Hotel Sacacomie

Das Hotel Sacacomie ist ein rustikales 4-Sterne-Hotel mit Lodge-Charakter, komplett aus Holz gebaut und malerisch am Lac Sacacomie gelegen. Als wir ankommen, lodert im Kamin der Lobby ein gemütliches Feuer, der erste Eindruck ist sehr einladend. Wir haben Übernachtung mit Vollpension gebucht, dies ist auf Grund der Lage auch absolut empfehlenswert. Im Hotel gibt es WiFi, aber das Netz war extrem langsam. Es gibt einen kleinen Souvenirshop, in dem auch die Ausflüge gebucht werden können. In der Nähe des Hotels gibt es einen Parkplatz. An unserem ersten Tag sind überwiegend Touristen im Hotel, viele Paare. Leider ist am zweiten Tag eine große Gruppe zu einem Meeting irgendeiner Firma angereist, das war die reine Katastrophe. Total überfüllt im Restaurant und abends bis weit in die Nacht wurde laut Party gemacht. Gegen 2 Uhr haben wir uns dann beschwert, weil die Party offenbar in die Nachbarsuite verlagert wurde und es unerträglich laut war. Auch am nächsten Morgen beim Frühstück ist es nicht mehr so gemütlich wie am Vortag. Die Gruppe belegt das Restaurant und die Individualreisenden werden in die Bar ausquartiert. Schade, bis dahin hatte das Hotel einen guten Eindruck gemacht, aber in Bezug auf die Gästestruktur sind das eindeutige Minuspunkte. Wir waren eigentlich zu einer Zeit dort, zu der die Laubfärbung sich schon hätte zeigen sollen. Leider war es ausgerechnet in diesem Jahr außergewöhnlich lange warm, so dass ringsum noch alles grün war. Ansonsten muss es insbesondere zum Indian Summer wunderschön dort sein. Das Preis-/Leistungsverhältnis im Hotel Sacacomie ist meiner Ansicht nach nicht ganz ausgewogen; ich empfand es für die gebotenen Leistungen recht teuer, was wohl offensichtlich der Lage geschuldet ist. Sicher würde ich es trotz der Erfahrung mit der nächtlichen Ruhestörung noch einmal buchen, weil die Lage einfach fantastisch ist.

Unser Zimmer – eine Minisuite – ist ebenfalls im rustikalen Stil gehalten. Es gibt einen Kamin, allerdings auch Heizung und Klimaanlage. Beides benötigen wir nicht, die Außentemperaturen sind gerade angenehm. Wir hatten eine fantastische Terrasse mit Blick auf den See. Hier sollte man bei der Buchung aufpassen: nicht alle Zimmer zur Seeseite haben auch tatsächlich Seeblick, durch die hohen Bäume ist dieser in den unteren Etagen verdeckt und man kann nur von den oberen Etagen direkt auf den See schauen. Es gibt keinen Fernseher im Zimmer, diesen haben wir allerdings auch nicht vermisst. Ansonsten ein Doppelbett und ein einzelnes Bett; ziemlich dicke und harte Kopfkissen und eine sehr dünne Bettdecke. In einer Zimmerecke steht ein Whirlpool, ansonsten gibt es ein Bad mit Dusche. Alles dem Stil des Hauses entsprechend sehr rustikal und auch nicht mehr ganz neu, aber sauber und gepflegt. Die Einrichtung ist ein wenig spartanisch, aber da wir uns nur zwei Nächte hier aufhalten werden, ist das nicht weiter störend. Die Terrassentür verfügt über einen Insektenschutz, der sicher in der wärmeren Jahreszeit auch erforderlich ist.

Es gibt ein Restaurant mit Innen- und Außenbereich und eine kleine Bar im Hotel. Der Außenbereich des Restaurants bietet einen fantastischen Ausblick über den See und die umgebenden Wälder. Wir hatten eine Package gebucht, in der die Mahlzeiten enthalten waren. Das Frühstück war recht umfangreich, ein umfangreiches warmes Frühstück mit Ei und Bacon, auch eine Station, an der man sich Eierspeisen frisch zubereiten lassen kann. Die obligatorische Cornflakes-Ecke, darüber hinaus frisches Obst, Joghurt und Käse waren vorhanden. Auch die süße Ecke war da, mit Honig, Erdnussbutter und sogar Nuss-Nougat-Creme. Mittags nehmen wir nur einen kleinen Snack, das ist völlig ausreichend. Zum Abendessen gab es jeweils ein 4-Gang-Menü, man konnte individuell aus einer kleinen Karte wählen. Von der Küche bin ich überrascht, sehr gute Qualität der Speisen und die Präsentation ist auch sehr ansprechend. Nur die Menge ist jeweils kaum zu schaffen, nach der Vorspeise bin ich fast schon satt, und die Speisenfolge ist einfach zu straff organisiert – Schlag auf Schlag werden die einzelnen Gänge serviert, viel zu schnell nacheinander.

