Hotel Royal Dragon

Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Aber der Pauschalpreis Ende Nov. für 14 Tage Meerblickzimmer von 750 € p/P ist auch angemessen günstig. Die goldenen Löwen im Eingangsbereich aus Plaste und die rotlichtspeienden Drachen auf dem Dach korrespondieren mit der Oberarmtätowierung einiger XXXL Feinrippträger. Monumentaler Eingangsbereich mit Sitzmöbeln, die mehr der Dekoration als dem Sitzen dienen können. Höhen und Tiefen liegen hier nah zusammen wie hochwertige teure Tapeten neben Säulenattrappen aus Plastik, ausgezeichnete Marmorarbeiten und sehr schöne Fliesen neben unpassenden Tapeten sowie Seidenvorhänge in Zimmern oder sehr hochwertige Bezüge aus einer Paramentenweberei in einem der Themenrestaurants. Architektonisch ausgezeichnete Lösungen befinden sich neben Schlamperei. Das 40 Meter lange Hallenbad in dem dunklen bunkerartigen niedrigen Raum oder die Spa Abteilung mit Sauna und der muffige Spielbunker sind hierfür nur wenige Beispiele. Erschrecken sollte man nicht, wenn man sich dem Hotel bei Dunkelheit nähert. Die Rotlicht-beleuchtung und die großen Lotusblühten-Leuchten (aus Plastik) sind nicht die Reklame für einen Puff. Es gibt 3 Themen-Restaurants mit angenehmer Bedienung. Versuche Sie einmal von der blonden Dame für Gäste-Ungelegenheiten eine Reservierung für den gleichen Tag zu erhalten. Auch wenn noch etliche Tische frei sind und die Köche vor Langweile gähnen, wird Ihnen das nicht gelingen. Hier einige Worte Türkisch: Guten Morgen heißt nicht nur im Dragon Hotel am Eingang oder Ausgang zum Meer: „Hallo, hallo, Band“; Guten Tag heißt: „Hallo, hallo, Band“; Guten Abend: „Hallo, hallo, Band“. Tipp: Besorgen Sie sich aus dem Baumarkt einige Rollen verschiedenfarbiges Isolierband, wickeln Sie es sich um die Arme und sie werden problemlos auch jedes andere Hotel betreten können, denn es kann sogar heißen: „Hallo, hallo Band, verbotten!“ Weltweit kann man diese Art von Freundlichkeit außer in der Türkei nur noch im Spring Hotel Los Gigantes auf Teneriffa erleben. Der Direktor lässt außer einer intensiven Kontrolle seine Spa-Gäste sogar einsperren (so erlebt im Januar dieses Jahres). 1600 Hotelbetreiber an der türkischen Riviera fürchten nichts mehr als das ein super ultra wirklich alles inklusive Gast sich irgendwo eine Tasse Kaffee erschleichen könnte. Eine Dame aus Dresden – sie hat wohl noch die Mauer im Kopf- meinte dazu: „Aber man kann sich doch frei bewegen.“

Das 40 qm große Zimmer 2 Balkone (herrlich gelegen) mit dem 3 (!) qm großen Bad ist mit einem 140 cm breiten französischen Bett für 2 Personen ausgestattet. Nach Diskussionen wird zusätzlich eine Pritsche angerollt. Eine 80 cm breite ausgeleierte Matratze wird auf eine darunterliegende 70 cm Matratze gelegt. Auch 67 Kg Lebendgewicht verlieren zweimal das Gleichgewicht und rollen aus dem Bett. Weil der 5000 Hotelbetten Konzern nicht über eine zweite 80 cm breite Matratze verfügt, benötigt das Expertenteam 5 Tage bis das Problem mit Hilfe von 3 zusätzlichen Decken und dem Entfernen der unteren Matratze hinreichend gelöst wird. Mangels eines großen Spiegels und dank der Energiesparbeleuchtung im Bad fallen die Blessuren der Stürze selbst nicht auf.

Die Präsentation ist übermäßig, die Qualität mäßig, die Organisation ist noch als mäßig zu bezeichnen. Das Hotel ist schon deswegen zu empfehlen, um zu erleben wenn 1.300 hungrige Teutonen sich auf zwei Brotmesser stürzen. 6 verschiedene Sorten Brötchen sind nicht – wie Gäste behaupten – von Pappe. Das Kreativteam sorgt durch ungleichmäßiges und immer neues Verteilen z.B. der Frühstückszutaten für ein fröhliches suchen nach Schüsseln, Butter oder Löffeln. Die gefühlte Entfernung zwischen Joghurt und den Löffeln ist oft 50 Meter. (Eile war hier nicht nötig, denn unser Zimmer wurde gegen 16 Uhr gereinigt.). 70 verschiedene Zuckerarten mit Margarine und anderen Ingredienzen wurden abends von einem Gast gezählt. Wenn der Geschmack so wäre wie das Aussehen, könnten die Wiener Kaffeehäuser schließen. Die Menge des angebotenen Essens ist überwältigend. Der Geschmack auch! An Pfeffer und Geschmackverstärkern sowie Soßenpulver wird nicht gespart. Konserven: Insbesondere Obst-, Pilze-, auch Fischkonserven gibt es reichlich. Die angebotenen Käsesorten sind gut. Sieht man einmal von Obergienen-Zubereitungen ab, ist das Kochen von Gemüse hier ein größeres Problem. Fischzubereitungen scheinen in der Türkei vom Ergebnis her unbekannt zu sein. Der Schwerpunkt liegt hier eindeutig auf „Masse“ statt Klasse. Das es bei ähnlich nicht hochwertigen Produkten zumindest geschmacklich auch anders geht, zeigt z. B. das Alba Royal in Side Cholakli. Die Reduzierung des angebotenen Essens auf ein Drittel würde für eine ganz erhebliche Qualitätsverbesserung sorgen. Trotzdem wird festgestellt: Das Preis- Leistungsverhältnis ist ausgezeichnet. Die angebotene Leistung – sieht man einmal von den Schwächen des Managements ab, entspricht durchaus türkischem 5 Sterne Standard.

Die Stärken des Hotels liegen zweifelsfrei im trinkgeldträchtigen Service-Bereich, die Schwächen in der Kolonen-Abfertigung des Empfangs und der Abwimmeltaktik der Rezeption, der Visitenkarte eines Hotels. Hier wird bestenfalls Jugendherbergsniveau erreicht. Bei 100.000 Ubernachtungen pro Jahr sind besonders im Management deutliche Ermüdungserscheinen zu erkennen.

60 Km von Antalya, 60 Km von Alanya entfernt, 12 Km bis Side, 15 Km von Manavgat von dort sehr gute Busverbindungen in alle Richtungen. Dolmuschstation 200 m vom Hotel entfernt. Zu dem z.T. gut zu begehenden kilometerlangen hellen Sandstrand ca. 200 m durch die langgestreckte Hotelanlage. Auch wegen der im Moment noch 2 Km langen gelungenen Fußgängerpromenade scheint das Hotel auch für Rollstuhlfahrer geeignet zu sein.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Tennisplatz, ca 150 m Aussenbecken 8 Wasserrutschen, ein Riesenrat, und div. Karussells, Wasserbecken und verschiedene andere Belustigungen für Kinder und einige Stehplätze für die dazugehörenden Eltern wurden gegenüber den Sparzimmern auf einem gesonderten Gelände gesichtet. Es gibt ein Animationsprogramm.