattung (10 l Wassereimer, s. o. ) bezahlt.

In der Anlage befinden sich ein Hauptrestaurant, ein à la carte Restaurant (Mi., Fr. + Sa.) und eine Snack Bar (11 – 18 Uhr) sowie eine Pool Bar. Die Qualität der Speisen ist einem 3 Sterne Hotel durchaus würdig. Die Auswahl der Speisen ist überschaubar und wiederholt sich in regelmäßigen, kurzen Abständen. Die Qualität der Getränke an der einzigen vorhandenen Bar schwankte von Barkeeper zu Barkeeper. In der Zeit von Fr.- So. nahm die Motivation der Barkeeper ihre nicht venezolanischen Gäste zu bedienen rapide ab. Dieses mag natürlich auch darin begründet gewesen sein, dass wir unsere Bestellung nicht auf 10 Meter Entfernung auf einwandfreiem Spanisch dem Barkeeper entgegenbrüllen konnten. Die Hygiene in allen Gastronomiebereichen ist geprägt vom stetigen Wassermangel. Vor Gebrauch von Tassen, Tellern und Besteck ist ein prüfender Blick auf selbiges unabdingbar. Der Vorwurf geht hier nicht in Richtung Personal, sondern an das Hotelmanagement. Womit soll schließlich das Geschirr ohne Wasser anständig gesäubert werden? Als sehr unhygienisch empfanden wir auch, die im gesamten Gastronomiebereich herumfliegenden Vögel. Das Vorrecht dieser Tiere ist auch ihre eigene Art des Graffitis (Vogelscheiße), welches sie offensichtlich auf Stühlen und Gott weiß wo noch hinterließen.

Das Einchecken an der Rezeption verlief völlig problemlos und schnell. Hier trifft man im Übrigen auch fast die einzigen Mitarbeiter, die Willens und/oder in der Lage sind Englisch zu sprechen. Wer dieses Hotel bucht, sollte sich zu mindest ein paar Spanischkenntnisse aneignen. Unserer Meinung nach, sollte ein Hotel, das internationale Gäste beherbergt, im Servicebereich Personal beschäftigen, das der englischen Sprache mindestens in homöopathischen Dosen mächtig ist. Ansonsten kann man der überwiegenden Zahl der Mitarbeiter ins Zeugnis schreiben: Sie waren stets bemüht.

Die Anlage an sich ist eigentlich vom Grunde her gut konzipiert (kleine Wohneinheiten, direkte Strandlage). Wer allerdings feinen Sandstrand, türkisblaues und klares Meerwasser erwartet, sollte sich weiter nördlich halten (Kuba, Dom. Rep, Mexiko, o.ä.). Der Strand vor dem Hotel ist eher grobkörnig, hart, mit kleinen Steinen/Kieseln, Hundekot, toten Meeresbewohnern, und Abfall jeglicher Art durchsetzt. Wir haben uns in den 2 Wochen auch ständig gefragt, wo das Hotel denn wohl so seinen Bauaushub gelassen hat (der Strand außerhalb der Hotelzone kam uns irgendwie feinsandiger vor). Das Abfallproblem kann durchaus von den Tagestouristen kommen, die täglich zu Hunderten am Nachbarhotel (also direkt nebenan) verklappt werden oder aber auch von den Einheimischen, die ein etwas gespaltenes Verhältnis zur Müllentsorgung haben. Insgesamt kann man den Strand mit deutlichen Einschränkungen als naturbelassen bezeichnen. Eine Reinigung im nennenswerten Ausmaß fand nicht statt (frei nach dem Motto: aus dem Meer kommt es – ins Meer geht es).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Pool war während unseres Aufenthaltes vollständig mit Wasser gefüllt. Als Kind hat man schon gelernt, dass man sich vor der Benutzung des Pools abduscht. Auf Grund des latenten Wassermangels in der Hotelanlage sieht die Situation etwas anders aus, das heißt, wenn man aus dem salzigen Meerwasser oder von dem relativ sandigen Strand kommt und gerade die Wasserzeit verpasst hat, nutzt man den Pool gerne zum „Abduschen“. Internetzugang, Minimarkt, ausreichend Liegen und Sonnenschutz am Strand und Pool sind vorhanden. Animation nur am Wochenende, wenn die einheimischen Gäste da sind. Wassersportmöglichkeiten wie z. B. Jetski, Surfen, Kitesurfen sind durch externe Anbieter in unmittelbarer Nähe vorhanden (ein besonderer Blick auf die Künste des Kitesurf-Guides rechts von der Hotelanlage sind lohnenswert). Ansonsten wird Unterhaltung geboten, indem man Silikon und Stringbikinis (immer in Größe 36, egal bei welchen Körpermassen) bei den Einheimischen bewundern kann. Kinderspielplatz ist vorhanden, direkt neben einer Baustelle.