Hotel Soreda

Das Hotel war bestimmt mal in Ordnung, aber das ist schon lange her. Das Personal im Restaurant legt das Besteck so vor, daß es immer an dem Ende angefaßt wird, mit dem der Gast nachher das Essen in den Mund steckt. Die Gläser werden beim Servieren immer mit der Hand am Trinkrand gehalten. Beim Frühstück liegen auf den Tischen Wachstuchdecken. Das ist an sich ja in Ordnung. Aber diese sind selbstreinigend. Man kann stets feststellen, was der Vorgänger gegessen hat. Denn abgewischt werden die Decken selten. Und wenn, dann mit einem Lappen für mehrere Tische, ohne denselben auszuwaschen. Kaffe ist ungenießbar, Saft schmeckt zwischen BASF und Bayer- Leverkusen- reine Chemie. Milch ist stark gezuckert. In den Bettenbefindet sich als Überzug nur ein einfaches Leintuch, das auch noch ziemlich klein ist. Wenn man Nachts etwas unruhig schläft, erwacht man morgens auf der blanken Matratze*schüttel*. In kalten Nächten hat man die Möglichkeit sich mit einer unüberzogenen Wolldecke zuzudecke. Diese wird nach Gebrauch nicht gewaschen, sonder weitervererbt an den nächsten Gast. Und das riecht man auch. Unser Zimmer hatte eine wunderschöne Hinterhofaussicht mit integrierter Baustelle. Den ganzen Tag lief ein Diesel Stromaggregat um eine Bohrmaschine und eine Handkreissäge betreiben zu können. Nach Beschwerden wurde das Aggregat abgestellt und durch ein Verlängerungskabel aus dem Hotel ersetzt. Daß darauf keiner vom Hotel selbst darauf gekommen ist. Aber das Wetter war sehr schön. Und die alten, nostalgischen Busse ermöglichten es, die ganze Insel zum Preis von 16€ pro Person zu erkunden. Die Wochenkarten gibts am Busterminal zu kaufen.

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