Hotel Steffisalp

wir hatten ein Paket mit Halbpension und Skipaß gebucht. Familyhotel wäre der bessere Begriff als Sporthotel, denn es steigen hier überwiegend Familien mit mehreren Kindern hier ab, das Sportangebot des Hotels ist gering. Am Besten steuert man gleich die Tiefgarage an und nutzt den Zugang von dort. Das Hotel ist freundlich und modern eingerichtet. Die Zimmer sind großzügig, sinnvoll geplant mit ausreichend Ablagemöglichkeiten und Schränken. Der Naßbereich ist modern und geräumig. Das Hotel gehört ganz sicher zu den Pluspunkten dieser Anlage. Wer nur wert auf ein schönes Zimmer legt, ist hier gut aufgehoben. Wer sich im Urlaub gerne verwöhnen läßt, gerne gut isst, regionale Spezialitäten genießen möchte, ein persönliches Gespräch mit dem Personal schätzt, nach dem Skifahren gerne in einem Wellnessbereich entspannt und Ruhe sucht, sollte um dieses Haus einen großen Bogen machen.

Unser Zimmer war überzeugend, wenn wir von der Zwangsbeschallung des Basses und der bescheidenen Bildqualität des Fernsehers absehen. Das Zimmer war hell, freundlich, in einem sehr gepflegten Zustand und mit allem ausgestattet, was man im Winterurlaub benötigt oder erwartet. Es ist sehr viel Holz und Laminat verbaut - in klaren puristischen Linien. Die Matratze war super, der Sanitärbereich großzügig.

Es mag schwierig sein, tagsüber die Tagesgäste von der Piste zu versorgen und abends eine Küche anzubieten, die einem 4-Sterne-Hotel einigermaßen adäquat ist. Sollte der Gastronom tatsächlich den Versuch dieses Spagates unternommen haben, ist er leider daneben gegangen. Menschen, die wenig bis schwach gewürzte Gerichte mit Zutaten, die zumindest teilweise aus der Systemgastronomie stammen, schätzen, werden sich hier gut aufgehoben fühlen. Einziger Lichtblick war das Käseangebot als Alternative zum Dessert. Beim Frühstück wird kein Kaffee am Tisch serviert sondern der Gast auf zwei Kaffeeautomaten verwiesen, an denen er sich ein Kaffeegetränk seiner Wahl selbst ziehen kann. An der Hoteltür hing ein Aufkleber, das Haus sei 2008 vom guide michelin empfohlen. Wir haben das zunächst als Empfehlung gewertet. Nach drei Tagen wußten wir, warum die Empfehlung aus dem Jahr 2008 stammt.

Um dem Service gerecht zu werden, müssen wir zwischen dem Hotelpersonal und dem Gastronomieservice differenzieren. Das Hotelpersonal ist freundlich und bemüht, auch wenn es merkwürdig anmutet, daß wir erst nach zweimaligem Nachfragen eine zweite Keycard für Zimmer, Aufzug, Skistall erhalten haben. Dem Service in der Gastronomie fehlt jegliches Engagement und Bemühen. Er spult seelenlos sein Programm ab. Gerne wird auf den Kollegen verwiesen, der zuständig ist. Auf der Sonnenterrasse wurden wir bei schönstem Wetter mit dem Hinweis begrüßt, unser Getränkewunsch sei gleichzeitig der Letzte, der an diesem Sonntagmittag (ca. 16.30) noch ausgeführt werde. Beim Frühstück wird eine individuell zubereitete Eierspeise auf einer Karte angeboten. Nachdem wir am zweiten Tag mit unserem Versuch gescheitert sind, hierzu eine Bestellung aufzugeben, haben wir uns am dritten Tag für ein hartgekochtes Ei vom lieblosen Buffet entschieden. Nachdem dieses dann auf dem spärlich dekorierten Tisch stand, wurden wir gefragt, ob wir eine Eierspeise von der Karte möchten. Kritik wird nicht positiv angenommen, sondern darauf verwiesen, daß die anderen Gäste doch zufrieden sind und es genauso wollen, wie der Service arbeitet.

Vom Skistall aus muß man nur einige Meter bis zur Talstation des Liftes hinaufsteigen - für Skifahrer also ideal. Umgekehrt befindet sich unmittelbar vor dem Hotel ein großer Parkplatz und unter dem Hotel eine Bar, in der gelegentlich der Bär steppt. Jenseits des Parkplatzes befindet sich in einem "Pilz" Außengastronomie zum Après-Ski. Der Bass wummert ab 16.00. Wir hatten ein ruhiges Zimmer erbeten. Gleichwohl wurden wir von eben jenem Bass zwangsbeschallt.

Beliebte Aktivitäten

• Sport

Zum Hotel gehört ein "Wellnessbereich", zu dem auch Kinder Zugang haben. Als wir da waren, wurde das Zeitfenster für Kinder bis 17.00 verlängert. Vorhanden ist ein ganz netter Pool, ein Ladyspa, zwei Saunen und ein Dampfbad. Ein Teil der Liegemöbel ist zwar formschön anzusehen, aber total unbequem. Aus unserer Sicht ist der Wellnessbereich nicht mehr zeitgemäß und sollte aufgearbeitet werden. In der Sauna zum Beispiel war das Surren des Elektroofens störend präsent.