Hotel Stage47

Das Stage 47 ist ein kleines Designhotel mit 27 Zimmern, jedes individuell ausgestattet und einem Künstler gewidmet. Zwangsläufig kann sich meine Beurteilung damit auch nur auf das von mir genutzte Zimmer, genauer gesagt "Maisonette Suite" beziehen. Das Haus liegt sehr zentral, ein paar Meter von der Kö weg. Es am Abend bei Nieselregen und im fließenden Verkehr zu finden ist sehr schwierig und auch wenig effektiv, weil es eh keine Parkplätze gibt. Gegenüber ist aber ein großer Kaufhof mit Parkhaus, so dass das Parken eigentlich letztlich unproblematisch ist und mit € 15,-- Tagessatz für die Stadtmitte auch ganz ok. Gelegen an einer Hauptstraße mit pulsierendem Leben konnte beim dahin weisenden Zimmer das über die vollständige Frontläche gehende Fenster den Straßenlärm nur bedingt abhalten, so dass empfindsame Schläfer ein Problem haben dürften. Sicher gut gemeint ist auch der am Fenster angebrachte Lüfter, der aber leider so ein penetrantes Geräusch macht, dass man ihn lieber aus läßt, allerdings empfand ich die Luftqualität trotzdem also ok. Wenn man die über 2 Stockwerke gehende Suite betritt hat man fast zwangsläufig einen "Wow" Effekt, aber der weicht ganz schnell Ernüchterung wenn man das erste mal die schmale Wendeltreppe zum offenen Schlafgemach hochgegangen ist: Es ist schlicht unpraktisch! Oben Koffer und Kleiderschrank, unten Aufenthaltsraum und Bad, da wuselt man im Laufe des Aufenthalts schon zigmal rauf und runter - zugegebenermaßen nicht ungesund. In beiden Räumen befinden sich übrigens große moderne Flachbildschirme, wobei der untere leider nicht wirklich funktioniert hat, der Schneefall auf dem Screen war bedeutend stärker als der im Freien. Der FS im Schlafraum brachte aber rund 20 Programme tadellos. Als richtig schlecht empfand ich die Beleuchtung im unteren Aufenthaltsbereich. Weil Wandfarben und Möbel sehr dunkel gehalten sind können die 4 Stehlampen mit den ebenfalls relativ dunklen Design-Schirmen nur wenig ausrichten, man hat eine schummrige Bar Atmosphäre, meine Sache nicht unbedingt. Tagsüber dürfte es dank des riesen Fensters freilich recht hell sein, ich konnte das aber leider nicht testen. Klasse ist die gut bestückte Minibar, die als "Außenposten" einen Ständer mit 6 verschiedenen Rotweinen hat und dazu die passenden wirklich stilvollen Gläser, was ich in der Form in einem Hotel noch nie gesehen habe! Und die Preise dafür kann man auch als zivil und fair bezeichnen. Für den Einzelgast freilich nicht wirklich eine Option denn nur eine Minderheit wird sich abends noch eine ganze Flasche Rotwein einflößen wollen und zum Wegschütten wäre der Rest vermutlich zu schade. Ganz große Klasse die Dusche, großzügiges Platzangebot, großer Regen-Duschkopf, stilvolle Ausstattung des Bads insgesamt, da bleiben gar keine Wünsche offen. Mein Fazit: Für Designfreaks und Individualisten sicher ein Erlebnis, für den auf Zweckmäßigkeit bedachten Business-Gast nur bedingt empfehlenswert.

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