Unser Check In war ein wenig holprig – die Mitarbeiterin fand unsere Buchung zunächst nicht, weil sie in ihrem Computersystem das Zimmer auf den Vornamen meines Mannes gebucht hatten. Nach einigem Suchen klärte sich das Versehen jedoch auf. Das Zimmer war direkt bezugsfertig. Die Mitarbeiterin an der Rezeption war freundlich. Im Hotel wurde neben französisch auch englisch gesprochen(sowohl an der Rezeption als auch im Restaurant und im Souvenirshop), so dass wir uns problemlos verständigen konnten. Die Zimmerreinigung erfolgte unauffällig während unserer Abwesenheit. Auf unsere Beschwerde wegen der nächtlichen Ruhestörung wurde umgehend reagiert.

Das Hotel Sacacomie liegt oberhalb des gleichnamigen Sees, ein wenig abseits vom Ort Saint-Alexis-des-Monts. Die Lage ist einfach idyllisch, allerdings weitab von jeglichen Einkaufsmöglichkeiten und es gibt auch keine Restaurants in der Nähe. Für Naturliebhaber absolut fantastisch. Der Strand ist über einen Boardwalk durch den Wald zu erreichen, ca. 20 Minuten Fußweg.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Es gibt einen Spa-Bereich, hier muss man jedoch auch als Hotelgast noch separat Eintritt zahlen, der Preis lag glaube ich bei rund 50 CAD pro Person. Insofern haben wir diesen nicht genutzt. Am Seeufer gibt es einen kleinen Strand mit Liegen und einem Bootssteg. Kanus und Paddelboote stehen für Hotelgäste kostenlos zur Verfügung. Handtücher kann man ebenfalls kostenlos ausleihen. Vom Hotel aus werden verschiedene kostenpflichtige Unternehmungen angeboten. Wir haben eine Tour „Observation of Bears and Beavers“ gebucht, die absolut empfehlenswert ist. Hier der Ablauf, wie wir ihn erlebt haben: Insgesamt finden sich 8 Teilnehmer in der Lobby ein und pünktlich um 16 Uhr holt uns Marie, unser Tourguide, ab. Im Wirtschaftshof des Hotels bekommen wir eine kurze Einweisung: ganz leise verhalten und keine Nahrungsmittel mit in den Wald nehmen. Ansonsten hat Marie für den Notfall Pfefferspray und eine laute Hupe dabei, hat dies aber nach ihren Worten bisher (sie macht die Tour seit 3 Jahren) noch nie benötigt. Nach der kurzen Einweisung klettern wir auf die Ladefläche des offenen Jeeps, der scheinbar noch aus irgendwelchen uralt-Armeebeständen stammt. Jedenfalls bin ich beeindruckt, dass das Teil überhaupt noch fährt. Er jault heftig auf und Marie fährt mit uns dann recht rasant in den Wald, quasi über Stock und Stein. Wir werden ziemlich hin und her geschüttelt. Nach ca. 0 Minuten halten wir an und gehen die letzten 200 Meter über einen Pfad zu Fuß, dann haben wir den Beobachtungsstand erreicht: ein Hochsitz, über einige Stufen zu betreten. Innen gibt es Bänke vor den Sichtfenstern. Unweit wurde Futter für den Bären ausgelegt. Zuerst huschen viele kleine Eichhörnchen über die Wiese, dann finden sich drei freche Waschbären an der Futterstelle in. Eine ganze Weile bedienen sie sich in aller Ruhe, plötzlich schrecken sie auf und flitzen wie der Blitz davon. Sie müssen den Bären gerochen haben, der kurz darauf ganz vorsichtig seine Nase aus dem Gebüsch steck. Ganz, ganz langsam wagt er sich heraus und schaut dabei immer wieder vorsichtig in alle Richtungen. Auf dem Rückweg halten wir noch einmal an einem Fluß, hier gibt es einen Biber zu sehen. Ein Guide bietet ihm einen frischen Birkenzweig an und „Charlotte“, so nennt Marie den Biber, holt sich diesen Zweig. Anschließend geht es dann endgültig zurück – wieder über Stock und Stein, gefühlt noch schlimmer als auf dem Hinweg.